Was Prothromplex TOTAL enthält
Pulver:
Der Wirkstoff ist Prothrombinkomplex vom Menschen bestehend aus den Blutgerinnungsfaktoren II, VII, IX und X vom Menschen und Protein C
Pro Durchstechflasche I.E.Nach Auflösen in 20 ml sterilisiertem Wasser für Injektionszwecke I.E./mlBlutgerinnungsfaktor II vom Menschen450 85022,5 - 42,5Blutgerinnungsfaktor VII vom Menschen50025Blutgerinnungsfaktor IX vom Menschen60030Blutgerinnungsfaktor X vom Menschen60030
Pro Durchstechflasche sind mindestens 400 I.E. Protein C enthalten, das zusammen mit den Blutgerinnungsfaktoren aus dem Plasma isoliert wird.
Die sonstigen Bestandteile sind: Natriumchlorid, Natriumcitrat-Dihydrat, Heparin Natrium (0,2 – 0,5 I.E./I.E. Faktor IX) und Antithrombin III 15 – 30 I.E. pro Durchstechflasche (0,75 – 1,5 I.E./ml)
Lösungsmittel: Sterilisiertes Wasser für Injektionszwecke
Wie Prothromplex TOTAL aussieht und Inhalt der Packung
Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung.
Prothromplex TOTAL ist eine weiße bis hellgelbe gefriergetrocknete pulvrige oder kompakte Trockensubstanz.
6Nach Rekonstitution liegt der pH-Wert der Lösung bei 6,5 – 7,5 und die Osmolarität nicht unter 240 mosm/kg. Die Lösung ist klar oder leicht opaleszent.
Pulver und Lösungsmittel befinden sich in Einzeldosis-Durchstechflaschen aus Glas (hydrolytische Klasse I bzw. Klasse II) und sind mit einem Butylgummistopfen verschlossen.
Packungsinhalt:
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1 Durchstechflasche Prothromplex TOTAL 600 I.E. Pulver
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1 Durchstechflasche mit 20 ml sterilisiertem Wasser für Injektionszwecke
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1 Triple Set (bestehend aus 1 Belüftungsnadel, 1 Einmalnadel, 1 Infusionsset)
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1 Filternadel
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1 Transfernadel
Packungsgröße: 1 x 600 I.E.
Pharmazeutischer Unternehmer
Baxter AG, Industriestraße 67, A-1221 Wien
Hersteller
Baxter AG, Industriestraße 67, A-1221 Wien
Takeda Manufacturing Austria AG, Industriestraße 67, A-1221 Wien
Falls weitere Informationen über das Arzneimittel gewünscht werden, setzen Sie sich bitte mit dem örtlichen Vertreter des Pharmazeutischen Unternehmers in Verbindung:
Takeda Pharma Ges.m.b.H., Technologiestraße 5, A-1120 Wien
Zulassungsnummer: Z.Nr. 2-00312
Dieses Arzneimittel ist in den Mitgliedsstaaten des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) unter den folgenden Bezeichnungen zugelassen:
ÖsterreichProthromplex TOTAL 600 I.E. Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer InjektionslösungBelgien, LuxemburgProthromplex 600 UI, poudre et solvant pour solution injectableBulgarienProthromplex Total NF 600 IUTschechische Republik, PolenProthromplex Total NFDänemark, Norwegen, PortugalProthromplexEstland, GriechenlandProthromplex TOTALDeutschlandProthromplex NF 600UngarnProthromplex TOTAL 600 NEIrland, Malta, Vereinigtes KönigreichProthromplex TOTAL 600 IUItalienPROPLEXLitauenProthromplex 600 TV milteliai ir tirpiklis injekciniam tirpaluiLettlandProthromplex TOTAL 600 SV pulveris un skidinätäjs injekciju skiduma pagatavosanaiNiederlandeProthromplex 600 IE poeder en oplosmiddel voor oplossing voor injectionRumänienProthromplex TOTAL 600 UI pulbere si solvent pentru solutie injectabilaSlowakeiProthromplex NF 600 IUSlowenienPROPLEX 600 i.e. prasek in vehikel za raztopino za injiciranjeSpanienProthromplex Total 600 UI
Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im November 2021.
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Die folgenden Informationen sind für medizinisches Fachpersonal bestimmt:
DOSIERUNG
Mit Ausnahme der Therapie und der perioperativen Prophylaxe von Blutungen während der Behandlung mit Vitamin K Antagonisten, können nur allgemeine Richtlinien gegeben werden. Die Behandlung sollte unter Aufsicht eines in der Therapie von Blutgerinnungsstörungen erfahrenen Arztes eingeleitet werden. Dosierung und Dauer der Substitutionstherapie richtet sich nach dem Schweregrad der Gerinnungsstörung, nach Ort und Ausmaß der Blutung und dem klinischen Zustand des Patienten.
Dosis und Häufigkeit der Verabreichung sollen für jeden Patienten individuell berechnet werden. Die Dosierungsintervalle müssen an die unterschiedlichen Zirkulationshalbwertszeiten der verschiedenen Gerinnungsfaktoren des Prothrombinkomplexes angepasst werden.
Die individuelle Dosierung kann nur anhand regelmäßiger Bestimmungen der einzelnen Plasmaspiegel der jeweiligen Gerinnungsfaktoren, oder anhand allgemeiner Bestimmungen des Prothrombinkomplex-Spiegels (z.B. Quickwert, INR, Prothrombinzeit), und kontinuierlicher Überwachung des klinischen Zustandes des Patienten bestimmt werden.
Bei großen chirurgischen Eingriffen ist eine genaue Überwachung der Substitutionstherapie durch Gerinnungstests unerlässlich (spezifische Tests einzelner Gerinnungsfaktoren und/oder allgemeine Bestimmung der Prothrombinkomplex-Spiegel).
Blutungen und perioperative Prophylaxe während der Behandlung mit Vitamin K Antagonisten:
Bei schweren Blutungen sowie vor Operationen mit hohem Blutungsrisiko sind Normalwerte (Quick- Wert 100%, INR 1,0) anzustreben.
Es gilt folgende Faustregel: 1 I.E. Faktor IX/kg Körpergewicht (KG) hebt den Quick-Wert um ca. 1% an.
Wird Prothromplex TOTAL aufgrund von INR-Bestimmungen verabreicht, hängt die Dosis vom INR- Wert vor Behandlungsbeginn und vom angestrebten INR-Wert ab. Die in untenstehender Tabelle angegebenen Dosierungsempfehlungen gem. der Methode Makris et al 20011 sollten befolgt werden.
Dosierung von Prothromplex TOTAL nach initialer INR-Bestimmung
Dosierung von Prothromplex TOTALnach initialer INR-BestimmungINRDosis in I.E./kg (die I.E.s beziehen sich auf Faktor IX)2,0 3,9254,0 6,035> 6,050
Die Korrektur der durch Vitamin K-Antagonisten verursachten Beeinträchtigung der Blutgerinnung bleibt für ca. 6 – 8 Stunden aufrecht. Die Wirkung von Vitamin K setzt üblicherweise innerhalb von 4
– 6 Stunden ein. Daher ist bei gleichzeitiger Verabreichung von Vitamin K und einem Prothrombinkomplex üblicherweise keine weitere Gabe des Prothrombinkomplexes erforderlich.
1 Makris M, Watson HG: The Management of Coumarin-Induced Over-Anticoagulation. Br.J.Haematol. 2001;114: 271-280. (Baxter RefID: 39167)8
Da diese Empfehlungen empirisch sind und Recovery und Wirkungsdauer variieren können, muss die
INR während der Behandlung überwacht werden.
Blutung und perioperative Prophylaxe bei angeborenem Mangel eines Vitamin K abhängigen Gerinnungsfaktors, wenn das gereinigte, spezifische Faktorenkonzentrat nicht zur Verfügung steht:
Die Berechnung der benötigten Dosis für die Behandlung basiert auf dem empirischen Befund, dass 1 I.E. Faktor IX pro kg KG die Faktor IX-Aktivität im Plasma um ca. 0,015 I.E./ml und 1 I.E. Faktor VII pro kg KG die Faktor VII-Aktivität im Plasma um ca. 0,024 I.E./ml erhöht. 1 I.E. Faktor II oder X
pro kg KG erhöht die Faktor II- oder X-Aktivität im Plasma um ca. 0,021 I.E./ml2.
Die verabreichten Einheiten eines jeden spezifischen Gerinnungsfaktors werden in Internationalen Einheiten (I.E.) angegeben, entsprechend dem WHO-Standard für den jeweiligen Faktor. Die Aktivität eines spezifischen Gerinnungsfaktors im Plasma wird entweder als Prozentsatz (relativ zum normalen menschlichen Plasma) oder in Internationalen Einheiten (relativ zum Internationalen Standard für spezifische Faktorenkonzentrate) angegeben.
Eine Internationale Einheit (I.E.) der Gerinnungsfaktor-Aktivität entspricht der Menge in einem ml normalem Plasma vom Menschen.
Zur Abschätzung der notwendigen Dosierung kann folgende Dosierungsformel dienen:
Die Berechnung der benötigten Dosis am Beispiel von Faktor X basiert auf dem empirischen Befund, dass 1 Internationale Einheit (I.E.) Faktor X pro kg Körpergewicht die Faktor-X-Aktivität im Plasma um ca. 0,017 I.E./ml anhebt. Die benötigte Dosis wird nach folgender Formel berechnet:
Benötigte Einheiten (I.E.) = KG (kg) × gewünschter Faktor X-Anstieg (I.E./ml) × 60
wobei 60 (ml/kg) der reziproke Wert der geschätzten Recovery ist.
Ist die individuelle Recovery bekannt, wird dieser Wert zur Berechnung verwendet.
Maximale Einzeldosis:
Zur Korrektur der INR-Werte ist es nicht nötig eine Dosis von 50 I.E./kg zu überschreiten. Werden bei schweren Blutungen höhere Dosen benötigt, muss der behandelnde Arzt den Nutzen der Behandlung gegen das mögliche Risiko abwägen.
Kinder und Jugendliche
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Prothromplex TOTAL bei Kindern und Jugendlichen ist in klinischen Studien nicht erwiesen.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Werden hohe Dosen Prothromplex TOTAL angewendet, so ist bei Durchführung heparinempfindlicher Gerinnungsanalysen das im Präparat enthaltene Heparin zu berücksichtigen.
Inkompatibilitäten
Das Arzneimittel darf, außer mit dem beigepackten Lösungsmittel nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.
Wie bei allen Blutgerinnungsfaktor-Präparaten können Wirksamkeit und Verträglichkeit des Arzneimittels durch Mischen mit anderen Arzneimitteln beeinträchtigt werden. Es ist ratsam einen gemeinsamen venösen Zugang vor und nach der Verabreichung von Prothromplex TOTAL mit isotoner Kochsalzlösung zu spülen.
2 Ostermann H, Haertel S, Knaub S, Kalina U, Jung K, Pabinger I. Pharmacokinetics of Beriplex P/N prothrombin complex concentrate in healthy volunteers. Thromb Haemost. 2007;98(4):790-797.9
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
Zur Rekonstitution nur das beigepackte Rekonstitutionsset verwenden.
Prothromplex TOTAL soll erst unmittelbar vor der Verabreichung aufgelöst werden. Danach soll die Lösung unverzüglich verwendet werden (Die Lösung enthält keine Konservierungsmittel). Die Lösung ist klar oder leicht opaleszent. Die rekonstituierte Lösung sollte vor Verabreichung immer visuell auf Schwebeteilchen oder Verfärbung überprüft werden. Trübe Lösungen oder solche mit Niederschlag sind zu verwerfen.
Auflösung des Pulvers zur Herstellung einer Injektionslösung:
Auf aseptische Arbeitsweise achten!
1. Erwärmung der ungeöffneten Lösungsmitteldurchstechflasche (Wasser für Injektionszwecke) auf Raum- oder Körpertemperatur (max. +37 °C).
2. Schutzkappen von Pulver- und Lösungsmitteldurchstechflasche entfernen (Abbildung A) und die Gummistopfen beider Durchstechflaschen reinigen.
3. Ein Ende der Schutzkappe der beigepackten Transfernadel durch Drehen öffnen, entfernen und mit der Nadel in den Gummistopfen der Lösungsmitteldurchstechflasche einstechen (Abbildung B und C).
4. Entfernen des anderen Endes der Schutzkappe der Transfernadel. Freies Ende nicht berühren!
5. Lösungsmitteldurchstechflasche umdrehen und das Ende der aufgesetzten Transfernadel in den Gummistopfen der Pulverdurchstechflasche einstechen (Abbildung D). Durch das Vakuum in der Pulverdurchstechflasche wird das Lösungsmittel angesaugt.
6. Lösungsmitteldurchstechflasche samt Transfernadel von der Pulverdurchstechflasche abziehen (Abbildung E). Um den Lösungsvorgang zu beschleunigen sollte die Pulverdurchstechflasche sanft geschwenkt werden.
7. Nach vollständiger Auflösung des Pulvers die beigepackte Belüftungsnadel einstechen (Abbildung F), wodurch eventuell entstandener Schaum zusammenfällt. Belüftungsnadel entfernen.
Injektion/Infusion:
Die rekonstituierte Lösung sollte vor Verabreichung immer visuell auf Schwebeteilchen oder Verfärbung überprüft werden.
Auf aseptische Arbeitsweise achten!
1. Ein Ende der Schutzkappe der beigepackten Filternadel durch Drehen öffnen, entfernen und die Nadel an eine sterile Einmalspritze stecken. Die Lösung in die Spritze aufziehen (Abbildung G).