Staurodorm Neu darf nicht eingenommen werden,
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wenn Sie allergisch gegen Flurazepam, andere Benzodiazepine bzw. einen der in Ab- schnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind,
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bei krankhafter Muskelschwäche (Myasthenia gravis),
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bei bestehender oder vorausgegangener Abhängigkeit von Medikamenten, Alkohol oder Drogen,
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bei schweren Störungen der Atemfunktion,
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bei schlafbegleitendem Aussetzen der Atemfunktion (Schlafapnoe-Syndrom),
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bei schweren Leberschäden,
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bei Störungen der Muskel- und Bewegungskoordination (spinalen und zerebellare Ata- xien),
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bei akuten Vergiftungen mit Alkohol, Schlafmitteln, Schmerzmitteln oder Psychophar- maka (Neuroleptika, Antidepressiva, Lithium).
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Staurodorm Neu einnehmen.
Benzodiazepine werden nicht zur alleinigen Behandlung von bestimmten geistig-seelischen Störungen (Psychosen) empfohlen.
Die Dauer der Behandlung sollte so kurz wie möglich sein, wenn Staurodorm Neu zur Behandlung von Schlafstörungen eingesetzt wird. Sie sollte, einschließlich der schrittweisen Absetzphase, 4 Wochen nicht übersteigen. Eine Verlängerung der Behandlung über diesen Zeitraum hinaus sollte nicht ohne erneute kritische Beurteilung des Zustandsbildes durch Ihren Arzt erfolgen.
Benzodiazepine sollten nicht zur alleinigen Behandlung von Depressionen oder Angstzuständen, die von Depressionen begleitet sind, angewandt werden. Unter Umständen kann die depressive Symptomatik verstärkt werden, wenn keine geeignete Behandlung der Grunderkrankung mit Antidepressiva erfolgt.
Benzodiazepine sollten bei Patienten mit Medikamenten-, Alkohol- und Drogenmissbrauch in der Vorgeschichte nur mit äußerster Vorsicht angewendet werden.
Bei Patienten mit Atemstörungen bzw. mit Störungen der Leber- oder Nierenfunktion ist - wie allgemein üblich - Vorsicht geboten und gegebenenfalls die Dosierung zu verringern.
Absetzerscheinungen
Auch bei plötzlichem Beenden einer kürzeren Behandlung kann es vorübergehend zu so genannten Absetzerscheinungen kommen, wobei die Symptome, die zu einer Behandlung mit Benzodiazepinen führten, in verstärkter Form wieder auftreten können. Als Begleitreaktionen sind Schlafstörungen, Stimmungswechsel, Angstzustände und Unruhe möglich. Da das Risiko von Entzugs- bzw. Absetz-Phänomenen nach plötzlichem Beenden der Therapie höher ist, wird empfohlen, die Behandlung durch schrittweise Verringerung der Dosis zu beenden.
Kinder und Jugendliche
Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren sind von der Behandlung mit Staurodrom Neu auszuschließen.
Ältere Patienten, geschwächte Patienten und Patienten mit hirnorganischen Veränderungen Bei älteren Patienten, geschwächten Patienten und Patienten mit hirnorganischen Veränderungen ist besondere Vorsicht geboten und gegebenenfalls niedriger zu dosieren (siehe Abschnitt 3, Wie ist Staurodrom Neu einzunehmen?). Aufgrund der muskelerschlaffenden (relaxierenden) Wirkung besteht, insbesondere bei nächtlichem Aufstehen, eine erhöhte Sturzgefahr und damit verbunden die Gefahr von Frakturen.
Einnahme von Staurodorm Neu zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Staurodorm Neu mit folgenden Arzneimitteln kann es zu gegenseitiger Verstärkung der Wirkung kommen:
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Schlaf-, Beruhigungs- und Narkosemittel,
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Schmerzmittel,
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angstlösende Mittel (Anxiolytika),
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Mittel zur Behandlung von Anfallsleiden (Antiepileptika),
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Arzneimittel gegen Allergien (Antihistaminika),
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Arzneimittel zur Beeinflussung der seelischen und geistigen Befindlichkeit (Neuroleptika, Antidepressiva),
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bestimmte anti-retrovirale Therapien (Therapien für HIV-Patienten) (z. B. HIV-Protease Inhibitoren wie Ritonavir oder Saquinavir)
Die gleichzeitige Anwendung von Staurodorm Neu und Opioiden (starke Schmerzmittel, Arz- neimittel zur Substitutionstherapie und einige Hustenmittel) erhöht das Risiko von Schläfrig- keit, Atembeschwerden (Atemdepression), Koma und kann lebensbedrohlich sein. Aus diesem Grund sollte die gleichzeitige Anwendung nur in Betracht gezogen werden, wenn es keine anderen Behandlungsmöglichkeiten gibt.
Wenn Ihr Arzt jedoch Staurodorm Neu zusammen mit Opioiden verschreibt, sollten die Dosis und die Dauer der begleitenden Behandlung von Ihrem Arzt begrenzt werden.
Bitte informieren Sie Ihren Arzt über alle opiodhaltigen Arzneimittel, die Sie einnehmen, und halten Sie sich genau an die Dosierungsempfehlung Ihres Arztes. Es könnte hilfreich sein, Freunde oder Verwandte darüber zu informieren, bei Ihnen auf die oben genannten Anzeichen und Symptome zu achten. Kontaktieren Sie Ihren Arzt, wenn solche Symptome bei Ihnen auf- treten.
Bei gleichzeitiger Gabe von Muskelrelaxanzien kann die muskelrelaxierende Wirkung verstärkt werden – insbesondere bei älteren Patienten und bei höherer Dosierung (Sturzgefahr!).
Bei der gleichzeitigen Anwendung von Arzneimitteln, die bestimmte Leberenzyme hemmen, kann die Wirkung von Staurodorm Neu verstärkt werden. Hierzu zählen:
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Mittel zur Behandlung von Magenschleimhautentzündungen und Magengeschwüren, wie Cimetidin und Omeprazol.
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Antibiotika vom Makrolid-Typ wie Erythromycin.
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Mittel zur Verhütung einer Schwangerschaft ("Pille").
Bei gleichzeitiger Anwendung von Substanzen, die bestimmte Leberenzyme aktivieren, wie z. B. Rifampicin, kann die Wirkung von Staurodorm Neu abgeschwächt werden.
Bei gleichzeitiger Anwendung Staurodorm Neu und 4-Hydroxybutansäure (Natriumoxybat) kann eine Dämpfung des zentralen Nervensystems und/oder Atemdepression nicht ausgeschlossen werden.
Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.
Einnahme von Staurodorm Neu zusammen mit Nahrungsmitteln, Getränken und
Alkohol
Während der Behandlung mit Staurodorm Neu sollten Sie auf Alkohol verzichten, da durch Alkohol die Wirkung von Staurodorm Neu in nicht vorhersehbarer Weise verändert und verstärkt werden kann. Auch die Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, werden dadurch weiter beeinträchtigt.
Schwangerschaft, Stillzeit und Fortpflanzungsfähigkeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme von Staurodorm Neu Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
Teilen Sie bitte eine während der Behandlung mit Staurodorm Neu eintretende Schwangerschaft sofort Ihrem Arzt mit! Er wird über eine Weiterführung bzw. einen Abbruch der Behandlung entscheiden.
Bei Einnahme von Staurodorm Neu während der Schwangerschaft über einen Zeitraum von mehreren Wochen oder länger können beim Neugeborenen durch Gewöhnung und Abhängigkeit Entzugserscheinungen nach der Geburt auftreten. Wird Staurodorm Neu gegen Ende der Schwangerschaft oder in größeren Dosen vor oder unter der Geburt verabreicht, können beim Neugeborenen erniedrigte Körpertemperatur, Blutdruckabfall, Atemdämpfung, herabgesetzte Muskelspannung und Trinkschwäche (sog. "floppy-infant-syndrome") auftreten. In publizierten Studien wurde angenommen, dass die Anwendung von Benzodiazepinen (zu dieser Gruppe gehört der Wirkstoff von Staurodorm Neu) im ersten Schwangerschaftsdrittel mit einem erhöhten Risiko von Missbildungen assoziiert ist. Fallberichte über Fehlbildungen und geistige Retardierung der pränatal exponierten Kinder nach Überdosierungen und Vergiftungen liegen vor.
Stillzeit
Staurodorm Neu geht in die Muttermilch über. Deshalb sollte es während der Stillzeit nicht eingenommen werden. Bei zwingender Indikation sollte abgestillt werden.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Schläfrigkeit, Gedächtnisstörungen, verminderte Konzentrationsfähigkeit und beeinträchtigte Muskelfunktion können sich nachteilig auf die Fahrtüchtigkeit oder die Fähigkeit zum Arbeiten mit Maschinen auswirken. Dies gilt in besonderem Maße nach unzureichender Schlafdauer (s. auch "Wechselwirkungen").
Staurodorm Neu enthält Lactose
Bitte nehmen Sie Staurodorm Neu daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.