Solu-Medrol darf nicht angewendet werden,
- bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Bestandteilen des Arzneimittels
- bei Pilzinfektionen an inneren Organen
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Solu-Medrol ist erforderlich,
Aufgrund der Ergebnisse einer Studie sollte Solu-Medrol nicht routinemäßig zur Behandlung von Verletzungen am Schädel verwendet werden.
Kortikosteroide können Anzeichen einer beginnenden Infektion maskieren, ebenso können während der Kortikosteroidtherapie neue Infektionen auftreten. Die Resistenz gegenüber Erregern kann vermindert und die Lokalisierung einer Infektion erschwert sein. Die Verwendung von Kortikosteroiden als Einzeltherapie oder in Kombination mit Substanzen, welche die körpereigene Immunabwehr einschränken, kann Infektionen mit jeder Art von Krankheitserregern (Viren, Bakterien, Pilze, Protozoen oder Würmern) an allen Stellen des Körpers ermöglichen. Der Verlauf dieser Infektionen kann leicht, aber auch schwer bis tödlich sein. Die Komplikationsrate steigt mit erhöhter Dosis.
Lebendimpfstoff oder abgeschwächter Lebendimpfstoff darf Patienten, die immunhemmende Dosen von Kortikosteroiden erhalten, nicht verabreicht werden.
Totimpfstoff oder inaktivierter Impfstoff hingegen kann verabreicht werden, wobei der Erfolg solcher Impfungen verringert sein kann. Bei Patienten unter nicht-immunsuppressiven Dosierungen von Kortikosteroiden kann eine indizierte Immunisierung durchgeführt werden.
Solu-Medrol darf bei Tuberkulosepatienten nur bei aktiven Formen der Tuberkulose oder Hauttuberkulose und nur in Kombination mit einer geeigneten tuberkulostatischen Therapie eingesetzt werden. Bei Patienten mit inaktiver Tuberkulose oder Tuberkulinreaktivität ist eine engmaschige Kontrolle erforderlich, da eine Reaktivierung der Erkrankung erfolgen kann. Bei einer Kortikosteroid-Langzeittherapie sollten diese Patienten eine Chemoprophylaxe erhalten.
In seltenen Fällen können akute allergische Allgemeinreaktionen auftreten (z.B. Asthmaanfälle). Deshalb sollten speziell bei Patienten mit bekannter Arzneimittelallergie vor der Anwendung entsprechende Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden.
Nach rascher Verabreichung sehr hoher Dosen von Solu-Medrol wurde über Herzrhythmusstörungen und/oder Kreislaufkollaps und Herzstillstand berichtet. Bei hohen, intravenös verabreichten Dosen wurden während oder nach der Anwendung Bradykardien (Verlangsamung der Herztätigkeit) beobachtet, die von Geschwindigkeit oder Dauer der Verabreichung unabhängig sein können.
Besondere Vorsicht ist geboten bei Patienten mit Herpes simplex-Infektionen am Auge wegen der Gefahr einer Hornhautperforation.
Während einer Kortikosteroid-Behandlung können psychische Störungen auftreten, die von Glücksgefühl, Schlaflosigkeit, Stimmungsschwankungen, Persönlichkeitsveränderungen und schweren Depressionen bis zu echten psychotischen Zuständen reichen können. Auch eine bereits bestehende labile Gemütslage oder psychotische Neigung kann durch eine Kortikosteroid-Behandlung verstärkt werden.
Vorsicht ist geboten bei Patienten mit Darmentzündung oder -geschwür mit drohendem Durchbruch, Abszessen oder anderen eitrigen Entzündungen, mit entzündlichen Ausstülpungen an der Darmwand, mit frischen, operativ angelegten Darmöffnungen, mit aktiven oder stillen Magengeschwüren, eingeschränkter Nierenfunktion, Bluthochdruck, Osteoporose (krankhafte Verminderung der Knochengewebe) und allgemeiner Muskelschwäche.
Bei der Anwendung von hochdosierten Kortikosteroiden kann eine akute Myopathie (entzündliche Muskelerkrankung) auftreten. Dies betrifft insbesondere Patienten mit Störungen der neuromuskulären Übertragung (z.B. Myasthenia gravis) oder Patienten, die gleichzeitig eine Therapie mit neuromuskulär blockierenden Arzneimitteln (z.B. Pancuronium) erhalten. Die akute Myopathie ist generalisiert und kann Augen- und Atmungsmuskulatur in Mitleidenschaft ziehen und in einer Lähmung der Gliedmaßen resultieren. Nach Absetzen der Kortikosteroide kann es Wochen bis Jahre bis zum Eintreten einer Besserung oder Genesung dauern.
In einigen Fällen wurde über Kaposi-Sarkom (eine Hautkrebsart) bei Patienten unter Kortikosteroid- Behandlung berichtet. Nach Abbruch der Kortikosteroid-Therapie können sich die Symptome zurückbilden.
Bei Anwendung von Solu-Medrol mit anderen Arzneimitteln
Bei gleichzeitiger Anwendung von Ciclosporin und Methylprednisolon kommt es zu einer gegenseitigen Hemmung des Stoffwechsels. Dadurch erhöht sich die Wahrscheinlichkeit von Nebenwirkungen, die für diese Substanzen typisch sind. Krampfanfälle wurden bei gleichzeitiger Anwendung beobachtet.
Bestimmte Arzneimittel (z.B. Beruhigungsmittel, Herzmittel und Antibiotika) können die Abbauzeit von Methylprednisolon verkürzen. Dadurch kann eine Erhöhung der Methylprednisolon-Dosis notwendig werden, um die gewünschte Wirksamkeit zu erzielen.
Andere Arzneimittel (z.B. einige Herz- und Blutdruckmittel, bestimmte Antibiotika und Mittel gegen Pilzinfektionen) können den Stoffwechsel von Methlyprednisolon unterdrücken und somit die Abbauzeit verlängern. Um eine zu hohe Anreicherung im Körper zu vermeiden, sollte die Dosis von Solu-Medrol sorgfältig eingestellt werden.
Methylprednisolon kann die Abbauzeit von Aspirin verkürzen. Bei einer Langzeitbehandlung mit Aspirin kann dies zu reduzierten Salicylat-Konzentrationen im Serum führen oder, beim Absetzen von Methylprednisolon, die Gefahr einer Salicylat-Toxizität erhöhen. Besondere Vorsicht ist geboten bei Patienten mit Thrombosegefährdung (Hypoprothrombinämie), die mit Aspirin und Methylprednisolon gleichzeitig behandelt werden.
Die Wirkung von Methylprednisolon auf orale gerinnungshemmende Mittel ist unterschiedlich. Es wurde sowohl über erhöhte als auch über herabgesetzte Wirkung von Gerinnungshemmern berichtet, die gleichzeitig mit Kortikosteroiden verabreicht wurden. Das Gerinnungsverhalten sollte daher in diesen Fällen sorgfältig überwacht werden, um die gewünschte Wirkung zu erzielen.
Schwangerschaft und Stillzeit
Da die Möglichkeit einer Schädigung des ungeborenen Kindes nicht vollkommen ausgeschlossen werden kann, sollte Solu-Medrol während der Schwangerschaft nur nach Abwägung des Nutzen/Risiko-Verhältnisses verabreicht werden.
Kortikosteroide, inklusive Prednisolon, werden in der Muttermilch ausgeschieden; es sollte abgestillt werden.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Es liegen keine Hinweise zur Beeinflussung der Verkehrstüchtigkeit vor.