Wenden Sie dieses Arzneimittel immer genau wie in dieser Packungsbeilage beschrieben bzw. genau nach der mit Ihrem Arzt getroffenen Absprache an. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
Die Lösung der Konakion - Ampullen ist sowohl zum Einnehmen als auch für eine Verabreichung mittels intravenöser Injektion durch den Arzt geeignet.
Die orale Verabreichung von Konakion darf nur von entsprechend ausgebildeten Angehörigen der Gesundheitsberufe bzw. von Ärzten durchgeführt werden.
Eine intramuskuläre Anwendung von Konakion ist grundsätzlich möglich, darf aber erst nach Beurteilung der klinischen Gesamtsituation und Abwägen der Risiken erfolgen. Bei Patienten mit eingeschränkter Blutgerinnung darf Konakion nicht intramuskulär verabreicht werden (siehe Abschnitt „Konakion darf nicht eingenommen oder angewendet werden“).
Dosis, Häufigkeit und Dauer der Anwendung werden vom Arzt individuell festgelegt und angepasst. Auch über den Verabreichungsweg entscheidet der Arzt individuell von Fall zu Fall.
Bei schwereren Blutungen wird Ihr Arzt, falls erforderlich, zusätzliche Therapiemaßnahmen durchführen (wie vorübergehendes Absetzen der Behandlung mit gerinnungshemmenden Arzneimitteln, Verabreichung von Blutprodukten etc.)
Ihr Arzt wird sich nach folgenden Dosierungsempfehlungen richten:
Bei Blutgerinnungsstörungen (= erhöhte Thromboplastinzeit bzw. erhöhter INR-Wert) mit oder ohne dem Auftreten von leichten Blutungen oder bei Blutungsgefahr wird Ihr Arzt in Abhängigkeit von den blutverdünnenden Arzneimitteln, die Sie einnehmen müssen und dem Schweregrad Ihrer Blutgerinnungsstörung eine bestimmte Dosierung festlegen. Bitte halten Sie sich an die von Ihrem Arzt empfohlenen Dosierungsangaben.
Wenn Ihnen eine geringere Dosis verordnet wurde, können auch eine oder mehrere Ampullen der Konakion 2 mg / 0,2 ml Mischmizellenlösung verwendet werden.
Bei schweren oder lebensbedrohlichen Blutungen wird Ihnen Ihr Arzt einmalig oder wiederholt eine halbe bis eine Ampulle sehr langsam als intravenöse Injektion verabreichen gemeinsam mit bestimmten Blutprodukten (wie Gerinnungsfaktoren, gefrorenes Frischplasma) oder einer Bluttransfusion.
Spezielle Dosierungsanweisungen:
Bei Neugeborenen und Kleinkindern unter einem Jahr wird der Arzt zur Behandlung von Blutungen aufgrund eines Vitamin-K-Mangels nach der Geburt Konakion - Ampullen in geringerer Stärke (Konakion 2 mg / 0,2 ml Mischmizellenlösung - Ampullen) verwenden.
Für Kinder im Alter von über einem Jahr liegen keine ausreichend dokumentierten Erfahrungen in der Anwendung mit Konakion vor. Der behandelnde Arzt wird die passende Dosis in Abhängigkeit von der Erkrankung und dem Gewicht des Kindes festlegen.
Für ältere Patienten wird der Arzt eine niedrigere Dosierung festlegen.
Wenn Sie eine größere Menge von Konakion eingenommen oder angewendet haben, als Sie sollten
Bisher sind keine Erscheinungen, die mit einer Überdosierung von Vitamin K in Zusammenhang gebracht werden können, bekannt. Die Wiederherstellung einer Blutverdünnung kann beeinträchtigt sein.
Wenn Sie die Einnahme oder die Anwendung von Konakion vergessen haben
Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.
Eine unterlassene Anwendung kann schwerwiegende Folgen haben, deshalb sollte ein Arzt informiert werden.
Wenn Sie die Einnahme oder die Anwendung von Konakion abbrechen
Beenden Sie die Behandlung nicht ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Hinweis für medizinisches Fachpersonal betreffend Dosierung und Art der Anwendung
Art der Verabreichung, Dosis, Dosisintervall und Behandlungsdauer hängen von der Aktivität der Gerinnungsfaktoren und dem Ansprechen des Patienten ab.
Gemäß dem klinischen Zustand des Patienten und der Blutungsneigung wird Phytomenadion primär oral oder intravenös verabreicht; auch eine intramuskuläre Applikation ist prinzipiell möglich.
Bei antikoagulierten Patienten empfiehlt sich ein (vorübergehendes) Absetzen der Antikoagulantien- Therapie.
Bei schweren oder lebensbedrohlichen Blutungen, wenn eine sofortige Normalisierung der Gerinnungsverhältnisse notwendig ist, muss zusätzlich immer unter Berücksichtigung des klinischen Erscheinungsbildes die Gabe von Konzentraten der Gerinnungsfaktoren II, VII, IX und X (Prothrombinkomplexpräparate) erfolgen bzw. zusätzlich auch die Verabreichung von Erythrozytenkonzentraten erwogen werden.
Bei schweren Blutungen wird Phytomenadion zunächst intravenös gegeben, anschließend soll die Behandlung unter ständiger Kontrolle der Prothrombinzeit bzw. des INR-Wertes bis zum angestrebten Bereich oral weitergeführt werden.
Patienten mit einem asymptomatisch hohen INR-Wert mit oder ohne leichten Blutungen oder bei Blutungsgefahr
Antikoagulantien | INR | orales Vitamin K1 | intravenöses Vitamin K1 |
Warfarin | 5 - 9 | 1,0 - 2,5 mg für die anfängliche Aufhebung bzw. | 0,5 - 1,0 mg |
| | 2,0 - 5,0 mg für eine rasche Aufhebung (zusätzlich 1,0 - 2,0 mg falls der INR-Wert nach 24 Stunden erhöht bleibt) | 0,5 1,0 mg |
| > 9 | 2,5 - 5,0 mg (bis zu 10,0 mg) | 1,0 mg |
Acenocoumarol | 5 8 | 1,0 2,0 mg | 1,0 2,0 mg |
| > 8 | 3,0 5,0 mg | 1,0 2,0 mg |
Phenprocoumon | 5 9 | 2,0 5,0 mg | 2,0 5,0 mg |
| > 9 | 2,0 5,0 mg | 2,0 5,0 mg |
| > 10 | nicht empfohlen | individuell angepasste Dosis |
Sollte eine geringere Dosis erwünscht sein, können auch eine oder mehrere Ampullen der Konakion 2 mg/0,2 ml Mischmizellenlösung verwendet werden.
Schwere oder lebensbedrohliche Blutungen z.B. unter oraler Antikoagulantientherapie
5 bis 10 mg Phytomenadion (entspricht 0,5 bis 1 ml der Lösung) sehr langsam (bis maximal. 5 mg pro Minute) intravenös gemeinsam mit gefrorenem Frischplasma (FFP) oder Prothrombinkomplexkonzentrat.
Eine wiederholte Verabreichung der Dosis kann notwendig sein.
Antikoagulantien | INR | orales Vitamin K1 | intravenöses Vitamin K1 |
Warfarin | 5 - 9 | 1,0 - 2,5 mg für die anfängliche Aufhebung bzw. | 0,5 - 1,0 mg |
| | 2,0 - 5,0 mg für eine rasche Aufhebung (zusätzlich 1,0 - 2,0 mg falls der INR-Wert nach 24 Stunden erhöht bleibt) | 0,5 1,0 mg |
| > 9 | 2,5 - 5,0 mg (bis zu 10,0 mg) | 1,0 mg |
Acenocoumarol | 5 8 | 1,0 2,0 mg | 1,0 2,0 mg |
| > 8 | 3,0 5,0 mg | 1,0 2,0 mg |
Phenprocoumon | 5 9 | 2,0 5,0 mg | 2,0 5,0 mg |
| > 9 | 2,0 5,0 mg | 2,0 5,0 mg |
| > 10 | nicht empfohlen | individuell angepasste Dosis |
FFP, gefrorenes Frischplasma
PCC, Prothrombinkomplexkonzentrat
Spezielle Dosierung
Ältere Patienten
Ältere Patienten sprechen tendenziell empfindlicher auf die Aufhebung der Antikoagulantien-Wirkung mit Vitamin K an. Deshalb soll die Dosierung für diese Patientengruppe im unteren Bereich der Dosierungsempfehlung liegen. Durch die intravenöse oder orale Verabreichung von geringeren Dosen von Vitamin K1 (0,5 bis 1,0 mg) kann der INR-Wert auf < 5,0 innerhalb von 24 Stunden reduziert werden.
Neugeborene und Kleinkinder unter einem Jahr
Für die Prophylaxe und Therapie des Morbus haemorrhagicus neonatorum bei Neugeborenen oder bei Kleinkindern unter einem Jahr sollen Konakion 2 mg/0,2 ml Mischmizellenlösung - Ampullen verwendet werden.
Kinder im Alter von über einem Jahr
Für Kinder im Alter von über einem Jahr liegen keine ausreichend dokumentierten Erfahrungen in der Anwendung mit Phytomenadion vor. Die optimale Dosierung muss vom behandelnden Arzt festgesetzt werden, in Abhängigkeit von der Indikation und des Gewichtes des Patienten. Eine Einzeldosis eines Zehntels der gesamten intravenösen Erwachsenendosis von Vitamin K1 wurde als wirksam beschrieben, um einen asymptomatisch hohen INR-Wert (> 8) bei klinisch gesunden Kindern zu bessern.
Art der Anwendung
Primär empfohlen wird die orale Anwendung oder sehr langsame intravenöse Injektion.
Es dürfen nur klare Lösungen verwendet werden!
Eine tief intragluteale intramuskuläre Applikation von Konakion Mischmizellenlösung ist grundsätzlich möglich, darf aber erst nach Beurteilung der klinischen Gesamtsituation und Abwägen der Risiken erfolgen.
Eine intramuskuläre Applikation bei Patienten mit Blutungsneigung bzw. erhöhtem INR-Wert ist kontraindiziert.
Anwendungshinweise für die orale Verabreichung
Die orale Verabreichung darf nur von entsprechend ausgebildeten Angehörigen der Gesundheitsberufe bzw. von Ärzten durchgeführt werden.
Das benötigte Volumen (0,25 bis 1 ml der Lösung) wird aus der Ampulle mittels einer entsprechenden Spritze mit aufgesetzter Nadel entnommen. Die Nadel wird von der Spritze entfernt und der gesamte Inhalt direkt in den Mund des Patienten appliziert. Eventuell wird anschließend mit Flüssigkeit nachgespült.
Anwendungshinweise für die parenterale Verabreichung
Eine intravenöse Injektion ist vor allem bei lebensbedrohlichen Blutungen bei Überdosierung von Antikoagulantien vom Cumarin-Typ angezeigt und soll grundsätzlich nur sehr langsam (bis maximal 5 mg pro Minute) erfolgen, da anaphylaktische Reaktionen nicht vollkommen ausgeschlossen werden können.
Konakion Mischmizellenlösung soll nicht verdünnt oder mit anderen parenteralen Medikamenten vermischt werden. Es kann jedoch bei Bedarf, wenn möglich, in den unteren Teil eines Infusionsbestecks während einer Dauerinfusion von 0,9 %iger Natriumchlorid- oder 5 %iger Glukose- Lösung injiziert werden.