Estracyt

Abbildung Estracyt
Zulassungsland Deutschland
Hersteller Pharmacia GmbH
Betäubungsmittel Nein

Zulassungsinhaber

Pharmacia GmbH

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Estracyt ist ein Zytostatikum, Metastasenhemmer.

Estracyt wird angewendet zur krankheitsmildernden (palliativen) Behandlung des fortgeschrittenen, hormonunempfindlichen (hormonrefraktären) Prostatakarzinoms.

Anzeige

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Was müssen Sie vor der Einnahme von Estracyt beachten?

Estracyt sollte bei Patienten mit folgender Vorgeschichte nicht verwendet werden:

- bekannte Überempfindlichkeit gegen Estradiol oder N-Lost

- schwere Herz- oder Lebererkrankungen

- aktive Thrombophlebitis (Venenentzündung) oder thromboembolische Störungen (Störungen durch Blutpfropfen in den Gefäßen)

Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Estracyt ist erforderlich

bei Patienten mit vorangegangener Thrombophlebitis (Venenentzündung), Thrombose oder thromboembolischen Störungen, insbesondere wenn diese in Zusammenhang mit einer Estrogentherapie standen, sowie bei Patienten mit zerebrovaskulären oder koronaren Erkrankungen (Erkrankungen der Gehirngefäße oder der Herzkranzgefäße), peptischen Ulkuserkrankungen (Magengeschwüren) und Gürtelrose (Herpes zoster).

Estramustin kann den Calcium-Phosphat-Stoffwechsel beeinflussen. Es darf nur mit Vorsicht bei Patienten angewendet werden, die an Ossifikationsstörungen (Störungen der Knochenbildung) leiden, insbesondere wenn gleichzeitig eine Niereninsuffizienz (eingeschränkte Nierenfunktion) und Hyperkalzämie (erhöhter Calciumgehalt im Blut) vorliegen.

Estramustin wird von Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion schlecht metabolisiert. Patienten mit eingeschränkter Leber- und Nierenfunktion müssen regelmäßig überwacht werden.

Blutbild und Leberfunktionstests sollten in regelmäßigen Abständen erstellt werden. Patienten mit Erkrankungen, die durch Wasserretention negativ beeinflusst werden können (z. B. Epilepsie, Migräne oder Nierenfunktionsstörungen), bedürfen sorgfältiger Überwachung. Da es zur Einschränkung der Glucosetoleranz kommen kann, wird eine dauerhafte Kontrolle der Diabetespatienten unter Estracyt-Therapie empfohlen.

Es wurde über das Auftreten von arterieller Hypertonie berichtet. Aus diesem Grund sind regelmäßige Blutdruckkontrollen angezeigt.

Zur Prävention von Gynäkomastie (Vorbeugung einer Brustdrüsenvergrößerung) wird eine Bestrahlung der Brustwarzen empfohlen.

Zur Beachtung: Estrogenhaltige Arzneimittel beeinflussen das endokrine und das hepatische System und können daher die entsprechenden Laborparameter verändern.

Bei Patienten, die Estramustin erhalten, müssen Impfungen mit Lebenderregern vermieden werden.

Schwangerschaft und Stillzeit und Zeugungs-/ Gebärfähigkeit

Estramustinphosphat ist nicht zur Anwendung bei Frauen bestimmt.

Verhütung beim Mann: Estramustinphosphat und dessen Abbauprodukte können erbgutschädigend wirken. Männer, die mit Estramustinphosphat behandelt werden, sollten daher während der Behandlung und bis 6 Monate danach kein Kind zeugen. Vor Therapiebeginn sollten Sie sich wegen der Möglichkeit einer durch die Behandlung verursachten, nicht umkehrbaren Unfruchtbarkeit über eine Spermakonservierung beraten lassen. Da nicht bekannt ist, ob Estramustinphosphat oder dessen Abbauprodukte mit der Samenflüssigkeit ausgeschieden werden, sollten beim Geschlechtsverkehr Kondome verwendet werden.

Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen

Gastrointestinale (Magen/ Darm) und kardiovaskuläre (Herz und Gefäße betreffende) Nebenwirkungen können zu einer Beeinträchtigung beim Führen von Kraftfahrzeugen und dem Bedienen von Maschinen führen.

Anzeige

Wie wird es angewendet?

Wie ist Estracyt einzunehmen?

Die Behandlung mit Estramustinphosphat sollte nur durch Ärzte erfolgen, die in der Tumortherapie erfahren sind.

Nehmen Sie Estracyt immer genau nach der Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.

Es wird folgende Dosierung empfohlen:

Initialdosierung oral (zum Einnehmen):

Über 4 Wochen 3 x 2 (2 x 3) Hartkapseln/Tag

Alternative Initialdosierung, intravenöse Anwendung:

Beginn mit 300 bis 450 mg Estramustin-17-dihydrogenphosphat intravenös täglich über 5 bis 10 Tage. Weiterbehandlung bis 4 Wochen nach Beginn der Therapie mit 3 x 2 (2 x 3) Hartkapseln/Tag 1 Stunde vor oder 2 Stunden nach den Mahlzeiten.

Zeigt sich nach 4 Wochen eine subjektive Besserung, wird die Therapie fortgesetzt.

Erhaltungsdosierung:

Für die Erhaltungstherapie wird folgende Dosierung empfohlen:

2 x 2 Hartkapseln/Tag, bei Bedarf (z. B. hohes Körpergewicht) bis zu 3 x 2 (2 x 3) Hartkapseln/Tag

Art der Anwendung

Estracyt Hartkapseln sollten mindestens 1 Stunde vor oder frühestens 2 Stunden nach einer Mahlzeit (dazu zählen auch Milch und Milchprodukte) eingenommen werden.

Estracyt Hartkapseln sollen nicht mit Milch oder Milchprodukten, calcium-, magnesium- oder aluminiumhaltigen Präparaten (z. B. Antazida) und calciumreichem Mineralwasser mit einem Calciumgehalt über 200 mg/l eingenommen werden.

Dauer der Anwendung

Hat die Initialtherapie Erfolg, so muss die Therapie mit Estracyt dauerhaft bis zum Auftreten einer objektiv messbaren Progression fortgesetzt werden. Therapieabbruch kann ein rasches Fortschreiten der Krankheit bewirken.

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Estracyt zu stark oder zu schwach ist.

Wenn Sie eine größere Menge Estracyt eingenommen haben, als Sie sollten

Berichte über eine akute Überdosierung liegen nicht vor. Es ist eine Verstärkung der Nebenwirkungen, insbesondere der gastrointestinalen Symptome, zu erwarten. Magenspülung und symptomatische Behandlung werden empfohlen. Die Blut- und Leberwerte sollten mindestens 6 Wochen lang kontrolliert werden.

Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

Anzeige

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Bei Einnahme von Estracyt mit anderen Arzneimitteln

Polyvalente Ionen können mit Estramustinphosphat schwerlösliche Salze bilden.

Calcium-, magnesium- oder aluminiumhaltige Präparate können somit zu einem Wirkungsverlust von oral gegebenem Estramustinphosphat führen und sind im Zusammenhang mit der Einnahme von Estracyt-Hartkapseln zu vermeiden.

Estrogene können sowohl die Wirkung als auch die Nebenwirkungen trizyklischer Antidepressiva verstärken, vermutlich durch Hemmung ihrer Verstoffwechslung.

Eine Wechselwirkung zwischen Estramustinphosphat und ACE-Hemmern kann möglicherweise zu einem erhöhten Risiko für angioneurotische Ödeme führen.

Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/ anwenden bzw. vor Kurzem eingenommen/ angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.

Bei Einnahme von Estracyt zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken

Polyvalente Ionen können mit Estramustinphosphat schwerlösliche Salze bilden. Calciumreiche Nahrung wie Milch oder Milchprodukte und Mineralwasser mit einem Calciumgehalt über 200 mg/l können somit zu einem Wirkungsverlust von oral gegebenem Estramustinphosphat führen und sind im Zusammenhang mit der Einnahme von Estracyt-Hartkapseln zu vermeiden.

Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Wie alle Arzneimittel kann Estracyt Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:

Sehr häufig: mehr als 1 Behandelter von 10
Häufig: 1 bis 10 Behandelte von 100
Gelegentlich: 1 bis 10 Behandelte von 1 000
Selten: 1 bis 10 Behandelte von 10 000
Sehr selten: weniger als 1 Behandelter von 10 000

Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Gelegentlich: Blutbildveränderungen wie Leukopenie, Anämie, Thrombozytopenie (Verminderung der roten und weißen Blutkörperchen sowie der Blutplättchen)

Erkrankungen des Immunsystems

Selten: Angioödem, Larynxödem (allergisch bedingte Gesichts- oder Kehlkopfschwellung), Allergien. In vielen berichteten Fällen, einschließlich einem mit tödlichem Ausgang, erhielten diese Patienten ACE-Hemmer als Begleitmedikation. Beim Auftreten eines angioneurotischen Ödems muss die Therapie mit Estramustin sofort abgebrochen werden.

Nicht bekannt: Überempfindlichkeitsreaktionen

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Sehr häufig: Flüssigkeitseinlagerungen

Nicht bekannt: Hypophosphatämie (Absinken des Phosphatspiegels im Blut)

Erkrankungen des Nervensystems

Selten: Depression, Lethargie, Kopfschmerzen, Verwirrtheit

Herzerkrankungen

Häufig: Herzinsuffizienz (eingeschränkte Herzfunktion), Herzinfarkt, kardiovaskuläre (Herz und Gefäße betreffende) Komplikationen, Thromboembolie (Verschluss von Arterien durch Blutpfropfen), Ödeme (Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe), ischämische Beschwerden (Beschwerden infolge verringerter Durchblutung)

Gefäßerkrankungen

Häufig: Venenthrombosen (Gefäßerkrankung, bei der sich ein Blutgerinnsel in einem Gefäß bildet)

Selten: Hypertonie (hoher Blutdruck)

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Häufig: Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit und Durchfall treten häufig zu Beginn der Therapie auf. Die Gabe von Antiemetika oder eine vorübergehende Dosisreduktion (1 bis 2 Wochen) können hier hilfreich sein.

Leber- und Gallenerkrankungen

Gelegentlich: Beeinträchtigung der Leberfunktion und des Gallensystems. Diese Nebenwirkungen waren aber in der Regel nach Reduzierung der Dosis auf die Hälfte bzw. kurzzeitigem Absetzen des Präparates reversibel. Nach Abklingen der Symptome sollte die volle Dosis wieder verabreicht werden.

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Gelegentlich: Hautreizungen, Ausschläge, Juckreiz

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Selten: Muskelschwäche

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Häufig: Gynäkomastie (Vergrößerung der Brustdrüse), Libidoverlust (Verlust des Geschlechtstriebs), Erektionsstörung.

Nicht bekannt: Schmerzen oder Missempfinden (Hitzegefühl) im Bereich des Perineums (Damms) und der Prostata (Vorsteherdrüse) können auftreten.

Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.

Anzeige

Wie soll es aufbewahrt werden?

Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.

Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und der Flasche aus braunem Glas nach „Verwendbar bis“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.

Aufbewahrungsbedingungen

Im Originalbehältnis aufbewahren. Glasflasche fest verschlossen halten, um den Inhalt vor Feuchtigkeit und Licht zu schützen.

Nach dem 1. Öffnen der Flasche innerhalb von 25 Tagen aufbrauchen. Nach jeder Entnahme Flasche sofort wieder fest verschließen (siehe Aufbewahrungsbedingungen oben).

Entsorgen Sie dieses Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie bitte Ihren Apotheker, wie dieses Arzneimittel entsorgt werden kann, wenn Sie es nicht mehr anwenden. Diese Maßnahme hilft die Umwelt zu schützen.

Anzeige

Weitere Informationen

Was Estracyt enthält

Der Wirkstoff ist Estramustin-17-dihydrogenphosphat. 1 Hartkapsel enthält 156,7 mg Dinatrium(estramustin-17-phosphat) 1 H2O entsprechend 140 mg Estramustin-17-dihydrogenphosphat.

Die sonstigen Bestandteile sind Talkum, Natriumdodecylsulfat, hochdisperses Siliciumdioxid, Magnesiumstearat (Ph.Eur.), Titandioxid (E171), Gelatine, Drucktinte (Schellack [20 % verestert], Eisen(II,III)-oxid [E172], Butan-1-ol, gereinigtes Wasser, Propylenglycol, Ammoniumhydroxid 28 %, wasserfreier Ethanol [Ph.Eur.], Propan-2-ol).

Wie Estracyt aussieht und Inhalt der Packung

Die Hartkapseln sind weiß, oblong und mit „ESTRACYT“ und „K Ph 750“ bedruckt.

Flasche aus braunem Glas mit 40 und 100 Hartkapseln

Die Flaschen aus braunem Glas enthalten im Deckel ein Trockenmittel zur Verringerung der Luftfeuchtigkeit. Entfernen Sie dieses nicht, und nehmen Sie das Trockenmittel keinesfalls ein.

Pharmazeutischer Unternehmer

PHARMACIA GmbH

Linkstr. 10

10785 Berlin

Tel.: 030 550055-51000

Fax: 030 550054-10000

Hersteller

Pfizer Italia S.r.l.

63046 Marino Del Tronto

Ascoli Piceno

Italien

Mitvertreiber

PFIZER PHARMA GmbH

Linkstr. 10

10785 Berlin

Tel.: 030 550055-51000

Fax: 030 550054-10000

Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im Mai 2013.

Weitere Darreichungsformen und Packungsgrößen

Estracyt 300 mg (Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektions- oder Infusionslösung):

Packung mit 10 Durchstechflaschen mit Pulver und 10 Ampullen mit Wasser für Injektionszwecke

palde-3v12esc-kp-140

Anzeige

Ihr persönlicher Arzneimittel-Assistent

afgis-Qualitätslogo mit Ablauf Jahr/Monat: Mit einem Klick auf das Logo öffnet sich ein neues Bildschirmfenster mit Informationen über medikamio GmbH & Co KG und sein/ihr Internet-Angebot: medikamio.com/ This website is certified by Health On the Net Foundation. Click to verify.
Medikamente

Durchsuche hier unsere umfangreiche Datenbank zu Medikamenten von A-Z, mit Wirkung und Inhaltsstoffen.

Wirkstoffe

Alle Wirkstoffe mit ihrer Anwendung, chemischen Zusammensetzung und Arzneien, in denen sie enthalten sind.

Krankheiten

Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten für häufige Krankheiten und Verletzungen.

Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden