Isozid 100 mg

Isozid 100 mg

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Was ist ISOZID® 100 mg und wofür wird es angewendet?
1.1 ISOZID® 100 mg ist ein gegen Tuberkulose wirksames Chemotherapeutikum (Arzneimittel).
ISOZID® 100 mg wird angewendet
- zur Behandlung aller Formen und Stadien der Tuberkulose mit Erregerempfindlichkeit gegen Isoniazid, immer in Kombination mit anderen gegen die Tuberkuloseerreger wirksamen Chemotherapeutika,
- zur Vorbeugung einer Infektion (Chemoprophylaxe) mit Tuberkuloseerregern bei durch Kontakt mit einem Tuberkulosekranken gefährdeten Patienten mit negativem Tuberkulintest (Hauttest zur Diagnostik bei Tuberkuloseerkrankung).
- zur vorbeugenden Behandlung (Chemoprävention) von Patienten mit erstmalig festgestelltem Nachweis eines positiven Tuberkulintests, aber ohne Nachweis einer Erkrankung an Tuberkulose.
Die üblichen und allgemein anerkannten Richtlinien für den angemessenen Gebrauch von antimikrobiellen Wirkstoffen sind bei der Anwendung von Isoniazid zu berücksichtigen.

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

ISOZID® 100 mg darf nicht eingenommen werden
- bei bekannter Überempfindlichkeit gegen Isoniazid oder gegen sonstige Bestandteile von ISOZID® 100 mg,
- bei vorausgegangener durch Isoniazid verursachter Leberentzündung (Isoniazid-Hepatitis),
- bei akuten Lebererkrankungen,
- bei Erkrankung von Nerven mit Schmerzen und Missempfindungen z.B. in Armen und Beinen (Polyneuropathie),
- bei Störungen der Blutgerinnung oder Blutbildung.
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von ISOZID® 100 mg ist erforderlich
- wegen des Risikos einer schweren Leberentzündung. Todesfälle sind beschrieben. Das Risiko einer Leberentzündung ist altersabhängig (s. 4.1 Nebenwirkungen). Ihr Arzt wird Sie mindestens monatlich zu Vorzeichen einer beginnenden Leberentzündung (z.B. Schwächegefühl, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen) befragen und Ihre Leberwerte kontrollieren. Sie sollten sich bei Auftreten solcher Symptome unverzüglich an Ihren Arzt wenden. Bei leichter Erhöhung der Leberwerte wird er die Überwachung intensivieren und Ihre Behandlung mit Isoniazid bei Hinweisen auf eine Leberschädigung sofort beenden. Ist eine weitere Behandlung mit Isoniazid erforderlich, darf diese erst nach dem vollständigen Abklingen der Beschwerden und Normalisierung aller Laborwerte erneut begonnen werden. Bei Wiederauftreten von Anzeichen einer Leberschädigung muss die Anwendung von Isoniazid unverzüglich beendet werden.
- wenn bei früherer Behandlung mit Isoniazid bereits eine vorübergehende Erhöhung der Leberwerte aufgetreten war.
- wenn Sie sich bereits im fortgeschrittenen Lebensalter befinden, wenn Sie an einer chronischen Lebererkrankung, schweren Nierenschäden, Störungen des Zentralnervensystems einschließlich seelischer Erkrankung, oder an Zuckerkrankheit leiden oder bei Alkoholkrankheit. In diesen Fällen ist das Risiko für durch Isoniazid bedingte Nebenwirkungen erhöht (s. 4.1 Nebenwirkungen).
- bei gleichzeitiger Einnahme von Arzneimitteln gegen Anfallsleiden, zur Beruhigung (Benzodiazepine) oder gegen Schmerzen (Paracetamol) (s. 2.3 Wechselwirkungen).
Vor und während der Behandlung wird Ihr Arzt regelmäßig verschiedene Laborwerte (Leberenzyme einschl. Cholestaseparameter, Serumkreatinin, komplettes Blutbild monatlich) überprüfen.
Zur Behandlung der Tuberkulose ist die gleichzeitige Einnahme mehrerer Arzneimittel notwendig. Dabei muss beachtet werden, dass sich deren leberschädigende Eigenschaften addieren (s. 4.1 Nebenwirkungen).
Während der Therapie muss auf die Aufnahme von Alkohol verzichtet werden, da Alkohol das Risiko einer Leberentzündung durch Isoniazid vergrößert (s. 2.3 Wechselwirkungen und 4.1 Nebenwirkungen).
Isoniazid greift in den körpereigenen Vitamin-B6-Stoffwechsel ein, was negative Auswirkungen auf die Funktion des Nervensystems haben kann. Daher wird Ihr Arzt auch die Funktion der Nerven einschließlich Ihres seelischen Zustandes (neurologisch-psychiatrischer Status) vor und regelmäßig während der Behandlung überprüfen (s. 4.1 Nebenwirkungen).
Insbesondere dann, wenn bei Ihnen ein Vitamin-B6-Mangel vorliegt, zu erwarten ist oder wenn bei Ihnen aus anderen Gründen das Risiko für eine Erkrankung der Nervenendigungen durch Isoniazid erhöht ist, wird Ihr Arzt Isoniazid mit einem Vitamin-B6-haltigen Arzneimittel (Pyridoxin) kombinieren (s. 4.1 Nebenwirkungen).
Isoniazid sollte immer unter der Aufsicht eines in der Behandlung der Tuberkulose erfahrenen Arztes angewendet werden.
a) Kinder
Die besonderen Dosierungsempfehlungen für Kinder sind zu beachten (s.a. 3.2 Dosierung)
b) Ältere Menschen
Im fortgeschrittenen Lebensalter ist das Risiko von Nebenwirkungen erhöht (s. 4.1 Nebenwirkungen).
c), d) Schwangerschaft und Stillzeit
In der Schwangerschaft und Stillzeit sollte ISOZID® 100 mg nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt angewendet werden.
Wenn eine Anwendung Isoniazid - haltiger Arzneimittel in der Schwangerschaft erforderlich ist, sollte eine ausreichende Versorgung mit Pyridoxin (Vitamin-B6-haltiges Arzneimittel) sichergestellt sein, um möglichen Schädigungen des Kindes vorzubeugen.
Wenn eine Behandlung während der Stillzeit erforderlich ist, sollte abgestillt werden.
e) Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen:
Auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch kann dieses Arzneimittel das Reaktionsvermögen soweit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.

Wie wird es angewendet?

Wie ist ISOZID® 100 mg einzunehmen?
Nehmen Sie ISOZID® 100 mg immer genau nach der Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
Art und Dauer der Anwendung
Nehmen Sie die für Sie ermittelte Tagesgesamtdosis von ISOZID® 100 mg in einer morgendlichen Einzelgabe auf nüchternen Magen unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit ein (vorzugsweise mit einem Glas Trinkwasser).
ISOZID® 100 mg wird entweder täglich oder 2-3x wöchentlich (intermittierend) - in Fällen nicht gewährleisteter Einnahmezuverlässigkeit unter geregelter Aufsicht (DOT) - eingenommen. Die Höhe der erforderlichen Tagesdosis ist abhängig vom Einnahmerhythmus.
ISOZID® 100 mg gehört zu den Erstrangmittel zur Behandlung der Tuberkulose und wird zur Behandlung einer nachgewiesenen Erkrankung an Tuberkulose immer in Form einer Kombinationsbehandlung mit weiteren Erstrangmitteln, die gegen die Tuberkuloseerreger wirksam sind, eingesetzt. Die Auswahl der Behandlungskombination richtet sich nach der Empfindlichkeit der Tuberkuloseerreger, die sich aus Merkmalen des Krankheitsgeschehens (Epidemiologie) und den Ergebnissen spezieller Untersuchungsmethoden (Resistenztestung) ergibt.
Im Rahmen der Standardtherapie (Dauer: 6 Monate) wird Isoniazid® 100 mg in der 8 wöchigen Anfangsphase (Initialphase) mit den Erstrangmitteln Rifampicin, Pyrazinamid und Ethambutol oder Streptomycin, in der sich anschließenden 4-monatigen Erhaltungsphase (Stabilisierungsphase) mit Rifampicin kombiniert.
Zur vorbeugenden Behandlung (s.a. 1.3 Chemoprophylaxe, Chemoprävention) kann ISOZID® 100 mg als Einzelsubstanz ohne weitere Kombinationspartner eingesetzt werden.
Die Dauer der Anwendung von ISOZID® 100 mg richtet sich grundsätzlich nach dem jeweils verwendeten Behandlungsschema.
Alle Kombinationen zur Behandlung der Tuberkulose, bei denen Isoniazid- oder Rifampicin - haltige Arzneimittel nicht oder nicht über den gesamten Zeitraum gegeben werden können, müssen durch andere, Zweitrangmittel ergänzt werden und die Behandlungsdauer entsprechend der veränderten Zusammensetzung in unterschiedlichem Ausmaß verlängert werden.
Die Dauer der vorbeugenden Behandlung (Chemoprophylaxe, Chemoprävention) richtet sich nach individuellen Begleitumständen, eine ausreichend lange, bis zu 6 Monaten andauernde Behandlungszeit ist erforderlich.
Dosierung
Die erforderliche Dosis von ISOZID® 100 mg wird individuell für Kinder, Jugendliche und Erwachsene nach unterschiedlichen Vorgaben ermittelt.
Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt ISOZID® 100 mg nicht anders verordnet hat. Bitte halten Sie sich an die Anwendungsvorschriften, da ISOZID® 100 mg sonst nicht richtig wirken kann!
Erwachsene:
Bei Erwachsenen wird die erforderliche Dosis von ISOZID® 100 mg in Abhängigkeit vom Körpergewicht ermittelt:
5 mg (4-6 mg) / kg Körpergewicht als Einmaldosis, wobei bei täglicher Gabe die Tageshöchstmenge von 300 mg nicht überschritten und die Tagesmindestmenge von 200 mg nicht unterschritten werden sollte.
Kinder und Jugendliche bis zum 18.LJ:
Die Dosis im Kindes- und Jugendalter kann sowohl körperoberflächenbezogen als auch altersabhängig ermittelt werden, daraus erklärt sich die mit steigendem Lebensalter fallende Dosis pro kg Körpergewicht.
Körperoberflächenbezogen gilt folgende Dosierungsvorschrift:
200 mg/m2 Körperoberfläche
Abhängig vom Lebensalter gilt bei Kindern und Jugendlichen folgende Dosierungsvorschrift:
Wenn Sie eine größere Menge ISOZID® 100 mg eingenommen haben, als Sie sollten
Verständigen Sie sofort einen Arzt, der gegebenenfalls die unter Abschnitt 4.2 genannten Maßnahmen ergreifen kann.
Wenn Sie die Einnahme ISOZID® 100 mg vergessen haben
Wenn Sie zu wenig ISOZID® 100 mg eingenommen haben, verständigen Sie ebenfalls in jedem Fall den die Behandlung begleitenden Arzt.
Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.
Auswirkungen, wenn die Behandlung mit ISOZID® 100 mg abgebrochen wird
Bei der Behandlung der Tuberkulose ist es von äußerst wichtiger Bedeutung, die Dosierungs- und Anwendungsvorschriften genau und zuverlässig einzuhalten, um die Heilungsaussichten nicht zu gefährden und Rückfälle zu vermeiden. Diese sind immer verbunden mit einer Einschränkung der Behandlungsmöglichkeiten infolge eines zunehmenden Wirkungsverlustes der eingesetzten Medikamente bei Abnahme der Empfindlichkeit der Tuberkuloseerreger (Resistenzentwicklung) und der Notwendigkeit des Wechsels auf weniger gut verträgliche und weniger wirksame Medikamente und von die Lebensweise einschränkenden Maßnahmen.

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Während der Behandlung mit Isoniazid ist das Risiko schwerer Leberschäden stark erhöht und die Verträglichkeit von Alkohol herabgesetzt (verstärkte zentralnervöse Nebenwirkungen). Während der Behandlung muss daher auf die Aufnahme von Alkohol verzichtet werden (s. 2.2 Warnhinweise).
Wirkung anderer Arzneistoffe auf Isoniazid:
Chlorpromazin, Fenyramidol, ß-Rezeptorenblocker
Arzneimittel zur Beeinflussung des seelischen Zustandes (Chlorpromazin), der Muskulatur (Fenyramidol) und des Blutdrucks bzw. zur Verlangsamung des Herzschlages (ß-Rezeptorenblocker) hemmen den Abbau von Isoniazid, sodass es zu erhöhten Isoniazid-Konzentrationen im Körper kommen kann.
Paraaminosalicylsäure, Salicylsäure
Paraaminosalicylsäure-haltige Arzneimittel gegen Tuberkulose und andere Salicylsäure-haltige Arzneimittel (z.B. zur Hornlösung) konkurrieren um die Verstoffwechselung von Isoniazid und können dessen Wirkungsdauer verlängern.
Insulin
Erhöhte Isoniazid-Blutspiegel werden auch bei gleichzeitiger Behandlung einer Zuckerkrankheit mit Insulin beobachtet.
Prednisolon
Bei gleichzeitiger Anwendung von Prednisolon-haltigen Arzneimitteln (eine bestimmte Art von Kortison) kann es bei manchen Patienten zu einer Wirkungsverminderung des Isoniazids infolge verstärkter Ausscheidung kommen (besonders bei genetisch (in den Erbanlagen) bedingtem schnellen Abbau von Isoniazid in der Leber).
Chenodesoxycholsäure
Arzneimittel mit Chenodesoxycholsäure zur medikamentösen Auflösung von Gallensteinen erhöhen über einen beschleunigten Abbau die Ausscheidung von Isoniazid.
Antazida
Die gleichzeitige Anwendung von Antazida zur Verminderung der Magensäure verringert die Aufnahme von Isoniazid. Antazida sollten daher mit einem zeitlichen Mindestabstand von 2 Stunden nach Isoniazid aufgenommen werden.
Isoniazid beeinflusst die Wirkung der folgenden Arzneimittel:
Phenytoin, Primidon, Valproinsäure, Carbamazepin und Benzodiazepin
Isoniazid hemmt bei gleichzeitiger Einnahme von Arzneimitteln mit diesen Stoffen (zur Behandlung von Anfallsleiden sowie zur Beeinflussung des seelischen Zustandes und Beruhigung) die Verstoffwechselung dieser Substanzen. Deren Wirkungen können als Folge einer erhöhten Konzentration im Blut verstärkt sein (insbesondere bei Langsaminaktivierern). Eine Dosisanpassung ist notwendig.
Antikoagulantien
Bei gleichzeitiger Einnahme von gerinnungshemmenden Arzneimitteln vom Cumarin-Typ kann es zu einer Wirkungsverstärkung dieser Arzneimittel mit erhöhter Blutungsneigung kommen. Eine engmaschige Kontrolle der Laborwerte zur Kontrolle der Blutgerinnung (Quick-Werte) ist erforderlich.
Ketoconazol- bzw. Itraconazol
Bei gleichzeitiger Einnahme von Ketoconazol- bzw. Itraconazol-haltigen Arzneimitteln zur Behandlung von Pilzerkrankungen können die Blutspiegel dieser Arzneimittel absinken mit der Folge einer unzureichenden Wirksamkeit.
Paracetamol
Die gleichzeitige Einnahme von Paracetamol-haltigen Arzneimitteln zur Schmerzbekämpfung und Fiebersenkung kann die Ausscheidung dieser Arzneimittel über die Niere vermindern und die Wahrscheinlichkeit einer Schädigung von Leberzellen erhöhen. Während einer Behandlung mit Isoniazid sollte die Einnahme von Paracetamol-haltigen Präparaten daher vermieden werden.
Levodopa
Bei gleichzeitiger Anwendung Levodopa-haltiger Arzneimittel zur Behandlung der Schüttellähmung (M. Parkinson) kann es zu Unruhe (Agitiertheit), schwerem Zittern (Tremor) und zu einer Verschlechterung des Erkrankungsbildes insgesamt kommen.
Protionamid
Gleichzeitige Anwendung von Protionamid-haltigen Arzneimitteln gegen Tuberkulose steigern die Konzentration dieser Arzneimittel im Körper um 70 %, weshalb deren Dosis auf durchschnittlich 500 mg täglich vermindert werden sollte.
Sympathikomimetika
Isoniazid kann die Nebenwirkungen von Adrenalin- und Noradrenalin-haltigen Arzneimitteln (u.a. zur Beeinflussung des Blutdrucks) verstärken.
Atropin
Isoniazid verstärkt die Wirkung von Atropin-haltigen Arzneimitteln (u.a. zur Krampflösung, Anwendung am Auge).
Vitamin B6
Unter Isoniazid kommt es zu verstärkter Ausscheidung von Vitamin B6 mit der Folge eines Vitamin-B6-Mangelzustandes.
Vitamin D
Unter Isoniazid ist der Abbau des Vitamin D in der Leber vermindert mit der Folge einer verstärkten Wirkung von Vitamin D.
Haloperidol
Isoniazid erhöht die Blutspiegel von Haloperidol (zur Behandlung von seelischen Erkrankungen). Bei gleichzeitiger Einnahme von Arzneimitteln mit Isoniazid und Haloperidol müssen daher die Blutspiegel von Haloperidol regelmäßig kontrolliert werden.
Sonstige Wechselwirkungen:
Chloroquin
Zwischen Isoniazid und Chloroquin-haltigen Arzneimitteln gegen Malaria besteht eine Wechselwirkung (Antagonismus). Dies sollte bei der gleichzeitigen Behandlung von Tuberkulose und Malaria berücksichtigt werden.
Theophyllin
Bei gleichzeitiger Anwendung von Isoniazid und Theophyllin (zur Behandlung von Asthma) kann es zur gegenseitigen Wirkungsverstärkung kommen. Daher ist eine regelmäßige Kontrolle der Blutspiegel erforderlich.
Rifampicin, Pyrazinamid, Protionamid
Bei gleichzeitiger Anwendung von Isoniazid und diesen anderen Arzneimitteln zur Behandlung der Tuberkulose addieren sich die leberschädigenden Wirkungen.
Disulfiram, MAO-Hemmer
Bei gleichzeitiger Anwendung von Arzneimitteln zur Behandlung von Anfallsleiden (Diphenylhydantoin, Carbamazepin), Disulfiram-haltigen Arzneimitteln zur Alkoholentwöhnung und MAO-Hemmern zur Behandlung von Depressionen kann es zur gegenseitigen Wirkungsverstärkung kommen.
Bei einer Kombination mit Arzneimitteln, die die Erregbarkeit des zentralen Nervensystems erhöhen, können Erregungszustände auftreten.
Cycloserin und Terizidon
Bei gleichzeitiger Anwendung von Cycloserin und Terizidon (Arzneimittel zur Behandlung der Tuberkulose) ist die Neigung zu Krampfanfällen erhöht.
Bei Einnahme von ISOZID® 100 mg zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Die Resorption von ISOZID® 100 mg wird durch gleichzeitige Aufnahme von Nahrung, insbesondere von Kohlenhydraten, beeinträchtigt.
Auch können die in einigen Speisen (z.B. Thunfisch, Käse) enthaltenen sogenannten Monoamine zu Unverträglichkeiten mit Hitzewallungen, Hautrötung, Schleimhautschwellung und Kreislaufbeschwerden führen.
Aus den genannten Gründen sollte Isoniazid auf nüchternen Magen eingenommen und die genannten Nahrungsmittel während der Behandlung gemieden werden.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann ISOZID® 100 mg Nebenwirkungen haben.
Die Nebenwirkungen einer Isoniazid-Therapie betreffen das Nervensystem, den Magen-Darm- Trakt, hormonabhängige Körperfunktionen, das Herz-Kreislauf- System, das Knochenmark, den Bewegungsapparat und allergische Reaktionen. Sie treten überwiegend alters- und dosisabhängig auf und finden sich häufiger bei Patienten mit langsamem Abbau von Isoniazid (Langsamacetylierern).
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrundegelegt:

sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandeltenhäufig: mehr als 1 von 100 Behandelten
gelegentlich: mehr als 1 von 1000 Behandeltenselten: mehr als 1 von 10 000 Behandelten
sehr selten: 1 oder weniger von 10 000 Behandelten einschließlich Einzelfälle

4.1 Nebenwirkungen Blut:
Funktionsstörung des Knochenmarks mit z.B. Verminderung von weißen/roten Blutkörperchen und Blutplättchen (Granulozytopenie, Thrombozytopenie, Agranulozytose, Panmyelopathie, aplastische Anämie).
Verschiedene Formen von Blutarmut (sideroachrestische, hämolytische oder megaloblastäre Anämie, Pyridoxinmangel-Anämie), Auftreten einer erhöhten Blutungsneigung (durch Vasculitiden, Immunthrombopenien und humorale Gerinnungsstörungen). Vermehrung bestimmter weißer Blutkörperchen (Eosinophilie).
Stoffwechsel:
Meist vorübergehende Überfunktion von Nebennieren (Cushing- Syndrom) und Hirnanhangsdrüse (Hypophysenvorderlappen) mit Zyklusstörungen bei der Frau bzw. Hormonstörungen beim Mann (z.B. Vermehrung von Brustdrüsengewebe).
Zentrales und peripheres Nervensystem:
Häufig Erkrankung der Nervenendigungen (vor allem an Armen und Beinen) mit Missempfindungen, Sensibilitätsstörungen. Kopfschmerzen, Schwindel, Muskelzittern.
Krampfanfälle, psychische Störungen (Reizbarkeit, Ängstlichkeit), Konzentrationsschwäche, Depression, Wahnvorstellungen (maniforme, katatone oder paranoide Psychosen).
Auge:
Entzündung der Sehnerven.
Herz-Kreislauf-System:
Herzrhythmusstörungen, Blutdruckschwankungen mit Schwindel
Magen-Darm-Trakt:
Häufig treten Störungen wie Durchfall und Verstopfung sowie Aufstoßen, Völlegefühl und Erbrechen auf.
Entzündung der Bauchspeicheldrüse.
Leber:
Das Risiko von Nebenwirkungen an der Leber ist u.a. altersabhängig (s. auch 4.4 Warnhinweise). Die Häufigkeit einer Leberentzündung bei Anwendung von Isoniazid beträgt etwa 000 Patienten im Alter zwischen 20 – 43 Jahren, 1000 zwischen dem 34. – 49. Lebensjahr und 2000 zwischen dem 50. – 64. Lebensjahr. Sehr häufig kommt es zum Anstieg der Leberwerte.
Haut und Überempfindlichkeitserscheinungen:
Hautausschlag (z.B. ähnlich einer Akne besonders bei jüngeren Patienten bzw. pellagraähnlich), schwere Hautreaktionen (exfoliative Dermatitis, Stevens-Johnson-Syndrom), Überempfindlichkeit auf Licht.
Fieber, Asthma, Muskel- und Gelenkschmerzen, Schwellung im Gesichtsbereich (Quincke-Ödem), sonstige allergische (anaphylaktische) Reaktionen einschließlich Schock. Lupus erythematodes.
Muskulatur- und Skelettsystem:
Rheumatische Beschwerden (Gelenke und Muskulatur), Untergang von Muskelgewebe (Rhabdomyolyse).
Nieren:
Nierenentzündung (Glomerulonephritis), meist vorübergehend.
Gegenmaßnahmen bei Nebenwirkungen
Dies können in Abhängigkeit von der Schwere der Ausprägung der vorliegenden Nebenwirkungen sein:
- Intravenöse Gabe von Pyridoxin (Vitamin B6).
- Giftentfernung durch Magenspülung, Verabreichung von Aktivkohle. Die Gabe von Ipecac ist kontraindiziert.
- Medikamentöse Beruhigung. Phenytoin darf in diesem Zusammenhang nicht gegeben werden.
- In schweren Fällen ist eine intensivmedizinische Überwachung erforderlich.
- Kontrollierte, beschleunigte Harnausscheidung, Blutwäsche (Hämodialyse bzw. Peritonealdialyse).
4.3 Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind.

Wie soll es aufbewahrt werden?

Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf den Blisterstreifen und der Faltschachtel angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden.
In der Originalverpackung im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht und Feuchtigkeit zu schützen.
Stand der Information:
1008
6. WEITERE ANGABEN
Für die orale Weiterbehandlung stehen ISOZID® 50 mg / 200 mg Tabletten zur Verfügung.

Weitere Informationen

RIEMSER Arzneimittel AG
An der Wiek 7
17493 Greifswald - Insel Riems
Tel.: 0682605-0
Fax.: 0682605-30

Zuletzt aktualisiert am 24.08.2022

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden

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