Petinutin 150 mg ist ein Antiepileptikum.
Petinutin 150 mg wird angewendet
- bei Petit Mal im Rahmen gemischter Epilepsien,
- bei Absencen, deren Behandlung mit anderen Antiepileptika nicht zum gewünschten Erfolg geführt hat.
Wirkstoff(e) | Mesuximid |
Zulassungsland | DE |
Zulassungsinhaber | Pfizer Pharma PFE GmbH |
Zulassungsdatum | 26.06.1982 |
ATC Code | N03AD03 |
Abgabestatus | Apothekenpflichtig |
Verschreibungsstatus | verschreibungspflichtig |
Pharmakologische Gruppe | Antiepileptika |
Petinutin 150 mg ist ein Antiepileptikum.
Petinutin 150 mg wird angewendet
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Petinutin 150 mg einnehmen.
Eine geringe Anzahl von Patienten, die mit Antiepileptika wie Mesuximid behandelt wurden, hatten Gedanken daran, sich selbst zu verletzen oder sich das Leben zu nehmen. Wenn Sie zu irgendeinem Zeitpunkt solche Gedanken haben, setzen Sie sich sofort mit Ihrem Arzt in Verbindung.
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Petinutin 150 mg ist erforderlich, wenn bei Ihnen Funktionsstörungen der Leber oder der Niere vorliegen. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen sollen durchgeführt werden.
Die Wahrscheinlichkeit des Auftretens der dosisabhängigen Nebenwirkungen lässt sich durch eine vorsichtige Dosierung (einschleichend bei Therapiebeginn, langsame Dosissteigerungen) und die Einnahme nach den Mahlzeiten reduzieren.
Besonders bei Patienten mit psychiatrischen Erkrankungen in der Anamnese können entsprechende psychische Nebenwirkungen (paranoid-halluzinatorische Symptome, Angstzustände, Agitiertheit) auftreten, sodass Petinutin 150 mg bei dieser Patientengruppe mit besonderer Vorsicht einzusetzen ist.
Zur Erfassung möglicher knochenmarkschädigender Wirkungen werden regelmäßige (zunächst monatliche, nach 12 Monaten halbjährliche) Blutbildkontrollen empfohlen. Bei einer Leukozytenzahl kleiner als 3 500/mm3 oder einem Anteil der Granulozyten kleiner als 25 % erscheint eine Dosisreduktion oder ein Absetzen der Therapie angezeigt. Auf die klinischen Symptome einer Knochenmarkschädigung (Fieber, Angina, Blutungen) ist besonders zu achten.
Im Übrigen ist beim Auftreten nicht dosisabhängiger Nebenwirkungen das Absetzen von Petinutin 150 mg angezeigt.
Bei Kindern und Jugendlichen kann es unter der Behandlung mit Petinutin 150 mg zu einer Beeinträchtigung der Leistungsfähigkeit (z. B. der schulischen Leistungen) kommen.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel
einnehmen/ anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/ angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/ anzuwenden.
Bei einer Kombination mit anderen Arzneimitteln, die den Abbau von Petinutin 150 mg verändern oder verzögern können, ist auf die Zeichen einer Überdosierung besonders zu achten (siehe „Wenn Sie eine größere Menge von Petinutin 150 mg eingenommen haben, als Sie sollten“) und die Dosis entsprechend anzupassen. Insbesondere können die Plasmakonzentrationen von Phenytoin und Phenobarbital bei Kombination mit Mesuximid ansteigen, während diejenigen von Valproinsäure und Lamotrigin erniedrigt sein können. Bei gleichzeitiger Gabe von Felbamat kann eine Verringerung der Dosis von Petinutin 150 mg notwendig werden. Die Einnahme von Schlafmitteln ist zu unterlassen.
Alkoholkonsum ist zu unterlassen.
Eine Schwangerschaft bedeutet bei Patientinnen mit Epilepsie ein Risiko für Mutter und Kind. Die medikamentöse Anfallsbehandlung kann dieses Risiko zusätzlich erhöhen, ist jedoch in
der Schwangerschaft nicht grundsätzlich ausgeschlossen. Deshalb sollten Frauen im gebärfähigen Alter bei Kinderwunsch und Frühschwangerschaft unbedingt den behandelnden Arzt aufsuchen, der unter Abwägung von Nutzen und Risiko über eine Weiterbehandlung entscheidet. Ein eigenmächtiges Absetzen der Medikation darf nicht vorgenommen werden, da dies zu erneuten Anfällen führen kann, die für die Mutter und das Kind ein Risiko darstellen.
Berichte weisen auf einen Zusammenhang zwischen der Einnahme antiepileptischer Arzneimittel durch schwangere Epilepsie-Patientinnen und einer Zunahme von Erkrankungen bei der Geburt ihrer Kinder hin. Daher sollte während einer Schwangerschaft
– soweit eine Therapie mit Petinutin 150 mg nicht ausgesetzt werden kann – insbesondere zwischen dem 20. und 40. Tag nach Empfängnis, eine möglichst niedrige Dosis eingehalten werden. Zur weiteren Risikominderung sollte eine Kombination mit anderen Antiepileptika möglichst vermieden werden.
Der Wirkstoff von Petinutin 150 mg (Mesuximid) und seine Hauptmetaboliten (Abbauprodukte) passieren wahrscheinlich die Plazenta und gehen in die Muttermilch über. Unter der Behandlung mit Petinutin 150 mg darf nicht gestillt werden, da keine Erfahrungen über die Anwendung in der Stillzeit vorliegen.
Fragen Sie vor der Einnahme/ Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch von Petinutin 150 mg kann die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt werden.
Sie können dann auf unerwartete und plötzliche Ereignisse nicht mehr schnell und gezielt genug reagieren. Fahren Sie nicht Auto oder andere Fahrzeuge! Bedienen Sie keine elektrischen Werkzeuge und Maschinen! Arbeiten Sie nicht ohne sicheren Halt! Beachten Sie besonders, dass Alkohol Ihre Verkehrstüchtigkeit noch weiter verschlechtert!
Gelborange S kann allergische Reaktionen hervorrufen.
Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, beginnt man die Behandlung in der 1. Woche mit der Einnahme von täglich 150 mg Mesuximid (1 Hartkapsel Petinutin 150 mg). Wenn nötig, wird innerhalb der nächsten 7 Wochen in jeder Woche die Tagesdosis um 150 mg Mesuximid erhöht, bis eine Dosis von maximal 1 200 mg Mesuximid (8 Hartkapseln Petinutin 150 mg bzw. 4 Hartkapseln Petinutin 300 mg) pro Tag erreicht ist. Über die notwendige Dosis für eine Dauerbehandlung entscheidet der Arzt. Um die verordnete Tagesdosis zu erreichen, können Petinutin 150 mg und Petinutin 300 mg alternativ verwendet werden.
Art der Anwendung
Die vom Arzt verordnete Tagesmenge sollte auf mehrere Gaben am Tag verteilt und jeweils während einer Mahlzeit eingenommen werden. Jede Dosisänderung von Petinutin 150 mg sollte, ebenso wie die Zugabe oder das Absetzen eines anderen Arzneimittels, langsam vollzogen werden.
Petinutin 150 mg kann mit anderen zur Behandlung der Epilepsie bestimmten Arzneimitteln (Antikonvulsiva) gemeinsam verabreicht werden, sofern im Krankheitsbild kombinierte Epilepsieformen auftreten. Petinutin 150 mg kann bei alleiniger Gabe zur Behandlung gemischter Epilepsien bei einigen Patienten die Häufigkeit von großen epileptischen Anfällen erhöhen. Ob ein zusätzlicher Schutz vor großen epileptischen Anfällen (Grand Mal) erforderlich ist, muss im Einzelfall entschieden werden.
Dauer der Anwendung
Die Dauer der Anwendung richtet sich nach den klinischen Erfordernissen. In der Regel ist eine Langzeittherapie notwendig. Die Dauer der Anwendung wird vom behandelnden Arzt festgelegt.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Petinutin 150 mg zu stark oder zu schwach ist.
Bei einer Überdosierung von Petinutin 150 mg treten die Nebenwirkungen in verstärktem Maße auf. In Einzelfällen kann das Bewusstsein beeinträchtigt werden bis hin zu Komazuständen. Bitte benachrichtigen Sie sofort Ihren behandelnden Arzt oder Apotheker.
Ein eventuelles Absetzen von Petinutin 150 mg sollte ausschleichend erfolgen. Durch ein abruptes Absetzen können epileptische Anfälle ausgelöst werden.
Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei etwa einem Drittel der Patienten führt Mesuximid zu Nebenwirkungen.
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig: kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen
Häufig: kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen
Gelegentlich: kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen
Selten: kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen
Sehr selten: kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen
Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Häufigkeit nicht bekannt: Störungen der Blutzellbildung (einschließlich einige mit letalem Ausgang) wie Leukopenie, Eosinophilie, Thrombopenie, Panzytopenie mit oder ohne Knochenmarksuppression, aplastische Anämie, Monozytose
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen Häufig: Gewichtsabnahme
Häufigkeit nicht bekannt: Symptome einer bestimmten Stoffwechselstörung der Leber (akute hepatische Porphyrie)
Psychiatrische Erkrankungen
Häufig: Reizbarkeit, Euphorie, Bewegungsdrang
Gelegentlich: Verhaltensstörungen, psychotische Episoden (paranoid-halluzinatorische Symptome, Angstzustände, Unruhe)
Häufigkeit nicht bekannt: Aggressivität, akustische Halluzinationen, Depression, Nervosität
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Kopfschmerzen, Schwindelgefühl, Sedierung, Schlaflosigkeit, Gangstörungen Gelegentlich: Lichtscheu (Photophobie)
Häufigkeit nicht bekannt: Benommenheit, Schläfrigkeit
Augenerkrankungen
Häufig: Sehstörungen
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts (Magen-Darm-System) Sehr häufig: Magenbeschwerden, Übelkeit, Erbrechen, Schluckauf Häufig: Durchfall
Häufigkeit nicht bekannt: Bauchschmerzen, Verstopfung, Magenschmerzen
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Häufigkeit nicht bekannt: Blut im Urin (Hämaturie), Eiweiß im Urin (Proteinurie)
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes Gelegentlich: allergische Reaktionen
Sehr selten: Lupus-erythematodes-ähnliche Krankheitsbilder
Häufigkeit nicht bekannt: Stevens-Johnson-Syndrom, Nesselfieber, Hautausschlag
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Sehr häufig: Appetitminderung
Häufigkeit nicht bekannt: Fieber
Dosisabhängige Nebenwirkungen können Appetitminderung, Magenbeschwerden, Schluckauf, Übelkeit, Erbrechen, Gewichtsabnahme und Durchfall, Kopfschmerzen, Schwindelgefühl und Sehstörungen, Euphorie, Reizbarkeit, sedierende Wirkungen, Schlaflosigkeit, Bewegungsdrang und Gangstörungen sein.
Gelborange S kann allergische Reaktionen hervorrufen.
Maßnahmen
Bitte informieren Sie Ihren Arzt über aufgetretene Nebenwirkungen, damit er diese gegebenenfalls spezifisch behandeln kann.
Beim Auftreten von nicht dosisabhängigen Nebenwirkungen sollte die Behandlung mit Petinutin 150 mg in Absprache mit Ihrem Arzt abgesetzt werden. Die Häufigkeit und Schwere von dosisabhängigen Nebenwirkungen lassen sich durch einschleichenden Therapiebeginn mit langsamer Dosissteigerung sowie durch Einnahme von Petinutin 150 mg nach den Mahlzeiten vermindern.
Beim unerwarteten Auftreten von Depression, Aggressivität oder anderen Verhaltensstörungen wird ein langsames Absetzen des Arzneimittels empfohlen.
Wenn sich Anzeichen eines Infektes entwickeln (z. B. Halsentzündung, Fieber) sollte Ihr Arzt eine Blutbildkontrolle erwägen.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.
Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Etikett nach „Verwendbar bis“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.
Nicht über 25 °C lagern.
Entsorgen Sie Arzneimittel niemals über das Abwasser (z. B. nicht über die Toilette oder das Waschbecken). Fragen Sie in Ihrer Apotheke, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei. Weitere Informationen finden Sie unter www.bfarm.de/arzneimittelentsorgung.
Der Wirkstoff ist Mesuximid. 1 Hartkapsel enthält 150 mg Mesuximid.
Die sonstigen Bestandteile sind: Gelatine, Maisstärke, Chinolingelb (E 104), Gelborange S (E 110). Drucktinte: Schellack (E 904), Ammoniumhydroxid, Kaliumhydroxid, Eisenoxid (E 172).
Bei Petinutin 150 mg handelt es sich um gelbliche, durchscheinende Hartkapseln mit dem Aufdruck „150 mg“ auf der einen und „F 537“ auf der anderen Kapselhälfte.
Eine Packung enthält 100 Hartkapseln.
PFIZER PHARMA PFE GmbH
Linkstr. 10
10785 Berlin
Tel.: 0800 8535555
Fax: 0800 8545555
Pfizer Manufacturing Deutschland GmbH
Betriebsstätte Freiburg
Mooswaldallee 1
79090 Freiburg
palde-0v25pet-hk-150
PZN - 02498197
Zuletzt aktualisiert am 10.08.2022
Folgende Medikamente enthalten auch den Wirksstoff Mesuximid. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, über ein mögliches Subsitut zu Petinutin 150 mg
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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden
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