Pharmakodynamik
Das Medikament wirkt agonistisch an µ-Opioidrezeptoren und dadurch schmerzlindernd und sedierend. Zusätzliche Wirkungen sind Atemdepression, Verringerung des Hustenreizes, Senkung des Pulses und des Blutdrucks und Euphorie.
Pharmakokinetik
Die effektive analgetische Dosis liegt bei 0,002 bis 0,02 mg pro Kilogramm Körpergewicht und ist somit rund 120 Mal höher als bei Moprhin. Das Schmerzmittel ist lipophil und wird hauptsächlich über die Leber ausgeschieden, unter zehn Prozent über die Nieren. Die Wirkdauer ist maßgeblich abhängig von der Applikationsart, nach intravenöser Injektion tritt die Wirkung rasch ein und hält für etwa 30 Minuten an. Bei Sublingualtabletten hält der schmerzlindernde Effekt vier bis sechs Stunden und bei transdermaler Anwendung sogar 48 bis 72 Stunden an.
Wechselwirkungen
Schwächer wirksame Opioide binden an die gleichen Rezeptoren und können diese blockieren, sodass die Wirkung von Fentanyl abgeschwächt wird. Der Abbau erfolgt über CYP3A4, sodass Induktoren dieses Enzyms (z.B. Rifampicin, Johanniskraut) die Wirkung von Fentanyl verringern sowie Inhibitoren (z.B. Clarithromycin, Ketoconazol) die Nebenwirkungen verstärken können. Bei gemeinsamer Anwendung mit Monoaminoxidase-Hemmern kann die kreislauf- und atemdepressive Wirkung verstärkt werden. Ebenfalls Vorsicht ist geboten bei Kombination mit serotonerg wirkenden Antidepressiva (SSRI/SNRI), da dies zu einem Serotonin-Syndrom mit Blutdruckkrisen, Halluzinationen und Koma führen kann.