Flammazine® Creme enthält Sulfadiazin, ein Antibiotikum aus der Sulfonamidgruppe.
Daher sollte Flammazine® Creme bei allen Vor- und Begleiterkrankungen, die durch Aufnahme von Sulfonamiden nachteilig beeinflusst werden können, nur nach strenger Nutzen-Risiko- Abwägung durch Ihren Arzt angewendet werden.
Benutzen Sie Flammazine® Creme nicht:
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wenn Sie allergisch gegen Sulfadiazin -Silber oder einen der in Abschnitt 6 genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
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im 3. Trimenon der Schwangerschaft
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bei Früh- und Neugeborenen.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bevor Sie Flammazine® Creme anwenden, falls Sie:
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überempfindlich gegenüber Sulfonamiden sind, wie z.B. Sulfonylharnstoff-Antidiabetika oder Diuretika (harntreibende Mittel) auf Sulfonamidbasis.
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eine Krankengeschichte mit blasenbildender Entzündung der Haut (Erythema exsudativum multiforme) aufweisen,
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an krankhaften Blutbildveränderungen mit Verminderung der Zahl der weißen Blutkörperchen (Leukopenie) leiden,
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einen angeborenen Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel der Erythrozyten haben,
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an Hämoglobinanomalien wie Hb Köln und Hb Zürich leiden,
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Nierenfunktionsstörungen haben,
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Leberschäden oder Leberfunktionsstörungen (z. B. akute Hepatitis) haben,
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akute Porphyrie (Störung der Bildung des roten Blutfarbstoffes) haben.
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an Schilddrüsenfunktionsstörungen leiden.
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Sie wissen, dass Sie ein „Langsam-Acetylierer“ sind, was bedeutet, dass die Enzyme in Ihrer Leber Arzneimittel langsamer abbauen als üblich.
Im Anwendungsbereich von Flammazine® Creme kann es unter dem Einfluss von Sonnenlicht zu einer Graufärbung der Haut kommen, daher sollten die behandelten Stellen vor direkter Sonnenbestrahlung geschützt werden.
Schwere Hautreaktionen (Stevens-Johnson-Syndrom, Toxisch epidermale Nekrolyse), die möglicherweise lebensbedrohlich sind, wurden in Zusammenhang mit der Anwendung von Flammazine® Creme berichtet. Diese zeigen sich anfänglich als rötliche, schießscheibenartige oder kreisförmige Flecken (oft mit einer Blase in der Mitte) am Körperstamm. Der Hautausschlag kann zu einer großflächigen Blasenbildung oder Ablösung der Haut führen.
Zusätzliche Symptome, auf die geachtet werden sollte, sind offene, schmerzende Stellen (Ulcera) in Mund, Hals, Nase und im Genitalbereich sowie gerötete und geschwollene Augen (Konjunktivitis). Diese möglicherweise lebensbedrohlichen Hautreaktionen werden oft von grippeähnlichen Symptomen (Kopfschmerzen, Fieber und Gliederschmerzen) begleitet.
Das höchste Risiko für das Auftreten dieser schweren Hautreaktionen besteht in den ersten Behandlungswochen.
Wenn bei Ihnen ein Stevens-Johnson-Syndrom oder eine Toxisch epidermale Nekrolyse in Zusammenhang mit der Anwendung von Flammazine® Creme aufgetreten ist, dürfen Sie nie wieder mit Flammazine® Creme behandelt werden.
Wenn bei Ihnen ein Hautausschlag oder die anderen genannten Symptome an der Haut auftreten, suchen Sie sofort einen Arzt auf. Teilen Sie ihm mit, dass Sie dieses Arzneimittel einnehmen.
Eine langandauernde oder eine großflächige Anwendung von Flammazine® Creme kann die Wahrscheinlichkeit von Nebenwirkungen erhöhen.
Kinder
Benutzen Sie diese Creme nicht bei Früh- oder Neugeborenen, da Sulfonamide einen Kernikterus verursachen können (dies ist eine sehr seltene Art eines Hirnschadens, welcher bei Neugeborenen mit schwerer Gelbsucht auftritt).
Anwendung von Flammazine® Creme zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden, kürzlich andere Arzneimittel angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel anzuwenden.
Flammazine® Creme enthält ein Sulfonamid (Sulfadiazin-Silber). Dieses Sulfonamid ist ein Antibiotikum und kann vom Körper aus der Flammazine® Creme aufgenommen werden. Deshalb sollte aus theoretischen Gründen an folgende Wechselwirkungen zwischen dem Sulfonamid und anderen eingenommenen Medikamenten gedacht werden.
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Das in den Körper aufgenommene Sulfonamid wird im Blut an bestimmte Eiweiße gebunden. Dadurch können die Wirksubstanzen anderer Arzneimittel aus ihrer Eiweißbindung verdrängt werden. So kann es schließlich zur Wirkungsverstärkung einiger Arzneimittel kommen, z. B. von Medikamenten mit blutgerinnungshemmenden Wirkstoffen (Antikoagulantien) oder mit blutzuckersenkendem Effekt (orale Antidiabetika). Aber auch die Wirkung von Diphenylhydantoin (Mittel gegen Anfallsleiden), Methotrexat (ein Chemotherapeutikum) oder von Thiopental (ein Narkosemittel) kann dadurch verstärkt werden.
Andererseits können verschiedene andere Arzneimittel eine Wirkungsverstärkung des in den Körper aufgenommenen Sulfonamides auslösen, indem sie selbst das Sulfonamid aus der Bluteiweißbindung verdrängen. Dazu gehören Indometacin, Phenylbutazon sowie Salicylate (gehören zur Gruppe der entzündungshemmenden Arzneien) und Sulfinpyrazon sowie Probenecid (Mittel zur Erhöhung der Harnsäureausscheidung).
Ferner kann das aus der Flammazine® Creme in den Körper aufgenommene Sulfonamid direkt mit anderen Wirkstoffen reagieren. Dazu gehören Paraldehyd (ein Schlafmittel), Methenamin und Mandelsäure (Mittel gegen Harnwegsinfekte).
Flammazine® Creme kann die Wirkung von Arzneimitteln beeinflussen, welche durch das Enzym CYP2C9 verstoffwechselt werden, wie z.B. Warfarin, Phenytoin, Tolbutamid, Losartan und einige nichtsteroidale Antirheumatika.
Die Anwendung von Flammazine® Creme sollte drei Tage vor und drei Tage nach einer Typhusimpfung vermieden werden.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft:
Benutzen Sie Flammazine® Creme nicht während des 3. Trimenons Ihrer Schwangerschaft. Während anderer Schwangerschaftsphasen sollten Sie Flammazine® Creme nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt anwenden.
Stillzeit:
Auch nach der Entbindung kann über das Stillen mit der Muttermilch ein Anteil des aus der Flammazine® Creme in den Körper der Mutter aufgenommenen Sulfonamides an das Neugeborene weitergegeben werden. Diese Menge stellt für gesunde Säuglinge aber sehr wahrscheinlich kein besonderes Risiko dar.
Da aber alle Sulfonamide das Risiko eines Kernikterus (Einlagerung von giftigem Bilirubin im Gehirn von Neugeborenen) erhöhen, ist bei der Anwendung von Flammazine® Creme während der Stillzeit Vorsicht geboten. Neugeborene mit einem erhöhten Gehalt von Gallenfarbstoffen im Blut (=Hyperbilirubinämie) sowie Frühgeborene sollten dagegen während der mütterlichen Behandlung mit Flammazine® Creme nicht gestillt werden. Das gilt auch für Neugeborene mit einer Stoffwechselstörung der roten Blutkörperchen in Form des Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase Mangels.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen:
Flammazine® Creme hat keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
Flammazine® Creme enthält die Bestandteile Propylenglykol und Hexadecan-1-ol.
Diese Bestandteile können lokale Hautreizungen und Hautreaktionen (z.B. Kontaktdermatitis) verursachen.
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