Wenden Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker an. Fragen Sie bei Ihrem Arzt nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
Ihr Arzt legt entsprechend Ihrem Bedarf die genaue Dosis von Perisol 4 % Peritonealdialyselösung fest. Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Perisol 4 % Peritonealdialyselösung zu stark oder zu schwach ist.
Gebrauchsinformation Perisol 4% Peritonealdialyselösung |
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Erwachsene:
Soweit nicht anders verordnet, lassen Sie 2000 ml Dialyselösung langsam (über 5 - 20 Minuten) in die Bauchhöhle mit Hilfe eines Dauerkatheters einlaufen.
Diese Behandlung wird 4-mal pro Tag durchgeführt.
Nach einer Verweildauer zwischen 2 bis 10 Stunden wird die Lösung abgelassen.
Anwendung bei Kindern und Jugendlichen
Die Anwendung und Sicherheit von Perisol 4 % Peritonealdialyselösung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren ist bisher nicht geprüft worden.
Art der Anwendung
Nur zur intraperitonealen Anwendung (über das Bauchfell).
Sie dürfen Perisol 4 % Peritonealdialyselösung erst dann selbst anwenden, wenn Sie in der Anwendung der Peritonealdialyse ausreichend geschult wurden! Führen Sie beim Austausch des Dialysebeutels unbedingt die Schritte durch, die Sie während Ihres Trainings gelernt haben.
Beim Auftreten von Problemen und Unklarheiten fragen Sie bitte den behandelnden Arzt.
Behälter aus Kunststoff können gelegentlich auf dem Transport oder bei der Lagerung beschädigt werden. Dadurch kann es zu einer bakteriellen Verunreinigung der Dialyselösung kommen. Eine sorgfältige Sichtkontrolle ist daher vor dem Anschließen des Behälters und vor der Anwendung der Peritonealdialyselösung in jedem Fall geboten. Jede Beschädigung, auch die geringste, an den Konnektoren, am Verschluss, an den Schweißnähten und an den Ecken des Behältnisses muss wegen möglicher Verunreinigung beachtet werden.
Diese Lösung darf nur verwendet werden, wenn die Dialyselösung klar und das Behältnis unbeschädigt ist.
Während des Dialysatwechsels müssen keimfreie (aseptische) Bedingungen eingehalten werden, um das Infektionsrisiko zu vermindern.
Der Lösungsbeutel wird zuerst auf Körpertemperatur erwärmt. Für Beutel mit einem Volumen bis zu 3000 ml sollte dies mittels einer für diesen Zweck geeigneten Wärmeplatte erfolgen. Genauere Angaben können der Gebrauchsanweisung der Wärmeplatte entnommen werden. Mikrowellengeräte dürfen wegen der Gefahr von örtlichen Überhitzungen generell nicht verwendet werden.
Nach dem Aufwärmen der Lösung können Sie mit dem Beutelwechsel beginnen.
Die Anwendung des CAPD-Systems «Bichsel» besteht aus folgenden Schritten:
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Vorbereiten
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Anschließen
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Leeren des Bauchraumes (Dialyseflüssigkeit in den Auslaufsack fließen lassen)
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Entlüften
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Füllen (einlaufen lassen) der frischen Lösung in den Bauchraum
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System entfernen.
Gebrauchsinformation Perisol 4% Peritonealdialyselösung |
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Vorbereiten
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Bereitstellen aller nötiger Artikel für die Dialyse:
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Neues Dialyse-System
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Desinfektionsmittel: - Desinfektionsmittel für Haut- und Wunddesinfektion (A)
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alkoholhaltiges Händedesinfektionsmittel (B)
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Alkohol 63 % (C)
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Maske
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Zwei unsterile Abdecktücher (Wäscheschutz)
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Einmalklemme (Pean-Klemme), falls das Zwischenstück keine Schlauchklemme aufweist
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Heftpflaster.
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Fenster des Raumes schließen.
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Beutel kontrollieren auf: Volumen, Konzentration, Leck, Klarheit.
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Beutel erwärmen auf 37 °C.
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Arbeitsfläche mit Alkohol 63 % (C) desinfizieren.
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Hände mit Wasser und Seife waschen.
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Abdecktücher platzieren.
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Schlauchklemme bzw. Einmalklemme an Katheter-Zwischenstück und Schlauchklemme (11) am Auslaufschlauch (12) schließen.
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Mundschutz anziehen.
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Haut- und Wunddesinfektionsflasche (A) öffnen.
Anschließen - Wechsel für Rechtshänder. Für Linkshänder immer die entgegengesetzte Hand nehmen.
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Hände mit alkoholhaltigem Händedesinfektionsmittel (B) desinfizieren.
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Patientenkonnektor (9) mit brauner Verschlusskappe (10) in die linke Hand nehmen, unten am „Flügel“ halten und die braune Verschlusskappe (10) entfernen.
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Desinfektionsmittel für Haut- und Wunddesinfektion (A) in den Patientenkonnektor (9) einfüllen: die Flasche darf den Patientenkonnektor (9) nicht berühren. Den Patientenkonnektor (9) bis über die Kante füllen.
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Mit der rechten Hand von unten den Patientenkonnektor (9) nach hinten schieben, so dass die Flügel in der Falte zwischen Daumen und Zeigefinger eingeklemmt gehalten werden und die Schneideklemme (8) in der Handfläche zu liegen kommt.
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Das Katheter-Zwischenstück mit dem roten Ansatzkonnektor mit der rechten Hand in die linke Hand zwischen Daumen und Zeigefinger geben.
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Flügel des Ansatzkonnektors gut halten und Verschlusstubus abschrauben.
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Den Ansatzkonnektor des Katheter-Zwischenstückes mit der rechten Hand auf den Patientenkonnektor (9) des Beutels schrauben.
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Eine Minute warten.
Leeren
Die Dialyseflüssigkeit aus dem Bauchraum wird in den Auslaufsack (1) entleert, daher:
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Rollenklemme (4) des neuen Lösungsbeutels schließen.
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Neuen Lösungsbeutel oben am Ständer aufhängen.
Gebrauchsinformation Perisol 4% Peritonealdialyselösung |
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Auslaufsack (1) auf den Boden legen oder unten am Infusionsständer anhängen.
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Klemme am Katheter-Zwischenstück und Schlauchklemme (11) am Auslaufschlauch (12) öffnen.
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Flüssigkeit ausfließen lassen.
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Klarheit und Durchsichtigkeit der Ausflusslösung kontrollieren.
Alle Schläuche müssen gut durchgängig sein und dürfen nicht verdreht sein.
Entlüften
Durch Vorspülen der Schläuche mit wenig neuer Dialyse-Lösung wird das System entlüftet:
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Katheter-Zwischenstück mittels Klemme wieder abklemmen.
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Brechstückchen am neuen Lösungsbeutel abbrechen und mit Hilfe der Rollenklemme (4) den Flüssigkeitsstrom regulieren.
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Luft mit geringer Menge an frischer Dialyselösung aus dem Einlaufschlauch (5) des neuen Lösungsbeutels ausspülen, so dass die Luft gefolgt von neuer Flüssigkeit in den Auslaufschlauch (12) zu fließen beginnt. Schlauchklemme (11) am Auslaufschlauch (12) in der Nähe der Verzweigung (6) schließen.
Rollenkemme (4) erst nach Abbrechen des Beutel-Brechverschlusses öffnen!
Füllen
Einlaufen lassen der frischen Dialyselösung in die Bauchhöhle:
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Öffnen der Klemme am Katheter-Zwischenstück und Schließen der Schlauchklemme (11) am Auslaufschlauch (12) in der Nähe des Verzweigung (6).
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Öffnen der Rollenklemme (4), so weit wie möglich.
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Wenn nötig kann das Einfüllen jederzeit unterbrochen werden. Falls vom Arzt verordnet, kann man auch nur einen Teil der gesamten Flüssigkeit einlaufen lassen.
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Einfüllen in sitzender oder liegender Position
Abklemmen des Auslaufschlauches (12) vor dem Einlaufenlassen!
System entfernen
Durch Schließen der Schneidklemme (8) fällt nach Beendigung des Einlaufes das leere System zusammen mit dem gefüllten Auslaufsack (1) ab und kann entfernt werden:
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Schließen der Schneidklemme (8) durch Zusammenpressen mit der ganzen Hand, evtl. mit Hilfe der Spezialzange.
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Entfernen des Systems ( leerer Beutel + gefüllter Auslaufsack).
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Kontrolle des vollen Auslaufsackes auf Klarheit und Durchsichtigkeit. Falls die Flüssigkeit trübe ist, sofortige Benachrichtigung der Dialyse-Station bzw. des Arztes / der Ärztin.
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Flüssigkeit verwerfen, falls klar.
Schneideverschluss muss vollständig verschlossen sein. Inhalt des Auslaufsackes kontrollieren.
Einstichstelle kontrollieren und mit Tupfer desinfizieren.
Gebrauchsinformation Perisol 4% Peritonealdialyselösung |
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Der Katheter wird an der Austrittsstelle mit Gaze unterlegt. Gaze nicht anschneiden.
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Eine zweite Gaze überdeckt die Katheteraustrittsstelle und teilweise den Tenckhoff- Katheter.
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Danach den Tenckhoff-Katheter in einer U-Schleife auf diese Gaze legen. ACHTUNG: der Katheter darf nicht über der Austrittsstelle liegen (Gefahr von Druckstellen).
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Eine dritte Gaze deckt alles nochmals ab (d.h. den restlichen Teil des Tenckhoff-Katheters, inkl. Verbindungsstück und Zwischenstück).
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Über das Ganze wird ein Pflasterverband, der an der Katheterstelle eingeschnitten ist, angelegt.
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Danach eine Schlaufe um den Tenckhoff-Katheter legen und diese Schlaufe mit Pflaster nochmals beidseitig fixieren.
Vorsicht! Pflaster nicht direkt auf den Tenckhoff-Katheter kleben, er wird sonst brüchig. Tenckhoff Katheter: Spezialkatheter geeignet zur Langzeitanwendung in der Peritonealdialyse
Schematische Darstellung des CAPD-Systems
1 | Auslaufsack |
2 | Dialysebeutel |
3 | Anschlusskonnektor Dialysebeutel |
4 | Rollenklemme |
5 | Einlaufschlauch |
6 | Y-Verbinder (Y-Konnektor) |
7 | Schlauch |
8 | Schneidklemme |
9 | Patientenkonnektor |
10 | Verschlusskappe braun |
11 | Schlauchklemme |
12 | Auslaufschlauch |
13 | Infusionskonus (Zuspritzstopfen) |
Gebrauchsinformation Perisol 4% Peritonealdialyselösung |
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14 Brechstück
15 Konnektionstrichter
16 Ansatzkonnektor*
*nicht Teil des mitgelieferten Systems
Wenn Sie eine größere Menge von Perisol 4 % Peritonealdialyselösung angewendet haben, als Sie sollten
Zuviel eingelaufene Dialyselösung kann problemlos in einen Leerbeutel abgelassen werden. Sollten jedoch Beutelwechsel zu oft durchgeführt worden sein, kann es zu einer zu starken Entwässerung und dadurch zu Volumenmangelzuständen und/oder Störungen des Salzgehalts im Blut (Störung im Elektrolythaushalt) kommen. Wenden Sie sich bitte in diesem Fall an einen Arzt.
Hinweis für das medizinische Fachpersonal
Informationen zur Überdosierung finden Sie am Ende der Gebrauchsinformation.
Wenn Sie die Anwendung von Perisol 4 % Peritonealdialyselösung vergessen haben
Wenn Sie Beutelwechsel vergessen oder sich zu wenig Lösung gegeben haben, sollte in der Regel versucht werden, die von Ihrem Arzt / Ihrer Ärztin pro 24 Stunden verordnete Gesamtmenge an Dialyselösung (z.B. 4 x 2000 ml) zu erreichen, um lebensgefährliche Folgen zu vermeiden. Im Zweifelsfall wenden Sie sich bitte an einen Arzt.
Wenn Sie die Behandlung mit Perisol 4 % Peritonealdialyselösung abbrechen
Wenn Sie die Behandlung unterbrechen, können lebensbedrohliche Flüssigkeitsansammlungen in Geweben und der Lunge oder andere Harnstoff- Vergiftungssymptome auftreten.
Bitte besprechen Sie sich mit Ihrem Arzt / Ihrer Ärztin, wenn Sie die Behandlung beenden möchten.