Bei Einnahme von Pyridotem retard mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Pyridotem retard kann die blockierende Wirkung von Succinylcholin verlängern (Succinylcholin ist ein Wirkstoff, der in der Allgemeinanästhesie als Muskelrelaxans angewendet wird).
Die gleichzeitige Verabreichung von Pyridotem retard und eine großflächige, äußerliche Anwendung von N,N-Diethyl-m-toluamid (DEET), das u. a. in Autan enthalten ist, sollte vermieden werden.
Methylcellulose verhindert die Aufnahme (Absorption) von Pyridostigminbromid. Die gleichzeitige Verabreichung von Arzneimitteln, die Methylcellulose als Hilfsstoff enthalten, sollte daher vermieden werden.
Bei Einnahme von Pyridotem retard zusammen mit Nahrungsmitteln oder Getränken
Pyridotem retard soll nicht mit einem Alkohol-haltigen Getränk eingenommen werden.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Pyridotem retard Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig: | mehr als 1 von 10 Behandelten |
Häufig: | weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten |
Gelegentlich: | weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1.000 Behandelten |
Selten: | weniger als 1 von 1.000, aber mehr als 1 von 10.000 Behandelten |
Sehr selten: | weniger als 1 von 10.000 Behandelten |
Nicht bekannt: | Häufigkeit aufgrund der verfügbaren Daten nicht abschätzbar |
Mögliche Nebenwirkungen
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
In sehr seltenen Fällen wurde über Hautausschlag berichtet.
Unter der Behandlung mit Pyridotem retard (meistens bei oralen Tagesdosen von mehr als 150 – 200 mg/Tag) können folgende Nebenwirkungen auftreten (Häufigkeit nicht bekannt):
Augenerkrankungen
- Tränenfluss
- Störungen der Anpassung des Auges an das Nahsehen (Akkomodationsstörungen)
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und des Mittelfells (Mediastinums)
- erhöhte Bronchialsekretion
Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts
- Speichelfluss,
- Übelkeit,
- Erbrechen,
- Durchfälle,
- Bauchkrämpfe (gesteigerte Peristaltik)
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
- verstärkter Harndrang
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
- Schweißausbruch
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
- Muskelzittern,
- Muskelkrämpfe,
- Muskelschwäche
Nach Einnahme höherer Dosen (500 – 600 mg/Tag oral) können folgende Nebenwirkungen auftreten (Häufigkeit nicht bekannt):
Herzerkrankungen
Verlangsamter Herzschlag (Bradykardie) und andere unerwünschte Reaktionen des Herz-Kreislaufsystems wie Blutdruckabfall (Hypotonie).
Besondere Patientengruppen
Patienten mit einer bestimmten chronischen Atemwegserkrankung (chronisch obstruktive Atemwegserkrankung COPD) können neben erhöhter Bronchialsekretion auch eine Verlegung der Atemwege (Lungenobstruktion) zeigen.
Bei Asthmatikern können Atemwegsbeschwerden auftreten.
Beim Vorliegen hirnorganischer Veränderungen können unter Behandlung mit Pyridostigminbromid Zeichen einer psychiatrischen Erkrankung auftreten bzw. können bereits bestehende Symptome verstärkt werden.
Da alle oben genannten Symptome auch Zeichen einer cholinergen Krise sein können, sollte der Arzt unverzüglich zu Rate gezogen werden, damit die Ursache abgeklärt werden kann (siehe auch Abschnitt ?Überdosierung?).
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.