Riamet 20 mg/120 mg Tabletten

Riamet 20 mg/120 mg Tabletten
Wirkstoff(e)Artemether, Lumefantrin
ZulassungslandDE
ZulassungsinhaberNovartis Pharma GmbH
Zulassungsdatum22.03.2001
ATC CodeP01BF01
AbgabestatusApothekenpflichtig
Verschreibungsstatusverschreibungspflichtig
Pharmakologische GruppeMalariamittel

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Riamet enthält zwei Substanzen, Artemether und Lumefantrin. Sie gehören zu einer Gruppe von Arzneimitteln, die als Anti-Malaria-Mittel bezeichnet werden.

Riamet wird nur zur Behandlung von akuten, unkomplizierten Malaria-Infektionen angewendet, die durch einen als „Plasmodium falciparum“ bezeichneten Parasiten verursacht werden. Dieser Parasit ist ein winziger Organismus, der aus einer Zelle besteht und sich in roten Blutkörperchen findet.

Riamet wird zur Behandlung von Erwachsenen, Kindern und Säuglingen mit einem Körpergewicht von 5 kg und darüber verwendet.

Riamet wird nicht zur Verhinderung der Malaria oder zur Behandlung der schweren Malaria (wenn sie das Gehirn, die Lungen oder die Nieren befallen hat) verwendet.

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Riamet darf nicht eingenommen werden,

  • wenn Sie allergisch gegen Artemether, Lumefantrin oder einen der in Abschnitt 6 genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
  • wenn Sie eine schwere Form der Malaria-Infektion haben, bei der Teile Ihres Körpers wie Gehirn, Lungen oder Nieren befallen sind.
  • wenn Sie eine Störung am Herzen wie Veränderungen von Herzrhythmus oder Geschwindigkeit des Herzschlags, einen langsamen Herzschlag oder eine schwere Herzkrankheit haben.
  • wenn eines Ihrer Familienmitglieder (Eltern, Großeltern, Brüder oder Schwestern) plötzlich aufgrund eines Herzproblems verstorben ist oder mit einem Herzproblem geboren wurde.
  • wenn Ihr Arzt Ihnen mitgeteilt hat, dass Sie niedrige Spiegel von Elektrolyten wie Kalium oder Magnesium im Blut haben.
  • wenn Sie folgende Arzneimittel einnehmen: Flecainid, Metoprolol, Imipramin, Amitriptylin, Clomipramin, bestimmte Antibiotika (Makrolide, Fluorochinolone, Imidazol), Triazol- Antimykotika, Terfenadin, Astemizol, Cisaprid (siehe auch „Einnahme von Riamet zusammen mit anderen Arzneimitteln“).
  • wenn Sie bestimmte Arzneimittel einnehmen (siehe auch „Einnahme von Riamet zusammen

mit anderen Arzneimitteln“)

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie Riamet einnehmen, wenn einer der obigen Punkte auf Sie zutrifft.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Riamet einnehmen,

  • wenn Sie schwerwiegende Leber- oder Nierenprobleme haben.
  • wenn Sie eine Störung am Herzen haben, wie ein ungewöhnliches elektrisches Signal, das als „Verlängerung des QT-Intervalls“ bezeichnet wird.
  • wenn Sie sowohl mit dem Parasiten „Plasmodium falciparum“ als auch mit dem Parasiten
    „Plasmodium vivax“ infiziert sind.
  • wenn Sie andere Arzneimittel zur Behandlung der Malaria einnehmen/anwenden oder eingenommen/angewendet haben. Einige dieser Arzneimittel dürfen nicht gleichzeitig mit Riamet angewendet werden.
  • wenn Sie in den ersten 3 Monaten schwanger sind oder schwanger werden möchten. Ihr Arzt wird versuchen, Ihnen zunächst ein anderes Arzneimittel zu geben.
  • wenn es Ihnen schlechter geht oder wenn es Ihnen so schlecht geht, dass Sie nichts essen oder trinken möchten.

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie Riamet einnehmen, wenn einer dieser Punkte auf Sie zutrifft.

Einnahme von Riamet zusammen mit anderen Arzneimitteln

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.

Nehmen Sie insbesondere dieses Arzneimittel nicht ein und informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie eines der folgenden Arzneimittel einnehmen/anwenden:

  • Arzneimittel zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen wie Flecainid oder Metoprolol
  • Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen wie Imipramin, Amitriptylin oder Clomipramin
  • Folgende Arzneimittel, die zur Behandlung von Infektionen verwendet werden:

    • Rifampicin, ein Antibiotikum zur Behandlung von Lepra oder Tuberkulose
    • Antibiotika einschließlich folgender Klassen: Makrolide oder Fluorochinolone
    • Arzneimittel gegen Pilzinfektionen (Antimykotika vom Imidazol- oder Triazol-Typ)
  • Arzneimittel, die zur Behandlung von Allergien oder Entzündungen verwendet werden, die als „nicht sedierende Antihistaminika“ bezeichnet werden, wie Terfenadin oder Astemizol
  • Cisaprid, ein Arzneimittel, das zur Behandlung von Magen-Problemen verwendet wird
  • Bestimmte Arzneimittel zur Behandlung der Epilepsie (wie z. B. Carbamazepin oder Phenytoin)
  • Johanniskraut (Hypericum perforatum), eine Arzneipflanze oder ein Extrakt dieser Arzneipflanze zur Behandlung von depressiven Verstimmungen

Nehmen Sie Riamet nicht ein, wenn Sie eines der oben genannten Arzneimittel einnehmen/anwenden.

Bitte informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie folgende Arzneimittel einnehmen/anwenden:

  • andere Arzneimittel zur Behandlung der Malaria
  • Arzneimittel zur Behandlung von HIV-Infektionen oder AIDS.
  • hormonelle Verhütungsmittel (bitte verwenden Sie in diesem Fall ein zusätzliches Verhütungsmittel.)

Einnahme von Riamet zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken

Riamet sollte mit fettreichen Nahrungsmitteln oder Getränken wie Milch eingenommen werden. Grapefruitsaft sollte vorsichtig verwendet werden. Bitte fragen Sie Ihren Arzt, welche Nahrungsmittel oder Getränke Sie am besten zur Einnahme von Riamet verwenden.

Schwangerschaft und Stillzeit

Riamet wird in den ersten 3 Schwangerschaftsmonaten nicht empfohlen, sofern Ihr Arzt die Möglichkeit hat, Ihnen zunächst ein alternatives Arzneimittel zu geben. In den späteren Stadien der Schwangerschaft sollten Sie Riamet nur einnehmen, wenn Ihr Arzt es für Sie für angemessen hält.

Ihr Arzt wird mit Ihnen über die möglichen Risiken einer Einnahme von Riamet während der Schwangerschaft sprechen. Wenn Sie hormonelle Verhütungsmittel anwenden, sollten Sie etwa einen Monat lang zusätzlich ein weiteres Verhütungsmittel verwenden.

Während der Einnahme von Riamet sollten Sie nicht stillen. Wenn Sie Riamet abgesetzt haben, sollten Sie mindestens 1 Woche warten, bevor Sie wieder mit dem Stillen beginnen.

Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein, oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Riamet kann dazu führen, dass Sie müde werden, Ihnen schwindelig wird oder Sie sich allgemein schwach fühlen. Sollte dies der Fall sein, führen Sie kein Fahrzeug und bedienen Sie keine Werkzeuge oder Maschinen.

Riamet enthält Natrium

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Tablette, d. h., es ist nahezu „natriumfrei“.

Wie wird es angewendet?

Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.

Einnahme von Riamet

  • Die Tabletten sollten mit fettreichen Nahrungsmitteln oder Getränken wie Milch eingenommen werden. Bitte fragen Sie Ihren Arzt, welche Nahrungsmittel oder Getränke Sie am besten zur Einnahme von Riamet verwenden.
  • Bitte informieren Sie Ihren Arzt, wenn es Ihnen schlechter geht oder wenn es Ihnen so schlecht geht, dass Sie nichts essen oder trinken möchten.
  • Wenn Sie innerhalb von 1 Stunde nach der Tabletten-Einnahme erbrechen, nehmen Sie die Dosis noch einmal ein. Bitte fragen Sie Ihren Arzt, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.

Anwendung bei Kindern

Werden die Tabletten Kleinkindern oder Säuglingen gegeben, können sie zerkleinert werden.

Zur Behandlung Ihres Kindes werden Sie eine Packung mit 24 Tabletten erhalten. Befolgen Sie bitte sorgfältig die Anweisungen Ihres Arztes und verwenden Sie nur so viele Tabletten wie erforderlich. Bitte geben Sie die restlichen Tabletten an Ihren Apotheker zurück.

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

Die meisten Nebenwirkungen sind leicht bis mäßig ausgeprägt und verschwinden im Allgemeinen innerhalb weniger Tage bis weniger Wochen nach der Behandlung. Einige Nebenwirkungen werden häufiger bei Kindern berichtet, andere häufiger bei Erwachsenen. In den Fällen, bei denen ein Unterschied besteht, ist in der Liste unten die höhere Häufigkeit angegeben.

Einige Nebenwirkungen könnten schwerwiegend sein und müssen sofort medizinisch überwacht werden.

Selten (kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen)

Wenn Sie einen Ausschlag bekommen oder Gesicht, Lippen, Zunge oder Rachen anschwellen mit Schluck- oder Atembeschwerden, informieren Sie sofort Ihren Arzt. Es handelt sich um Anzeichen einer allergischen Reaktion.

Weitere Nebenwirkungen:

Sehr häufig (kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen)

Schneller Herzschlag, Kopfschmerzen, Schwindel, Husten, Erbrechen, Magen-/Bauchschmerzen, Krankheitsgefühl/Übelkeit, Gelenk- oder Muskelschmerzen, Appetitverlust, allgemeine Schwäche, Müdigkeit, Schlafstörungen.

Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen)

Unfreiwilliges Muskelzucken (manchmal in Form von schnellen Krämpfen), Herzrhythmusstörungen (sogenannte QTc-Verlängerung), Beschwerden wie z. B. ungeklärte andauernde Übelkeit, Magenprobleme, Appetitlosigkeit, ungewöhnliche Müdigkeit oder Schwäche (Anzeichen von Leberproblemen), Durchfall, Gangstörungen*, Kribbeln oder Taubheitsgefühl in den Händen und Füßen*, Hautausschlag oder Hautjucken, Schlaflosigkeit.

Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen)

Unfähigkeit zur Koordination von Bewegungen*, verminderte Empfindlichkeit der Haut*, Schläfrigkeit, juckender Hautausschlag.

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Anämie aufgrund eines Abbaus roter Blutkörperchen, die bis zu wenige Wochen nach Beenden der Behandlung berichtet wurde (verzögerte hämolytische Anämie).

*) Diese Nebenwirkungen wurden bei Erwachsenen und Jugendlichen im Alter über 12 Jahren berichtet.

Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de, anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.

Wie soll es aufbewahrt werden?

Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.

Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.

Nicht über 30 °C lagern.

Sie dürfen dieses Arzneimittel nicht einnehmen, wenn Sie bemerken, dass die Packung beschädigt ist oder so aussieht, als sei sie manipuliert worden.

Entsorgen Sie Arzneimittel niemals über das Abwasser (z. B. nicht über die Toilette oder das Waschbecken). Fragen Sie in Ihrer Apotheke, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei. Weitere Informationen finden Sie unter www.bfarm.de/arzneimittelentsorgung.

Weitere Informationen

Was Riamet enthält

  • Die Wirkstoffe sind Artemether und Lumefantrin. Jede Tablette Riamet enthält 20 mg Artemether und 120 mg Lumefantrin.
  • Die sonstigen Bestandteile sind Polysorbat 80, Hypromellose, mikrokristalline Cellulose, hochdisperses Siliciumdioxid, Croscarmellose-Natrium und Magnesiumstearat (Ph. Eur) [pflanzlich].

Wie Riamet aussieht und Inhalt der Packung

Riamet Tabletten sind hellgelb, rund, auf einer Seite ist „NC“ eingeprägt, auf der anderen „CG“.

Riamet Tabletten sind in Blisterpackungen mit 24 Tabletten erhältlich.

Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller

Novartis Pharma GmbH 90327 Nürnberg Telefon: (09 11) 273-0

Telefax: (09 11) 273-12 653 Internet/E-Mail: www.novartis.de

Mitvertrieb:

Hexal AG Industriestraße 25 83607 Holzkirchen Telefon: (08024) 908-0 Fax: (08024) 908-1290

Internet/E-Mail: service@hexal.com

Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im 12/2020.

Zuletzt aktualisiert am 24.08.2023

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden

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