Retarpen 1,2 Mio. I.E. - Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionssuspension

Abbildung Retarpen 1,2 Mio. I.E. - Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionssuspension
Wirkstoff(e) Benzylpenicillin-Benzathin
Zulassungsland Österreich
Hersteller Sandoz GmbH
Suchtgift Nein
Psychotrop Nein
Zulassungsdatum 16.11.1967
ATC Code J01CE08
Abgabestatus Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Verschreibungsstatus Arzneimittel zur einmaligen Abgabe auf aerztliche Verschreibung
Pharmakologische Gruppe Betalactam-Antibiotika, Penicilline

Zulassungsinhaber

Sandoz GmbH

Gebrauchsinformation

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Was sollte vor der Anwendung von Retarpen 1,2 Mio. I.E. beachtet werden? Retarpen 1,2 Mio. I.E. darf nicht angewendet werden

  • wenn Sie allergisch gegen den Wirkstoff BenzathinBenzylpenicillin,- andere Penicilline, Soja, Erdnuss oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind
  • wenn Sie jemals eine allergische Reaktion auf ein Antibiotikum hatten. Diese kann Ausschläge oder Schwellungen in Gesicht und Hals beinhalten.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Retarpen angewendet wird:

wenn Sie jemals eine allergische Reaktion auf andere Antibiotika, wie Penicillin oder andere Betalaktam-Antibiotika, hatten

  • wenn bei Ihnenjemals nach der Einnahme vonPenicillin ein schwerer Hautausschlag oder

Hautablösung, Blasenbildung und/oder Geschwüre im Mund aufgetreten sind

- wenn Sie Nierenprobleme haben (Ihr Arzt muss möglicherweise die Dosierung die Arzneimittels anpassen)

wenn Sie Leberprobleme haben

Retarpen darf nicht in Geweben mit verminderter Durchblutung verwendet werden.

Schwerwiegende Hautreaktionen

Im Zusammenhang mit einerPenicillin-Anwendung wurde über schwerwiegende Hautreaktionen, einschließlich Stevens-Johnson-Syndrom (SJS), toxische epidermale Nekrolyse (TEN) un Arzneimittelreaktionen mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS), berichtet.

  • SJS/TEN kann zunächst als rötliche, schießscheibenartige oder kreisförmige Flecken a Körperstamm, oft mit einer Blase in der Mitte, auftreten. Außerdem können Geschwüre in Mund, Rachen, Nase, im Genitalbereich und an den Augen (gerötete und geschwollene Augen) auftreten.

Diesen schwerwiegenden Hautausschlägen gehen oft Fieber und/oder grippeähn Beschwerden voraus. Die Ausschläge können sich zu einer großflächigen Hautablösung mit lebensbedrohlichen Komplikationen entwickeln oder tödlich verlaufen.

• DRESS äußert sich zunächst durch grippeähnliche Beschwerden und Hautausschlag im Gesicht,

dann durch einen ausgedehnten Hautausschlag und hohe Körpertemperatur, er Leberenzymwerte in Blutuntersuchungen, Zunahme einer bestimmten Art weißer Blutkörperchen (Eosinophilie) und vergrößerte Lymphknoten.

Falls Sie einen schweren Ausschlag oder ein anderes dieser Hautsymptome entwickeln, wenden Sie Retarpen nicht weiter an undkontaktieren Sie sofort Ihren Arzt oder suchen Sie umgehend medizinische Hilfe.

Bei Auftreten allergischer Erscheinungen (z.B. Hautausschlag, Juckreiz, Atemnot) informieren Sie unverzüglich einen Arzt. Vor der Behandlung sollte wenn möglich ein Überempfindlichkeitstest durchgeführt werden. Bei Auftreten einer allergischen Reaktion wird Ihr Arzt die Therapie abbrechen

und wenn notwendig eine geeignete Therapie einleiten.

Bei Cephalosporin-Überempfindlichkeit ist eine mögliche Kreuzallergie zu beachten. Bitte informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie bereits früher allergischgegen bestimmte Antibiotika (Cephalosporine) reagiert haben.

Wenn bei Ihnen bereits eine Allergieund/oder allergisches Asthma oder Heuschnupfen festgestellt worden ist, sollten Sie dies Ihrem Arzt mitteilen.Schwere allergische Sofortreaktionen sind auch bei Erstanwendung möglich. Basierend aufallgemeinen Grundsätzen, insbesonders in einigen Fällen, werden Sie für mindestens einehalbe Stunde nach der Verabreichung desArzneimittels unter Aufsicht bleiben, falls eine akute allergische Reaktion auftreten sollte. Bei Auftreten einer Allergie wird der Arzt entsprechende Maßnahmen ergreifen. Die Behandlung mit Retarpen ist sofort abzubrechen.

Bei Behandlung einer Syphilis kann eine bis zu mehreren Tagen andauerndeReaktion des Körpers auf die Bakteriengifte auftreten (JarischHerxheimer- -Reaktion, siehe Abschnitt 4.). Typische Anzeichen sind plötzliches Fieber (auch mit Schüttelfrost), Blässe- gefolgt von Hautrötung, Kopf-, Muskel- und Gelenksschmerzen oder Müdigkeit. Zur Unterdrückung bzw. Milderung einer Jarisch- Herxheimer-Reaktion wird Ihr Arzt eine entsprechende Therapie einleiten.

Dosisanpassungen sind notwendig bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion und bei Patien- ten mit eingeschränkter Leberfunktion (siehe Abschnitt 3.).

Bei einer Langzeitbehandlung (länger als 5 Tage)wird Ihr Arzt eventuell Blutbildkontrollenund Nierenfunktionstests anordnen. Bitte halten Sie die vom Arzt verordneten Kontrollen unbedingt ein.

Wie bei anderen Antibiotika kann es auch unter Retarpen zueinem vermehrten Wachstum von nicht empfindlichen Keimen kommen. Verständigen Sie Ihren Arzt, wenn Sie z. B. eine Pilzinfektion bekommen.

Während der Behandlung mit Antibiotika, einschließlich Ret arpen, können Durchfälle auftreten, selbst mehrere Wochen nachdem Sie die Behandlung beendet haben. Bei starkem oder anhaltendem Durchfall oder wenn Sie feststellen, dass Ihr Stuhl Blut oder Schleim enthält, informieren Si unverzüglich Ihren Arzt. Die Behandlung mit Retarpen muss sofort abgebrochen werden, da dies lebensbedrohlich sein kann. Nehmen Sie keine Arzneimittel ein, die die Darmbewegung anhalten oder verlangsamen.

Wenn eine neurologische Beteiligung bei Patienten mitangeborener Syphilis nicht ausgeschlossen werden kann, sollen Penicillinformen verwendet werden, die einen höheren Spiegel im Gehirnwasser erreichen.

Bei Nierenfunktionsstörungen ist die verlangsamte Ausscheidung von Povidon (ein sonstige Bestandteil dieses Arzneimittels) zu beachten. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass es in sehr seltenen Fällen zu einer Speicherung von Povidon oder zu örtlichen Ablagerungen Fremdkörpergranulomen kommen kann, die zur Verwechslung mit Geschwülsten Anlass geben können.

Weiters ist eine Beeinflussung labordiagnostischer Verfahren zu berücksichtigen (siehe auc Abschnitt 4.).

Dopinghinweis

Die Anwendung von Retarpen kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.

Anwendung von Retarpen 1,2 Mio. I.E. zusammen mit anderen Arzneimitteln

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, and Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.

Vorsicht ist geboten bei gleichzeitiger Verabreichung von Retarpen und den folgenden Arzneimitteln:

  • Probenecid, ein Arzneimittel zur Behandlung von Gicht
  • Methotrexat, ein Arzneimittel, das in der Chemotherapie eingesetzt wird. Die Kombination mit Methotrexat wird nicht empfohlen.
  • Arzneimittel zur Blutverdünnung (Antikoagulantien)

Schwangerschaft und Stillzeit

Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichti- gen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apo- theker um Rat.

Schwangerschaft

Eine Anwendung von Retarpen während der Schwangerschaft ist bei entsprechenderDiagnose und sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den verschreibenden Arzt möglich.

Stillzeit

Der Wirkstoff Benzylpenicillin tritt in geringen Mengen in die Muttermilch über.

Obwohl bislang bei mit Muttermilch ernährtenSäuglingen keine Nebenwirkungen berichtet wurden, muss jedoch die Möglichkeit einer Sensibilisierung bzw. einer Beeinträchtigung der Darmflora in Be- tracht gezogen werden.

Im Fall von Durchfall, Pilzbefall (Candidose) oder Hautausschlägen bei Ihrem Kindkontaktieren Sie umgehend Ihren Arzt. Er wird Sie diesbezüglich beraten, da diese Beschwerden bei Ihrem Kind durch Retarpen entstanden sein können.

Bei Säuglingen, die auch Babynahrung zu sich nehmen, sollten Mütter, die Retarpen verabreicht be- kommen, die Muttermilch abpumpen und verwerfen. Das Stillen kann24 Stunden nach Beendigung der Behandlung wieder aufgenommen werden.

Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Achtung: Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und Verkehrstüchtigkeit beeinträch- tigen.

Durch Auftreten möglicher schwerwiegender Nebenwirkungen (z.B. anaphylaktischer Schock mit Kol- laps und anaphylaktoide Reaktionen, siehe auch Abschnitt 4.), kann Retarpen einen großen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen haben.

Retarpen 1,2 Mio. I.E. enthält Phospholipide aus der Sojabohne

Wenn Sie allergisch gegenüber Erdnuss oder Soja sind, darf dieses Arzneimittel nicht angewendet werden.

Retarpen 1,2 Mio. I.E. enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Dosis, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“ und sollte eine kochsalzarme Diät nicht beeinflussen.

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Wie wird es angewendet?

Die Verabreichung von Retarpen erfolgt prinzipiell durch einen Arzt. Die empfohlene Dosis beträgt:

Allgemeine Behandlung: Erwachsene und Jugendliche: Kinder > 30 kg Körpergewicht: Kinder < 30 kg Körpergewicht: Dauer der Behandlung:

Behandlung der Syphilis:

1 x wöchentlich 1,2 Mio. I.E.

1 x wöchentlich 1,2 Mio. I.E.

1 x wöchentlich 600.000 I.E. einmalige Dosis

• Primär- und Sekundärstadium

Erwachsene und Jugendliche: 1 x 2,4 Mio. I.E.
Kinder: 50.000 I.E./kg Körpergewicht, jedoch nicht mehr als 2,4 Mio. I.E.

(Bei Wiederauftritt klinischer Symptome oder stark positiv bleibender Laborwerte ist die Behandlung

zu wiederholen.)  
Dauer der Behandlung: einmalige Dosis

Spätsyphilis (Lues latens seropositiva)

Erwachsene und Jugendliche: 1 x wöchentlich 2,4 Mio. I.E.
Kinder: 50.000 I.E./kg Körpergewicht, jedoch nicht mehr als 2,4 Mio. I.E.
Dauer der Behandlung: 3 Wochen
• Behandlung der Syphilis congenita: ohne neurologische Beteiligung
Neugeboren und Säuglinge: 1 x 50.000 I.E./kg Körpergewicht
Dauer der Behandlung: einmalige Dosis
Behandlung tropischer Infektionskrankheiten der Haut (Frambösie, Pinta):
Erwachsene und Jugendliche: 1 x 1,2 Mio. I.E.
Kinder > 30 kg Körpergewicht: 1 x 1,2 Mio. I.E.
Kinder < 30 kg Körpergewicht: 1 x 600.000 I.E.
Dauer der Behandlung: einmalige Dosis

Vorbeugung von rheumatischem Fieber, Poststreptokokken-Glomerulonephritis und Erysipel: Erwachsene und Jugendliche: 1 x 1,2 Mio. I.E. alle 3 - 4 Wochen

Kinder > 30 kg Körpergewicht: 1 x 1,2 Mio. I.E.alle 3 - 4 Wochen Kinder < 30 kg Körpergewicht: 1 x 600.000 I.E.alle 3 - 4 Wochen Dauer der Behandlung:

  1. ohne Herzbeteiligung: mindestens 5 Jahre, oder bis zum 21. Lebensjahr
  2. vorübergehende Herzbeteiligung: mindestens 10 Jahre, oder bis zum 21. Lebensjahr
  3. anhaltender Herzbeteiligung: mindestens 10 Jahre oder bis zum 40. Lebensjahr; manchmal ist eine

lebenslange Behandlung notwendig

Spezielle Patientengruppen (eingeschränkte Nierenfunktion bzw. eingeschränkt Leberfunktion)

Ihr Arzt wird die Dosisund das Dosierungsintervall entsprechend anpassen. Sollten Sie Fragen zu Ihrer Dosierung haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt.

Art der Anwendung

Das Präparat wird streng intramuskulär injiziert (siehe Fachinformation).

Die Injektion darf nicht in Gewebe mit verminderter Durchblutung erfolgen (siehe Fachinformation).

Retarpen sollte durch tiefe intramuskuläre Injektion den oberen äußeren Quadranten der Gesäßmuskulatur in Stichrichtung auf den Darmbeinkamm oder nach der „Methode von Hochstetter“ injiziert werden. Der Einstich sollte möglichst senkrecht zur Hautoberfläche, die Injektion möglichst fern von größeren Gefäßen erfolgen. In jedem Fall muss vor der Injektion aspiriert werden. Bei der Aspiration von Blut oder bei Schmerzen während der Injektion muss diese abgebrochen werden.

Bei Kindern wird die Mitte der seitlichen Oberschenkelmuskulatur (Quadrizeps femoris) Injektionsstelle empfohlen. Der Deltamuskel ist nur geeignet, wenn er gut ausgebildet ist; in diesem Fall muss auf den Radialnerv geachtet werden.

Bei Säuglingen und Kleinkindern sollte die Peripherie des oberen äußeren Quadranten Glutealregion als Injektionsgebiet nur in Ausnahmefällen (z.B. großflächige Verbrennunge verwendet werden, um Läsionen des Nervus ischiadicus zu vermeiden.

Für Depotpräparate wird ein Gesamtvolumen von 5 ml pro Injektionsstelle als Toleranzgrenze angegeben. Somit sollten zu keinem Zeitpunkt mehr als 5 ml der gebrauchsfertigen Suspension für

eine Injektion in eine Stelle verabreicht werden.

Die Injektion sollte möglichst langsam und nur mit schwachem Druck vorgenommen werden. Ein "Verreiben" nach der Injektion ist zu vermeiden.

Inkompatibilitäten

Daten zur Kompatibilität sind mit Wasser für Injektionszwecke verfügbar.

Aufbewahrungszeit nach Zubereitung der Injektionssuspension

Die chemische und physikalische Stabilität der gebrauchsfertigen Injektionssuspension wurde über 24 Stunden bei 25°C nachgewiesen.

Aus mikrobiologischer Sicht ist die Injektionssuspension sofort zu verwenden. Wenn sie nicht sofort verwendet wird, liegt die Verantwortung für die Aufbewahrungszeiten und-bedingungen vor der Ver- abreichung beim Anwender.

Besondere Vorsichtmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Für die i.m. Injektion den Inhalt der Durchstechflasche in mindestens 3 ml Was Injektionszwecke suspendieren. Diese Suspension ist mindestens 20 Sekunden gut zu schütteln, bis

eine homogene Suspension vorliegtund ist sofort zu verwenden. Wenn sie nicht sofort verwendet

wird, muss die Suspension erneut für mindestens 20 Sekunden geschüttelt werden, bis sie homogen gelöst ist. Die Nadelstärke sollte mindestens 0,9 mm (Nadel Nr. 1) betragen. Nur zureinmaligen Entnahme, nur frisch zubereitete Suspensionen verwenden. Vor der Injektion ist durch Aspiration eine intravasale Applikation auszuschließen. Bei wiederholter Injektion ist die Injektionsstelle zu wechseln.

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Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

Die folgenden Nebenwirkungen tretenselten auf. Wenn sie jedoch während oder nach Erhaltvon Retarpen auftreten, muss das Arzneimittel abgesetzt und unverzüglich ein Arzt kontaktiert werden.

  • allergische Reaktionen wie Hautausschlag, Schwellung von Gesicht, Lippen, Zunge und/oder Ra- chen (mit Atembeschwerden oder Schluckbeschwerden) und/oder niedrigem Blutdruck
  • Hautablösung (toxische epidermale Nekrolyse)
  • schwerwiegende Hautausschläge einschließlich Stevens-Johnson-Syndrom und toxischer epider- maler Nekrolyse. Diese können als rötliche, schießscheibenartige oder kreisförmige Flecken am Körperstamm, oft mit einer Blase in der Mitte, Ablösung der Haut, Geschwüre in Mund, Rachen, Nase, im Genitalbereich und an den Augen auftreten; es können Fieber und grippeähnlicheBe- schwerden vorausgehen. Siehe auch Abschnitt 2.
  • schwerer Hautausschlag mit Haut- und Haarausfall (exfoliative Dermatitis)
  • großflächiger Hautausschlag, hohe Körpertemperatur, erhöhte Leberenzymwerte, Blutanomalien (Eosinophilie), vergrößerte Lymphknoten oder Beteiligung anderer Körperorgane (Arzneimittelre- aktion mit Eosinophilie und systemischen Symptomen, auch als DRESS oder Arzneimittel-Hyper- sensitivitätssyndrom bekannt). Siehe auch Abschnitt 2.

Andere mögliche Nebenwirkungen

Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen)

  • Pilzinfektion (Candidose)
  • Durchfall, Übelkeit
  • Veränderung von bestimmten Tests und Untersuchungen, wie
  • positiver direkter Coombs-Test
  • falsch-positive Eiweißbestimmung im Urin mittels Präzipitationsverfahren(Folin-Ciocalteu- Lowry-Methode, Biuret-Methode)
  • falsch-positive Aminosäurebestimmung im Urin (Ninhydrin-Methode)
  • Vortäuschung von Pseudobisalbuminämie bei elektrophoretischen Methoden zur AlbuminBe- - stimmung
  • falsch-positiver nicht-enzymatischer Harnzuckernachweis und Urobilinogennachweis
  • erhöhte Werte bei der Bestimmung von 17-Ketosteroiden im Urin (mittels der Zimmermann- Reaktion) (siehe Abschnitt 2.)

Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen)

  • Entzündung der Mundschleimhaut (Stomatitis) und Zungenbrennen (Glossitis)
  • Erbrechen

Selten (kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen)

Sehr selten (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen)

bestimmte Bluterkrankungen (sog. hämolytische Anämie, Leukopenie, Thrombozytopenie Agranulozytose)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

  • Serumkrankheit
  • Bei einer Syphilisbehandlung kann es durch Bakteriolyse zu einer JarischHerxheimer- -Reaktion kommen, gekennzeichnet durch Fieber, Schüttelfrost, Allgemeinud- Herdsymptome. Bei Patienten mit aktiven Hautpilzerkrankungen können Allergieähnliche- Reaktionen auf Penicillin auftreten.
  • Pseudomembranöse Colitis (siehe auch Abschnitt 2.)
  • Leberentzündung (Hepatitis), Stau der Gallenflüssigkeit (Cholestase)
  • Schmerzen an der Injektionsstelle, Auslaufen aus der Injektionsstelle in das umliegende Gewebe

Aufgrund des Povidon-Gehaltes kann nicht ausgeschlossen werden, dass es in sehr seltenen Fällen

zu einer Speicherung vonPovidon im retikuloendothelialen System (RES) oder zu örtlichen Ablagerungen und Fremdkörpergranulomen kommen kann, die zu Verwechslung mit Geschwülsten Anlass geben können.

Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder medizinisches Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt über das nationale Meldesystem anzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen Traisengasse 5

1200 WIEN ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207 Website: http://www.basg.gv.at/

Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.

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Wie soll es aufbewahrt werden?

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.

Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.

Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Etikett, dem Umkarton und dem Behältnis nach "Verwendbar bis" angegebenen Verfalldatum nicht mehrverwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.

Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehrverwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei.

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Weitere Informationen

Inhalt der Packung und weitere Informationen Was Retarpen 1,2 Mio. I.E. enthält

Der Wirkstoff ist Benzathin-Benzylpenicillin.

Retarpen 1,2 Mio. I.E. - Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionssuspension enthält 1.200.000 I.E. Benzathin-Benzylpenicillin (Phospholipide aus der Sojabohne).

Die sonstigen Bestandteile sind: Povidon, Simethicon, Natriumcitrat, Mannitol (E421)

1 Durchstechflasche mit Lösungsmittel enthält 5 ml Wasser für Injektionszwecke.

Wie Retarpen 1,2 Mio. I.E. aussieht und Inhalt der Packung

Weißes bis cremefarbenes Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionssuspension.

5 ml Durchstechflasche aus klarem Glas, Glastyp III (Ph.Eur.); verschlossen mit Stopfen aus haloge- niertem Butylgummi und Aluminiumkappe.

Lösungsmittel: Kunststoff-Durchstechflasche aus Polyethylen, nominelles Fassungsvermögen 5 ml

Packungen mit 1x oder 100x Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionssuspension. Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller

Sandoz GmbH, 6250 Kundl, Österreich

Dieses Arzneimittel ist in den Mitgliedsstaaten des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) unter den folgenden Bezeichnungen zugelassen:

Frankreich: Benzathine Benzylpenicilline Sandoz

Niederlande: Benzathinebenzylpenicilline Sandoz

Z.Nr.: 13636

Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im Juni 2020.

Hinweis/medizinische Aufklärung

Antibiotika werden zur Behandlung bakterieller Infektionen verwendet. Sie sind gegen virale Infektio- nen unwirksam.

Wenn Ihr Arzt Ihnen eine Antibiotikabehandlung verschreibt, ist diese nur dazu gedacht, Ihre derzei- tige Erkrankung zu behandeln.

Trotz eines Antibiotikums können manche Bakterien überleben oder wachsen. Dieses Phänomen wird Resistenz genannt: einige Antibiotikabehandlungen wirken nicht mehr.

Missbrauch von Antibiotika erhöht das Resistenzrisiko. Sie können Bakterien sogar dabei helfen, re- sistent zu werden und somit zu einer Verzögerung Ihrer Gesundungoder Verringerung der antibioti- schen Wirksamkeit beitragen, wenn Sie sich nicht an

  • die Dosierung
  • Zeitpläne und
  • Dauer der Behandlung halten.

Die Beachtung folgender Hinweise wird daher helfen, die Wirkung dieses Arzneimittels zu erhalten:

  1. Verwenden Sie Antibiotika nur nach ärztlicher Verschreibung.
  2. Folgen Sie unbedingt den Anweisungen.
  3. Verwenden Sie nicht noch einmal das gleiche Antibiotikum ohne ärztliche Verschreibung, auch wenn Sie eine ähnliche Erkrankung behandeln möchten.
  4. Geben Sie Ihr Antibiotikum nicht an eine andere Person weiter; möglicherweise ist es für deren Erkrankung nicht geeignet.
  5. Nach Beendigung der Behandlung geben Sie alle nicht verwendeten Arzneimittel Ihrem Apotheker zurück. Er wird eine ordnungsgemäße Entsorgung sicherstellen.

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Die folgenden Informationen sind für medizinisches Fachpersonal bestimmt:

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Wirkstoff(e) Benzylpenicillin-Benzathin
Zulassungsland Österreich
Hersteller Sandoz GmbH
Suchtgift Nein
Psychotrop Nein
Zulassungsdatum 16.11.1967
ATC Code J01CE08
Abgabestatus Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Verschreibungsstatus Arzneimittel zur einmaligen Abgabe auf aerztliche Verschreibung
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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden