Amerscan MDP

Amerscan MDP
Wirkstoff(e)(99mTc)Technetiummedronat
Zulassungslandde
ZulassungsinhaberGE Healthcare Buchler GmbH & Co.KG
ATC CodeV09BA02
Pharmakologische GruppeSkelett

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Wirkstoff
Medronsäure, Dinatriumsalz
Anwendungsgebiete
[99mTc]-Medronat-Injektionslösung wird im Rahmen der Skelettszintigraphie eingesetzt zur Darstellung von Bereichen veränderter Osteogenese, bei:
Knochenmetastasen und Primären Knochentumoren
entzündlichen Skelett- und Gelenkerkrankungen
traumatischen Knochenveränderungen, die sich der Röntgendiagnostik entziehen, bei Osteonekrosen sowie degenerativen Skelettveränderungen
Lockerung von Endoprothesen sowie zur Vitalitätsprüfung von Knochentransplantaten
Systemerkrankungen, die den Knochenstoffwechsel betreffen, wie z.B. Algodystrophie (M. Sudeck)
Da Bereiche veränderter Osteogenese zwar mit hoher Sensitivität, aber geringer Spezifität erfasst werden, können ggf. weitere ergänzende diagnostische Untersuchungen notwendig werden.

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Gegenanzeigen
Absolute Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder gegen einen der sonstigen Bestandteile.
Relative Gegenanzeigen
Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit
Es liegen keine Daten zur klinischen Anwendung von Amerscan MDP an Schwangeren vor. Falls es erforderlich ist, einer Frau im gebärfähigen Alter ein radioaktives Arzneimittel zu verabreichen, ist festzustellen, ob eine Schwangerschaft vorliegt. Grundsätzlich muss von einer Schwangerschaft ausgegangen werden, wenn eine Menstruation ausgeblieben ist. Im Zweifelsfall muss die Strahlenexposition auf das für die benötigte klinische Information unumgängliche Mindestmaß verringert werden. Alternative Untersuchungsmethoden, bei denen keine ionisierenden Strahlen angewendet werden, müssen in Erwägung gezogen werden.
Nuklearmedizinische Untersuchungen bei Schwangeren beinhalten auch eine Strahlenexposition des Feten. Die Verabreichung von 700 MBq Amerscan MDP ergibt bei normaler Knochenaufnahme eine in Uterus absorbierte Dosis von 4,41 mGy, bei hoher Knochenaufnahme und/oder beeinträchtigter Nierenfunktion von 2,03 mGy.
Strahlendosen über 0,5 mGy werden für den Fetus als potentielles Risiko betrachtet. Daher darf Amerscan MDP nur angewendet werden bei vitaler Indikation und wenn der zu erwartende Nutzen das Risiko für Mutter und Kind übersteigt.
Bevor Amerscan MDP bei einer stillenden Mutter angewendet wird, muss geprüft werden, ob die Untersuchung nicht auf einen Zeitpunkt nach dem Abstillen verschoben werden kann und ob die Wahl eines Radiopharmakons im Hinblick auf die Aktivitätsausscheidung in die Muttermilch wirklich die beste Untersuchungsmethode darstellt. Wird die Verabreichung von Amerscan MDP als notwendig erachtet, muss das Stillen für mindestens 12 Stunden unterbrochen und die abgepumpte Muttermilch verworfen werden.
Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise
Überempfindlichkeitsreaktionen
Die Möglichkeit von Überempfindlichkeitsreaktionen einschließlich schwerwiegender anaphylaktischer/anaphylaktoider Reaktionen muss immer in Betracht gezogen werden.
Bei Kindern und Säuglingen ist der lokal erhöhten Strahlenexposition der Knochen durch die relativ stärkere Nuklidanreicherung in den Wachstumsfugen besondere Aufmerksamkeit zu widmen.
Die Patienten sollen zwischen Injektion und Spätaufnahmen und bis 24 Stunden nach der Untersuchung ausreichend trinken. Um die Strahlenexposition zu reduzieren, müssen die Patienten aufgefordert werden, vor Aufnahmebeginn und während der ersten Stunden nach der Untersuchung so oft wie möglich die Blase zu entleeren.
Zur Vermeidung einer Anreicherung der Radioaktivität in der Muskulatur, sollte der Patient zwischen der Injektion und der Bildakquisition anstrengende körperliche Betätigungen unterlassen.
Eine irrtümliche oder unbeabsichtigte perkutane Injektion von [99mTc] Technetium-Medronat-Injektionslösung ist unbedingt zu vermeiden, da für [99mTc]-Diphosponate perivaskuläre Entzündungen beschrieben wurden.
Radioaktive Arzneimittel dürfen nur von dazu berechtigten Personen in speziell dafür bestimmten klinischen Bereichen in Empfang genommen, gehandhabt und verabreicht werden. Der Umgang und die Anwendung unterliegen den Bestimmungen der örtlich zuständigen Aufsichtsbehörde und/oder entsprechenden Genehmigungen.
Bei jedem Patienten ist sorgfältig zwischen dem zu erwartenden diagnostischen Nutzen und dem mit der Strahlenexposition verbundenen Risiko abzuwägen. Um die Strahlendosis so gering wie möglich zu halten, darf die zu verabreichende Aktivität nicht höher bemessen werden als für den Erhalt der diagnostischen Information erforderlich ist.
Um die Stabilität des [99mTc] Technetium-Medronat-Komplexes nicht zu beeinträchtigen, darf die Zubereitung nicht mit anderen Arzneimitteln oder Substanzen gemischt oder zusammen verabreicht werden.
Bei verminderter Nierenfunktion kann die Strahlenbelastung erhöht sein. Dies ist bei der Bestimmung der zu verabreichenden Aktivität zu berücksichtigen.
Bei Niereninsuffizienz oder infolge einer erhöhten Photonenabsorption und -streuung bei Adipositas sowie aufgrund des allgemein reduzierten Knochenstoffwechsels bei älteren Patienten kann die Skelettdarstellung diagnostisch nicht ausreichend sein. Bei stark eingeschränkter Nierenfunktion wird ein Untersuchungsbeginn 4 Stunden nach Injektion empfohlen. Bei Adipositas kann eine höhere Aktivitätsdosierung erforderlich sein.
Auswirkungen auf Kraftfahrer und die Bedienung von Maschinen
Nach Anwendung von [99mTc] Technetium-Medronat-Injektionslösung sind keine Auswirkungen auf die Fähigkeit des Patienten zur Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen zu erwarten.
Vorsichtsmaßnahmen zur Vermeidung von Gefahren für die Umwelt/Maßnahmen für die Entsorgung
Radioaktive Arzneimittel dürfen vom Anwender nur unter Vorkehrungen zum Schutz vor ionisierenden Strahlen und unter Berücksichtigung pharmazeutischer Qualitätsanforderungen zubereitet und angewendet werden. Aseptisches Arbeiten ist nach den Richtlinien für eine gute pharmazeutische Herstellungspraxis erforderlich.
Mit radioaktiven Arzneimitteln behandelte Patienten stellen einen Risikofaktor für andere Personen aufgrund der vom Patienten ausgehenden Strahlung oder aufgrund von Ausscheidungen der Patienten oder Kontamination durch Verschütten von Urin, Erbrochenem usw. dar. Zur Vermeidung der Exposition von Dritten und zur Vermeidung von Kontaminationen sind die den nationalen Strahlenschutzverordnungen entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen zu treffen. Eine Kontamination durch die vom Patienten ausgeschiedene Radioaktivität ist zu vermeiden.
Gesetzliche Anforderungen
Dieses Arzneimittel wird mit Technetium-99m verwendet. Für den Umgang mit radioaktiven Stoffen ist eine Genehmigung der örtlich zuständigen Aufsichtsbehörde erforderlich. Die Bestimmungen für den Umgang mit radioaktivem Material sind einzuhalten.
Radioaktive Abfälle müssen gemäß den national und international gültigen Vorschriften entsorgt werden. Einzelheiten zu Lagerung, Eluierung, Verwendung und Entsorgung des sterilen [99mTc]-Generators, der als Quelle für Natrium[99mTc]pertechnetat-Injektionslösung zur Rekonstitution von Amerscan MDP verwendet wird, sind der dem Generator beigefügten Gebrauchsanleitung des Generatorherstellers zu entnehmen.
Gesetzliche Bestimmungen:
?Verordnung für die Umsetzung von EURATOM-Richtlinien zum Strahlenschutz? vom 20.7.2001, Bundesgesetzblatt I, Nr. 34, S. 1714ff (2001).
?Strahlenschutz in der Medizin. Richtlinie nach der Verordnung über den Schutz vor Schäden durch ionisierende Strahlen (Strahlenschutzverordnung – StrlSchV)? vom 24.6.2002, Bundesanzeiger, Nr. 207a (2002).
Stand der Information
November 2006
Zusätzliche Information für Fachkreise
Apothekenpflichtig
Pharmakologische und toxikologische Eigenschaften
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Nuklearmedizinisches Diagnostikum zur Skelettdiagnostik (ATC V09B A02).
Bei den in diagnostischen Verfahren zur Anwendung kommenden Substanzmengen sind nach bisherigen Erkenntnissen keine pharmakodynamischen Wirkungen durch [99mTc] Technetium-Medronat-Injektionslösung zu erwarten.
Toxikologische Eigenschaften
Aufgrund der geringen im Kit enthaltenen Menge an MDP und Zinn(II)fluorid sind bei bestimmungsgemäßer Anwendung substanzbedingte toxische Effekte nicht zu erwarten. Untersuchungen zur Reproduktionstoxizität sowie zur Mutagenität und Kanzerogenität liegen nicht vor.
Pharmakokinetische Eigenschaften
Medronat besitzt eine hohe Knochenaffinität. Die Blut-Clearance verläuft in 3 Phasen, wobei beginnend im Lendenwirbelsäulen- und Beckenbereich, eine fortschreitende Skelettanreicherung als Ausdruck des Knochenstoffwechsels erkennbar wird.
1. schnelle Phase (t = 3,5 min): Übertritt von der Blutbahn in den Extravasalraum mit Anreicherung in Weichteilen und Nieren
2. mittlere Phase (t = 27 min): Anreicherung im Knochen
3. langsame Phase (t = 144 min): Freisetzung aus der Plasmaproteinbindung
Die Phasen 1 und 2 sind für mehr als 95 % der Blutclearance verantwortlich. Innerhalb von 1 bis 2 Stunden erreicht die Anreicherung im Knochen mit ca. 50 % der applizierten Aktivität ein Maximum. 30 % hiervon bleiben gebunden im Knochen über 72 Stunden nahezu konstant. Der Rest wird innerhalb von 24 Stunden durch glomuläre Filtration renal ausgeschieden (ca. 32 % nach 1, 47 % nach 2 und 60 % nach 6 Stunden). Das Aktivitätsmaximum über den Nieren wird nach etwa 20 Minuten erreicht. Die Phosphonatmenge hat innerhalb des empfohlenen Dosisbereiches keinen Einfluss auf die renale Ausscheidung. Eine Ausscheidung über den Darm spielt mengenmäßig keine Rolle. Die Ausscheidung kann bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion erheblich verlängert sein.
Das Ausmaß der Skelettanreicherung ist von der Durchblutung, insbesondere der Mikrozirkulation, abhängig und in Regionen ossärer Läsionen und reparativer Prozesse als Ausdruck des Knochenstoffwechsels erhöht. So sind Ganzkörperretentionen von 31,6 5 % bei gesunden Personen, 38,2 7 % bei ausgedehnter Metastasierung, 49 11,7 % bei primärem Hyperparathyreoidismus und 45 % bei Osteoporose beschrieben.
Der optimale Aufnahmezeitpunkt liegt zwischen 2 und 4 Stunden nach Applikation später als die maximale Anreicherung im Knochen, weil sich durch die schnelle Ausscheidung des ungebundenen Medronates das Aktivitätsverhältnis zwischen Knochen und Weichteilen danach noch verbessert.
Die Diffusion in die Erythrozyten ist abhängig vom Verhältnis Phosphonat zu Zinn (II). Je niedriger der Phosphonat-Zinn(II)-Quotient ist, desto größer ist der Umfang der Diffusion. Bei den für die Skelettszintigraphie vorgesehenen Kits kommt es zu keiner nennenswerten Anreicherung in den Eythrozyten.
In etwa 14 % aller Medronat-Szintigraphien finden sich Anreicherungen in benignem und in 3 % in malignem Weichteilgewebe. Mögliche Erkrankungen sind Veränderungen des zellulären Kalziummetabolismus, erhöhte Phosphatsynthese, Gefäßveränderungen, veränderte Kapillarpermeabilität, Bindung an Gewebshormone oder Enzymrezeptoren, unreife Kollagenstrukturen, Hyperämie, Gewebsnekrosen oder Veränderungen des lokalen Gewebe-pH-Wertes, Hyperparathyreoidismus oder Niereninsuffizienz.
Strahlenexposition
Die Daten zur Strahlenexposition stammen aus der ICRP-Publikation 80 (normale Knochenaufnahme/normale Nierenfunktion) bzw. aus der ICRP Publikation 53 (hohe Knochenaufnahme und/oder stark beeinträchtigte Nierenfunktion). Folgende Annahmen liegen den folgenden Angaben zugrunde:
i) Die hauptsächliche Aufnahme (50 % der verabreichten Aktivität) findet im Knochen statt und ein kleiner Anteil (2 %) wird in die Niere aufgenommen. Die Ausscheidung erfolgt renal.
ii) In pathologischen Fällen wird eine erhöhte Knochenaufnahme von 70% bei nicht vorhandener Exkretion angenommen.
[99mTc]Technetium zerfällt unter Emission von Gamma-Strahlung mit einer Energie von 140 keV und einer Halbwertszeit von 6,02 Stunden zu [99Tc]Technetium, das als quasi stabil angesehen werden kann.

ORGANAbsorbierte Dosis pro verabreichter Aktivität (mGy/MBq)
bei normaler Knochenaufnahme und normaler Nierenfunktion
Erwachsene15-Jährige10-Jährige5-Jährige1-Jährige
Nebennieren0,00210,00270,00390,00580,011
Blase0,0480,0600,0880,0730,13
Knochenoberfläche0,0630,0820,130,220,53
Gehirn0,00170,00210,00280,00430,0061
Brust0,000710,000890,00140,00220,0042
Gallenblase0,00140,00190,00350,00420,0067
Gastro-Intestinal-Trakt
Magen0,00120,00150,00250,00350,0066
Dünndarm0,00230,00290,00440,00530,0095
Kolon0,00270,00340,00530,00610,011
oberer Anteil0,00190,00240,00390,00510,0089
unterer Anteil0,00380,00470,00720,00750,013
Herz0,00120,00160,00230,00340,0060
Nieren0,00730,00880,0120,0180,032
Leber0,00120,00160,00250,00360,0066
Lungen0,00130,00160,00240,00360,0068
Muskeln0,00190,00230,00340,00440,0079
Ösophagus0,00100,00130,00190,00300,0053
Ovarien0,00360,00460,00660,00700,012
Pankreas0,00160,00200,00310,00450,0082
rotes Knochenmark0,00920,0100,0170,0330,067
Haut0,00100,00130,00200,00290,0055
Milz0,00140,00180,00280,00450,0079
Testes0,00240,00330,00550,00580,011
Thymus0,00100,00130,00190,00300,0053
Schilddrüse0,00130,00160,00230,00350,0056
Uterus0,00630,00760,0120,0110,018
Sonstige Organe0,00190,00230,00340,00450,0079
Effektive Dosis pro
verabreichter
Aktivität (mSv/MBq)
0,00570,00700,0110,0140,027

Die effektive Dosis beträgt beim Erwachsenen (70 kg) nach intravenöser Gabe von 700 MBq (maximale Dosis) [99mTc]-MDP 4,0 mSv. Die absorbierte Dosis beträgt dabei im Zielorgan Knochen ca. 44 mGy und in den kritischen Organen rotes Knochenmark 6,4 mGy und Blase etwa 34 mGy.

ORGANAbsorbierte Dosis pro verabreichter Aktivität (mGy/MBq)
bei hoher Knochenaufnahme und/oder stark beeinträchtigter
Nierenfunktion
Erwachsene15-Jährige10-Jährige5-Jährige1-Jährige
Nebennieren0,00350,00500,00720,0110,021
Blase0,00250,00350,00540,00740,015
Knochenoberfläche0,120,160,260,431,0
Brust0,00210,00210,00320,00510,0096
Gastro-Intestinal-Trakt
Magen0,00260,00320,00510,00730,014
Dünndarm0,00310,00380,00570,00850,016
Kolon oberer Anteil0,00290,00360,00530,00860,015
Kolon unterer Anteil0,00340,00420,00650,00960,018
Nieren0,00300,00370,00560,00870,016
Leber0,00270,00330,00490,00750,014
Lungen0,00300,00370,00530,00810,015
Ovarien0,00290,00410,00590,00890,016
Pankreas0,00320,00400,00590,00890,016
rotes Knochenmark0,0180,0230,0370,0720,14
Milz0,00260,00340,00510,00780,015
Testes0,00230,00270,00390,00600,011
Schilddrüse0,00240,00370,00540,00830,014
Uterus0,00290,00370,00540,00820,015
Sonstige Organe0,00300,00360,00530,00810,015
Effektive Dosis pro
verabreichter
Aktivität (mSv/MBq)
0,00820,0110,0170,0280,061

Bei hoher Knochenaufnahme und/oder stark beeinträchtigter Nierenfunktion beträgt die effektive Dosis beim Erwachsenen (70 kg) nach intravenöser Gabe von 700 MBq (maximale Dosis) [99mTc]-MDP 5,7 mSv. Die absorbierte Dosis beträgt dabei im Zielorgan Knochen 84 mGy und im kritischen Organ rotes Knochenmark ca. 13 mGy.
GE Healthcare Buchler GmbH & Co. KG
Gieselweg 1
38110 Braunschweig
Telefon 053030-0
Durchwahl Auftragsannahme
Telefon 053030-71 gebührenfrei: 080007087
Telefax 053030-276 gebührenfrei: 080007086

Wie wird es angewendet?

Nach Markierung mit Natrium[99mTc]pertechnetat-Injektionslösung wird [99mTc] Medronat-Injektionslösung im Normalfall einmal intravenös injiziert. Die empfohlene Aktivitätsdosis für Erwachsene beträgt bei benignen Erkrankungen 500 MBq, bei malignen Erkrankungen 700 MBq. Andere Aktivitäten können gegebenenfalls gerechtfertigt sein.
Bei ausgesprochen adipösen Patienten kann die Aktivitätsmenge auf bis zu 13 MBq/kg Körpergewicht gesteigert werden.
Bei Kindern wird eine körpergewichtsbezogene Aktivitätsbemessung entsprechend der Empfehlung der ?Paediatric Task Group der European Association of Nuclear Medicine? vorgeschlagen. Bei sehr kleinen Kindern sollte eine Aktivität von 40 MBq nicht unterschritten werden, damit eine ausreichende Bildqualität erzielt wird.
Die nachstehende Tabelle zeigt die Dosierungsempfehlung in Abhängigkeit vom Körpergewicht.

Körpergewicht
(kg)
Bruchteil der zu verabreichenden ErwachsenenaktivitätAktivität bei
benignen Erkrankungen (MBq)malignen Erkrankungen (MBq)
30,105070
40,147098
60,1995133
80,23115161
100,27135189
120,32160224
140,36180252
160,40200280
180,44220308
200,46230322
220,50250350
240,53265371
260,56280392
280,58290406
300,62310434
320,65325455
340,68340476
360,71355497
380,73365511
400,76380532
420,78390546
440,80400560
460,83415581
480,85425595
500,88440616
52 - 540,90450630
56 - 580,92460644
60 - 620,96480672
64 -660,98490686
680,99495693
701,00500700
> 701,00500700

Aufnahmen, die kurz nach der Injektion durchgeführt werden (z. B. bei der sogenannten 3-Phasen-Szintigraphie) stellen nur bedingt den pathologischen Knochenumbau dar.
Die statische Szintigraphie in der Spätphase sollte frühestens 2 Stunden nach Injektion durchgeführt werden; nach 3 Stunden ist eine bessere Bildqualität (Knochen/Hintergrund-Verhältnis) zu erwarten. Für die Entzündungsdiagnostik können zusätzliche sehr frühe und sehr späte Aufnahmen nützlich sein.
ARBEITSANLEITUNG (aseptisches Arbeiten ist erforderlich!)
Präparation
1. Durchstechflasche in geeignete Bleiabschirmung stellen und Durchstechstopfen mit beigelegtem Steriltupfer desinfizieren.
2. Mit steriler 10-ml-Spritze die benötigte Menge Eluat des sterilen Technetium-99m-Generators (Arzneibuchqualität Ph. Eur.; zwischen 2 und 8 ml, s. u.) in die abgeschirmte Durchstechflasche einspritzen. Vor Abnahme der Spritze das gleiche Volumen Schutzgas zum Druckausgleich aus dem Raum oberhalb der Lösung ziehen. Abgeschirmte Durchstechflasche etwa 10 Sekunden bis zur vollständigen Lösung der gefriergetrockneten Substanz schwenken.

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wechselwirkungen mit anderen Mitteln
Eisenhaltige Verbindungen, Chelatbildner, Diphosphonate, verschiedene Zytostatika und immunsuppressiv wirkende Arzneimittel, Röntgenkontrastmittel, Antibiotika, Entzündungshemmer, Calciumgluconat oder Heparin-Calcium und -Aminocapronsäure können zu einer höheren Anreicherung des [99mTc] Technetium-Medronat-Komplexes außerhalb des Skeletts führen. Aluminiumhaltige Verbindungen können über eine Kolloidbildung eine Leberanreicherung bewirken.
Etidronat hemmt die Aufnahme von Medronat in den Knochen. Eine Skelettszintigraphie sollte deshalb entweder vor oder frühestens 2 – 4 Wochen nach Etidronat-Gabe erfolgen. Alendronat und Pamidronat hemmen die Aufnahme jedoch nicht.
N-Methyl-Megluminantimonat veränderte im Tierversuch die Verteilung von [99mTc] Medronat in verschiedenen Organen. Dies kann theoretisch zu Artefakten bei der Skelettszintigraphie führen.
Nebenwirkungen
Sehr selten (etwa 0,5 auf 100 000 Untersuchungen) können nach intravenöser Injektion von [99mTc] Technetium-Medronat-Injektionslösung Überempfindlichkeitsreaktionen, einschließlich lebensbedrohlicher anaphylaktischer Reaktionen, auftreten. Lokal begrenzte oder generalisierte Ausschläge mit Hautirritationen oder Juckreiz sind beschrieben worden. Die Reaktionen können bis 24 Stunden nach der Injektion auftreten und bis zu 48 Stunden andauern. Eine Behandlung mit nicht-sedierenden Histamin-H1-Antagonisten kann Linderung bringen. Über Blutdruckabfall, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, kutane Vasodilatation, Ödeme in den Extremitäten und/oder Gelenkschmerzen wurde ebenfalls berichtet.
Da die verabreichten Wirkstoffmengen sehr gering sind, liegen die Risiken der Anwendung im Wesentlichen bei der Strahlenexposition. Ionisierende Strahlen können Krebs und Erbgutveränderungen verursachen. Da die meisten nuklearmedizinischen Untersuchungen mit niedrigen effektiven Strahlendosen von weniger als 20 mSv durchgeführt werden, sind diese Effekte mit geringer Wahrscheinlichkeit zu erwarten. Die effektive Strahlendosis liegt bei Gabe der maximalen empfohlenen Aktivität dieses Arzneimittels bei 5,7 mSv (bei hoher Knochenaufnahme und/oder stark beeinträchtigter Nierenfunktion).
Der Patient soll vom behandelnden Arzt aufgefordert werden, dem Arzt oder Apotheker jede Nebenwirkung mitzuteilen, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt ist.
Bei geringstem Verdacht auf Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen mit anderen Mitteln in Zusammenhang mit der Verabreichung des Diagnostikums muss der pharmazeutische Unternehmer unverzüglich in Kenntnis gesetzt werden.
Bei Auftreten von Überempfindlichkeitsreaktionen ist eine weitere Zufuhr des Arzneimittels zu verhindern und - wenn notwendig - über einen venösen Zugang eine gezielte Therapie einzuleiten. Um im Notfall unverzüglich reagieren zu können, sollten entsprechende Instrumente (u. a. Trachealtubus und Beatmungsgerät) und Medikamente griffbereit sein.
Hinweise
Amerscan MDP bleibt bei einer Lagertemperatur von 2 - 25 °C bis zu 78 Wochen nach der Herstellung verwendbar. Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung angegebenen Verfalldatum verwendet werden.
Die fertige Zubereitung kann bei 2 - 25 °C aufbewahrt werden. Sie ist innerhalb von 8 Stunden aufzubrauchen.

Weitere Informationen

Zusammensetzung
1 Durchstechflasche enthält
Arzneilich wirksamer Bestandteil
Medronsäure, Dinatriumsalz 6,25 mg
Sonstige Bestandteile
Zinn(II)-fluorid 0,34 mg
4-Aminobenzoesäure, Natriumsalz 2 mg
Zur Herstellung einer [99mTc]Technetium-Medronat-Injektionslösung.
Darreichungsform und Packungsgrößen
Kit für ein radioaktives Arzneimittel / Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung
Packungen mit fünf Durchstechflaschen
Pharmazeutischer Unternehmer
GE Healthcare Buchler GmbH & Co. KG
Gieselweg 1
38110 Braunschweig
Hersteller
GE Healthcare Limited
Amersham Place
Little Chalfont
Buckinghamshire HP7 9NA
United Kingdom

Zuletzt aktualisiert am 24.08.2022

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden

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