Thioctacid 600 mg-Injektionsflaschen sind ein Arzneimittel zur unterstützenden Behandlung bei einer durch Diabetes mellitus („Zuckerkrankheit“) ausgelösten Nervenschädigung der Beine und Arme (diabetische Polyneuropathie).
Wirkstoff(e) | Thioctsäure (Alpha-Liponsäure) |
Zulassungsland | AT |
Zulassungsinhaber | Mylan Österreich GmbH |
Zulassungsdatum | 21.12.1999 |
ATC Code | A16AX01 |
Abgabestatus | Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke |
Verschreibungsstatus | Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung |
Pharmakologische Gruppe | Andere Mittel für das alimentäre System und den Stoffwechsel |
Thioctacid 600 mg-Injektionsflaschen sind ein Arzneimittel zur unterstützenden Behandlung bei einer durch Diabetes mellitus („Zuckerkrankheit“) ausgelösten Nervenschädigung der Beine und Arme (diabetische Polyneuropathie).
Thioctacid 600 mg-Injektionsflaschen dürfen nicht angewendet werden,
wenn Sie allergisch gegen Alpha-Liponsäure oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Thioctacid 600 mg-Injektionslösung bei Ihnen angewendet wird. Sie dürfen dieses Arzneimittel nicht selber anwenden!
Thioctacid 600 mg-Lösung darf nicht in den Muskel oder unter die Haut verabreicht werden, es muss Ihnen von Ihrem Arzt in die Vene gespritzt werden.
Während der Behandlung mit Thioctacid 600 mg-Lösung sollte kein Alkohol getrunken werden (siehe " Anwendung von Thioctacid 600 mg-Injektionsflaschen mit Nahrungsmitteln, Getränken und Alkohol").
Nach Anwendung von Thioctacid 600 mg-Lösung kann ein veränderter Geruch des Urins wahrgenommen werden, der jedoch unbedenklich ist.
Erste Anzeichen von Nebenwirkungen oder möglichen Frühsymptomen einer allergischen Reaktion (z.B. Juckreiz, Übelkeit, Unwohlsein, etc.) sind unverzüglich dem Arzt zu melden.
Während der Behandlung mit Alpha-Liponsäure wurden Fälle eines Insulinautoimmunsyndroms (einer Störung der blutzuckerregulierenden Hormone mit starkem Absinken der Blutzuckerspiegel) berichtet. Patienten mit einem gewissen HLA (Humanes Leukozytenantigen-System)-Genotyp (welcher bei Patienten aus Japan und Korea häufiger vorkommt, jedoch auch bei Kaukasiern zu finden ist) sind bei einer Behandlung mit Thioctsäure anfälliger für das Auftreten des Insulinautoimmunsyndroms.
Anwendung von Thioctacid 600 mg-Injektionsflaschen zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Es ist nicht auszuschließen, dass die gleichzeitige Anwendung von Thioctacid 600 mg- Injektionsflaschen zum Wirkungsverlust von Cisplatin (einem Krebsarzneimittel) führt.
Falls Sie Insulin bzw. orale blutzuckersenkende Arzneimittel anwenden, kann die Wirkung durch Thioctacid 600 mg-Injektionsflaschen verstärkt werden. Daher ist insbesondere im Anfangsstadium der Therapie mit Thioctacid 600 mg-Injektionsflaschen eine genaue Blutzuckerkontrolle durchzuführen. In Einzelfällen kann es auch erforderlich sein, die Insulindosis bzw. die Dosis der oralen blutzuckersenkenden Arzneimittel zu reduzieren. Sprechen Sie bitte diesbezüglich unbedingt mit Ihrem Arzt.
Anwendung von Thioctacid 600 mg-Injektionsflaschen zusammen mit Nahrungsmitteln, Getränken und Alkohol
Während der Behandlung mit Thioctacid 600 mg-Lösung sollte kein Alkohol getrunken werden, da der regelmäßige Genuss von Alkohol die Krankheit (diabetische Polyneuropathie) fortschreiten lässt und dadurch auch den Erfolg einer Behandlung mit Thioctacid beeinträchtigt.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Während der Schwangerschaft und Stillzeit sind Arzneimittel nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko- Abwägung anzuwenden.
Schwangere und Stillende sollten sich einer Behandlung mit Alpha-Liponsäure nur unter strikter Anweisung durch den Arzt unterziehen.
Über einen möglichen Übertritt von Alpha-Liponsäure in die Muttermilch ist nichts bekannt.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Thioctacid 600 mg -Lösung kann Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen haben. Falls Nebenwirkungen wie z.B. Schwindel oder andere zentralnervöse Störungen auftreten, sollten Tätigkeiten unterlassen werden, die erhöhte Aufmerksamkeit erfordern - z.B. die Teilnahme am Straßenverkehr und das Bedienen von Maschinen bzw. gefährlichen Werkzeugen.
Thioctacid 600 mg-Injektionsflaschen enthalten Natrium
Dieses Arzneimittel enthält 51,14 mg Natrium (Hauptbestandteil von Kochsalz/Speisesalz) pro Dosis. Dies entspricht 2,56 % der für einen Erwachsenen empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung.
Die Injektionslösung wird Ihnen vom Arzt in die Vene gespritzt (intravenöse Anwendung).
Falls vom Arzt nicht anders verordnet ist die übliche Dosis:
Bei schwerer diabetischer Polyneuropathie erhalten Erwachsene 1 Injektionsflasche Thioctacid 600 mg-Lösung pro Tag (entsprechend 600 mg Alpha-Liponsäure/Tag)
Thioctacid 600 mg-Lösung wird nicht empfohlen für die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen aufgrund des Fehlens von Daten zur Unbedenklichkeit und Wirksamkeit.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Thioctacid 600 mg-Lösung zu stark oder zu schwach ist.
Wenn Sie eine größere Menge von Thioctacid 600 mg-Injektionsflaschen bekommen haben, als Sie sollten
Mögliche Überdosierungssymptome können sein: Übelkeit, Erbrechen und Kopfschmerzen.
Falls Sie meinen, zu viel des Arzneimittels bekommen zu haben, und Ihr Arzt nicht erreichbar ist, suchen Sie bitte ein Krankenhaus auf und zeigen Sie den Ärzten diesen Beipackzettel.
Für den Arzt: Zu Symptomen und Therapie bei Überdosierung finden Sie Hinweise am Ende dieser Gebrauchsinformation.
Wenn Sie die Anwendung von Thioctacid 600 mg-Injektionsflaschen vergessen haben
Falls Sie den Termin der Gabe übersehen haben sollten, suchen Sie bitte bei nächster Gelegenheit Ihren Arzt auf.
Wenn Sie die Anwendung von Thioctacid 600 mg-Injektionsflaschen abbrechen
Wenn Sie dieses Arzneimittel absetzen wollen, fragen Sie bitte Ihren Arzt.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig: mehr als 1 Behandelter von 10 Häufig: 1 bis 10 Behandelte von 100 Gelegentlich: 1 bis 10 Behandelte von 1.000 Selten: 1 bis 10 Behandelte von 10.000
Sehr selten: weniger als 1 Behandelter von 10.000
Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar
Erkrankungen des | Nicht | Störung der blutzuckerregulierenden Hormone mit |
Immunsystems | bekannt | starkem Absinken der Blutzuckerspiegel |
(Insulinautoimmunsyndrom) | ||
Häufig | Übelkeit, Erbrechen | |
Erkrankungen des Magen- | Sehr selten | Bauchschmerzen, Durchfall |
Darm-Traktes | ||
Leber- und | Sehr selten | Erhöhte Leberenzymwerte |
Gallenerkrankungen | ||
Erkrankungen des | Häufig | Schwindel |
Nervensystems | Sehr selten | Gleichgewichtsstörungen, Ängstlichkeit, Erregung, |
Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Sehstörungen, | ||
Geschmacksstörungen | ||
Erkrankungen der Haut und | Sehr selten | Allergische Reaktionen wie z.B. Nesselsucht, |
des Unterhautzellgewebes | Juckreiz, Rötung und Ausschläge | |
Allgemeine Erkrankungen | Sehr selten | Hitzewallungen, Schwitzen; aufgrund einer |
und Beschwerden am | verbesserten Zuckerverwertung kann in | |
Verabreichungsort | Einzelfällen der Blutzuckerspiegel absinken. | |
Gelegentlich treten nach rascher intravenöser | ||
Injektion Kopfdruck und Atembeklemmung | ||
auf, die sofort wieder abklingen. | ||
In | Allergische Reaktionen lokal an der | |
Einzelfällen | Injektionsstelle mit Juckreiz und Rötung, als | |
auch den ganzen Körper betreffend bis zum | ||
Schock, können auftreten. | ||
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt über das nationale Meldesystem anzeigen:
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen Traisengasse 5
1200 WIEN ÖSTERREICH
Fax: +43 (0) 50 555 36207 Website: http://www.basg.gv.at/
Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
Für dieses Arzneimittel sind bezüglich Temperatur keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.
Das Arzneimittel darf nach dem auf dem Umkarton nach „Verw. bis“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr gegeben werden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.
Nur zur Einmalentnahme, Restmengen sind zu verwerfen.
Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei.
Was Thioctacid 600 mg-Injektionsflaschen enthalten
Der Wirkstoff ist: Alpha-Liponsäure
1 Injektionsflasche mit 50 ml Injektionslösung enthält: Alpha-Liponsäure, Trometamolsalz 952,3 mg (entspr. 600 mg Alpha-Liponsäure (Thioctsäure))
Die sonstigen Bestandteile sind:
Trometamol, Natriumchlorid, Wasser für Injektionszwecke
Wie Thioctacid 600 mg-Injektionsflaschen aussehen und Inhalt der Packung
Klare, gelbliche Injektionslösung (pH 8,1 – 8,6)
Osmolalität: 410 bis 420 mOsm/kg
Braunglasdurchstechflasche (hydrolytische Klasse II) mit Brombutylkautschukstopfen und Aluminiumkappe zu je 50 ml.
Es gibt Packungen mit 1 oder mit 10 Injektionsflasche/n.
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
Pharmazeutischer Unternehmer:
Mylan Österreich GmbH, 1110 Wien
Hersteller:
Meda Pharma GmbH & Co.KG, Bad Homburg, Deutschland oder
Viatris Santé, 1 rue de Turin, 69007 Lyon, Frankreich
Z.Nr.: 1-23435
Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im September 2022.
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Die folgenden Informationen sind für medizinisches Fachpersonal bestimmt:
Symptome einer Überdosierung
Bei der intravenösen Anwendung von Thioctacid 600 mg-Lösung wurde bislang nicht über Vergiftungserscheinungen durch beabsichtigte oder versehentliche Überdosierung berichtet.
Das klinische Vergiftungsbild kann sich zunächst in psychomotorischer Unruhe oder Bewusstseinstrübung äußern und geht im weiteren Verlauf typischerweise mit generalisierten Krampfanfällen und der Ausbildung einer Laktatazidose (Übersäuerung des Blutes) einher.
Des Weiteren wurden Hypoglykämie, Schock, Rhabdomyolyse, Hämolyse, disseminierte intravasale Gerinnung (DIC), Knochenmarksdepression und Multiorganversagen als Intoxikationsfolgen hoher Alpha-Liponsäure-Dosen beschrieben.
Therapiemaßnahmen bei Intoxikation:
Bereits bei Verdacht auf eine substantielle Vergiftung mit Thioctacid (z.B. > 10 Tabletten zu 600 mg bei Erwachsenen und > 50 mg/kg KG bei Kindern) ist eine unverzügliche Klinikeinweisung und die Einleitung von Maßnahmen nach den allgemeinen Behandlungsgrundsätzen von Vergiftungsfällen indiziert (z.B. induziertes Erbrechen, Magenspülung, Aktivkohle etc.). Die Behandlung generalisierter Krampfanfälle, der Laktatazidose und aller anderen vital bedrohlichen Vergiftungsfolgen müssen sich an den Grundsätzen der modernen Intensivtherapie orientieren und symptomatisch erfolgen. Der Nutzen des Einsatzes von Hämodialyse, Hämoperfusions- oder Filtrationstechniken in der forcierten Elimination von Alpha-Liponsäure ist derzeit nicht gesichert.
Zuletzt aktualisiert am 26.07.2023
Folgende Medikamente enthalten auch den Wirksstoff Thioctsäure (Alpha-Liponsäure). Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, über ein mögliches Subsitut zu Thioctacid 600 mg - Injektionsflaschen
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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden
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