Grundlagen
Spironolacton ist ein Aldosteronantagonist und gehört zur Gruppe der kaliumsparenden Diuretika. Klinisch wird es bei Bluthochdruck, bei primärem und sekundärem Hyperaldosteronismus oder nephrotischem Syndrom eingesetzt.
ATC Code | C03DA01 |
CAS-Nummer | 52-01-7 |
PUB-Nummer | 5833 |
Drugbank ID | DB00421 |
Summenformel | C24H32O4S |
Molare Masse (g·mol−1) | 416,57 |
Aggregatzustand | fest |
Dichte (g·cm−3) | 1,2 |
Schmelzpunkt (°C) | 207 - 208 |
Siedepunkt (°C) | 597 |
PKS Wert | 18,01; -4,9 |
Spironolacton ist ein Aldosteronantagonist und gehört zur Gruppe der kaliumsparenden Diuretika. Klinisch wird es bei Bluthochdruck, bei primärem und sekundärem Hyperaldosteronismus oder nephrotischem Syndrom eingesetzt.
Pharmakodynamik
Das Diuretikum hemmt die Wirkung des Mineralokortikoids Aldosteron im distalen Tubulus und Sammelrohr der Niere. Der wesentliche Effekt von Aldosteron besteht in der Rückresorption von Natrium, wodurch vermehrt Kalium ausgeschieden wird. Durch die Blockade wird vermehrt Natrium über den Urin ausgeschieden. Gleichzeitig wird weniger Kalium ausgeschieden, sodass die Plasmakonzentration ansteigt.
Pharmakokinetik
Die Bioverfügbarkeit bei oraler Einnahme beträgt ca. 73 %, durch gleichzeitige Nahrungsaufnahme kann diese gesteigert werden. Im Plasma liegt das Diuretikum zu über 90 % gebunden an Proteine vor. Die Ausscheidung erfolgt hauptsächlich über die Nieren, hierbei beträgt die Halbwertszeit 1 bis 2 Stunden. Die Wirkung tritt verzögert nach 2 bis 3 Tagen ein, der maximale Effekt ist nach 5 Tagen erreicht.
Wechselwirkungen
Die gleichzeitige Einnahme von anderen kaliumsparenden Diuretika, wie Amilorid oder Triamteren, oder Eplerenon darf nicht erfolgen. Ebenso können Furosemid, Digoxin, Neomycin oder Adrenalin in Kombination mit Spironolacton eine Hyperkaliämie begünstigen.
Nebenwirkungen
Häufig treten Hyperkaliämien auf, die bis zu Muskellähmungen und Herzrhythmusstörungen führen können. Insbesondere eine parallele Medikation mit ACE-Hemmern oder Sartanen kann eine Hyperkaliämie begünstigen, weshalb bei diesen Patienten regelmäßige Kalium-Kontrollen erfolgen sollten. Weiterhin tritt häufig eine Erhöhung der Harnsäure auf, die Gichtanfälle auslösen kann. Bei Männern kann es zu einer meist reversiblen Vergrößerung der Brustdrüsen (Gynäkomastie) kommen.
Toxikologische Daten
In Tierexperimenten an Ratten lag die mittlere letale Dosis bei oraler Aufnahme bei über 1000 mg pro Kilogramm Körpergewicht. Spironolacton ist während Schwangerschaft und Stillzeit kontraindiziert.
Markus Falkenstätter, BSc
Autor
Mag. pharm. Stefanie Lehenauer
Lektor
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