Resochin darf nicht eingenommen werden
-
wenn Sie allergisch gegen den Wirkstoff Chloroquinphosphat bzw. andere 4-Aminochinoline oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind
-
bei bestehender Schädigung der Netzhaut des Auges (Retinopathie) oder Gesichtsfeldeinschränkungen
-
bei Erkrankungen der blutbildenden Organe (Knochenmark, Milz…)
-
bei Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenasemangel (eine seltene Erkrankung mit möglicher Zerstörung der roten Blutkörperchen).
-
bei Myasthenia gravis (schwere Muskelschwäche).
-
in der Schwangerschaft und Stillzeit (Ausnahme: Malaria-Therapie und kurzzeitige Prophylaxe) (siehe Abschnitt Schwangerschaft, Stillzeit und Fortpflanzungsfähigkeit).
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Resochin einnehmen.
Erste Anzeichen von Nebenwirkungen sowie der Eintritt einer Schwangerschaft sind dem Arzt zu melden!
Resochin ist nicht gegen alle Malariaerreger und in jedem Malariagebiet wirksam (aufgrund von Chloroquin-resistenten Malariaerreger-Stämmen). Daher sollten Sie Ihrem Arzt bzw. Ärztin das Reiseziel mitteilen, um geeignete Malaria Prophylaxe einzusetzen.
Herz: QT-Verlängerung
Chloroquin kann bei einigen Patienten zu Herzrhythmusstörungen führen: Chloroquin sollte mit Vorsicht angewendet werden, wenn Sie von Geburt an ein verlängertes QT-Intervall haben oder dies in Ihrer Familie vorkommt, wenn sich bei Ihnen eine QT-Verlängerung entwickelt hat (sichtbar im EKG, einer Aufzeichnung elektrischer Aktivität des Herzens), wenn Sie an Herzerkrankungen leiden oder in der Vergangenheit einen Herzinfarkt (Myokardinfarkt) hatten, wenn Sie an einer Störung des Elektrolythaushaltes im Blut leiden (insbesondere geringe Kalium- oder Magnesiumspiegel, siehe Abschnitt „Einnahme von Chloroquin zusammen mit anderen Arzneimitteln“).
Wenn es während der Behandlung bei Ihnen zu Herzklopfen oder unregelmäßigem Herzschlag kommt, sollten Sie sofort Ihren Arzt benachrichtigen. Mit zunehmender Dosis kann sich das Risiko für Herzprobleme erhöhen. Daher ist die empfohlene Dosierung einzuhalten.
Wenn es während der Behandlung bei Ihnen zu unregelmäßigem Herzschlag kommt, sollten Sie sofort Ihren Arzt benachrichtigen. Die Behandlung sollte beendet und ein EKG abgeleitet werden (siehe Abschnitt „Wenn Sie eine größere Menge Resochin eingenommen haben als Sie sollten“).
Kardiotoxizität (das Herz betreffende schädliche Wirkung von Arzneimitteln)
Chloroquin kann bei akuter Überdosierung und bei der empfohlenen Dosis eine Kardiotoxizität hervorrufen. Bei akuter Überdosierung kann Chloroquin akutes Herzversagen (der Herzmuskel kann das Blut nicht stark genug pumpen, um den ganzen Körper mit Blut zu versorgen) und schwerwiegende Herzrhythmusstörungen verursachen (siehe Abschnitt „Wenn Sie eine größere Menge Resochin eingenommen haben als Sie sollten“).
Bei der empfohlenen Dosis kann Kardiomyopathie (eine Erkrankung, die den Herzmuskel und die Stärke des Herzschlags schwächt) auftreten. Kardiomyopathie kann zu Herzversagen, manchmal mit tödlichem Ausgang, führen (siehe Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen).
Bei Anzeichen eines unregelmäßigen Herzschlags während der Behandlung mit Chloroquin sollten Sie sofort Ihren Arzt benachrichtigen.
Leberfunktionsstörung:
Wenn Sie an einer Leberfunktionsstörung leiden, müssen Sie möglicherweise eine geringere Menge Resochin einnehmen bzw. muss Ihre Dosis angepasst werden, da sich Resochin in der Leber anreichert.
Nierenfunktionsstörung:
Wenn Sie an einer Nierenfunktionsstörung leiden, müssen Sie möglicherweise eine geringere Menge Resochin einnehmen bzw. muss Ihre Dosis angepasst werden, da Resochin zum Teil über die Nieren ausgeschieden wird.
Terminale Niereninsuffizienz (TNI)
Wenn Sie an Nierenversagen leiden (eine schwere Beeinträchtigung der Nieren zur Ausscheidung von Kreatininin, (Kreatinin-Clearence-Wert unter 10 ml/min)), wird eine Anwendung nicht empfohlen, da es keine ausreichenden Erfahrungen gibt.
Nervensystem:
Bei Epileptikern ist wegen der Möglichkeit einer Anfallsauslösung (Anfälle, Muskelkrämpfe mit Bewusstlosigkeit) besondere Vorsicht geboten. Deshalb ist eine sorgfältige ärztliche Betreuung erforderlich.
Stoffwechsel:
Wenn Sie an einer Porphyrie leiden (ungenügende Produktion von roten Blutkörperchen), ist Vorsicht geboten, da die Anwendung von Chloroquin die Beschwerden verschlechtern könnte.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:
Wenn Sie an Psoriasis leiden, ist Vorsicht geboten, da die Anwendung von Chloroquin die Beschwerden verschlechtern könnte.
Hypoglykämie:
Chloroquin kann den Blutglukosespiegel senken, bitte ersuchen Sie Ihren Arzt, Sie über Anzeichen und Beschwerden eines niedrigen Blutzuckerspiegels zu informieren. Eine Kontrolle Ihres Blutglukosespiegels kann erforderlich sein.
Schädigung der Netzhaut (Retinopathie):
Im Hinblick auf die möglichen unerwünschten Wirkungen am Auge muss vor Beginn einer längerfristigen Behandlung und während dieser Behandlung in Abständen von 3 Monaten eine augenärztliche Kontrolluntersuchung durchgeführt werden. Bei ersten Anzeichen einer Schädigung der Netzhaut (Unfähigkeit, die Farbe Rot zu erkennen) muss die Behandlung abgebrochen werden.
Chloroquin sollte nur bei Kindern angewendet werden, bei denen Farbsehtests durchgeführt werden können.
Wenn Sie eine Langzeit-Behandlung mit Resochin erhalten, sind Kontrollen der Netzhaut empfohlen, da eine durch Resochin verursachte Retinopathie bleibende Sehstörungen hervorrufen kann. Eine kumulative Totaldosis von 1 g Base/kg Körpergewicht oder 50-100 g Totaldosis wurde mit einer Schädigung der Netzhaut in Verbindung gebracht. Die empfohlene Dosis zur Malariaprophylaxe führte in seltenen Fällen zu einer Retinopathie.
Im Zusammenhang mit einer Vorbeugung von Malaria durch Resochin ist eine Retinopathie daher nur bei Langzeitanwendung (mehr als 5 Jahre) von Bedeutung.
Blutuntersuchung:
Vor Beginn einer Dauerbehandlung und danach in Abständen von 2 Monaten wird Ihr Arzt Kontrollen des gesamten Blutbildes (rote und weiße Blutkörperchen, Blutplättchen) durchführen.
Langzeit-Prophylaxe bei Frauen im gebärfähigen Alter:
Weibliche Patienten, welche Resochin für eine Langzeit-Malaria-Vorbeugung einnehmen, sollten sicher gehen, dass sie entsprechende Verhütungsmethoden während dieser Zeit verwenden und sie sollten eine Schwangerschaft bis 3 Monate nach dem Ende der Behandlung zur Vorbeugung vermeiden (siehe Abschnitt „Schwangerschaft, Stillzeit und Fortpflanzungsfähigkeit“).
Langzeit-Prophylaxe bei Kindern:
Resochin sollte bei Kindern nicht für eine Langzeit-Vorbeugung angewendet werden.
Vorsichtsmaßnahmen sollten bezüglich der kumulativen Gesamtdosis bei der indizierten Langzeiteinnahme von Resochin getroffen werden (siehe Abschnitt „Wie ist Resochin einzunehmen?“).
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
Resochin darf während der gesamten Schwangerschaft nicht eingesetzt werden. Im Falle der Anwendung bei einer Malariabehandlung oder -therapie entscheidet der Arzt.
Vor Beginn einer Behandlung mit Resochin muss eine Schwangerschaft ausgeschlossen werden (Ausnahme: Malaria).
Für die Dauer der Behandlung und mindestens 3 Monate nach Beendigung muss ein wirksamer Empfängnisschutz eingehalten werden.
Zur Vorbeugung der Malaria mit bestimmungsgemäßer Dosierung ist ein Empfängnisschutz für die Dauer und 3 Monate nach Abschluss der Vorbeugung angeraten.
Stillzeit
Stillende Mütter dürfen Resochin nicht einnehmen, da der Wirkstoff in die Muttermilch übertritt. Ist die Einnahme erforderlich, muss abgestillt werden.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Achtung: Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen.
Aufgrund der möglichen Nebenwirkungen von Resochin auf das Zentralnervensystem (Kopfschmerzen, Schwindel, Schläfrigkeit, Verwirrtheit) und auf das Sehvermögen (Sehstörungen, Schädigung der Netzhaut) kann die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr sowie zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt sein. Dies gilt in verstärktem Maße am Therapiebeginn und im Zusammenwirken mit Alkohol.