Art der Anwendung
Zum Einnehmen
Ihr Kind sollte die Tabletten mit ausreichend Flüssigkeit (vorzugsweise ein Glas Trinkwasser) einnehmen.
PT 3.2 Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosierung:
Kinder unter 6 Jahren:
Methylphenidat-ratiopharm 10 mg Tabletten sind bei Kindern unter 6 Jahren nicht angezeigt.
Kinder ab 6 Jahren und Jugendliche:
Die Dosierung wird individuell vom Arzt ermittelt. Ihr Arzt wird die Behandlung mit 1- oder 2-mal täglich ½ Tablette (5- 10 mg Methylphenidathydrochlorid, z. B. zum Frühstück und Mittagessen) beginnen, bei Bedarf wird Ihr Arzt anschließend die Dosierung und die Einnahmefrequenz in wöchentlichen Abständen um eine ½ bis 1 Tablette (5- 10 mg Methylphenidathydrochlorid) pro Tag erhöhen. Die Tagesdosis sollte 6 Tabletten (60 mg Methylphenidathydrochlorid) nicht überschreiten. Die tägliche Gesamtdosis sollte auf mehrere Einzelgaben verteilt werden.
Um Einschlafstörungen zu vermeiden, sollte die letzte Dosis des Tages im Allgemeinen mindestens 4 Stunden vor dem Schlafengehen eingenommen werden. Wenn jedoch die Wirkung des Arzneimittels zu früh am Abend nachlässt, können Verhaltensstörungen und/oder Schlaflosigkeit auftreten. Sprechen Sie in diesem Fall mit Ihrem Arzt.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Methylphenidat-ratiopharm 10 mg Tabletten zu stark oder zu schwach ist.
Tritt nach angemessener Einstellung der Dosierung innerhalb eines Monats keine Verbesserung ein, sollten Sie die weitere Behandlung mit Ihrem Arzt besprechen. Ihr Arzt wird die Behandlung mit Methylphenidat-ratiopharm 10 mg Tabletten regelmäßig unterbrechen, um den Zustand Ihres Kindes ohne Behandlung festzustellen. In der Regel wird die Behandlung mit diesem Arzneimittel während oder nach der Pubertät eingestellt.
Erwachsene:
Methylphenidat-ratiopharm 10 mg Tabletten sind bei Erwachsenen nicht angezeigt.
PW 3.3 Wenn Ihr Kind eine größere Menge Methylphenidat-ratiopharm 10 mg Tabletten eingenommen hat, als es sollte,
nehmen Sie bitte sofort Kontakt mit Ihrem Arzt auf oder wenden Sie sich an die Notaufnahme der nächstliegenden Klinik.
Folgende Symptome können Anzeichen einer Überdosierung sein:
Erbrechen, Agitiertheit, Zittern, gesteigerte Reflexe, Muskelkrämpfe, Krampfanfälle (evtl. mit anschließendem Koma), Euphorie, Verwirrung, Halluzinationen, Delirium, Schwitzen, Erröten, Kopfschmerzen, hohes Fieber, Herzrasen, Herzklopfen, unregelmäßige Herzschlagfolge, Blutdruckanstieg, Pupillenerweiterung und Schleimhauttrockenheit.
Im Fall einer Überdosierung stellen Sie sicher, dass sich Ihr Kind nicht selbst verletzen kann und schirmen Sie es von Einflüssen ab, die die bereits bestehende Übererregung verstärken können.
Wenn Ihr Kind die Einnahme von Methylphenidat-ratiopharm 10 mg Tabletten vergessen hat
Lassen Sie Ihr Kind nicht die doppelte Dosis einnehmen, wenn es die vorherige Einnahme vergessen hat, sondern lassen Sie es die Einnahme wie gewohnt fortsetzen.
Auswirkungen, wenn die Behandlung mit Methylphenidat-ratiopharm 10 mg Tabletten abgebrochen wird
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Ihr Kind die Einnahme von Methylphenidat-ratiopharm 10 mg Tabletten abbricht. Das Absetzen des Arzneimittels erfordert eine engmaschige Überwachung, da hierdurch Depressionen (Verstimmungen) und chronische Überaktivität in Erscheinung treten können. Einige Patienten benötigen eine langfristige Nachsorge (siehe auch 2.2 "Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Methylphenidat-ratiopharm 10 mg Tabletten ist erforderlich).
PC4 4. WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?
Wie alle Arzneimittel kann Methylphenidat-ratiopharm 10 mg Tabletten Nebenwirkungen haben.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als
Gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als
Selten: weniger als 1 von 1000, aber mehr als
Sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten |
1 von 100 Behandelten |
1 von 1000 Behandelten |
1 von 10 000 Behandelten |
Sehr selten: weniger als 1 von 10 000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle |
PM 4.1 Nebenwirkungen
Nervosität und Schlaflosigkeit sind zu Beginn der Behandlung sehr häufig auftretende Nebenwirkungen.
Appetitlosigkeit kann ebenfalls häufig auftreten, ist aber in den meisten Fällen vorübergehender Natur.
Zentrales und peripheres Nervensystem:
Häufig: Kopfschmerzen, Benommenheit, Schwindel, Bewegungsstörungen.
Selten: Sehstörungen (Akkommodationsstörungen) sowie verschwommenes Sehen
Sehr selten: Überaktivität, Krampfanfälle, Muskelkrämpfe, plötzliche, regellose, unwillkürliche Bewegungen und langsame, geschraubte Bewegungen (choreatisch-athetotische Bewegungen), Muskelzuckungen oder Verstärkung bereits vorbestehender Muskelzuckungen sowie Fälle eines Krankheitsbildes u. a. mit Muskelzuckungen, ruckartigen Bewegungen - vor allem im Gesichtsbereich sowie im Bereich des Halses - und Zwangshandlungen (Gilles-de-la-Tourette-Syndrom ) wurden berichtet.
Einzelfälle von toxischen Psychosen (geistige Störung mit Wahrnehmungsstörungen) (gelegentlich mit gesehenen und gefühlten Trugwahrnehmungen), vorübergehenden depressiven Verstimmungen sowie Entzündung und/oder Verschluss von Blutgefäßen im Gehirn wurden beobachtet.
Es wurde in sehr seltenen Fällen über das Maligne Neuroleptika-Syndrom (MNS) berichtet. Dies ist ein Krankheitsbild mit Fieber, Muskelsteife, Reglosigkeit, Kreislauf- und Bewusstseinsstörungen.
Verdauungstrakt:
Häufig: Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Diese treten in der Regel zu Beginn der Behandlung auf und können durch die Einnahme des Arzneimittels zu einer Mahlzeit gebessert werden. Mundtrockenheit.
Sehr selten: Leberfunktionsstörungen, die von veränderten Leberwerten bis hin zu einem Leberkoma reichen können.
Herz und Blutgefäße:
Häufig: Erhöhte Herzfrequenz, Herzklopfen, Herzrhythmusstörungen, Veränderungen von Blutdruck und Herzfrequenz (überwiegend Erhöhung).
Selten: Schmerzen im Brustkorb infolge einer Herzerkrankung (Angina pectoris).
Haut:
Häufig: Ausschlag, Juckreiz, Nesselfieber, Fieber, Gelenkschmerzen, Haarausfall.
Sehr selten: Hautblutungen infolge verminderter Zahl an Blutplättchen (Thrombozytopenische Purpura), entzündliche Hautreaktionen mit Schuppung und Juckreiz und/oder Rötung (exfoliative Dermatitis, Erythema multiforme).
Blut:
Sehr selten: Verringerung der Anzahl der weißen Blutkörperchen, Verringerung der Anzahl der Blutplättchen, Blutarmut.
Sonstige:
Häufig: Gewichtsverlust.
Selten: Bei Kindern wurden während der Langzeitanwendung von Psychostimulanzien eine verlangsamte Gewichtszunahme und Wachstumsverzögerungen beobachtet.