Bei Einnahme/Anwendung von Lipo-Merz® retard mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Lipo-Merz® retard kann bei Bestehen einer Zuckerkrankheit die Glukoseverwertung verbessern und dadurch bei Patienten, die Mittel vom Typ der Sulfonylharnstoffe gegen ihre Zuckerkrankheit einnehmen, zu niedrigeren Blutzuckerspiegeln führen.
Lipo-Merz® retard kann die Wirkung bestimmter blutgerinnungshemmender Medikamente (Cumarin-Derivate) verstärken. Gegebenenfalls wird Ihr Arzt deren Dosierung anpassen, in der Regel ist dies aber nicht notwendig. Als Sicherheitsmaßnahme wird bei der Einstellung jedoch eine häufigere Kontrolle des Blutgerinnungswertes (Quickwert) empfohlen.
Da es unter einer Behandlung mit Lipo-Merz® retard zu einer Absenkung der Harnsäurewerte kommt, kann bei gleichzeitiger Behandlung mit Mitteln gegen Gicht ggf. deren Dosierung vermindert werden.
Wegen der Gefahr einer schweren Muskelstörung (Rhabdomyolyse) darf Lipo-Merz® retard nicht mit Mitteln vom Typ der HMG-CoA-Reduktasehemmer zur Senkung der Blutfettwerte kombiniert werden.
Bei gleichzeitiger Anwendung von koronargefäßerweiternden Arzneimitteln (z.B. Ni-traten oder Calciumantagonisten) kann deren Wirkung durch die aus Lipo-Merz® retard im Stoffwechsel freigesetzte Nikotinsäure verstärkt werden und bei Patienten mit kritischen Koronargefäßverengungen als Folge verstärkter Gefäßerweiterung (sogenanntes Steel-Phänomen) zu einer Symptomverstärkung führen. In einem Einzelfall nahmen die Symptome der Angina pectoris zu. Diese Patienten sollten die Einnahme von Lipo-Merz® retard auf die Zeit geringer körperlicher Belastung am Abend beschränken.
In Einzelfällen wurde bei organtransplantierten Patienten unter immunsuppressiver Therapie (Therapie mit Arzneimitteln zur Unterdrückung der körpereigenen Abwehr) bei gleichzeitiger Anwendung von Fibrat-haltigen Arzneimitteln über eine erhebliche, wenn auch umkehrbare (reversible), Einschränkung der Nierenfunktion (mit entsprechendem Anstieg des Serumkreatinins, eines Stoffes aus dem Muskelstoffwechsel) berichtet.
Informieren Sie Ihren Arzt, falls Sie ein solches Mittel einnehmen.
Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Lipo-Merz® retard Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten |
Häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten |
Gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten |
Selten: weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10 000 Behandelten |
Sehr selten: weniger als 1 von 10 000 Behandelten, oder unbekannt |
Häufig:
banale Infekte (z.B. grippeähnliche Symptome)
Gelegentlich:
- Flusherscheinungen wie Hautrötungen, Hitzegefühl und Kribbeln, die mit Juckreiz bzw. Hautausschlag verbunden sein können (für Nicotinsäure bekannt). Mit zunehmender Behandlungsdauer verschwinden diese Nebenwirkungen häufig vollständig.
- Beschwerden im Magen-Darm-Bereich wie Übelkeit, Magendruck, Verstopfung, Durchfall, Blähungen
Sehr selten:
- Haarausfall
- Potenzstörungen
- Muskelschmerzen
- Herzsensationen
- Herzjagen
- Schweißbildung
- Angstzustände
- Kopfschmerzen
- Lichtüberempfindlichkeit der Haut mit Rötung, Juckreiz, Bläschen- oder Knötchenbildung auf Hautpartien, die Sonnenlicht oder künstlichem UV-Licht (z.B. Solarium) ausgesetzt waren. Bei Auftreten der genannten Hauterscheinungen darf Lipo-Merz® retard nicht weiter eingenommen werden. Diese beschriebenen Hautreaktionen können auch nach monatelanger komplikationsloser Anwendung auftreten.
Häufigkeit nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar):
- Gallensteinerkrankungen können bei Maßnahmen zur Blutfettwertsenkung etwas häufiger als normalerweise auftreten. Ob unter der Therapie mit Lipo-Merz® retard vorhandene Gallensteine an Größe zunehmen können, ist umstritten.
- Schwindel
- Gelenkschmerzen (Arthralgie)
- Erhöhung der Kreatinphosphokinase
- Entzündung der Leber (Hepatitis)
- Entzündung der Leber mit Stauung der Gallenflüssigkeit in den Gallenblase (cholestatische Hepatitis)
Bedeutsame Nebenwirkungen oder Zeichen, auf die Sie achten sollten, und Maßnahmen, wenn Sie betroffen sind:
Bitte nehmen Sie Lipo-Merz® retard sofort nicht weiter ein, wenn während der Behandlung allergische Hautreaktionen wie Juckreiz oder andere Hauterscheinungen (insbesondere im Zusammenhang mit Lichteinwirkung) auftreten, und suchen Sie Ihren Arzt auf.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.