Art der Anwendung
zur intravenösen Anwendung, als Infusion nach Verdünnung
(Hinweise für die Handhabung siehe unter Abschnitt 6)
PT 3.2 Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:
Argatra 100 mg/ml wird ausschließlich durch medizinisches Fachpersonal bei Ihnen angewendet. Sie erhalten Argatra als Dauerinfusion intravenös (in eine Vene) über einen Zeitraum von höchstens 14 Tagen. Zur Festlegung und Überwachung der richtigen Dosierung wird Ihr Arzt bestimmte Blutwerte (im Allgemeinen die aktivierte partielle Thromboplastinzeit [aPTT]) bei Ihnen bestimmen.
PW 3.3 Wenn eine größere Menge Argatra 100 mg/ml als empfohlen angewendet wurde:
Je nach Schwere der Überdosierung und der Auswirkungen wird Ihr Arzt entscheiden, ob Argatra 100 mg/ml abgesetzt oder die Infusionsgeschwindigkeit
vermindert werden soll; gegebenenfalls werden unterstützende Maßnahmen eingeleitet. Ein Gegenmittel steht nicht zur Verfügung.
PC4 4. WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?
Wie alle Arzneimittel kann Argatra 100 mg/ml Nebenwirkungen haben.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als
Sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten |
1 von 100 Behandelten |
Gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten |
Selten: weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10 000 Behandelten |
Sehr selten: weniger als 1 von 10 000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle |
PM 4.1 Nebenwirkungen
Blutungen stellen die häufigsten Nebenwirkungen dar. Schwere Blutungen können bei etwa 5% und leichte Blutungen bei etwa 39% der Patienten auftreten.
Informieren Sie Ihren Arzt unverzüglich, wenn Sie eines der folgenden Symptome an sich feststellen:
Blutung oder Blutergüsse, Blut im Harn oder Stuhl, Erbrechen oder Aufhusten von Blut, schwarz gefärbter Stuhl, Atembeschwerden, klamme Haut, Mundtrockenheit, erweiterte Pupillen und/oder schwacher, rasender Puls. Diese Symptome könnten ein Hinweis auf Blutungsprobleme sein.
Häufige Nebenwirkungen:
Blutarmut (Anämie), Gefäßverschluss durch Blutgerinnsel (tiefe Venenthrombose), Blutung, Übelkeit, punktförmige Blutergüsse (mit Fleckenbildung) in der Haut und in den Schleimhäuten (Purpura).
Folgende Nebenwirkungen traten gelegentlich auf:
Infektionen wie Harnwegsinfekte, Störung der Blutgerinnung (Koagulopathie),
Senkung der Anzahl roter oder weißer Blutkörperchen und der Blutplättchen, Appetitlosigkeit, niedrige Blutzuckerspiegel, niedrige Natriumspiegel im Blut, Verwirrtheit, Schwindel, Ohnmacht, Kopfschmerzen, Schlaganfall, herabgesetzte Muskelspannung, Sprachstörungen, Sehstörungen, Taubheit, Herzrhythmusstörungen (z. B. Vorhofflimmern), Herzrasen, Herzstillstand, Herzinfarkt, Perikarderguss, niedriger Blutdruck, hoher Blutdruck, völliger oder teilweiser Gefäßverschluss durch Blutgerinnsel (Thrombose), Venenentzündung, Venenentzündung mit Ausbildung einer Thrombose (auch oberflächlich am Bein),
Kreislaufprobleme (Schock), periphere Ischämie (örtliche Blutleere) und Embolie (Verstopfung von Blutgefäßen), herabgesetzte Versorgung von Geweben mit Sauerstoff, Verstopfung einer Lungenarterie durch ein Blutgerinnsel (Lungenembolie), Atembeschwerden, Lungenblutung, Wasser in der Brusthöhle, Schluckauf, Erbrechen, Verstopfung, Durchfall, Magenentzündung, Blutung im Magen-Darm-Trakt, Teerstuhl, Schluckbeschwerden, Zungenerkrankungen, Leberfunktionsstörung, Gelbsucht (Gelbfärbung von Haut und Augen), Leberversagen, veränderte Werte bei Blutuntersuchungen zur Leberfunktion, Ausschlag, Bläschenbildung, Nesselsucht mit Quaddeln und Juckreiz, verstärktes Schwitzen, Haarausfall, Hauterkrankungen, Muskelschwäche, Muskelschmerz, Blut im Urin, Nierenversagen, Fieber, Schmerzen, Müdigkeit, Reaktionen an der Einstichstelle, Anschwellen der Beine, veränderte Laborwerte, verstärkte Wundsekretion.
Hinweise für die Handhabung und Entsorgung
Für Angaben zur Dosierung und weitere Informationen siehe die Fachinformation des Arzneimittels.
Argatra 100 mg/ml ist mit 9 mg/ml (0,9%iger) Natriumchlorid-Infusionslösung, 50 mg/ml (5%iger) Glukose-Infusionslösung oder Natriumlactat-Lösung zur intravenösen Infusion auf eine Endkonzentration von 1 mg/ml zu verdünnen.
Die Durchstechflasche ist zu verwerfen, wenn die Lösung trübe ist oder unlösliche Ausflockungen enthält.
Das Arzneimittel ist nur für die einmalige Anwendung bestimmt.
Eine Durchstechflasche mit 2,5 ml ist durch Mischen mit 250 ml Verdünnungslösung jeweils auf ein 100faches zu verdünnen. Es sind pro 250 ml Verdünnungslösung 250 mg (2,5 ml) und pro 500 ml Verdünnungslösung 500 mg (5 ml) zu verwenden.
Das Durchmischen der zubereiteten Lösung erfolgt durch einminütiges wiederholtes Umwenden des Lösungsmittelbeutels bzw. der –flasche.
Die verdünnte Lösung sollte klar und praktisch frei von sichtbaren Partikeln sein. Nach der Zubereitung kann die Lösung vorübergehend in Folge der Bildung von Mikropräzipitaten ein wenig trüb erscheinen, die sich rasch im Verlauf des Durchmischens auflösen.
Der pH-Wert der wie empfohlen zubereiteten intravenösen Lösung beträgt
3,2 – 7,5.
Lichtschutzmaßnahmen wie Abdecken der intravenösen Schläuche mit Folie sind nicht erforderlich. Bei simulierter Anwendung der Lösung durch intravenöse Schläuche zeigten sich keine signifikanten Wirkungsverluste.
Nicht verwendete Arzneimittel oder Abfallmaterial sind entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.
Argatra 100 mg/ml darf, außer mit den oben erwähnten Infusionslösungen, nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.