Wie alle Arzneimittel kann MEGESTAT 160 mg Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig: | mehr als 1 von 10 Behandelten |
Häufig: | weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten |
Gelegentlich: | weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1.000 Behandelten |
Selten: | weniger als 1 von 1.000, aber mehr als 1 von 10.000 Behandelten |
Sehr selten: | weniger als 1 von 10.000 Behandelten, oder nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar) |
Mögliche Nebenwirkungen
Die häufigste Nebenwirkung bei der Behandlung mit MEGESTAT 160 mg ist eine Gewichtszunahme, die bei 81-88 % der Patienten auftritt. Diese Gewichtszunahme steht mit einem gesteigerten Appetit in Zusammenhang; sie beruht auf einer Zunahme der Fett- und Körperzellmasse und ist nicht unbedingt mit einer Flüssigkeitseinlagerung (Flüssigkeitsretention) verbunden.
Darüber hinaus können folgende Nebenwirkungen auftreten:
Herzerkrankungen
Sehr häufig: Blutdruckanstieg (bei 17-25 % der Patienten).
Sehr selten: Herzleistungsschwäche.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Sehr häufig: Verstopfung.
Häufig: Übelkeit/Erbrechen, Durchfall, Sodbrennen, Blähungen.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Häufig: häufigere Urinausscheidung.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Sehr selten: Hautausschlag, Juckreiz.
Leber- und Gallenerkrankung
Sehr selten: Erhöhung von Leberwerten (Transaminasenerhöhung), Gelbsucht durch Gallenstauung in der Leber (intrahepatische Cholestase).
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und Brustdrüse
Häufig: Vaginalblutungen während der Einnahme und auch nach Absetzen des Medikamentes.
Allgemein
Sehr häufig: Atemnot (bei 8-21 % der Patienten), milde Ödeme (bei 7-34 % der Patienten). Häufig: Störungen im Elektrolythaushalt, Muskelkrämpfe, Müdigkeit, Lethargie, Kopfschmerzen, Schmerzen, Engegefühl der Brust, Hitzewallungen, Haarausfall, Karpaltunnelsyndrom. Wie bei anderen vergleichbaren Wirkstoffen wurde der Verschluss eines Gefäßes durch ortsständige Blutgerinnsel und die Verschleppung eines Blutgerinnsels mit dem Blutstrom beobachtet, die im
ungünstigsten Fall zu thromboembolischen Krankheiten (z. B. Herzinfarkt, Schlaganfall, Thrombose, Lungenembolie) führen können.
Sehr selten: Stimmungsschwankungen, lokale Tumorschmerzen (mit oder ohne Hyperkalziämie), Schwindel, Nervosität, beschleunigte Atmung (Tachypnoe, Hyperventilation), Schwäche.
Folgende Symptome, die auf eine Störung der Hypophysen-Nebennierenrinden-Regulation zurückzuführen sind, wurden berichtet: Glucose-Intoleranz, Hyperglykämie, erstmaliges Auftreten von Diabetes, Verschlechterung eines bestehenden Diabetes, Cushing-Syndrom. Des Weiteren wurden sehr selten Anzeichen für eine kurzfristige Beeinträchtigung der Nebennierenrindenfunktion nach plötzlichem Absetzen von MEGESTAT 160 mg beobachtet. Laborbefunde weisen auf eine leichte Nebennierensuppression hin, die möglicherweise auf der Glucocorticoid-ähnlichen Wirkung von Megestrolacetat beruht.
Bei allen Patienten, die MEGESTAT 160 mg über einen längeren Zeitraum einnehmen oder bei denen MEGESTAT 160 mg nach längerer Einnahme abrupt abgesetzt werden soll, sollte die Möglichkeit einer Beeinträchtigung der Nebennierenfunktion in Betracht gezogen werden. Die Substitution von Glucocorticoiden für Stresssituationen kann angezeigt sein.
Bei HIV-Patienten wurde über Impotenz während der Behandlung mit Megestrolacetat berichtet.
Sollte eine dieser Nebenwirkungen auftreten, wenden Sie sich bitte sofort an Ihren behandelnden Arzt, der über die Fortsetzung der Therapie entscheiden wird.
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
Sie können Nebenwirkungen auch direkt über das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.