Wechselwirkungen
- Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von MEFOXITIN 2,0 oder werden von MEFOXITIN 2,0 in ihrer Wirkung beeinflusst?
Bei einer gleichzeitigen Anwendung von MEFOXITIN 2,0 mit bakteriostatisch wirkenden Mitteln (z. B. mit Tetrazyklinen, Erythromycin, Sulfonamiden oder Chloramphenicol) ist hinsichtlich der antibakteriellen Wirkung ein in vitro beobachteter antagonistischer Effekt zu beachten. Ein synergistischer Effekt kann sich hingegen bei gleichzeitiger Anwendung mit Aminoglykosiden ergeben.
Forcierte Diurese führt über eine verstärkte Ausscheidung von MEFOXITIN 2,0 zum Absinken der Blutspiegel.
MEFOXITIN 2,0 kann die nephrotoxische Wirkung von Aminoglykosiden und schnell wirkenden Diuretika (wie z. B. Furosemid) verstärken; eine gleichzeitige Gabe muss deshalb unter Kontrolle der Nierenfunktion erfolgen.
Bei gleichzeitiger Gabe von Antikoagulanzien kann MEFOXITIN 2,0 die Wirkung auf die Blutgerinnung verstärken. Die Gerinnungsparameter müssen deshalb engmaschig kontrolliert werden.
Probenecid verlangsamt die tubuläre Exkretion und erhöht und verlängert die Spiegel von MEFOXITIN 2,0 in Blut und Galle.
Bei Anwendung der Reduktionsmethode kann es zu falsch positiven Glukosewerten kommen. Dies ist nicht der Fall, wenn die spezifischen Glukoseoxidasetests angewendet werden. Bei der Serum-Kreatininbestimmung nach Jaff? können falsch hohe Kreatininwerte vorkommen, wenn die Serumkonzentration von Cefoxitin > 100 µg/ml beträgt.
Kreatininbestimmungen von Patienten sollten daher nicht durchgeführt werden, wenn die Serumprobe innerhalb von 2 Stunden nach der letzten Gabe von MEFOXITIN 2,0 entnommen wurde.
Hohe Urinkonzentrationen von Cefoxitin können die Porter-Silber-Reaktion zur Messung von 17-Hydroxykortikosteroiden beeinflussen und zu fälschlicherweise erhöhten Spiegeln führen.
Nebenwirkungen
Welche Nebenwirkungen können bei der Anwendung von MEFOXITIN 2,0 auftreten?
MEFOXITIN 2,0 ist im Allgemeinen gut verträglich. Die Nebenwirkungen sind in der Regel leicht und vorübergehend und erforderten nur selten einen vorzeitigen Therapieabbruch. Am häufigsten sind lokale Reaktionen nach intravenöser oder intramuskulärer Injektion.
Lokale Reaktionen
Nach intravenöser Verabreichung wurden Thrombophlebitiden beobachtet. Schmerz, Induration und Empfindlichkeit an der Einstichstelle wurden nach intramuskulärer Injektion berichtet.
Allergische Reaktionen
Makulopapulöse Exantheme, Erythem (einschließlich exfoliative Dermatitis), toxische epidermale Nekrolyse (blasige Abhebung der Haut), Urtikaria, Flush (Hitzegefühl mit Hautrötung), Pruritus, (angioneurotische) Ödeme, Fieber oder andere allergische Reaktionen (einschließlich Anaphylaxie) und interstitielle Nephritis (Entzündung des Nierengewebes) wurden berichtet. Einige klinische Beobachtungen und Labordaten deuten auf eine partielle Kreuzallergie zwischen Cephamycinen und den anderen Beta-Laktam-Antibiotika, wie Penicilline und Cephalosporine, hin. Über ernste Reaktionen (auch über Anaphylaxie) wurde bei den meisten Beta-Laktam-Antibiotika berichtet. Bei der intramuskulären Injektion in Lidocainlösung muss darauf geachtet werden, dass manche Patienten gegen Lidocain überempfindlich sein können.
Gastrointestinale Störungen
Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Diarrhö in vereinzelten Fällen. Symptome einer pseudomembranösen Kolitis können während oder nach einer antibiotischen Behandlung auftreten. Bei schweren und anhaltenden Durchfällen ist, wie bei anderen Breitspektrumantibiotika, an eine pseudomembranöse Kolitis zu denken, die lebensbedrohlich sein kann. Eine der Hauptursachen einer Antibiotika-assoziierten Kolitis ist das toxinproduzierende Clostridium difficile. In schweren Fällen ist MEFOXITIN 2,0 sofort abzusetzen und eine geeignete Therapie einzuleiten, z. B. Vancomycin oral (4 x 250 mg täglich). Peristaltikhemmende Substanzen sind kontraindiziert.
Blut
Eosinophilie, Leukopenie einschließlich Granulozytopenie, Neutropenie, Thrombozytopenie, Anämie einschließlich hämolytischer Anämie und Knochenmarksdepression wurden mitgeteilt. In einzelnen Fällen wurde über erniedrigte Hämoglobinwerte berichtet. Bei einigen Patienten, insbesondere bei solchen mit Azotämie, kann während der Behandlung mit MEFOXITIN 2,0 ein positiver direkter Coombs-Test beobachtet werden.
Selten bis gelegentlich treten Blutgerinnungsstörungen auf, die zu Blutungen führen können. Bei hoch dosierter Therapie, insbesondere aber bei gleichzeitiger Gabe von Antikoagulanzien, müssen die Blutgerinnungsparameter regelmäßig kontrolliert werden.
Leberfunktion
Über vorübergehende Erhöhung der ALT, AST, Serum-LDH, der alkalischen Serum-Phosphatase sowie über eine vorübergehende Hepatitis und Ikterus wurde berichtet.
Nieren
Beobachtet wurden Erhöhungen der Serum-Kreatininwerte und/oder von Harnstoff-N. In einzelnen Fällen wurde über akutes Nierenversagen berichtet. Der Einfluss von MEFOXITIN 2,0 auf die Ergebnisse von Nierenfunktionsprüfungen ist schwierig zu beurteilen, da bei diesen Patienten gewöhnlich schon andere prädisponierende Faktoren für eine prärenale Azotämie oder für eine verschlechterte Nierenfunktion vorhanden waren.
Bei Überdosierung von MEFOXITIN 2,0, insbesondere bei bereits vorgeschädigter Niere, besteht die Gefahr einer Verschlechterung der Nierenfunktion mit Verringerung der Kreatinin-Clearance.
Andere
In einzelnen Fällen wurde über Hypotonie und in einem Fall über eine sich verschlechternde Myasthenia gravis berichtet.
Langfristige oder wiederholte Anwendung von MEFOXITIN 2,0 kann zu einer Superinfektion oder Kolonisation mit resistenten Bakterien (z. B. Pseudomonas, Enterokokken) oder Sprosspilzen führen.