Zur Vorbeugung und Behandlung krampfartiger Verengungen von Hirngefäßen nach Subarachnoidalblutungen aus Gefäßerweiterungen (Aneurysma);
Wirkstoff(e) | Nimodipin |
Zulassungsland | AT |
Zulassungsinhaber | Bayer Austria GmbH |
Zulassungsdatum | 08.08.1985 |
ATC Code | C08CA06 |
Abgabestatus | Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke |
Verschreibungsstatus | Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung |
Pharmakologische Gruppe | Selektive Calciumkanalblocker mit vorwiegender Gefäßwirkung |
Zur Vorbeugung und Behandlung krampfartiger Verengungen von Hirngefäßen nach Subarachnoidalblutungen aus Gefäßerweiterungen (Aneurysma);
Nimotop darf nicht angewendet werden,
Allgemeine Gegenanzeigen einer Infusionstherapie, wie dekompensierte Herzinsuffizienz, Lungen- und Hirnödem, Nierenfunktionsstörungen (Oligo- bis Anurie, d.h. zu geringe Harnmenge), und Hyperhydradation (zu hoher Körperwassergehalt) sind zu beachten.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder dem medizinischen Fachpersonal, bevor Nimotop angewendet wird.
Obwohl die Behandlung mit Nimodipin keine Hinweise auf eine Erhöhung des Hirndrucks gezeigt hat, sollte eine engmaschige Überwachung durchgeführt werden, ebenso bei Patienten mit erhöhtem Flüssigkeitsgehalt des Gewebes im Gehirn (generalisiertes Hirnödem).
Bei Patienten mit instabiler Angina oder während der ersten 4 Wochen nach akutem Myokardinfarkt ist das potentielle Risiko (z.B. reduzierte Perfusion der Koronararterien und myokardiale Ischämie) gegen den Nutzen (z.B. Verbesserung der Gehirnperfusion) abzuwägen.
Ein vorübergehender Anstieg an Leberenzymen kann während der intravenösen Verabreichung von Nimodipin auftreten. Dieser Effekt ist i.d.R. nach Beendigung der Behandlung reversibel.
Anwendung von Nimotop zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen / anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen / angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen / anzuwenden.
Wirkung von anderen Arzneimitteln auf Nimodipin
Rifampicin
Die Wirksamkeit von Nimodipin kann bei gleichzeitiger Verabreichung von Rifampicin (bestimmtes Antibiotikum) signifikant reduziert sein. Die gleichzeitige Anwendung von Nimodipin und Rifampicin ist daher nicht erlaubt.
Fluoxetin
Nortryptylin
Die Steady-State Plasmakonzentrationen von Nimodipin sinken bei gemeinsamer Verabreichung mit Nortryptylin, ein Arzneimittel gegen Depressionen, leicht, wobei die Nortryptylinplasmakonzentrationen unverändert bleiben.
Wirkung von Nimodipin auf andere Arzneimittel
Blutdrucksenkende Wirkstoffe
Nimotop kann die blutdrucksenkende Wirkung der Begleitmedikation verstärken, wie zum Beispiel:
Erweist sich eine solche Kombination jedoch als unerlässlich, wird Ihr Arzt Sie besonders sorgfältig überwachen.
Die gleichzeitige intravenöse Gabe von Beta-Rezeptorenblockern kann zu einer gegenseitigen Verstärkung der negativ-inotropen (Kontraktionskraft des Herzens wird verringert) Wirkung bis hin zur dekompensierten Herzinsuffizienz (Herzinsuffizienz mit Ruhebeschwerden) führen.
Zidovudin
Schwangerschaft , Stillzeit und Zeugungs-/Gebärfähigkeit
Schwangerschaft und Stillzeit:
Es liegen keine adäquaten und gut kontrollierten Studien an Schwangeren vor. Bei Behandlung mit der Nimotop-Infusionslösung während der Schwangerschaft muss daher nach Schwere des Krankheitsbildes Nutzen gegen potentielles Risiko sorgfältig abgewogen werden.
Nimodipin tritt in die Muttermilch über. Falls eine Einnahme des Medikaments erforderlich ist, sollten Sie nicht stillen.
Künstliche Befruchtung:
Nimodipin und andere Kalziumantagonisten können die Spermienqualität verschlechtern, und werden deshalb mit einer Verschlechterung der Erfolgsrate in Verbindung gebracht.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Achtung: Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen.
Nimotop enthält Natrium und Alkohol
Dieses Arzneimittel enthält 23 mg Natrium (Hauptbestandteil von Kochsalz/Speisesalz) pro 50 ml Flasche. Dies entspricht 1,15% der für einen Erwachsenen empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung.
Dieses Arzneimittel enthält 2 g Alkohol (Ethanol) pro stündlicher Dosis von 10 ml (23,7% w/v). Die Menge in 10ml dieses Arzneimittels entspricht 50 ml Bier oder 20 ml Wein.
Es ist unwahrscheinlich, dass die Alkoholmenge in diesem Arzneimittel Auswirkungen auf Erwachsene und Jugendliche hat oder dass bei Kindern Auswirkungen wahrnehmbar sind. Bei kleinen Kindern können Auswirkungen möglich sein, z.B. Schläfrigkeit.
Die Alkoholmenge in diesem Arzneimittel kann die Wirkungen anderer Arzneimittel verändern. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen.
Da dieses Arzneimittel im Allgemeinen langsam als kontinuierliche Infusion gegeben wird, können die Wirkungen von Ethanol weniger stark ausgeprägt sein.
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie dieses Arzneimittel einnehmen.
Wenn Sie alkoholabhängig sind, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie dieses Arzneimittel einnehmen.
Ihr Arzt wird Nimotop bei Ihnen anwenden. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder dem medizinischen Fachpersonal nach, wenn Sie sich nicht sicher sind. Falls vom Arzt nicht anders verordnet, beträgt die empfohlene Dosis:
Dauerinfusion in eine Vene:
Zu Beginn der Behandlung 1 mg/h Nimodipin (= 5 ml Nimotop Infusionslösung/h) für die Dauer von 2 Stunden (ca. 15 µg/kg KG/h).
Bei Patienten mit deutlich niedrigerem Körpergewicht als 70 kg oder labilen Blutdruckver- hältnissen sollte mit einer Dosis von 0,5 mg Nimodipin (2,5 ml Nimotop-Infusionslösung/h) begonnen werden.
Verabreichung in die Cisterna magna:
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen:
Bei Patienten mit schwerer Einschränkung der Nierenfunktion (glomeruläre Filtrationsrate < 20 ml/min) sollte die Behandlungsnotwendigkeit mit Nimodipin sorgfältig abgewogen werden.
Patienten mit Leberfunktionsstörungen:
Bei Patienten mit schwerer Einschränkung der Leberfunktion, im speziellen Leberzirrhose, können Wirkungen bzw. Nebenwirkungen, z.B. Blutdrucksenkung, stärker ausgeprägt sein. In diesen Fällen sollte die Dosis in Abhängigkeit von Blutdruckkontrollen ggf. verringert oder, falls notwendig, die Behandlung abgesetzt werden.
Art der Anwendung
Das 3-Wege-Ventil sollte verwendet werden, um den Nimotop-Polyethylen-Schlauch mit dem Co-Infusionsschlauch und dem zentralen Katheter zu verbinden.
Nimodipin-Lösung darf Infusionsbeutel oder -flaschen nicht beigefügt werden und nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.
Es ist zu empfehlen, Nimotop auch während Narkose, Operation und Angiographie weiter zu verabreichen.
Dauer der Anwendung:
Vorbeugende Verabreichung
Die intravenöse Behandlung sollte nicht später als 4 Tage nach der Blutung beginnen und während der Periode der größten Gefahr der Entwicklung eines Vasospasmus, d.h. bis zum 10. bis 14. Tag nach der Subarachnoidalblutung (SAB), fortgesetzt werden.
Wird während der prophylaktischen Anwendung von Nimotop Infusionslösung die Blutungsquelle chirurgisch versorgt, ist die intravenöse Behandlung mit Nimotop Infusionslösung für mindestens 5 Tage nach der Operation fortzusetzen.
Nach Abschluss der Infusionsbehandlung wird für etwa 7 weitere Tage die orale Gabe von 6 x täglich 60 mg Nimodipin (6 x 2 Filmtabletten Nimotop 30 mg) im Abstand von 4 Stunden empfohlen.
Therapeutische Anwendung
Danach wird für etwa 7 weitere Tage die orale Gabe von 6 x täglich 60 mg Nimodipin (6 x 2 Filmtabletten Nimotop 30 mg) im Abstand von 4 Stunden empfohlen.
Wird während der therapeutischen Anwendung von Nimotop Infusionslösung die Blutungsquelle chirurgisch versorgt, ist die intravenöse Behandlung mit Nimotop Infusionslösung für mindestens 5 Tage postoperativ fortzusetzen.
Anwendung bei Kindern und Jugendlichen:
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Nimodipin bei Patienten unter 18 Jahren ist bisher nicht erwiesen.
Wenn Sie eine größere Menge von Nimotop erhalten haben, als Sie sollten
Anzeichen und Maßnahmen bei Überdosierung:
Zeichen einer Überdosierung sind stärkere Blutdrucksenkung und Änderungen der Herzschlag- frequenz.
Da kein spezifisches Antidot bekannt ist, sollte sich im Weiteren die Therapie anderer Nebenwirkungen nach den im Vordergrund stehenden Symptomen richten.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal.
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
Sie können Nebenwirkungen auch direkt anzeigen (siehe folgende Details). Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen Traisengasse 5
Fax: +43 (0) 50 555 36207 Website: http://www.basg.gv.at
Die Häufigkeit der Nebenwirkungen im Zusammenhang mit Nimodipin ist in nachfolgender Tabelle zusammengefasst. Im Folgenden werden die berichteten/aufgetretenen Nebenwirkungen nach ihrer Häufigkeit aufgeführt:
Mangel an Blutplättchen (Thrombocytopenie), allergische Reaktionen, Ausschlag, Kopfschmerzen, Herzrasen, erniedrigter Blutdruck, Erweiterung der Blutgefäße (Vasodilatation), Übelkeit
verlangsamter Herzschlag, Darmverschluss, reversible Erhöhung der Leberenzyme, Reaktionen an der Infusions- bzw. Injektionsstelle (Venen), Entzündung an der Infusionsstelle
Für dieses Arzneimittel sind bezüglich der Temperatur keine besonderen Lagerungs- bedingungen erforderlich.
Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Behältnis und dem Umkarton angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.
Parenterale Arzneimittel sollten vor Gebrauch visuell auf Partikel oder Verfärbungen geprüft werden. Nur zum einmaligen Gebrauch. Nach dem Öffnen sofort verwenden. Nicht verbrauchte Lösung ist zu verwerfen.
Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei.
Was Nimotop enthält
Wie Nimotop aussieht und Inhalt der Packung
Nimotop ist eine klare Infusionslösung. 1 Flasche Nimotop 10 mg - Infusionslösung enthält 50 ml Lösung. Infusionsleitung aus Polyethylen F.
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
Pharmazeutischer Unternehmer
Hersteller
Z.Nr.: 1-18039
Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im Juni 2020.
Zuletzt aktualisiert am 26.07.2023
Folgende Medikamente enthalten auch den Wirksstoff Nimodipin. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, über ein mögliches Subsitut zu Nimotop 10 mg - Infusionsflasche
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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden
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