Aggrastat sollte von einem qualifizierten Arzt verordnet werden, der Erfahrung in der Behandlung von Herzanfällen hat.
Sie haben oder werden Aggrastat in eine Vene verabreicht bekommen. Ihr Arzt legt die geeignete Dosis fest, abhängig von Ihrem Zustand und Ihrem Gewicht.
Anwendung bei Kindern und Jugendlichen
Die Anwendung bei Kindern unter 18 Jahren wird nicht empfohlen.
Wenn Sie eine größere Menge von Aggrastat angewendet haben, als Sie sollten
Ihre Dosis von Aggrastat wird von Ihrem Arzt und Apotheker sorgfältig überwacht und geprüft.
Das am häufigsten berichtete Symptom einer Überdosierung ist Bluten. Wenn Sie eine Blutung bemerken, sollten Sie Ihren Arzt unverzüglich benachrichtigen.
Wenn Sie die Anwendung von Aggrastat vergessen haben
Ihr Arzt wird entscheiden, wann die Dosis verabreicht wird.
Wenn Sie die Anwendung von Aggrastat abbrechen
Ihr Arzt wird entscheiden, wann die Behandlung abgebrochen werden sollte. Wenn Sie Ihre Behandlung jedoch früher abbrechen möchten, sollten Sie andere Optionen mit Ihrem Arzt besprechen.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Dosierung und Art der Anwendung
Bei Patienten, die mit einer frühinvasiven Strategie beim Nicht-ST-Hebungs-Akutem Koronarsyndrom (NSTE-ACS) behandelt werden, bei denen aber für mindestens innerhalb der nächsten 4 Stunden und bis zu 48 Stunden nach der Diagnose keine Angiographie geplant ist, wird Aggrastat intravenös mit einer initialen Infusionsrate von 0,4 Mikrogramm/kg/min für 30 Minuten gegeben. Nach Beendigung der Initialinfusion sollte Aggrastat mit einer Erhaltungsinfusionsrate von 0,1 Mikrogramm/kg/min fortgesetzt werden. Aggrastat soll mit unfraktioniertem Heparin (in der Regel intravenöser Bolus von 50-60 Einheiten (IE)/kg gleichzeitig mit Beginn der Therapie mit Aggrastat, dann mit ca. 1000 IE pro Stunde, titriert anhand der aktivierten partiellen Thromboplastinzeit (aPTT), welche ca. das 2fache des Normalwerts betragen sollte) und, sofern nicht kontraindiziert, oralen Thrombozytenaggregationshemmern angewendet werden, einschließlich, jedoch nicht beschränkt auf Acetylsalicylsäure.
Bei Patienten mit NSTE-ACS, die innerhalb der ersten 4 Stunden nach der Diagnose mit einer PCI behandelt werden sollen, sowie bei Patienten mit akutem Myokardinfarkt, bei denen eine primäre PCI vorgesehen ist, sollte Aggrastat als Initialbolus von 25 Mikrogramm/kg über 3 Minuten verabreicht werden, gefolgt von einer kontinuierlichen Erhaltungsinfusion mit einer Rate von 0,15 Mikrogramm/kg/min über 12 bis 24, und bis zu 48 Stunden. Aggrastat sollte mit unfraktioniertem Heparin (Dosierung wie oben beschrieben) und, sofern nicht kontraindiziert, oralen Thrombozytenaggregationshemmern verabreicht werden, einschließlich, jedoch nicht beschränkt auf Acetylsalicylsäure.
Ältere Patienten
Für ältere Patienten ist keine Dosisanpassung erforderlich.
Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz
Bei schwerer Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min) ist die Dosierung von Aggrastat um 50 % zu verringern.
Kinder
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Aggrastat bei Kindern wurde nicht bewertet. Es sind keine Daten vorhanden.
Beginn und Dauer der Therapie mit Aggrastat
Bei Patienten, die mit einer frühinvasiven Strategie wegen NSTE-ACS behandelt werden, bei denen aber mindestens innerhalb der nächsten 4 Stunden und bis zu 48 Stunden nach der Diagnose keine Angiographie vorgesehen ist, sollte das Aggrastat- Initialdosis-Regime mit 0,4 Mikrogramm/kg/min nach der Diagnose eingeleitet werden. Die empfohlene Behandlungsdauer der Erhaltungsinfusion sollte mindestens 48 Stunden betragen. Die Infusion von Aggrastat und unfraktioniertem Heparin kann während einer Koronarangiographie fortgesetzt werden und sollte mindestens 12 und maximal 24 Stunden nach Angioplastie/Atherektomie beibehalten werden. Sobald der Patient klinisch stabil ist und vom behandelnden Arzt keine koronare Intervention geplant ist, sollte die Infusion abgesetzt werden. Die gesamte Behandlungsdauer sollte 108 Stunden nicht überschreiten.
Falls der mit NSTE-ACS diagnostizierte Patient mit einer invasiven Strategie behandelt wird und innerhalb der ersten 4 Stunden nach der Diagnose eine Angiographie erhält, sollte das Aggrastat-Bolus- Regime mit 25 Mikrogramm/kg zu Beginn der PCI eingeleitet und die Infusion während der nächsten 12-24 Stunden und bis zu höchstens 48 Stunden fortgesetzt werden.
Bei Patienten mit akutem Myokardinfarkt, bei denen eine primäre PCI vorgesehen ist, sollte das Bolus- Regime mit 25 Mikrogramm/kg Aggrastat sobald wie möglich nach der Diagnose eingeleitet werden.
Begleittherapie (unfraktioniertes Heparin, orale Thrombozytenaggregationshemmer einschließlich Acetylsalicylsäure)
Die Therapie mit unfraktioniertem Heparin wird mit einem intravenösen Bolus von 50-60 IE/kg begonnen und dann mit einer Erhaltungsinfusion von 1000 IE pro Stunde fortgesetzt. Die Heparindosierung wird so titriert, dass eine aPTT vom etwa dem Doppelten des Normalwerts aufrechterhalten wird.
Alle Patienten sollten, sofern nicht kontraindiziert, vor Beginn der Aggrastat-Therapie orale Thrombozytenaggregationshemmer erhalten, einschließlich, jedoch nicht beschränkt auf Acetylsalicylsäure. Diese Medikation sollte zumindest für die Dauer der Infusion von Aggrastat fortgesetzt werden.
In den meisten Studien, die die Verabreichung von Aggrastat als Ergänzung zu PCI untersuchten, bestand die Therapie mit oralen Thrombozytenaggregationshemmern aus einer Kombination von
Acetylsalicylsäure und Clopidogrel. Die Wirksamkeit der Kombination von Aggrastat entweder mit Prasugrel oder Ticagrelor wurde nicht in randomisierten kontrollierten Studien geprüft.
Wenn eine Angioplastie (PCI) durchgeführt werden muss, sollte Heparin nach der PCI abgesetzt und die Schleusen gezogen werden, sobald sich die Gerinnung normalisiert hat, z.B. wenn die aktivierte Gerinnungszeit (ACT) weniger als 180 Sekunden beträgt (üblicherweise 2-6 Stunden nach dem Absetzen von Heparin).
Inkompatibilitäten
Mit Diazepam wurde eine Inkompatibilität festgestellt. Deshalb sollten Aggrastat und Diazepam nicht durch den gleichen intravenösen Zugang verabreicht werden.
Es wurden keine Inkompatibilitäten zwischen Aggrastat und den folgenden intravenösen Formulierungen festgestellt: Atropinsulfat, Dobutamin, Dopamin, Epinephrin-HCl, Furosemid, Heparin, Lidocain, Midazolam-HCl, Morphinsulfat, Nitroglycerin, Kaliumchlorid, Propranolol-HCl und Famotidin-Injektion.
Gebrauchsanweisung
Überprüfen Sie das Verfalldatum.
Die Lösung nicht mit einer Spritze direkt aus dem Infusionsbeutel aufziehen.
Öffnen: Die Folienschutzhülle (250 ml Infusionslösung) ist an der Einkerbung aufzureißen und der innere Beutel zu entnehmen. . Den inneren Beutel durch festes Drücken auf kleine Undichtigkeiten überprüfen. Wenn undichte Stellen gefunden werden, ist die Lösung zu entsorgen, da die Sterilität beeinträchtigt sein kann.
Nicht verwenden, wenn die Lösung nicht klar und die Versiegelung nicht unversehrt ist.
Keine weiteren Arzneimittel zusetzen und keine Lösung mit einer Spritze direkt aus dem Infusionsbeutel aufziehen. ACHTUNG: Kunststoff-Infusionsbeutel nicht in Serienverbindung verwenden. Dieses Vorgehen könnte zu einer Luftembolie führen, da Restluft aus dem ersten Infusionsbeutel gezogen werden könnte, bevor die Verabreichung der Flüssigkeit aus dem zweiten Infusionsbeutel abgeschlossen ist. Vorbereitung zur Verabreichung
1.
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Identifizieren Sie den blauen Infusionsport
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Brechen Sie die blaue Originalitätskappe vom Infusionsport ab. Die darunterliegende Membran ist steril – Eine Desinfektion der Membran ist nicht erforderlich!
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Schließen Sie die Rollenklemme. Führen Sie den Spike ein, bis der blaue Kunststoffkragen des Portes auf den Spikehals trifft. Verwenden Sie einen nicht belüfteten Infusionssatz oder schließen Sie die Lufteintrittsöffnung
4. Hängen Sie den Infusionsbeutel an den Infusionsständer. Drücken Sie die Tropfkammer um den Flüssigkeitsstand zu erzeugen. Bereiten Sie das Infusionsset vor. Verbinden dies und regulieren Sie die Fließgeschwindigkeit.
Anwenden nach der Dosierungstabelle.
Die folgende Tabelle dient als Dosierungsrichtlinie nach Körpergewicht des Patienten.
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Initialdosis Regime mit
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Initialdosis Regime mit
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Bolus-Regime mit
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Bolus-Regime mit
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0,4 Mikrogramm/kg/min
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0,4 Mikrogramm/kg/min
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25 Mikrogramm/kg
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25 Mikrogramm/kg
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Normale Patienten
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Patienten mit schwerer
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Normale Patienten
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Patienten mit schwerer
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Niereninsuffizienz
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Niereninsuffizienz
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Patienten-
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30 Min.
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Erhaltungs-
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30 Min.
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Erhaltungs-
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Bolus
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Erhaltungs-
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Bolus
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Erhaltungs-
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gewicht
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initiale
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infusions-
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initiale
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infusionsrate
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(ml)
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infusions-
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(ml)
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infusions-
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Infusions-
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rate (ml/h)
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Infusions-
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(ml/h)
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rate
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rate
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(kg)
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rate (ml/h)
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rate (ml/h)
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(ml/h)
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(ml/h)
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30-37
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38-45
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46-54
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55-62
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63-70
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71-79
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80-87
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88-95
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96-104
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105-112
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113-120
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121-128
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129-137
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138-145
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146-153
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Parenteral anzuwendende Arzneimittel sollten, sofern es Lösung und Behälter zulassen, vor Gebrauch auf sichtbare Partikel oder Verfärbung geprüft werden.
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Aggrastat ist nur intravenös anzuwenden und kann gemeinsam mit unfraktioniertem Heparin durch den gleichen Infusionsschlauch verabreicht werden.
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Es wird empfohlen, Aggrastat mit einem kalibrierten Infusionsbesteck zu verabreichen. Hierbei ist auf Sterilität der Instrumente zu achten.
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Es ist darauf zu achten, dass die Infusion mit der Initialdosis nicht verlängert wird und dass die Infusionsraten der Erhaltungsdosis bezogen auf das Patientengewicht richtig berechnet werden.