Kalymin retard

Kalymin retard
Wirkstoff(e)Pyridostigmin
ZulassungslandDE
ZulassungsinhaberHormosan Pharma Gesellschaft mit beschränkter Haftung
Zulassungsdatum19.10.2010
ATC CodeN07AA02
AbgabestatusApothekenpflichtig
Verschreibungsstatusverschreibungspflichtig
Pharmakologische GruppeParasympathomimetika

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Der Wirkstoff von Kalymin® retard 180 mg Retardtablette, Pyridostigminbromid, gehört zur Substanzgruppe der Cholinesterasehemmer. Die Wirkstoffe dieser Substanzgruppe hemmen den Abbau von Acetylcholin, einem natürlichen Überträgerstoff von Nervenimpulsen auf die Muskulatur. Dadurch wird die Wirkung von Acetylcholin verstärkt, was eine Aktivierung der Muskulatur bestimmter innerer Organe, wie des Darms, sowie eine Leistungsverbesserung im Falle von krankhafter Muskelschwäche bewirkt.

Kalymin® retard wird angewendet zur Behandlung von

Myasthenia gravis (krankhafte Muskelschwäche).

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Kalymin® retard darf NICHT eingenommen werden

  • wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Pyridostigminbromid oder einen der sonstigen Bestandteile von Kalymin® retard sind (siehe auch Abschnitt 6).
  • bei Vorliegen mechanischer Verschlüsse der Verdauungs- oder Harnwege und
  • bei allen Krankheitszuständen, die von einem erhöhten Spannungszustand der Bronchialmuskulatur begleitet sind, wie z. B. spastische Bronchitis und Asthma bronchiale.
  • während der Stillzeit (siehe auch Abschnitt „Schwangerschaft und Stillzeit“).

OBFMC8AC2E5D01CE1C65 2 DOK-NR.: TA020132221455450005

Kalymin® retard

Wie wird es angewendet?

Nehmen Sie Kalymin® retard immer genau nach der Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.

Art der Anwendung

Die Retardtabletten sollten mit reichlich Flüssigkeit (vorzugsweise mit einem halben bis einem Glas Wasser) eingenommen werden. Bitte achten Sie darauf, dass Sie Kalymin® retard nicht im Liegen einnehmen.

Die Retardtablette besitzt eine Bruchrille, die die Einnahme einer halben Retardtablette (90 mg Pyridostigminbromid) ermöglicht. In kleinere Einheiten sollte die Retardtablette nicht zerkleinert werden, da sonst die verzögerte Wirkstoffabgabe in Frage gestellt wird.

Zur Überbrückung eines für die Retardtablette zu kurz dauernden Einnahmeintervalles und bei einem kurzzeitigen Spitzenbedarf ist die Kombination mit den überzogenen Tabletten von Pyridostigminbromid zu 60 mg Wirkstoff möglich.

Beispiel: Ein Patient benötigt für die ungestörte Nachtruhe die letzte Tagesdosis um 22:00 Uhr. Die während der Wachzeit am Tage eingenommenen Retardtabletten von Kalymin® retard wirken jedoch nur bis 18:00 Uhr. Die Zwischenzeit von 18:00 bis 22:00 Uhr wird mit den überzogenen Tabletten von Pyridostigminbromid zu 60 mg Wirkstoff überbrückt.

Wegen der Ähnlichkeit der klinischen Symptome bei Unwirksamkeit des Präparates (myasthene Krise) und bei Überdosierung (cholinerge Krise) ist nach höherer Dosierung bei Auftreten entsprechender Symptome die Abklärung mit einem geeigneten Testverfahren unter Beachtung der erforderlichen Vorsichtsmaßnahmen erforderlich.

Dosierung

Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis zweimal täglich 1 bis 3 Retardtabletten.

Grundsätzlich sind die Dosierung und die Häufigkeit der täglichen Einnahme abhängig vom Schweregrad der Erkrankung und dem Ansprechen des Patienten auf die Behandlung. Die oben genannten Mengen können deshalb nur als Orientierung dienen und bedürfen der Anpassung an den Bedarf jedes einzelnen Patienten. Die oben genannten Mengen können unterschritten (die Einnahme einer halben Retardtablette ist möglich) oder in Einzelfällen überschritten werden.

Für Patienten mit Nierenerkrankungen können niedrigere Dosierungen erforderlich sein. Die benötigte Dosis sollte nach Wirkung individuell bestimmt werden (siehe auch Abschnitt "Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Kalymin retard ist erforderlich").

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Kalymin® retard

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wie alle Arzneimittel kann Kalymin® retard Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt: Sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten

Häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten Gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1.000 Behandelten Selten: weniger als 1 von 1.000, aber mehr als 1 von 10.000 Behandelten Sehr selten: weniger als 1 von 10.000 Behandelten

Nicht bekannt: Häufigkeit aufgrund der verfügbaren Daten nicht abschätzbar

Mögliche Nebenwirkungen

Erkrankungen der Haut und des UnterhautzellgewebesIn sehr seltenen Fällen wurde über Hautausschlag berichtet.

Unter der Behandlung mit Kalymin® retard (meistens bei oralen Tagesdosen von mehr als 150 – 200 mg/Tag) können folgende Nebenwirkungen auftreten (Häufigkeit nicht bekannt):
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Kalymin® retard

Wie soll es aufbewahrt werden?

Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.

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Kalymin® retard

Weitere Informationen

Was Kalymin® retard enthält

Der Wirkstoff ist:

Pyridostigminbromid.

Eine Retardtablette enthält 180 mg Pyridostigminbromid.

Die sonstigen Bestandteile sind:
Glutaminsäurehydrochlorid, gefälltes Siliciumdioxid, Calciumhydrogenphosphat, hochdisperses Siliciumdioxid, Carbomer (71G) und Magnesiumstearat (Ph. Eur.) pflanzlich.

Wie Kalymin® retard aussieht und Inhalt der Packung

Kalymin® retard 180 mg Retardtabletten sind weiße, bikonvexe Oblongtabletten mit einseitiger Bruchkerbe. Auf beiden Seiten der Bruchkerbe befindet sich die Prägung „R“. Die Retardtablette kann in gleiche Hälften geteilt

werden.

Braunglasflaschen mit 50 und 100 Retardtabletten enthalten zylindrische Behälter mit Trockenmittel, die die Retardtabletten vor Luftfeuchtigkeit schützen. Diese Behälter sind nicht zur Einnahme bestimmt und können nach vollständiger Entleerung der Flasche entsorgt werden. Achten Sie darauf, dass diese Behälter nicht in die Reichweite von Kindern gelangen.

Kalymin® retard ist in Braunglasflaschen mit 50 und 100 Retardtabletten (N2 und N3) erhältlich.

Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller

Temmler Pharma GmbH & Co. KG Temmlerstraße 2

35039 Marburg Tel.: 06421 / 494-0

Fax: 06421 / 494-200

Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im Februar 2013 .

Die Deutsche Myasthenie-Gesellschaft e.V. ist eine bundesweit tätige Selbsthilfegruppe, welche sich für die Anliegen von Myasthenia gravis-Patienten einsetzt.

Anschrift:
Deutsche Myasthenie-Gesellschaft e.V.

Westerstraße 93, 28199 Bremen

Telefon: (0421) 59 20 60

Telefax: (0421) 50 82 26

Im Internet: www.dmg-online.de

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Zuletzt aktualisiert am 16.08.2022

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden

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