Dieses Arzneimittel wird bei Ihnen durch einen Arzt oder medizinisches Fachpersonal angewendet.
Ein starres Therapieschema lässt sich nicht angeben, da der Behandlungsplan dem individuellen Krankheitszustand angeglichen werden muss und oft vom Ausmaß des bestehenden Aldosteronismus abhängt.
Dosierung
Anwendung bei Erwachsenen
Im Allgemeinen wird bei Erwachsenen der Inhalt von 1 - 2 Ampullen (200 bis 400 mg Kaliumcanrenoat), in Ausnahmefällen max. 4 Ampullen (800 mg Kaliumcanrenoat) über den Tag verteilt langsam in eine Vene verabreicht oder - bei höherer Dosierung - als Kurzinfusion verabfolgt.
Anwendung bei Kindern und Jugendlichen
Kinder bis zu einem Körpergewicht von 50 kg erhalten für 3 - 5 Tage maximal 4 - 5 mg/kg KG täglich, für die anschließende Behandlung maximal 2 - 3 mg/kg KG. Säuglinge erhalten für 2 - 4 Tage maximal 2 - 3 mg/kg KG täglich sowie maximal 1,5 - 2 mg/kg KG täglich für die anschließende Behandlung.
Neugeborene, Säuglinge und Kinder erhalten die Tagesdosis am besten in einer dem Alter und dem Zustand entsprechenden Lösungsmenge verteilt auf drei Gaben im Abstand von je einer Stunde langsam i.v. als Kurzinfusion.
Art und Dauer der Anwendung
Die folgenden Informationen sind nur für den Arzt bestimmt:
Der Inhalt einer Ampulle (=10 ml) soll nicht schneller als in etwa 3 Minuten intravenös verabreicht werden, da gelegentlich Übelkeit oder lokale Venenschmerzen auftreten können. Dünne Venen sind für die Injektion nicht gut geeignet.
Wichtig ist, dass die Ampulle erst unmittelbar vor der Anwendung geöffnet wird. Längeres Stehenlassen könnte eine Trübung der Lösung verursachen.
Eine geringe Trübung (Opaleszenz) der Injektionslösung beeinträchtigt Wirkung und Verträglichkeit nicht. Zeigt die Lösung eine deutliche Trübung oder Ausflockung - dies kann in Ausnahmefällen durch eine vorangegangene unzweckmäßige Lagerung eintreten - darf sie nicht mehr verwendet werden.
Bei höherer Dosierung oder wenn zur besseren Verträglichkeit erforderlich, kann die Tagesdosis auch über den Tag verteilt oder in Form einer Kurzinfusion (in ca. 30 Minuten) appliziert werden. Hierzu wird der Inhalt einer Ampulle (10 ml) in 250 ml isotonischer Kochsalzlösung zur intravenösen Infusion gegeben.
Keinesfalls mit anderen Lösungen mischen, da sonst Ausfällungen zu erwarten sind!
Nur klare Lösungen ohne sichtbare Partikel verwenden!
Da die versehentliche intraarterielle Anwendung von Präparaten, die nicht ausdrücklich zur intraarteriellen Therapie empfohlen werden, zu Schäden führen kann, weisen wir vorsorglich darauf hin, dass die intravenöse Applikation von Aldactone® gewährleistet sein muss.
Die Anwendung von Aldactone® ist auf einen möglichst kurzen Zeitraum zu begrenzen und die Notwendigkeit der Anwendung fortlaufend zu überprüfen.
Wenn bei Ihnen eine größere Menge von Aldactone® angewendet wurde, als erforderlich
Symptome einer Überdosierung
Somnolenz (Benommenheit, Schläfrigkeit) und Verwirrtheitszustände treten vor allem als Folge von Elektrolytstörungen (Hyperkaliämie) auf. Reizbildungs- und Reizleitungsstörungen am Herzen (z.B. AV-Block, Vorhofflimmern, Kammerflimmern, Herzstillstand) sowie EKG- Veränderungen (hohe zeltförmige T-Zacken und zunehmende Verbreiterung des QRS- Komplexes) können auftreten.
In diesen Fällen ist sofort der Arzt zu informieren.
Therapie einer Überdosierung
Die folgenden Informationen sind nur für den Arzt bestimmt:
Therapie der Hyperkaliämie:
Bedrohliche Hyperkaliämien müssen unverzüglich einer Intensivbehandlung zugeführt werden.
Normalisierung des Verhältnisses zwischen intra- und extrazellulärer Kalium- konzentration:
Natriumhydrogencarbonat erhöht über einen direkten Mechanismus die Kaliumaufnahme der Zelle: Infusion von 50 bis 100 ml einer 1-molaren (8,4 %igen) Natriumhydrogen- carbonatlösung i.v. (Wirkungseintritt: nach wenigen Minuten; Wirkungsdauer: mehrere Stunden).
Der Kaliumeinstrom in die Zelle wird besonders durch Glukose gefördert: z.B. 200 ml einer 25 %igen (1,4 mol/l) Glukoselösung und 25 I.E. Altinsulin (1 I.E. Altinsulin pro 2 g Glukose) i.v. innerhalb von 30 bis 60 Minuten infundieren (Wirkungsdauer: mehrere Stunden).
– - Elimination eines gegebenenfalls vorhandenen Kaliumüberschusses:
Nach den oben erwähnten Notfallmaßnahmen sollte überschüssiges Kalium durch längerfristig wirkende Maßnahmen aus dem Körper eliminiert werden. Lässt sich die renale Ausscheidung nicht steigern (z.B. durch Injektion von Furosemid), sind extrarenale Eliminationswege zu wählen. Hier ist die orale Gabe von Kationenaustauscherharzen (z.B. Resonium A oder Calcium-Resonium) zu empfehlen: 1 g der Harze bindet ca. 1 mmol Kalium im Darmlumen. Das gebundene Kalium wird mit den Fäzes ausgeschieden.
Lässt sich mit den oben genannten Maßnahmen keine Normalisierung der extrazellulären Kaliumkonzentration erreichen, ist eine Peritoneal- oder Hämodialyse unumgänglich.
Ein spezifisches Antidot ist nicht bekannt.
Therapie der Hyponatriämie
Natriumchlorid-Lösung (1-molar) oder bei gleichzeitiger Azidose Natriumhydrogencarbonat- Lösung (1-molar) jeweils als Zusatz zu einer Trägerlösung infundieren.
Vorsicht bei Verdünnungshyponatriämie! Hier ist Wasserrestriktion die wichtigste Maßnahme.