Rheumon Creme

Rheumon Creme
Wirkstoff(e)Etofenamat
ZulassungslandDE
ZulassungsinhaberMylan Healthcare GmbH
Zulassungsdatum16.05.1983
ATC CodeM02AA06
AbgabestatusApothekenpflichtig
Verschreibungsstatusnicht verschreibungspflichtig
Pharmakologische GruppeTopische Mittel gegen Gelenk- und Muskelschmerzen

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

RHEUMON CREME ist ein Arzneimittel zur Anwendung auf der Haut.

Der Wirkstoff Etofenamat gehört zur Gruppe der nichtsteroidalen (kortisonfreien) Antirheu- matika (Rheumamittel) und besitzt entzündungshemmende (antiphlogistische) und schmerz- lindernde (analgetische) Eigenschaften.

Anwendungsgebiete

Zur äußerlichen unterstützenden symptomatischen Behandlung von Schmerzen:

  • bei akuten Zerrungen, Verstauchungen oder Prellungen im Bereich der Extremitäten infol- ge stumpfer Traumen, z.B. Sportverletzungen;
  • der gelenknahen Weichteile (z.B. Schleimbeutel, Sehnen, Bänder und Gelenkkapsel) bei Arthrose des Kniegelenks.

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Rheumon Creme darf nicht angewendet werden:

  • wenn Sie allergisch gegen den Wirkstoff Etofenamat, den Hauptmetaboliten Flufenamin- säure, oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind;
  • falls Sie nach vorheriger Einnahme von nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) oder Acetylsalicylsäure schon einmal unter allergischen Reaktionen wie z.B. Asthma, Atemnot, laufender Nase, Schwellung oder Nesselsucht gelitten haben;
  • auf offenen Verletzungen, bei Entzündungen oder Infektionen der Haut, sowie auf Ekze- men;
  • an Augen, Lippen oder Schleimhäuten;
  • bei Kindern und Jugendlichen;
  • im letzten Schwangerschaftsdrittel;
  • im ersten und zweiten Drittel der Schwangerschaft nur nach sorgfältiger Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses (siehe Absatz „Schwangerschaft und Stillzeit“).

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Bei akuten Zuständen, die mit starker Rötung, Schwellung oder Überwärmung von Gelenken einhergehen, bei andauernden oder sich verschlimmernden Beschwerden sollte ein Arzt auf- gesucht werden.

RHEUMON CREME darf nur unter bestimmten Vorsichtsmaßnahmen und direkter ärztlicher Kon- trolle angewendet werden,

  • wenn Sie an Asthma, Heuschnupfen, Nasenschleimhautschwellungen (sog. Nasenpolypen) oder chronisch obstruktiven Atemwegserkrankungen oder chronischen Atemwegsinfektio- nen (besonders gekoppelt mit heuschnupfenartigen Erscheinungen) leiden.
  • falls Sie auch gegen andere Stoffe überempfindlich reagieren z. B. mit Hautreaktionen, Juckreiz oder Nesselfieber.

Meiden Sie während der Behandlung mit RHEUMON CREME sowie 2 Wochen danach direktes Sonnenlicht und Solariumbesuche.

Kinder sollen nicht mit den mit dem Arzneimittel eingeriebenen Hautpartien in Kontakt ge- langen.

Das Auftreten systemischer Nebenwirkungen durch die Anwendung von RHEUMON CREME kann nicht ausgeschlossen werden, wenn das Arzneimittel auf großen Hautbereichen und über einen längeren Zeitraum hinweg angewendet wird

CREME

Durch RHEUMON CREME können auf polierten Möbeln oder Kunststoffen Verfärbungen oder Veränderungen der Oberfläche hervorgerufen werden. Daher ggf. die Hände nach dem Ein- reiben waschen oder den Kontakt mit oben genannten Gegenständen vermeiden.

Anwendung von Rheumon Creme zusammen mit anderen Arzneimitteln:

Es ist bisher nicht bekannt, dass besondere Maßnahmen notwendig sind, wenn Sie RHEUMON zusammen mit anderen Arzneimitteln anwenden.

Der behandelnde Arzt sollte dennoch darüber informiert werden, welche Medikamente gleichzeitig angewendet werden bzw. bis vor kurzem angewendet wurden.

Schwangerschaft und Stillzeit Schwangerschaft

Im ersten und zweiten Drittel der Schwangerschaft dürfen Sie RHEUMON CREME nur nach Rücksprache mit dem Arzt anwenden.

Im letzten Schwangerschaftsdrittel dürfen Sie RHEUMON CREME nicht anwenden, da ein erhöh- tes Risiko von Komplikationen für Mutter und Kind nicht auszuschließen ist.

Stillzeit

Da Etofenamat in geringen Mengen in die Muttermilch übergeht, sollte eine längere Anwen- dung von RHEUMON CREME in der Stillzeit nach Möglichkeit vermieden und eine maximale Tagesdosis von 13 g (siehe Abschnitt 3) nicht überschritten werden. Stillende dürfen, um eine Aufnahme durch den Säugling zu vermeiden, das Arzneimittel nicht im Brustbereich anwen- den.

Die Hände sollten nach Anwendung von RHEUMON CREME gewaschen werden, um einen Kon- takt des Säuglings mit dem Arzneimittel zu vermeiden.

Rheumon Creme enthält Benzylalkohol

1 g RHEUMON CREME enthält 15 mg Benzlylalkohol. Benzylalkohol kann allergische Reaktio- nen und leichte lokale Reizungen hervorrufen.

Sonstige Bestandteile siehe unter Punkt 6. „Weitere Informationen“.

Wie wird es angewendet?

Wenden Sie dieses Arzneimittel immer genau wie in dieser Packungsbeilage beschrieben bzw. genau nach der mit Ihrem Arzt oder Apotheker getroffenen Absprache an. Fragen

Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.

Nur zur äußerlichen Anwendung! Nicht einnehmen!

RHEUMON CREME ist ein Arzneimittel, bei dem die aufzutragende Crememenge je nach Art und Schwere der Erkrankung für den einzelnen Patienten sehr unterschiedlich sein kann; die fol- genden Angaben sind deshalb Durchschnittswerte.

Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:

Mehrmals (3 - 4 mal) täglich sollte ein 5 cm langer Cremestrang, bei größeren schmerzhaften Gebieten ein bis zu 10 cm langer Strang (entspricht ca. 1,7 bis 3,3 g pro Anwendung) RHEU- MON CREME dünn aufgetragen und leicht eingerieben werden. Die Hände sollten nach dem Auftragen des Produktes gewaschen werden, außer wenn diese die zu behandelnden Stellen

sind.

Vor Anlegen eines Verbandes sollte RHEUMON CREME einige Minuten auf der Haut eintrock- nen. Von der Anwendung eines Okklusiv-Verbandes wird abgeraten.

Bei rheumatischen Erkrankungen ist in den meisten Fällen eine Behandlungsdauer von 3 - 4 Wochen ausreichend; bei stumpfen Verletzungen (z. B. Sportverletzungen) kann die Behand- lungsdauer bis zu 2 Wochen betragen. Über die Dauer der Behandlung entscheidet der behan- delnde Arzt. Bei weiter bestehenden Beschwerden ist der Arzt aufzusuchen, der über das wei- tere Vorgehen entscheidet.

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von RHEUMON CREME zu stark oder zu schwach ist.

Wenn Sie eine größere Menge von Rheumon Creme angewendet haben, als Sie sollten

Bei Überschreitung der empfohlenen Dosierung bei der Anwendung auf der Haut sollte die Creme wieder entfernt und mit Wasser abgewaschen werden. Bei Anwendung von wesentlich zu großen Mengen oder versehentlicher Einnahme von RHEUMON CREME ist der Arzt zu be- nachrichtigen.

Ein spezifisches Antidot existiert nicht.

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wie alle Arzneimittel kann RHEUMON CREME Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

Gelegentliche Nebenwirkungen (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen):

Lokale Hautreaktionen (Dermatitis) wie z. B. Hautrötungen, Jucken, Brennen, Hautausschlag auch mit Pustel- oder Quaddelbildung

Seltene Nebenwirkungen (kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen):

  • Lokale allergische Reaktionen (Kontaktdermatitis) und Überempfindlichkeitsreaktionen

Sehr seltene Nebenwirkungen (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen):

• Schwellungen

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar):

• Lichtüberempfindlichkeit

Überempfindlichkeitsreaktionen wurden nach der systemischen Anwendung von nichtsteroi- dalen Antirheumatika berichtet. Sie können sich äußern als: (a) unspezifische allergische Re- aktionen (z.B. Schwellungen von Gesicht, Zunge und innerem Kehlkopf mit Einengung der Luftwege) und einer Anaphylaxie (z.B. Herzrasen, Blutdruckabfall bis zum bedrohlichen Schock, (b) Reaktivität der Atemwege mit Asthma, verstärktem Asthma, Atemnot durch Ver- engung der Atemwege oder Atemnot, oder (c) verschiedene Hautreaktionen, einschließlich Hautausschläge verschiedener Arten, Juckreiz, Nesselsucht, Kapillarblutungen in der Haut

(Purpura), Schwellung der Haut im Gesicht und seltener exfoliativen und bullösen Dermato- sen (einschließlich epidermaler toxischer Nekrolyse, Stevens-Johnson-Syndrom und Erythe- ma multiforme). Sobald eines dieser Symptome erscheint, was nach der ersten Anwendung bereits möglich ist, ist sofortige medizinische Hilfe erforderlich.

Wenn RHEUMON CREME großflächig auf die Haut aufgetragen und über einen längeren Zeit- raum angewendet wird, ist das Auftreten von Nebenwirkungen, die ein bestimmtes Organsys- tem oder auch den gesamten Organismus betreffen, wie sie unter Umständen nach systemi- scher Anwendung Etofenamat-haltiger Arzneimittel auftreten können, nicht auszuschließen.

Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie kön- nen Nebenwirkungen auch direkt dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt wer- den.

Welche Gegenmaßnahmen sind bei Nebenwirkungen zu ergreifen?

Nach Absetzen des Arzneimittels bilden sich die Hauterscheinungen meist rasch zurück, so dass spezielle Maßnahmen nicht erforderlich sind.

Wie soll es aufbewahrt werden?

Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.

Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und auf der Tube nach angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden.

Aufbewahrungsbedingungen:

Nicht über 25 °C lagern.

Hinweis auf Haltbarkeit nach Anbruch:

Nach Öffnen der Tube ist das Arzneimittel noch 12 Wochen haltbar.

Weitere Informationen

Der Wirkstoff ist: Etofenamat

Die sonstigen Bestandteile sind:

Benzylalkohol, wasserfreie Citronensäure (Ph. Eur.), Glycerolmono/di(palmitat, stearat), Isopropylmyristat (Ph. Eur.), Macrogolstearat 5000, Hymetellose, Natriumcitrat 2H2O, gerei- nigtes Wasser.

Wie Rheumon Creme aussieht und Inhalt der Packung

RHEUMON CREME ist eine weiße Creme und in Originalpackungen zu 50 g Creme (N1) und 100 g Creme (N2) erhältlich.

Pharmazeutische Unternehmer und Hersteller

Mylan Healthcare GmbH Freundallee 9A

30173 Hannover

Mitvertrieb:

MEDA Pharma GmbH & Co. KG

Benzstr.1

61352 Bad Homburg

Tel: +49 6151 95120 

Dieses Arzneimittel ist in den Mitgliedsstaaten des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) unter folgenden Bezeichnungen zugelassen:

Belgien: Flexium Creme 10%

Italien: Gemadol 10 % Crema

Luxemburg: Rheumon Creme Polen: Rheumon

Portugal: Reumon Creme

Ungarn: Rheumon Creme

Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im März 2019.

Ratschläge und Hilfen für Rheuma-Patienten

Neben der medikamentösen Behandlung werden Sie gewiss die Ratschläge und Anweisungen Ihres Arztes beachten. Nachstehende Empfehlungen und Hinweise sollen diese ergänzen; vielleicht sind Ihnen einige schon bekannt. In Zweifelsfällen fragen Sie bitte Ihren Arzt.

  1. Streben Sie bei Übergewicht konsequent Ihr Normalgewicht an.
  2. Nehmen Sie eine ausgewogene und vitaminhaltige Kost zu sich. (Keineswegs nur Fleisch, sondern auch Fisch und vor allem Molkereiprodukte sollten Ihnen als Eiweißquellen die- nen).
  3. Den Genuss von Alkohol und Nikotin sollten Sie unterlassen, zumindest aber stark ein- schränken.
  4. Sorgen Sie für genügend Flüssigkeitsaufnahme (1,5 bis 2 l/Tag) und regelmäßigen Stuhl- gang: Eine ausreichende Entschlackung ist wichtig.
  5. In diesem Sinne ist auch 1 Diättag pro Woche empfehlenswert: Saft-, Milch-, Obst- oder Reistag (Apfel- oder Tomatenreis).
  6. Verhindern Sie längere Abkühlung (Auskühlung), nicht nur der rheumatischen Körperpar- tien, namentlich im Zusammenhang mit Feuchtigkeit und Nässe, Zugluft auf erhitzte Körperoberflächen usw.
  7. Rheumatisch erkrankte Gelenke sollten Sie nicht "ruhigstellen", sondern nach Abklingen der akuten Entzündung durch aktive Übungen funktionsfähig halten.
  8. Auch arthrotische Gelenke sind mit aktiven Bewegungen vor dem Versteifen zu bewah- ren.
    Aber vermeiden Sie Leistungssport und Überanstrengungen. Fragen Sie Ihren Arzt nach spezieller Gymnastik, vor allem auch bei Beschwerden der Wirbelsäule.
  9. Besonders günstig für die Erhaltung der Beweglichkeit ist häufiges Schwimmen: Achten Sie jedoch dabei auf die Wassertemperatur, die bei mindestens 28°C liegen sollte, um Muskelverspannungen auszuschließen. (Legen Sie die nasse Badebekleidung unmittelbar nach dem Verlassen des Wassers ab.) Ferner sind empfehlenswert: Radfahren, Skiwan- dern.
  10. Bei Beschwerden der Wirbelsäule vermeiden Sie ununterbrochenes, längeres Autofahren (Pause nach ca. 1,5 Stunden mit Verlassen des Fahrzeugs, Ausgleichsbewegungen) und überprüfen Sie mit fachmännischer Beratung etwaige ungünstig gestaltete Sitzmöbel am Arbeitsplatz und daheim sowie Ihr Bett mit seinen Matratzen, Kissen usw. (evtl. befragen Sie Ihren Arzt).
  11. Bei Sehnenscheiden- und Schleimbeutelentzündungen, Zerrungen, Verrenkungen und Verstauchungen sind im Gegensatz zu obigen Hinweisen Schonung und ggf. Ruhigstel- lung am Platze, vorsichtiges Üben erst nach Verschwinden der Schmerzen und Schwel- lungen.
  12. Wählen Sie für die Leibwäsche saugfähige "atmungsaktive" Gewebe und für die Oberbe- kleidung zwar wärmeisolierende, aber die Körperwärme nicht stauende Textilien.

Zuletzt aktualisiert am 11.01.2023

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden

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