Wechselwirkungen mit anderen Mitteln
Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Cyclophosphamid Trockensubstanz 500 mg Baxter Oncology®
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Bei gleichzeitiger Gabe von Allopurinol (Wirkstoff gegen Gicht) oder Hydrochlorothiazid (Wirkstoff in harntreibenden Arzneimitteln) kann die knochenmarkschädigende Wirkung von Cyclophosphamid Trockensubstanz 500 mg Baxter Oncology® verstärkt werden.
Bei vorausgehender oder gleichzeitiger Behandlung mit Chloralhydrat, Phenobarbital (Schlafmittel), Benzodiazepinen (Mittel gegen Angst- und Spannungszustände), Phenytoin (Mittel gegen Krampfleiden) oder Dexamethason (Glucokortikoid) besteht die Möglichkeit verstärkter Verstoffwechslung durch Induktion mikrosomaler Leberenzyme mit der Folge einer verstärkten Cyclophosphamid-Wirkung durch erhöhte Bildung aktiver alkylierender Metabolite (Stoffwechselprodukte) von Cyclophosphamid, dem Wirkstoff von Cyclophosphamid Trockensubstanz 500 mg Baxter Oncology®.
Die gleichzeitige Gabe von Chloramphenicol (Antibiotikum) bewirkt eine Verlängerung der Halbwertzeit von Cyclophosphamid und verzögerte Verstoffwechslung.
Die möglicherweise herzschädigende Wirkung von Cyclophosphamid wird durch die Gabe von Anthracyclinen und Pentostatin (Tumorhemmstoffe) verstärkt, auch durch eine vorhergehende Bestrahlungsbehandlung der Herzregion ist eine solche Verstärkung zu erwarten.
Wegen der Möglichkeit einer verminderten Aktivierung und damit verminderten Wirksamkeit von Cyclophosphamid durch eine in Grapefruits enthaltene Substanz sollte auf den Genuss von Grapefruits oder Grapefruitsaft verzichtet werden.
Eine häufige Nebenwirkung von Cyclophosphamid sind Entzündungen der Darmschleimhaut. Bei gleichzeitiger Gabe von Digoxin kann es daher zu Unterdosierung infolge Malabsorption kommen.
Nebenwirkungen
Welche Nebenwirkungen können bei der Anwendung von Cyclophosphamid Trockensubstanz 500 mg Baxter Oncology® auftreten?
Blutbildendes System:
Die Knochenmarkschädigung ist häufig dosisbegrenzend und äußert sich vor allem in einem Abfall der Zahl der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) mit der Gefahr lebensbedrohlicher Infektionen. Der stärkste Leukozytenabfall tritt ca. 1 bis 2 Wochen nach Behandlungsbeginn auf und ist in der Regel binnen 3 bis 4 Wochen rückbildungsfähig. Als Zeichen der Knochenmarkschädigung wurden auch eine Verringerung der Zahl der roten Blutkörperchen (Anämie) mit Abfall des Hämoglobins von mehr als 500 mg/100 ml gegenüber dem Ausgangswert und der Blutplättchen (Thrombozytopenie) mit der Gefahr eines erhöhten Blutungsrisikos beobachtet.
Magen-Darm-Trakt:
Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Durchfall, Verstopfung und Schleimhautentzündung sind meist dosisabhängig und treten häufig auf. Es gibt Einzelfallberichte von Dickdarmentzündung (hämorrhagische Kolitis) und Geschwüren an der Mundschleimhaut.
Nieren und ableitende Harnwege:
Das Auftreten von therapiebedingten Blasenentzündungen nach Gabe von Cyclophosphamid Trockensubstanz 500 mg Baxter Oncology® ist häufig und erfordert eine Unterbrechung der Behandlung. Cyclophosphamid, der Wirkstoff von Cyclophosphamid Trockensubstanz 500 mg Baxter Oncology® , und seine Metaboliten rufen nach Ausscheidung in den Urin in der Blase Veränderungen an der Schleimhaut hervor, welche schließlich zur Blasenwandstarre führen können. Die Blasenentzündung ist zunächst abakteriell, eine nachfolgende Keimbesiedelung kann jedoch erfolgen. Es gibt Einzelfallberichte über eine blutige Entzündung der Blasenschleimhaut (hämorrhagische Zystitis) mit Todesfolge. Gelegentlich wurde über Schädigungen der Nieren (insbesondere bei vorbestehender Nierenfunktionsstörung) nach Gabe von Cyclophosphamid berichtet.
Die Verabreichung von Mesna, einer harnwegsschützenden Substanz, oder starke Flüssigkeitszufuhr können die Häufigkeit und den Ausprägungsgrad dieser Nebenwirkungen deutlich herabsetzen.
Leber:
Bei konventioneller Dosierung von Cyclophosphamid wurde nur selten über Leberfunktionsstörungen berichtet, die sich in einem Anstieg der entsprechenden labordiagnostischen Werte äußerten (SGOT, SGPT, gamma-GT, alkalische Phosphatase, Bilirubin), zum Teil begleitet von einer entsprechenden klinischen Symptomatik, wie z. B. Gelbsucht (Ikterus). Dies gilt insbesondere für Patienten mit vorbestehenden Leberfunktionsstörungen beziehungsweise bei gleichzeitiger Anwendung anderer Medikamente, die die Leberfunktion beeinträchtigen.
Eine Venenverschlußkrankheit (“veno-occlusive disease”, VOD) wird bei ca. 15-50% der Patienten beobachtet, die hochdosiertes Cyclophosphamid in Kombination mit Busulfan oder Ganzkörperbestrahlung im Rahmen einer allogenen Knochenmarktransplantation bekommen. Eine VOD wird dagegen nur selten bei Patienten mit aplastischer Anämie beobachtet, die Cyclophosphamid allein erhalten. Das Syndrom entwickelt sich typischerweise 1-3 Wochen nach der Transplantation und ist durch plötzliche Gewichtszunahme, Hepatomegalie, Aszites und Hyperbilirubinämie charakterisiert. Eine hepatische Enzephalopathie kann sich ebenfalls entwickeln.
Bekannte Risikofaktoren für die Entwicklung einer VOD sind vorbestehende Leberfunktionsstörungen, eine Therapie mit hepatotoxischen Medikamenten im zeitlichen Zusammenhang mit der Hochdosistherapie und insbesondere das Alkylans Busulfan als Therapieelement der Konditionierungstherapie.
Herz und Kreislauf:
Über das Auftreten einer Herzmuskelschädigung (sekundären Zytostatika-induzierten Kardiomyopathie) wurde insbesondere nach hohen Cyclophosphamid-Gaben (120-240 mg/kg KG berichtet. Auch Myo- und Pericarditiden bishin zu hämorrhagischen Verläufen wurden beobachtet. Die unfraktionierte Applikation von Cyclophosphamid in einem Dosisbereich oberhalb von 100 mg/kg KG führt zu gesteigerter Kardiotoxizität, die als dosisbegrenzende nicht-hämatologische Toxizität zu betrachten ist. Es gibt weiterhin Hinweise auf eine erhöhte Schädigung des Herzens durch Cyclophosphamid bei vorhergegangener Bestrahlungsbehandlung der Herzregion und bei zusätzlicher Behandlung mit Anthracyclinen oder Pentostatin.
Lunge:
Bei konventioneller Dosierung von Cyclophosphamid treten eine Lungenentzündung (interstitielle Pneumonie) bzw. eine chronisch interstitielle Lungenfibrose (eine Lungenerkrankung mit Bindegewebevermehrung) nur selten auf. Hingegen finden sich Symptome einer Lungentoxizität bei 40-60% der Patienten, die eine hochdosierte Cyclophosphamidtherapie in Kombination mit Busulfan oder Ganzkörperbestrahlung im Rahmen der Konditionierung für eine allogene Knochenmarktransplantation erhalten. Es kann zu einem vorübergehenden Abfall des Lungenvolumens und (vor allem bei Rauchern) zu einer länger andauernden Abnahme des Gastransfers kommen. Eine Lungenentzündung ohne erkennbare Ursache, die durch Atemnot (Dyspnoe), Fieber, Sauerstoffmangel (Hypoxämie) mit oder ohne interstitielle Infiltrate charakterisiert ist, tritt bei 10-25% der Hochdosis-Patienten ca. 40-75 Tage nach der Knochenmarktransplantation auf.
Zweittumoren:
Wie generell bei zytostatischer Therapie besteht auch bei Gabe von Cyclophosphamid Trockensubstanz 500 mg Baxter Oncology® das Risiko, daß als Spätfolge der Therapie Zweittumoren auftreten können. Ein erhöhtes Risiko besteht insbesondere für das Auftreten von krankhaften Veränderungen des Knochenmarks bis hin zu akuten Leukämien und von Blasenkarzinomen.
Metabolische Störungen:
Insbesondere bei Patienten mit Non-Hodgkin oder Leukämie kann es zu einem Anstieg des Harnsäurespiegels infolge eines “rapid-tumour-lysis Syndroms” kommen. Die Folgen einer Hyperurikämie können jedoch durch adäquate Hydratation und/oder Allopurinol-Gabe beherrscht werden.
Sonstige Nebenwirkungen:
Der häufig auftretende Haarausfall ist meist rückbildungsfähig. Über Pigmentveränderungen von Handflächen, Fingernägeln und Fußsohlen wurde berichtet. Außerdem wurden folgende Nebenwirkungen beobachtet:
- zum Teil nicht rückbildungsfähige Störungen der Spermienentwicklung und der Ovulation (des Eisprungs) und daraus resultierende Unfruchtbarkeit bei Männern und Ausbleiben der Monatsblutung bei Frauen,
- Syndrom der inadequaten ADH-Sekretion (ADH: Hormon zur Steuerung des Wasserhaushalts) mit Absinken des Serumnatriumspiegels und Wasserretention
- Haut- und Schleimhautentzündungen,
- Reizungen an der Injektionsstelle,
- Überempfindlichkeitsreaktionen bis zum Schock,
- vorübergehendes Verschwommensehen und Schwindelanfälle
- in sehr seltenen Fällen (kleiner 0.01%) wurde über schwere Hautreaktionen wie z.B. Stevens Johnson Syndrom, Toxische Epidermale Nekrolyse berichtet
- in Einzelfällen akute Pankreatitis
Hinweise:
Bestimmte Komplikationen wie Thromboembolien, DIC ( disseminierte intravasale Gerinnung) oder hämolytisch urämisches Syndrom (HUS), die u. a. durch die zugrundeliegende Erkrankung hervorgerufen werden können, können unter einer Endoxan®-haltigen Chemotherapie verstärkt auftreten.
Auf die rechtzeitige Gabe von Antiemetika sowie eine sorgfältige Mundpflege ist zu achten.
Blutbildkontrollen müssen während der Behandlung regelmäßig durchgeführt werden: bei der Anfangsbehandlung in Abständen von 5-7 Tagen, bei Leukozytenwerten unter 3000 pro mm in Abständen von 2 Tagen, u. U. täglich. Bei der Dauerbehandlung genügen im allgemeinen Kontrollen in Abständen von etwa 14 Tagen. Auch das Harnsediment sollte regelmäßig auf Erythrozyten kontrolliert werden.
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