Allergoconjunct

Allergoconjunct
Wirkstoff(e)Tetryzolin, Antazolin
ZulassungslandDE
ZulassungsinhaberInfectoPharm Arzneimittel und Consilium GmbH
Zulassungsdatum18.04.2005
ATC CodeS01GA52
AbgabestatusApothekenpflichtig
Verschreibungsstatusnicht verschreibungspflichtig
Pharmakologische GruppeDekongestiva und Antiallergika

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

AllergoConjunct wirkt gegen Überempfindlichkeit gegenüber bestimmten Stoffen (Allergien) und verengend auf die Blutgefäße am Auge.

AllergoConjunct wird angewendet bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern ab 2 Jahren bei akuten allergischen, nicht-erregerbedingten Bindehautentzündungen des Auges.

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

AllergoConjunct darf nicht angewendet werden,

  • wenn Sie allergisch gegen Antazolinphosphat oder Tetryzolinhydrochlorid oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind
  • bei Augeninnendruckerhöhung (Engwinkelglaukom)
  • bei chronischer trockener Nasenschleimhautentzündung (Rhinitis sicca)
  • bei Kindern unter 2 Jahren

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie AllergoConjunct anwenden,

  • wenn Sie an schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen (z. B. koronarer Herzkrankheit, Phäochromozytom) und Stoffwechselstörungen (z. B. Schilddrüsenüberfunktion, Zuckerkrankheit) leiden
  • wenn Sie mit Monoaminoxidasehemmern und anderen potentiell blutdrucksteigernden Medikamenten behandelt werden

In diesen Fällen sollte eine Anwendung nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt erfolgen.

Beachten Sie bitte, dass eine Augenreizung oder eine Augenrötung häufig auch ein Zeichen für eine ernste Augenerkrankung sein kann und Sie daher einen Augenarzt befragen sollten.

Suchen Sie sofort den nächsten erreichbaren Augenarzt auf, wenn

  • die Augenrötung akut oder einseitig auftritt
  • zu Ihren jetzigen Beschwerden Augen- oder Kopfschmerzen hinzukommen
  • Sie eine Sehverschlechterung oder fliegende Punkte vor den Augen bemerken

AllergoConjunct darf nicht geschluckt werden und ist deshalb für Kinder unerreichbar aufzubewahren.

Anwendung von AllergoConjunct zusammen mit anderen Arzneimitteln

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.

Bei gleichzeitiger Anwendung von bestimmten Arzneimitteln (Monoaminoxidase-Hemmern, trizyklischen Antidepressiva) kann durch Verstärkung der gefäßverengenden Wirkung eine Erhöhung des Blutdruckes auftreten.

Hinweis:

Falls Sie zusätzlich andere Augentropfen oder Augensalben anwenden, sollten Sie einen zeitlichen Abstand von 15 Minuten zwischen den Anwendungen der einzelnen Präparate einhalten. Augensalben sollten Sie stets als letztes anwenden.

Schwangerschaft und Stillzeit

Fragen Sie vor der Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat. AllergoConjunct darf in der Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden.

Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Nach Anwendung von AllergoConjunct kann es auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch vorübergehend zu einer Verminderung der Sehschärfe und erhöhten Blendempfindlichkeit kommen. Das Reaktionsvermögen im Straßenverkehr oder bei der Bedienung von Maschinen kann dadurch beeinträchtigt werden. Fahren Sie deshalb unter Anwendung von AllergoConjunct nicht Auto oder andere Fahrzeuge! Bedienen Sie keine elektrischen Werkzeuge oder Maschinen! Arbeiten Sie nicht ohne sicheren Halt!

Hinweis für Kontaktlinsenträger

Wenn trotz der vorliegenden Augenerkrankung keine Einwände gegen das Tragen von Kontaktlinsen bestehen, sollten vor dem Eintropfen des Präparates in den Bindehautsack die Kontaktlinsen vom Auge genommen werden und frühestens 15 Minuten nach dem Eintropfen wieder aufgesetzt werden. Wegen der Gefahr einer Materialtrübung muss eine direkte Berührung mit weichen Kontaktlinsen ausgeschlossen werden.

Wie wird es angewendet?

Wenden Sie dieses Arzneimittel immer genau wie in dieser Packungsbeilage beschrieben bzw. genau nach der mit Ihrem Arzt oder Apotheker getroffenen Absprache an. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.

Die empfohlene Dosis beträgt:

3–4 -mal täglich einen Tropfen in den Bindehautsack eintropfen.

Augentropfen sollten grundsätzlich so angewendet werden, dass ein Kontakt des Tropfers mit dem Auge oder der Gesichtshaut vermieden wird. Schrauben Sie die Schutzkappe ab, legen Sie den Kopf etwas zurück, ziehen Sie das Unterlid etwas vom Auge ab und bringen Sie durch leichten Druck auf die Flasche einen

Tropfen in den Bindehautsack. Schließen Sie langsam die Augenlider. Nach Gebrauch soll die Flasche wieder sorgfältig verschlossen werden.

Verteilen Sie die Anwendung von AllergoConjunct gleichmäßig über den Tag.

Die genaue Behandlungsdauer ist vom individuellen Krankheitsbild abhängig und wird vom Arzt bestimmt. Eine Anwendung über mehr als 5 Tage darf nur unter ärztlicher Kontrolle erfolgen! Langfristige Anwendung ist zu vermeiden.

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von AllergoConjunct zu stark oder zu schwach ist.

Wenn Sie eine größere Menge von AllergoConjunct angewendet haben, als Sie sollten

Zeichen einer Überdosierung am Auge sind weite Pupillen. Eventuell treten in milder Form Zeichen wie bei einem Verschlucken von AllergoConjunct auf (s. auch „Nebenwirkungen“).

Bei Verschlucken der Flüssigkeit können folgende Krankheitszeichen auftreten: Übelkeit, Zyanose (bläuliche Haut durch verminderten Sauerstoffgehalt des Blutes), Fieber, Krämpfe, erhöhter und unregelmäßiger Herzschlag, Herzstillstand, Bluthochdruck, Lungenödem (vermehrtes Gewebswasser in der Lunge), Atemstörungen und psychische Störungen, unter Umständen auch Hemmung zentralnervöser Funktionen mit Schläfrigkeit, Erniedrigung der Körpertemperatur, zu langsamer Herzschlag, schockähnlicher Blutdruckabfall, Atemstillstand und Koma (tiefe Bewusstlosigkeit).

Bei Kleinkindern kann es zu zentralnervösen Störungen, Verminderung der Atmung und Kreislaufzusammenbruch kommen.

Rufen Sie bei Auftreten dieser Krankheitszeichen den nächst erreichbaren Arzt zu Hilfe!

Wenn Sie die Anwendung von AllergoConjunct vergessen haben

Wenden Sie nicht die doppelte Menge an, wenn Sie die vorherige Anwendung vergessen haben, sondern holen Sie die Anwendung so schnell wie möglich nach, und dosieren Sie anschließend mit gleicher Menge und im gleichen Zeitabstand/Rhythmus wie oben angegeben bzw. von Ihrem Arzt verordnet weiter.

Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:

Sehr häufig: mehr als 1 Behandelter von 10 Häufig: 1 bis 10 Behandelte von 100 Gelegentlich: 1 bis 10 Behandelte von 1.000 Selten: 1 bis 10 Behandelte von 10.000

Sehr selten: weniger als 1 Behandelter von 10.000

Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar

Mögliche Nebenwirkungen

Augenerkrankungen

  • Gelegentlich: Verschwommenes Sehen
  • Selten: Blendempfindlichkeit durch erweitere Pupillen (Mydriasis)
  • Sehr selten: nach langfristiger Anwendung Verhornung der Augenbindehaut mit Verschluss der Tränenpünktchen und Tränenträufeln
  • Häufigkeit nicht bekannt: Bindehautreizung

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Gelegentlich Bindehautrötungen (reaktive Hyperämie), Schleimhautbrennen, Schleimhauttrockenheit und infolge eines Übertritts von AllergoConjunct in den Körperkreislauf allgemeine Beschwerden wie z. B. Herzklopfen, Kopfschmerzen, Zittern besonders an den Händen (Tremor), Schwäche, Schwitzen und Blutdruckanstieg. Ein Risiko besteht besonders bei Säuglingen und Kleinkindern, wenn infolge Überdosierung größere Arzneistoffmengen vom Körper aufgenommen werden, z. B. auch infolge Verschluckens. Dabei stehen Störungen des Herz-Kreislauf-Systems im Vordergrund wie Blutdruckanstieg, Rhythmusstörungen, Herzjagen, Herzflimmern, aber auch verlangsamter Herzschlag.

In sehr seltenen Fällen entwickelten Patienten mit ausgeprägten Hornhautschädigungen unter der Behandlung mit phosphathaltigen Augentropfen Trübungen der Hornhaut durch Kalkablagerungen.

Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg- Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: http://www.bfarm.de, anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.

Wie soll es aufbewahrt werden?

Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.

Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Etikett und Umkarton angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.

Nicht über 25 °C lagern.

Hinweis auf Haltbarkeit nach Anbruch

AllergoConjunct ist nach Anbruch 4 Wochen verwendbar.

Weitere Informationen

Was AllergoConjunct enthält

  • Die Wirkstoffe sind: Antazolinphosphat 0,15 mg/ml und Tetryzolinhydrochlorid 0,5 mg/ml.
  • Die sonstigen Bestandteile sind: Chlorhexidindigluconat-Lösung, Borsäure, Natriumtetraborat 10 H2O, Wasser für Injektionszwecke.

Wie AllergoConjunct aussieht und Inhalt der Packung

AllergoConjunct sind klare, farblose Augentropfen, die in einer 10 ml Kunststoffflasche mit Schraubverschluss abgefüllt sind.

Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller

INFECTOPHARM Arzneimittel und Consilium GmbH Von-Humboldt-Str. 1

64646 Heppenheim www.infectopharm.com

Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im Februar 2017.

Weitere Angaben gemäß § 11 Abs. 1 Satz 7 AMG:

Liebe Patienten, liebe Eltern,

Sie selbst oder Ihr Kind leiden an einer akuten allergischen Entzündung der Augenbindehaut. Ihr Arzt oder Apotheker hat Ihnen oder Ihrem Kind AllergoConjunct Augentropfen empfohlen oder verordnet. Diese Augentropfen enthalten zwei Arzneistoffe (Antazolin und Tetryzolin), die der Entzündung entgegenwirken.

Was geschieht bei einer Allergie im Körper?

Bei einer Allergie reagiert das Abwehrsystem des betroffenen Menschen übertrieben heftig auf im Grunde harmlose Dinge, wie zum Beispiel Blütenpollen, Hausstaubmilben oder Tierhaare. Diese Auslöser bezeichnet man auch als „Allergene“. Bei einem Allergiker löst der Kontakt mit einem Allergen eine Reihe von Abwehrreaktionen aus, an deren Ende die Ausschüttung des körpereigenen Botenstoffs Histamin steht. Histamin verursacht die typischen Beschwerden, unter anderem die Erweiterung kleiner Blutgefäße in der Bindehaut der Augen und in den angrenzenden Lidrändern. Dies führt zu einer Rötung, die Augen jucken und die Lidränder können anschwellen. Der Juckreiz verleitet zum Reiben der Augen, was das Problem jedoch noch verstärkt.

Zwei Wirkstoffe, die sich ergänzen

AllergoConjunct enthält eine Wirkstoffkombination: Ein Stoff (Antazolin) sorgt dafür, dass das freigesetzte Histamin nicht mehr an seinen Wirkort gelangen kann. Die Auslösung der oben beschriebenen typischen Beschwerden wird so unterbunden. Juckreiz und Augenbrennen verschwinden rasch. Der andere Stoff (Tetryzolin) bewirkt, dass sich die erweiterten Blutgefäße der Bindehaut zusammenziehen und die Augenrötung schnell zurückgeht.

Was können Sie sonst noch tun?

  • Vermeiden Sie wenn immer möglich den Kontakt zu bekannten Allergenen.
  • Achten Sie darauf, dass Sie oder Ihr Kind sich nicht die Augen reiben. Falls dennoch häufig die Augen gerieben werden, sollen die Hände regelmäßig gewaschen werden, um zusätzlichen Infektionen vorzubeugen.
  • Kühle Kompressen können die Beschwerden ebenfalls lindern, da sie zu einer Verengung der Blutgefäße und somit zum Abschwellen der Augen führen.
  • Verzichten Sie auf Kontaktlinsen, solange die Augen entzündet sind und Sie AllergoConjunct anwenden.
  • Setzen Sie erkrankte Augen nicht direkter Sonneneinstrahlung aus. Dies gilt nicht nur im Sommer, sondern auch im Winter bei Kälte und Schnee. Eine Sonnenbrille kann hier Schutz bieten.

Hinweis: Anders als Bindehautentzündungen, die durch Bakterien, Pilze oder Viren verursacht werden, sind allergische Augenerkrankungen nicht ansteckend.

Praktische Tipps für die Anwendung von Augentropfen

So können Sie die Einwirkung der Augentropfen am Auge verbessern: Schließen Sie die Augen nach dem Eintropfen für 1–2 Minuten. Drücken Sie mit dem Finger unterhalb der Augen auf die Außenseite der Nase. Damit verschließen Sie den Tränenkanal und verhindern ein zu schnelles Abfließen der Augentropfen.

Falls bei kleinen Kindern das Eintropfen in das offene Auge schwierig ist: Legen Sie das Kind mit geschlossenen Augen auf den Rücken. Geben Sie einen Tropfen in den Augenwinkel neben der Nase. Ziehen Sie dann das Unterlid vorsichtig kurz vom Auge ab, so dass sich der Tropfen im Auge verteilt.

Gute Besserung wünscht

INFECTOPHARM Arzneimittel und Consilium GmbH

Zuletzt aktualisiert am 11.01.2023

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden

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