Bei Einnahme von Pyridostigmin AWD 60 mg mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen bzw. vor kurzem eingenommen haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Die Wirkung von Pyridostigmin AWD 60 mg wird bei gleichzeitiger Anwendung von Arzneimitteln mit demselben Wirkprinzip (Cholinesterasehemmer) oder solchen, die das parasympathische Nervensystem aktivieren, verstärkt. Das parasympathische Nervensystem ist der Teil des Nervensystems, der die Körperfunktionen und den bewussten Willenseinsatz kontrolliert. Pyridostigmin AWD 60 mg kann die Wirkung von Morphin und dessen Derivaten (stark wirksame Schmerzmittel) verstärken sowie die Wirkdauer von bestimmten Muskelrelaxanzien (Mittel zur Muskelerschlaffung wie Succinylcholin) verlängern.
Antimuskarinika (z. B. Atropin) hemmen die Wirkungen von Pyridostigmin AWD 60 mg auf die Speicheldrüsen, die Augen, das Herz, die Bronchialmuskulatur und den Darm. Die Wirkungen auf die Skelettmuskulatur werden dagegen nicht beeinflusst.
Die Aufnahme von Pyridostigmin AWD 60 mg aus dem Magen-Darm Trakt ist bei gleichzeitiger Einnahme von Methylcellulose oder Kohlekompretten gestört.
Substanzen, welche die Nerv-Muskel-Übertragung stören wie z. B. einige Antibiotika (Mittel gegen bakterielle Infektionen wie Streptomycin, Neomycin, Kanamycin, Gentamicin, Polymyxin, Collistin, Oxytetracyclin, Clindamycin und Lincomycin), einige Antiarrhythmika (Mittel gegen Herzrhythmusstörungen wie Chinidin, Procainamid und Propranolol), Penicillamin, Lithium, Tranquilizer vom Benzodiazepin-Typ sowie Phenothiazine (z. B. Chlorpromazin), können die Wirkung von Pyridostigmin AWD 60 mg beeinträchtigen. Auch Kortikosteroide in hoher Dosis beeinträchtigen die Wirkung von Pyridostigmin AWD 60 mg.
Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für Arzneimittel gelten können, die Sie bis vor kurzem eingenommen haben.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Pyridostigmin AWD 60 mg Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Mögliche Nebenwirkungen:
Selten (weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10000 Behandelten): Hautausschlag
Weitere mögliche Nebenwirkungen deren Häufigkeiten nicht ableitbar sind:
Störungen des Herz-Kreislauf-Systems
- verlangsamter Herzschlag (Bradykardie)
- unerwünschter Blutdruckabfall (Hypotonie)
Augenerkrankungen
- Störung der Anpassungsfähigkeit des Auges an das Nahsehen (Akkommodationsstörungen)
Erkrankung der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
- erhöhte Schleimbildung in den Bronchien
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts (Verdauungstrakts)
- Übelkeit
- Erbrechen
- Durchfall
- Bauchkrämpfe durch gesteigerte Darmperistaltik
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
- - Verstärkter Harndrang
Muskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
- Muskelschwäche
- Muskelzittern
- Muskelkrämpfe
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
- Schweißausbrüche
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
- Speichel- und Tränenfluss
Diese Nebenwirkungen können Zeichen einer Überdosierung sein. Vergleiche dazu Abschnitt 3 unter “Wenn Sie eine größere Menge Pyridostigmin AWD 60 mg eingenommen haben als Sie sollten”
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.