Bezafibrat "Genericon" 200 mg-Dragees dürfen nicht eingenommen werden,
- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegenüber Bezafibrat oder einen der sonstigen Bestandteile von Bezafibrat "Genericon" 200 mg-Dragees sind,
Bezafibrat "Genericon" 200 mg-Dragees | Gebrauchsinformation/06.12.2007 |
- bei eingeschränkter Nierenfunktion (Serumkreatininwerte über 6 mg/dl bzw. eine Kreatinin-Clearance unter 15ml/min),
- bei schweren Leberfunktionsstörungen,
- bei Gallenblasenerkrankungen mit oder ohne Gallensteinleiden (da die Möglichkeit einer Leberbeteiligung nicht ausgeschlossen werden kann).
? Schwangerschaft und Stillzeit
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Bezafibrat "Genericon" 200 mg- Dragees ist erforderlich
Neben hohem Blutdruck und Rauchen gilt ein erhöhter Blutfettspiegel als einer der wesentlichen Risikofaktoren für die Entstehung und das Fortschreiten einer Arterienverkalkung und ihrer Folgen. Dies sind Veränderungen an den Gefäßen, die zum Herzinfarkt führen oder Durchblutungsstörungen der Gliedmaßen oder des Gehirns hervorrufen können.
Am Anfang jeder Behandlung einer Fettstoffwechselstörung sollten Sie sich von Ihrem/Ihrer Arzt/Ärztin beraten lassen. In vielen Fällen sind Fettstoffwechselstörungen durch Änderung der Ernährungsweise, vermehrte körperliche Aktivität, Gewichtsabnahme und ausreichende Behandlung einer womöglich bestehenden anderen Stoffwechselerkrankung (z.B. Zuckerkrankheit, Gicht) günstig zu beeinflussen. Führen Sie diese vor der medikamentösen Behandlung eingeleiteten Maßnahmen auch während der Einnahme von Bezafibrat "Genericon" 200 mg-Dragees weiter durch.
Eine Behandlung mit Bezafibrat "Genericon" 200 mg-Dragees ist grundsätzlich nur als Zusatzmaßnahme und nur dann sinnvoll, wenn die Stoffwechselstörung durch die oben genannten Maßnahmen allein nicht zu beheben ist.
Die Wirkung von Bezafibrat "Genericon" 200 mg-Dragees ist im Einzelfall verschieden stark ausgeprägt. Um das gewünschte Behandlungsziel zu erreichen, ist eine langfristige regelmäßige Einnahme erforderlich. Weitere Vorraussetzung ist die strikte Einhaltung aller von Ihrem/Ihrer Arzt/Ärztin verordneten Maßnahmen.
Bitte informieren Sie Ihren/Ihre Arzt/Ärztin, wenn Sie Östrogene oder ein östrogenhaltiges Verhütungsmittel ("Pille") einnehmen, da dadurch der Fettstoffwechsel ungünstig beeinflusst werden kann.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit bestimmten blutgerinnungshemmenden Mittel (Antikoagulantien vom Cumarin-Typ) und blutzuckersenkenden Mitteln (z.B. Sulfonylharnstoffe, Insulin) wird Ihr/-e Arzt/Ärztin besonders zu Beginn die Blutgerinnungswerte bzw. den Blutzuckerspiegel kontrollieren. Möglicherweise muss die Dosierung dieser Mittel von Ihrem/Ihrer Arzt/Ärztin geändert werden. Bitte halten Sie deshalb die Kontrolltermine besonders sorgfältig ein.
Muskulatur
Bei der Anwendung von Fibraten und anderen Arzneimitteln kann es unter der Behandlung mit Bezafibrat "Genericon" 200 mg-Dragees zu einer Schädigung der Muskulatur und in sehr seltenen Fällen zu einer schweren Muskelschädigung mit Auflösung quergestreifter Muskelfasern (Rhabdomyolyse) kommen. Bei Patienten/Patientinnen mit deutlichem Eiweißmangel (Hypalbuminämie) oder schweren Nierenfunktionsstörungen in der Vorgeschichte treten muskuläre
Bezafibrat "Genericon" 200 mg-Dragees | Gebrauchsinformation/06.12.2007 |
Schädigungen häufiger auf. Zeichen einer Muskelschädigung sind Schmerzen Schwäche, Krämpfe der Muskulatur und/oder ein erheblicher Anstieg des Enzyms Kreatin-Phosphokinase (CPK) (Anstieg über das Zehnfache des Normwertes). Suchen Sie beim Auftreten solcher Beschwerden Ihren/Ihre Arzt/Ärztin auf, der das Muskelenzym Kreatin-Phosphokinase (CPK) bestimmen wird und für den Fall, dass sich der Verdacht auf eine Muskelschädigung bestätigt, das Arzneimittel absetzt. Das Risiko an einer Muskelschädigung zu erkranken kann sich erhöhen, wenn Bezafibrat "Genericon" 200 mg-Dragees mit bestimmten anderen Lipidsenkern (Fibraten oder Cholesterolsynthesehemmern [Statinen]) kombiniert wird. Dies gilt insbesondere, wenn Sie bereits an einer Muskelerkrankung leiden. Patienten/Patientinnen unter Kombinationstherapie müssen sorgfältig auf evtl. auftretende Muskelschädigungen hin überwacht werden.
Niere
Die Nierenfunktion ist während der Behandlung regelmäßig zu überwachen. Bei eingeschränkter Nierenleistung kann es zu akutem Nierenversagen kommen, wenn die Dosierungsanweisungen nicht strikt befolgt werden. Außerdem ist auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten.
Leber
Wie bei anderen lipidsenkenden Arzneimitteln kann es unter der Behandlung mit Bezafibrat "Genericon" 200 mg-Dragees bei einigen Patienten/Patientinnen zu einem meist vorübergehenden und leichten Anstieg bestimmter Leberenzyme (Transaminasen SGOT und SGPT) kommen, ohne dass Beschwerden auftreten. Ihr/- e Arzt/Ärztin wird den Blutspiegel dieser Leberenzyme während des ersten Behandlungsjahres regelmäßig überwachen. Falls es bei Ihnen zu einer Erhöhung des Transaminasen-Spiegels kommt, wird Ihr/-e Arzt/Ärztin dies besonders kontrollieren und bei einer deutlichen Überschreitung des üblichen Transaminasen- Spiegels (mehr als das Dreifache des oberen Normwertes) die Behandlung mit Bezafibrat "Genericon" 200 mg-Dragees abbrechen.
Bauchspeicheldrüse
Unter der Behandlung mit Bezafibrat wurde über das Auftreten von Entzündungen der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) berichtet. Bei Patienten/Patientinnen mit einer starken Erhöhung der Neutralfettwerte (Hypertriglyceridämie) kann dies auf eine nicht ausreichende Wirksamkeit des Arzneimittels, eine direkte Arzneimittelwirkung oder auf einen Sekundäreffekt zurückzuführen sein, der über eine Gallensteinbildung (Cholelithiasis) mit Verschluss des großen Gallengangs (Ductus choledochus) vermittelt wird.
Kinder:
Bei Kindern sollte die Notwendigkeit einer Behandlung mit Bezafibrat "Genericon" 200 mg-Dragees vom Arzt/von der Ärztin sorgfältig überprüft werden.
Bei Einnahme von Bezafibrat "Genericon" 200 mg-Dragees mit anderen Arzneimitteln:
Bitte informieren Sie Ihren/Ihre Arzt/Ärztin oder Ihren/Ihre Apotheker/Apothekerin, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um selbstgekaufte und/oder nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Bezafibrat "Genericon" 200 mg-Dragees | Gebrauchsinformation/06.12.2007 |
Bezafibrat "Genericon" 200 mg-Dragees sollen nicht mit bestimmten anderen Arzneimitteln zur Senkung erhöhter Blutfettwerte (HMG-CoA-Reduktasehemmer) kombiniert werden, da dann die Gefahr einer schweren Muskelschädigung mit Auflösung quergestreifter Muskelfasern (Rhabdomyolyse) besteht.
Bezafibrat "Genericon" 200 mg-Dragees dürfen nicht gleichzeitig mit Perhexilinhydrogenmaleat (gefäßerweiterndes Mittel) eingenommen werden.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Colestyramin und Bezafibrat "Genericon" 200 mg ist zwischen der Einnahme beider Arzneimittel ein Abstand von mindestens 2 Stunden einzuhalten, da die Aufnahme von Bezafibrat durch Colestyramin beeinträchtigt wird.
In Einzelfällen wurde bei organtransplantierten Patienten/Patientinnen unter immunsuppressiver Therapie (Therapie mit Arzneimitteln zur Unterdrückung der körpereigenen Abwehr) bei gleichzeitiger Anwendung von Fibrat-haltigen Arzneimitteln über eine erhebliche, wenn auch reversible Einschränkung der Nierenfunktion (mit entsprechendem Anstieg des Serumkreatinins) berichtet. In diesem Fall wird Ihr Arzt/Ihre Ärztin die Nierenfunktion sorgfältig überwachen lassen.
Bezafibrat "Genericon" 200 mg-Dragees können die Wirkung bestimmter blutgerinnungshemmender und blutzuckersenkender Arzneimittel verstärken (siehe Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Bezafibrat "Genericon" 200 mg-Dragees ist erforderlich).
Bezafibrat "Genericon" 200 mg-Dragees können die Wirkung von Phenytoin (Mittel gegen Anfallsleiden, Antiepileptikum) verstärken.
Darüber hinaus können Wechselwirkungen auftreten mit
- bestimmten Medikamenten gegen Depressionen (MAO-Hemmern),
- der "Antibabypille" oder anderen Arzneimitteln die Östrogene enthalten (Osteoporosebehandlung),
- Entwässerungsmitteln,
- Mitteln zur Schilddrüsenbehandlung (Unterfunktion).
Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewendete Arzneimittel gelten können.
Schwangerschaft und Stillzeit
Fragen Sie vor der Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren/Ihre Arzt/Ärztin oder Ihren/Ihre Apotheker/Apothekerin um Rat.
Bezafibrat "Genericon" 200 mg-Dragees dürfen während der Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden, da keine ausreichenden Erfahrungen mit der Anwendung in der Schwangerschaft und Stillzeit beim Menschen vorliegen.
Teilen Sie daher bitte Ihrem/Ihrer Arzt/Ärztin mit, falls Sie schwanger sind oder werden, stillen oder eine Schwangerschaft planen.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen:
Bezafibrat "Genericon" 200 mg-Dragees haben keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
Bezafibrat "Genericon" 200 mg-Dragees | Gebrauchsinformation/06.12.2007 |
Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Bezafibrat "Genericon" 200 mg-Dragees
Bezafibrat "Genericon" 200 mg-Dragees enthalten 115 mg Lactose-Monohydrat, sowie 164 mg Saccharose. Wenn Sie einzelne Zucker nicht vertragen, sprechen Sie mit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin, bevor Sie dieses Arzneimittel einnehmen.