NEO-GILURYTMAL darf nicht eingenommen werden,
- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Prajmaliumbitartrat oder einen der sonstigen Bestandteile von NEO-GILURYTMAL sind.
- wenn Sie gleichzeitig unter Herzschwäche und Herzrhytmusstörungen leiden, sollte erst die Behandlung der Herzschwäche erfolgen, da Herzrhytmusstörungen eine Folge der Herzschwäche sein können.
- wenn Sie unter einer fortgeschrittenen Herzleistungsschwäche (manifester Herzinsuffizienz) leiden, welche sich durch Kurzatmigkeit und/oder Schwellung der (Fuß-)Gelenke äußert.
- wenn bei Ihnen eine zu langsame Herzschlagfolge (< 50 Schläge/Minute) festgestellt wurde
- wenn Sie unter bestimmten Erregungsüberleitungsstörungen vom Vorhof des Herzens zur Herzkammer (AV-Block 2. und 3. Grades) leiden
- wenn Sie unter einer Minderversorgung des Gehirns mit Sauerstoff durch akute Herzrhythmusstörungen (Adam-Stokes-Anfälle) leiden
- wenn bei Ihnen vorbestehende Erregungsleitungsstörungen innerhalb der Herzkammer bekannt sind
- wenn Sie unter einer erheblich verlängerten Erregungsausbreitungszeit innerhalb der Herzkammern (EKG: Verbreiterung des QRS-Komplexes) bzw. Verlängerung der gesamten elektrischen Herzkammeraktion (EKG: QT-Zeit) leiden
- wenn Sie an Entzündung der Herzinnenhaut (bakterieller Endokarditis) leiden
- wenn eine Vergiftung mit bestimmten Herzmedikamenten (Herzglykosiden) vorliegt
- wenn Sie in der Vergangenheit bereits eine durch Medikamente hervorgerufene Gallestauung (Cholestase) hatten
- wenn Sie an einer bestimmten Erkrankung mit Muskelschwäche (Myasthenia gravis) leiden
- wenn Sie innerhalb der letzten drei Monate einen Herzinfarkt (Myokardinfarkt) erlitten haben oder Ihre Herzleistung stark eingeschränkt ist
- wenn bei Ihnen eine bekannte Genmutation vorliegt (Polymorphismus für CYP 450 2D6, der zu einer gestörten Verstoffwechselung führt (ca. 7 - 8% der Bevölkerung))
- wenn Sie unter einer schweren Nierenschädigung leiden
- während der Stillzeit
- wenn Sie unter einer Vergrößerung des Herzmuskels leiden (Hypertrophe Kardiomyopathie)
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von NEO-GILURYTMAL ist erforderlich,
- wenn Sie unter bestimmten Reizleitungsstörungen des Herzens leiden („Syndrom des kranken Sinusknotens“, inkompletter Schenkelblock )
- falls bei Ihnen eine leichtere Erregungsüberleitungsstörung vom Vorhof des Herzens zur Herzkammer (AV-Block I. Grades) festgestellt wurde
- falls Sie unter Blutdruckabfall beim Aufstehen, der zu Schwindel, Ohrensausen oder Ohnmacht führen kann, leiden, da keine ausreichenden Erfahrungen zur Sicherheit vorliegen.
Neo-Gilurytmal sollte bei Kindern und Jugendlichen nicht angewandt werden aufgrund nicht ausreichender Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit.
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen sollten nur mit Vorsicht einer Behandlung unterzogen werden. Bei mäßiggradiger Niereninsuffizienz (Kreatinin Clearance 30-60 ml/min) wird Ihr Arzt die Dosis auf die Hälfte der Standarddosierung reduzien. Bei schwerer Niereninsuffizienz (Kreatinin Clearance unter 30 ml/min) darf Neo-Gilurytmal nicht angewendet werden (siehe Abschnitt 2 „Neo- Gilurytmal darf nicht eingenommen werden").
Nach Behandlungsbeginn ist eine Kontrolle bestimmter Leberwerte im Blut (Bilirubinwerte und Transaminasen) nach der ersten und dritten Behandlungswoche erforderlich, um das Auftreten von Leberfunktionsstörungen zu vermeiden. Kontrollen des Blutbildes sind in regelmäßigen Abständen (alle 3 bis 6 Monate) angezeigt. Ihr Arzt wird die Behandlung mit Neo-Gilurytmal absetzen, wenn folgende Symptome bei Ihnen auftreten: Fieber, Juckreiz, Gelbfärbung der Augenbindehaut, brauner Urin, heller Stuhl, wobei das Fieber einige Tage vor den anderen Symptomen auftreten kann.
Für Patienten mit Zeichen einer Leberfunktionsstörung ist eine Langzeittherapie mit Neo-Gilurytmal nicht geeignet.
Während der Behandlung sollten in regelmäßigen Abständen Kontrolluntersuchungen des Herzens vorgenommen werden.
Bei Einnahme von NEO-GILURYTMAL mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen bzw. vor kurzem eingenommen haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Bei Kombination von Neo-Gilurytmal mit bestimmten anderen Medikamenten zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen, Bluthochdruck, Herzenge oder Herzschwäche (Beta-Rezeptorenblockern, Calciumantagonisten, Chinidin) muss mit einer Verstärkung der Wirkung von Neo-Gilurytmal gerechnet werden.
Die Anwendung von Neo-Gilurytmal mit ähnlich wirkenden Medikamenten (Antiarrhytmika der Klasse I) sollte wegen Gefahr des Auftretens schwerwiegender Nebenwirkungen unterbleiben.
Neo-Gilurytmal verstärkt dosisabhängig Störungen der Überleitung im Herzen, die durch Medikamente wie z.B. Herzglykoside hervorgerufen werden.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Verapamil (Antiarrhytmikum der Klasse IV) erhöht Neo-Gilurytmal die Wirkstoffkonzentration von Verapamil im Blut.
Neo-Gilurytmal wird durch bestimmte Enzyme (Cytochrom P 450 Isoenzym CYP 2D6) verstoffwechselt und kann diese in ihrer Wirkung abschwächen bzw. aufheben. Bedeutsame Wechselwirkungen zwischen Neo-Gilurytmal und anderen Substanzen, die die Enzymaktivität abschwächen bzw. aufheben sind möglich, ihre Häufigkeit ist jedoch nicht bekannt.
Die Häufigkeit von lang anhaltenden Gallestauungen (Cholestasen) nimmt bei gleichzeitiger Behandlung mit Hormonen (z.B. “die Pille“), Sulfonamiden (Antibiotika oder Mittel gegen Zuckerkrankheit), Salicylaten (Mittel zur Schmerz- und Rheumatherapie) und Diazepam (Beruhigungsmittel) zu.
Die gleichzeitige Gabe von Substanzen, die die Enzymaktivität steigern, wie z.B. Rifampicin (Mittel gegen Tuberkulose), Phenobarbital (Beruhigungsmittel), Phenytoin und Carbamazepin (Mittel gegen Epilepsie), führt zur Beschleunigung des Abbaus von Prajmalin in der Leber und damit zu einem erheblichen Wirkungsverlust von Prajmalin.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Adenosin (Antiarrhythmikum) kann es zu bestimmten Veränderungen der elektrischen Aktivität des Herzens kommen, welche im EKG (Elektrokardiogramm) sichtbar werden.
Eine gleichzeitige Verabreichung von Medikamenten, die zu bestimmten EKG- Veränderungen (Verlängerung QTc - Zeit) führen, sollte wegen eines möglichen Auftretens lebensbedrohlicher Herzrhythmusstörungen vermieden werden.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit bestimmten muskelentspannenden Medikamenten (curareartige Muskelrelaxantien) wird deren lähmende Wirkung verstärkt.
Bei Einnahme von NEO-GILURYTMAL zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Trinken Sie keinen Alkohol unter Behandlung mit Neo-Gilurytmal.
Schwangerschaft und Stillzeit
Fragen Sie vor der Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat. Schwangerschaft:
Es liegen keine ausreichenden Daten zur Anwendung von Prajmalin bei schwangeren Frauen vor. Neo- Gilurytmal darf daher in der Schwangerschaft nur in Notfällen eingenommen werden. Teilen Sie Ihrem Arzt unbedingt mit, wenn Sie schwanger sind, oder vorhaben, schwanger zu werden.
Stillperiode:
Daten zum Übertritt von Prajmalin in die Muttermilch liegen nicht vor. Neo-Gilurytmal darf daher während der Stillzeit nicht eingenommen werden. Gegebenenfalls ist abzustillen.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Neo-Gilurytmal kann die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zur Bedienung von
- Maschinen beeinträchtigen, besonders zu Behandlungsbeginn, bei Präparatewechsel sowie in Zusammenhang mit Alkohol. Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von NEO-GILURYTMAL Dieses Arzneimittel enthält Lactose-Monohydrat. Bitte nehmen Sie Neo-Gilurytmal daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Zuckerunverträglichkeit leiden.