Hormonelle Störungen beim Mann: Symptome, Ursachen & was man dagegen tun kann

Externe Redaktion

Wenn es um hormonelle Störungen geht, kommt den meisten zunächst der weiblichen Organismus in den Sinn. Allerdings kann es durchaus auch bei Männern zu entsprechenden Beschwerden kommen. Doch wie wirken sich hormonelle Störungen beim Mann aus und was kann man dagegen tun? Dieser Artikel geht auf Symptome und Behandlungsmaßnahmen ein.
Männliches Harn- und Fortpflanzungssystem jitendrajadhav / iStock

Was ist eine Hormonstörung beim Mann?

Bei Hormonen handelt es sich im Allgemeinen um körpereigene Stoffe, die durch spezielle Drüsen produziert werden. Von dort gelangen sie in den Blutkreislauf und erzielen eine bestimmte Wirkung. Bei dem Hormonsystem handelt es sich in der Regel um einen Kreislauf, der sich selbst reguliert.
Der Hormonhaushalt wird durch einen speziellen Bereich im Gehirn gesteuert, welcher sich Hypothalamus nennt. Er ist es, der Botenstoffe an die Drüsen senden, damit diese Hormone produzieren. Ist der Hormonspiegel im Normalbereich, signalisiert er, dass keine weiteren Hormone benötigt werden. Wenn jedoch nicht ausreichend Hormone produziert werden können, kommt das Gleichgewicht ins Schwanken, was sich auf viele Bereiche des Körpers auswirkt.

Kommt es zu Potenzproblemen, stoßen viele Männer bei ihren Recherchen auf das Thema Hormonstörungen. Selbstverständlich muss dies nicht immer die Ursache sein, dass keine Lust empfunden werden kann. Dennoch sollte man sich genauer damit befassen, was eine hormonelle Störung beim Mann ausmacht.
Sowohl Männer als auch Frauen tragen männliche und weibliche Hormone in sich. Bei Männern ist vor allem das männliche Hormon Testosteron mit seinen Vorstufen wie DHAE, Androstendion oder Dihydrotestosteron zu finden. Männliche Hormone werden in der Medizin auch als Androgene bezeichnet. Diese sind für viele Funktionen des männlichen Organismus besonders wichtig.
Von einer Hormonstörung wird in der Regel dann gesprochen, wenn ein krankhafter Mangel männlicher Hormone vorliegt. Doch keine Sorge: Der Hormonspiegel sinkt im Alter, was vollkommen natürlich ist. Bei Übergewicht oder starkem Alkoholkonsum sollten sich schon eher Gedanken gemacht werden.
Es ist jedoch nicht nur der Mangel an Testosteron, der problematisch sein kann – auch ein Überschuss an Hormonen sollte genauer betrachtet werden. Erhöhte Testosteronwerte, welche beispielsweise beim Doping im Leistungssport auftreten, können zu Komplikationen führen.

Boxender Mann harutmovsisyan / Pixabay

Leistungssport und damit einhergehendes Doping kann einen Hormon-Überschuss mit sich ziehen.

Häufige Ursachen einer Hormonstörung

Es kann viele Gründe dafür geben, dass ein Mann unter einer hormonellen Störung leidet. So können beispielsweise Störungen endokriner Organe zu einem Testosteronmangel führen. Aber auch genetische Ursachen sind nicht gerade selten ein Auslöser für entsprechende Beschwerden. Bei einigen Männern kommt es auch erst mit der Zeit zu einem ernsthaften Problem – unter anderem durch übermäßigen Alkoholkonsum oder Übergewicht.
Auch bestimmte Medikamente können ein Ungleichgewicht der Hormone nach sich ziehen. Eine weitere Ursache sind Umweltgifte wie beispielsweise Bisphenol A, welches in vielen Kunststoffen enthalten ist. Aber auch eine Fehlernährung, Tumorerkrankungen, ein Mangel an Vitaminen oder zu wenig Bewegung können Gründe dafür sein.

Auswirkungen von Hormonstörungen beim Mann

Bei Männern und Frauen führt eine Störung der Hormone zu Unwohlsein. Da die Hormone nicht mehr in einer Balance sind, können Betroffene sich abgeschlagen und krank fühlen. Doch auch das Blut kann sich verändern und Haut- und Haarveränderungen sind in einigen Fällen zu beobachten.
Häufig kommt es bei Hormonstörungen beim Mann auch zu Potenzproblemen. In einigen Fällen kann eine unbehandelte Störung auch Unfruchtbarkeit nach sich ziehen. Daher ist es wichtig, bei ersten Auffälligkeiten einen Arzt aufzusuchen, um die Ursache genau abklären zu lassen.

Die typischen Symptome, die bei einer hormonellen Störung auftreten, sind folgende:

  • Müdigkeit
  • depressive Verstimmungen
  • Schlaflosigkeit
  • Gewichtsveränderungen
  • vermehrtes Schwitzen
  • Verlust der Muskelmasse
  • Impotenz
  • Erektionsstörungen

Wird ein Hormonmangel lange nicht festgestellt und behandelt, können auch Komplikationen wie Osteoporose auftreten. Ebenfalls unselten sind Stoffwechselveränderungen.

Mann legt Kopf in beide Hände StockSnap / Pixabay

Hormonstörungen führen nicht selten zu depressiven Verstimmungen und Potenzproblemen.

Hormonstörung: So wird sie diagnostiziert

Um eine Hormonstörung feststellen zu können, ist die Messung des Testosteronwerts mittels einer Blutuntersuchung nicht ausreichend. Es ist ebenfalls nötig, auf typische Beschwerden und klinische Zeichen zu achten. Des Weiteren veranlassen Ärzte mehrere Analysen im Labor und müssen verschiedene Befunde betrachten. In einigen Fällen ist es nötig, mehrere bildgebende Verfahren anzuwenden. Nur so kann eine krankhafte Störung bestätigt oder ausgeschlossen werden.
Somit sollte jeder Mann, der über eines oder mehrere der genannten Symptome verfügt, einen Termin mit seinem Arzt vereinbaren. Nur durch eine eingehende Untersuchung kann die Ursache festgestellt werden, damit mit der richtigen Therapie darauf reagiert werden kann.

Nahaufnahme eines Mikroskops kkolosov / Pixabay

Um eine hormonelle Störung feststellen zu können, sind verschiedene bildgebende Verfahren vonnöten.

Wie werden hormonelle Störungen bei Männern behandelt?

Es gibt viele verschiedene Ansätze, wenn es um die Therapie einer hormonellen Störung beim Mann geht. Da die Ursachen sehr unterschiedlich sein können, variieren auch die Behandlungsmethoden.
In einigen Fällen ist lediglich eine Veränderung des Lebensstils nötig. In anderen Fällen müssen Medikamente eingenommen werden. Es gibt spezielle Mittel, die bei endokrinen Störungen verabreicht werden. Manchmal sind es jedoch auch Mittel, die Testosteron enthalten, um einen Mangel zu behandeln.
In jedem Fall muss die Behandlung von einem Arzt gut überwacht werden. Nur so kann sichergestellt werden, dass es sich um den richtigen Ansatz handelt und dass der Betroffene die Therapie gut verträgt. Immerhin kann es bei entsprechenden Präparaten auch zu Nebenwirkungen kommen. Um diese zu vermeiden, sollte immer eine Absprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen.

Wie sieht die Therapie bei einer hormonellen Störung aus?

So viele verschiedenen Ursachen es für eine Hormonstörung gibt, so viele Ansätze gibt es auch zur Behandlung. Wenn ein Mann unter einem Testosteronmangel leidet, wird seine Störung meist durch die Verabreichung von Testosteron behandelt. Ärzte können dies in Form von Kapseln oder Gel bewerkstelligen. Doch auch eine Testosteron-Injektion ist keine Seltenheit. Diese muss zwei bis drei Mal in der Woche angewendet werden.
Leidet ein Mann unter einer Gynäkomastie, wird nicht nur Testosteron verabreicht, sondern auch ein Östrogenblocker. Hilfreich ist auch die Vermeidung von Nahrungsmitteln, die die Produktion von Östrogen fördern. Dazu zählen unter anderem Soja, Leinsamen, Trockenfrüchte, Knoblauch, Brokkoli und diverse Beeren.

Sojabohnen vor grauem Hintergrund Jing / Pixabay

Bei einigen hormonellen Störungen des Mannes sind Sojaprodukte tabu.

Fazit

Hormonelle Störungen betreffen nicht nur Frauen, sondern auch viele Männer. Sie können einen großen Schaden anrichten und gehen mit unangenehmen Beschwerden einher. Deshalb sollte jeder Mann, der den Verdacht hat, unter einer Hormonstörung zu leiden, einen Arzt aufsuchen. Durch recht einfache Therapieansätze können die Symptome zumeist abklingen oder gemildert werden und die Lebensqualität wieder verbessert werden.

Simon Müller

Simon Müller

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Zuletzt aktualisiert am 04.05.2023

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