Was sollten Sie vor der Anwendung von Bricanyl 0,5 mg beachten? 2.1 Bricanyl 0,5 mg darf nicht angewendet werden
bei
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Überempfindlichkeit gegenüber Terbutalinsulfat oder einem der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile,
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einer Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose/Thyreotoxikose),
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einem abnormen Anstieg der Herzfrequenz (Tachykardie),
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Störungen der regelmäßigen Herzschlagfolge in Verbindung mit gesteigerter Herzfrequenz (Tachyarrhythmie),
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einer muskulären Einengung im Bereich der Herzklappen (idiopathische hypertrophe subvalvuläre Aortenstenose),
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einem Tumor des Nebennierenmarks (Phäochromozytom).
Hinweis:
Zur Anwendung der Injektionslösung bei Kindern liegen keine ausreichenden Erfahrungen vor. Die Injektionslösung soll deshalb bei Kindern unter 12 Jahren nicht angewendet werden.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Besondere Vorsicht ist erforderlich bei Patienten mit
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frischem Herzinfarkt,
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Diabetes oder unausgeglichener diabetischer Stoffwechsellage,
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entzündlicher Erkrankung des Herzmuskels (Myokarditis),
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einer verkürzten Überleitungszeit im EKG (sogenanntes WPW-Syndrom),
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Mitralklappenfehler (Mitralvitium),
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einer Kaliumverarmung des Organismus (Hypokaliämie),
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okklusiven Gefäßerkrankungen (Arteriosklerose),
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Bluthochdruck,
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Ausweitungen der Wand eines arteriellen Blutgefäßes einschließlich des Herzens (Aneurysmen),
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Störungen der regelmäßigen Herzschlagfolge in Verbindung mit gesteigerter Herzfrequenz (tachykarden Herzrhythmusstörungen),
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schwerer koronarer Herzkrankheit (KHK).
Es gibt Hinweise, dass es unter der Anwendung von Beta-2-Agonisten (der Substanzklasse, zu der auch der Wirkstoff in Bricanyl 0,5 mg gehört) in seltenen Fällen zu Durchblutungsstörungen des Herzmuskels (Myokardischämie) kommen kann. Patienten mit einer schweren kardialen Grunderkrankung (z. B. ischämische Herzkrankheit, Rhythmusstörungen oder schwere Herzinsuffizienz), bei denen Bricanyl 0,5 mg angewendet wird, sollten angewiesen werden, sich bei Schmerzen in der Brust oder anderen Anzeichen einer sich verschlechternden Herzerkrankung an einen Arzt zu wenden. Die Bewertung von Symptomen wie Dyspnoe und Schmerzen in der Brust sollte mit Sorgfalt erfolgen, da diese entweder eine respiratorische oder eine kardiale Ursache haben können.
Eine Therapie mit Beta-2-Agonisten kann möglicherweise zu einer Kaliumverarmung des Organismus führen. Das damit verbundene Risiko wird durch Sauerstoffmangel erhöht, daher ist bei akutem schwerem Asthma besondere Vorsicht erforderlich.
Die kaliumverarmende Wirkung kann durch Begleitbehandlungen erhöht werden (siehe Abschnitt 2.3 „Anwendung von Bricanyl 0,5 mg zusammen mit anderen Arzneimitteln“). In solchen Fällen wird eine Überwachung des Serumkaliumspiegels empfohlen.
Aufgrund der blutzuckererhöhenden Effekte von Beta-2-Agonisten werden bei Diabetikern zu Beginn der Therapie zusätzliche Blutzuckerkontrollen empfohlen.
Im Zusammenhang mit hohen therapeutischen Dosen von kurz wirksamen Beta-Agonisten wurde bei parenteraler Therapie und bei Therapie mit einem Vernebler über einen Anstieg von Milchsäure im Blut (Laktatazidose) berichtet. Dieser trat insbesondere bei Patienten auf, die aufgrund einer akuten Verschlechterung Ihres Asthmas behandelt wurden (siehe Abschnitte 3.3 „Wenn Sie eine größere Menge von Bricanyl 0,5 mg angewendet haben, als Sie sollten“ und 4. “Welche Nebenwirkungen sind möglich?“). Wenn Bricanyl 0,5 mg im Rahmen einer Akutbehandlung nicht ausreichend wirkt, sollte eine Laktatazidose als eine mögliche Ursache für die anhaltenden Atemwegssymptome in Betracht gezogen werden.
Sehr seltene Todesfälle im Zusammenhang mit übermäßigem Gebrauch sind wahrscheinlich durch Hypoxämie und Herzstillstand zu erklären.
Hinweis:
Eine erhebliche Überschreitung, insbesondere der vorgegebenen Einzeldosis beim akuten Anfall, aber auch der Tagesdosis, kann gefährlich sein wegen der Wirkungen auf das Herz (Herzrhythmusstörungen,
Blutdruckanstieg) in Verbindung mit Veränderungen der Salzkonzentrationen in Körperflüssigkeiten (Elektrolytverschiebungen) und muss deshalb vermieden werden.
a) Kinder
Zur Anwendung der Injektionslösung bei Kindern liegen keine ausreichenden Erfahrungen vor. Die Injektionslösung soll deshalb bei Kindern unter 12 Jahren nicht angewendet werden.
b) Auswirkungen bei Fehlgebrauch zu Dopingzwecken
Die Anwendung von Bricanyl 0,5 mg kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen. Durch eine Anwendung von Bricanyl 0,5 mg als Dopingmittel können schwerwiegende Herzrhythmusstörungen ausgelöst werden.
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Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Bricanyl 0,5 mg
Bricanyl 0,5 mg enthält Natrium, aber weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Milliliter (ml), d.h., es ist nahezu „natriumfrei“.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Zu einer Anwendung von Bricanyl 0,5 mg in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft liegen keine Erfahrungen vor. Obwohl keine keimschädigenden Wirkungen bekannt sind, sollte Bricanyl 0,5 mg aus grundsätzlichen Erwägungen während der Schwangerschaft nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko- Abwägung angewendet werden.
Gegen Ende der Schwangerschaft können systemische Gaben von Bricanyl 0,5 mg wehenhemmend wirken. Eine Anwendung kurz vor der Geburt sollte daher nicht mehr erfolgen. Terbutalin geht in die Muttermilch über, daher sollte eine Behandlung stillender Frauen nur nach einer Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.
Eine vorübergehende Unterzuckerung (Hypoglykämie) wurde bei Frühgeborenen beobachtet, deren Mütter mit Beta-2-Agonisten behandelt wurden.