Die Sandostatin-Durchstechflaschen werden als Injektionslösung (subkutan) oder als Konzentrat zur Herstellung eine Infusionslösung verwendet; die Lösung ist klar und farblos.
Der Wirkstoff von Sandostatin ist Octreotid, eine Substanz, die einem im Körper vorkommenden Hormon, dem Somatostatin, sehr ähnlich ist. Sandostatin hemmt die vermehrte Freisetzung von bestimmten Hormonen des Verdauungssystems und von Wachstumshormon.
Bei Patienten mit Überproduktion von Hormonen seitens des Verdauungstraktes (z.B. durch einen Tumor) sowie bei Patienten mit vermehrter Produktion von Wachstumshormon (Akromegalie) vermag Sandostatin die dadurch hervorgerufenen Beschwerden günstig zu beeinflussen. Bei Patienten, die trotz anderweitiger Therapie (Operation oder Chemotherapie) an starken Beschwerden leiden, kann Sandostatin eine Besserung herbeiführen.
Sandostatin wird angewendet:
Zur symptomatischen Behandlung bei metastasierenden Karzinoiden mit Merkmalen des Karzinoid- Syndroms wie Erröten und schwere Durchfälle (hormonell aktiver Tumor des Verdauungssystems).
Bei folgenden seltenen Tumoren ist ein Behandlungsversuch mit Sandostatin gerechtfertigt:
- Gastrinome/Zollinger-Ellison-Syndrom
- VIPome mit starken wässrigen Durchfällen
- Glukagonome mit entzündlicher Hautzerstörung durch eine entzündliche Hautrötung (nekrolytisches, migratorisches Erythem)
- Insulinome zur Kontrolle eines erniedrigeten Zuckerspiegels vor einer Operation und zur Erhaltungstherapie
- GRFome und andere Tumore, die vermehrt Wachstumshormon absondern
Sandostatin kann bei diesen Krankheiten zu einer Besserung der Beschwerden führen, nicht aber zur Heilung.
Zur symptomatischen Behandlung und Senkung von bestimmten Substanzen im Plasma (Wachstumshormon), Insulin-like-growthfactor-I) bei Patienten mit Akromegalie, einer Krankheit, die durch eine gesteigerte Produktion von Wachstumshormon hervorgerufen wird.
Bei manchen Patienten mit sehr starkem Durchfall, die auf keine herkömmlichen Mittel ansprechen, ist ein Behandlungsversuch mit Sandostatin zur Normalisierung der Stuhlausscheidung gerechtfertigt (z.B. bei AIDS-bedingtem Durchfall).
Bei Patienten, die sich einer Operation der Bauchspeicheldrüse unterziehen müssen, verringert Sandostatin die Häufigkeit an Komplikationen, wie z.B. Entzündungen der Bauchspeicheldrüse nach der Operation oder Fistelbildung.
Sandostatin kann auch zur Notfallsbehandlung bei Patienten verwendet werden, die an bestimmten Blutungen der Speiseröhre leiden.