Contimit retard

Contimit retard
Wirkstoff(e)Terbutalin
Zulassungslandde
ZulassungsinhaberAristo Pharma GmbH
ATC CodeR03AC03
Pharmakologische GruppeInhalative Sympathomimetika

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Was ist Contimit® retard und wofür wird es angewendet?
Contimit® retard ist ein Dihydroxyphenylderivat, Broncholytikum/ß2-Sympathomimetikum
Contimit® retard wird angewendet bei
Atemwegserkrankungen mit Verengung der Atemwege durch Krämpfe der Bronchialmuskulatur (obstruktive Atemwegserkrankungen).
Hinweis:
Contimit® retard ist für Patienten, die nicht symptomorientiert mit inhalativen ß2-Sympathomimetika behandelt werden können, geeignet. Eine Behandlung mit Contimit® retard sollte in Ergänzung zu einer entzündungshemmenden Dauertherapie mit Kortikoiden oder anderen entzündungshemmend wirkenden Substanzen erfolgen.

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Contimit® retard darf nicht eingenommen werden,
- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Terbutalin oder einen der sonstigen Bestandteile von Contimit® retard sind.
- Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose/Thyreotoxikose)
- muskulärer Einengung im Bereich der Herzklappen zur Hauptschlagader (iodiopathische hypertrophe subvalvuläre Aortenstenose)
- Tumor des Nebennierenmarks (Phäochromozytom).
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Contimit® retard ist erforderlich
Im folgenden wird beschrieben, wann Sie Contimit® retard nur unter bestimmten Bedingungen und nur mit besonderer Vorsicht anwenden dürfen. Befragen Sie hierzu bitte Ihren Arzt. Dies gilt auch, wenn diese Angaben bei Ihnen früher einmal zutrafen.
Besondere Vorsicht ist geboten bei
- frischem Herzinfarkt sowie bei Patienten mit unausgeglichener diabetischer Stoffwechsellage
- Störungen der regelmäßigen Herzschlagfolge in Verbindung mit gesteigerter Herzfrequenz (tachykarde Arrythmie)
- ferner bei entzündlicher Erkrankung des Herzmuskels (Myokarditis)
- schwerer koronarer Herzkrankheit (KHK)
- einer verkürzten Überleitungszeit im EKG (sog. WPW-Syndrom)
- einer Kaliumverarmung des Organismus (Hypokaliämie)
- okklusiven Gefäßerkrankungen, insbesondere bei Arteriosklerose
- Mitralklappenfehler (Mitralvitium)
- Bluthochdruck (Hypertonie)
- Ausweitungen der Wand eines arteriellen Blutgefäßes einschl. des Herzens (Aneurysmen).
Die Behandlung des Bronchialasthmas soll dem Schweregrad entsprechend stufenweise erfolgen. Der Erfolg der Therapie soll durch regelmäßige ärztliche Untersuchungen überprüft werden. Es ist für den Patienten möglicherweise gefährlich, den Gebrauch von ß2-Sympathomimetika wie Terbutalin selbst zu erhöhen.
Eine plötzliche und zunehmende Verschlechterung der Atembeschwerden kann lebensbedrohlich sein, deshalb muß unverzüglich ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden. Ein ansteigender Bedarf von ß2-Sympathomimetika wie Terbutalin ist ein Anzeichen für eine Verschlechterung der Erkrankung. In dieser Situation muß der Therapieplan von dem Arzt überdacht und ggf. durch eine Kombination mit entzündungshemmenden Arzneimitteln, eine Dosisanpassung einer bereits bestehenden entzündungshemmenden Therapie oder die zusätzliche Gabe weiterer Arzneimittel neu festgelegt werden. Zur ärztlichen Beurteilung des Krankheitsverlaufes sowie des Therapieerfolges der Behandlung ist eine tägliche Selbstkontrolle nach ärztlicher Anweisung wichtig. Dies erfolgt z. B. durch regelmäßige Messung der maximalen Atemstromstärke mittels eines Peak-Flow-Meters.
Schwangerschaft und Stillzeit
Zu einer Anwendung von Contimit® retard in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft liegen keine Erfahrungen vor. Obwohl nach Anwendung in den letzten beiden Schwangerschaftsdritteln keine fruchtschädigenden Wirkungen bekannt geworden sind, sollte Contimit® retard aus grundsätzlichen Überlegungen während der Schwangerschaft nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt eingenommen werden.
Da eine wehenhemmende Wirkung von Terbutalinsulfat bei inhalativer Aufnahme nicht völlig ausgeschlossen werden kann, sollte die Anwendung kurz vor der Geburt nicht mehr erfolgen.
Contimit® retard geht in die Muttermilch über, daher sollte eine Behandlung stillender Frauen nach einer Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch von Contimit® retard die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr und zur Bedienung von Maschinen beeinträchtigt sein. Dies gilt besonders bei Behandlungsbeginn sowie im Zusammenwirken mit Alkohol, Beruhigungs- oder Schlafmitteln.
Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Contimit® retard
Dieses Arzneimittel enthält Sucrose. Bitte nehmen Sie Contimit® retard erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.

Wie wird es angewendet?

Wie ist Contimit® retard einzunehmen?
Nehmen Sie Contimit® retard immer genau nach der Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:
Erwachsene nehmen morgens und abends je 1 Retardkapsel Contimit® retard (entsprechend je 7,5 mg Terbutalinsulfat) ein.
Begleitend sollte eine entzündungshemmende Dauertherapie durchgeführt werden.
Die Gesamttagesdosis soll 2 Retardkapseln Contimit® retard (entsprechend 15 mg Terbutalinsulfat) nicht überschreiten, da eine höhere Dosierung im allgemeinen keinen zusätzlichen therapeutischen Nutzen erwarten läßt, aber die Wahrscheinlichkeit des Auftretens auch schwerwiegender Nebenwirkungen erhöht wird.
Art der Anwendung
Nehmen Sie die Retardkapseln unzerkaut nüchtern oder zu den Mahlzeiten bitte mit ausreichend Flüssigkeit (z. B. ein Glas Wasser) ein.
Dauer der Anwendung
Über die Behandlungsdauer mit Contimit® retard entscheidet der behandelnde Arzt.
Wenn Sie eine größere Menge Contimit® retard eingenommen haben als Sie sollten
Sollten Sie versehentlich eine größere Menge Contimit® retard eingenommen haben, können als Folge einer Überdosierung die im Abschnitt "Welche Nebenwirkungen sind möglich" aufgezeigten Symptome verstärkt eintreten.
Typische Zeichen einer Überdosierung sind beschleunigter Puls, Herzklopfen und Blutdrucksteigerung, aber auch Blutdruckabfall bis hin zum Schock. Hinzu kommen Ruhelosigkeit, Schlafstörungen, Beklemmungen, Brustschmerzen und heftiges Zittern insbesondere an den Händen, aber auch am ganzen Körper. Ferner können Magen-Darm-Beschwerden einschließlich Übelkeit und Erbrechen auftreten.
Verständigen Sie bei Verdacht auf eine Überdosierung bitte umgehend einen Arzt, damit dieser entsprechend dem Schweregrad über die ggf. erforderlichen Maßnahmen entscheiden kann.
Wenn Sie die Einnahme von Contimit® retard vergessen haben
Wenn Sie einmal vergessen haben, Contimit® retard einzunehmen, nehmen Sie bei der nächsten vorgesehenen Einnahme die vorgeschriebene Menge, wie sie im Abschnitt 3? Wie ist Contimit® retard einzunehmen" angegeben ist. Nehmen Sie nicht die doppelte Menge nach einer vergessenen Einzeldosis.
Wenn Sie die Einnahme von Contimit® retard abbrechen
Wenn während der vorgesehenen Behandlung Ihre Beschwerden spürbar besser werden, sollten Sie die Behandlung nicht ohne Befragen Ihres Arztes vorzeitig beenden. Sollten Sie die Behandlung unterbrechen wollen, z. B. weil Ihnen die auftretenden Nebenwirkungen zu stark erscheinen, so sprechen Sie bitte schnellstmöglich mit Ihrem Arzt.

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Bei Einnahme von Contimit® retard mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Die gleichzeitige Einnahme von Contimit® retard mit anderen Substanzen mit vergleichbarer (ß-sympathomimetischer) Wirkung oder Methylxanthinen (z. B. Theophyllin) kann die bronchialerweiternde Wirkung verstärken, es muß aber auch mit einer Zunahme unerwünschter Wirkungen, z. B. Herzrhythmusstörungen, gerechnet werden.
Bei gleichzeitiger Gabe von Contimit® retard mit Digitalisglykosiden, Chinidin oder anderen Antiarrhythmika kann es ebenfalls zu Herzrhythmusstörungen kommen. Auch L-Dopa, L-Thyroxin, Oxytoxin oder Alkohol können die kardialen und kreislaufregulatorischen sympathomimetischen Effekte von Contimit® retard verstärken.
Die Kaliumverarmung des Organismus (Hypokaliämie) kann bei gleichzeitiger Behandlung mit Methylxanthinen (z. B. Theophyllin), Kortikoiden, Stoffen, die die Harnausscheidung steigern (Diuretika) oder Glykosiden (Digitalis) verstärkt werden.
Die gleichzeitige Anwendung von Contimit® retard und Monoaminooxidasehemmstoffen oder trizyklischen Antidepressiva kann eine verstärkte Wirkung von Contimit® retard auf das Herz-Kreislauf-System auslösen (schwere Kopfschmerzen, Blutdruckkrisen, Arrhythmien bis hin zu Todesfällen).
Die blutzuckersenkende Wirkung von Antidiabetika kann unter systemischer Gabe von Contimit® retard vermindert werden. Es soll überprüft werden, ob eine Dosisänderung des Antidiabetikums erforderlich ist.
Beta-Rezeptorenblocker können die Wirkung von Terbutalin aufheben, sind aber bei Asthma kontraindiziert, weil sie einen Krampf der Bronchialmuskulatur (Bronchospasmus) auslösen können.
Eine erhöhte Arrhythmiegefahr besteht bei gleichzeitiger Narkose mit halogenierten Kohlenwasserstoffen.
Beachten Sie bitte, daß diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.
Bei Einnahme von Contimit® retard zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
entfällt
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Contimit® retard Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:

Sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten
Häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten
Gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten
Selten: weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10 000 Behandelten
Sehr selten: weniger als 1 von 10 000 Behandelten, oder unbekannt

Mögliche Nebenwirkungen:
Häufig können feinschlägiges Hände- und Fingerzittern (Tremor), Herzklopfen (Palpitationen), Kopfschmerzen und Unruhegefühl sowie Muskelkrämpfe auftreten, jedoch nehmen diese Beschwerden bei Fortführung der Therapie nach 1 - 2 Wochen meist wieder ab.
Wie auch bei anderen ß-Sympathomimetika kann es, insbesondere bei hoher Dosierung, zur Steigerung der Herzfrequenz (Tachykardie), gelegentlich zu Engegefühl in der Brust (pectanginösen Beschwerden) bzw. zu unregelmäßiger Herzschlagfolge (ventrikulären Extrasystolen) kommen.
Contimit® retard kann zu stoffwechselbedingten Veränderungen wie Kaliumverarmung des Organismus (Hypokaliämie) und Anstieg des Blutzuckerspiegels (Hyperglykämie) führen; ein Anstieg des Blutspiegels von Insulin, freien Fettsäuren, Glycerol und Ketonkörpern ist möglich.
Sehr selten wurde auch über Störungen beim Wasserlassen (Miktionsstörungen), Reizungen (Irritationen) von Mund und Hals und Sodbrennen berichtet.
Selten können Hauterscheinungen (wie z. B. Urtikaria und Exantheme) vorkommen.
Über akute Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. Anaphylaxie, Quincke-Ödem, Urtikaria, Bronchialkrampf, Blutdruckabfall) ist sehr selten berichtet worden.
Sehr selten sind bei Kindern geistig-seelische Störungen (atypische Psychosen) beobachtet worden.
Über unerwartete Anfälle von Atemnot (paradoxe Bronchospasmen) wurde berichtet. In diesem Fall soll die Therapie sofort abgesetzt und der Arzt schnellstmöglich aufgesucht werden.
Amaranth (E 123) kann allergische Reaktionen hervorrufen.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.

Wie soll es aufbewahrt werden?

Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Blister und dem Umkarton nach ?Verwendbar bis? angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.
Contimit retard ist trocken aufzubewahren!

Weitere Informationen

Was Contimit® retard enthält
Der Wirkstoff ist:
Terbutalinsulfat (Ph. Eur.)
1 Retardkapsel enthält 7,5 mg Terbutalinsulfat (Ph. Eur.).
Die sonstigen Bestandteile sind:
Sucrose, Maisstärke, Ethylcellulose, Stearinsäure (Ph. Eur.), Talkum, Gelatine, Farbstoffe Amaranth (E123), Indigocarmin (E 132), Titandioxid (E 171).
Wie Contimit® retard aussieht und Inhalt der Packung:
Contimit® retard sind halb weiße und halb rote Kapseln in Blistern.
Contimit retard ist in Packungen zu 50 Retardkapseln (N2) und 100 Retardkapseln (N3) erhältlich.
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
Lindopharm GmbH
Neustraße 82
40721 Hilden
Tel.: 021006-5
Fax: 021006-600
eMail: info@lindopharm.de
Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im Juli 2007

Zuletzt aktualisiert am 24.08.2022

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden

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