Lactulose Hexal Konzentrat - orale Lösung

Lactulose Hexal Konzentrat - orale Lösung
Wirkstoff(e)Lactulose
Zulassungslandat
ZulassungsinhaberHexal
Zulassungsdatum10.02.2004
ATC CodeA06AD11
AbgabestatusAbgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
VerschreibungsstatusArzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Pharmakologische GruppeMittel gegen Obstipation

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Lactulose, die im Magen und Dünndarm nicht gespalten wird, beginnt ihre Wirkung im Dickdarm, wo die Lactulose vorwiegend durch Darmbakterien abgebaut wird. Bei ihrem Abbau entsteht Milchsäure, die das Wachstum der für den Menschen wichtigen Darmbakterien fördert, andererseits aber das Wachstum der Fäulnisbakterien hemmt.

Bei geschädigter Darmflora (z.B. nach längerer Antibiotikaeinnahme) wirkt Lactulose ausgleichend und regenerierend auf die Darmflora. Außerdem wird in physiologischer Weise die Peristaltik angeregt und so ein weicher Stuhlgang herbeigeführt. Des Weiteren bewirkt Lactulose u.a. eine Ansäuerung des Darminhaltes und eine Senkung des Blutammoniakspiegels, wodurch die Leber in ihrer Entgiftungsfunktion unterstützt wird.

Durch Normalisierung von Stoffwechselvorgängen im Kieferbereich kommt es zur Heilung und Besserung von Zahnfleischerkrankungen.

Anwendungsgebiete:

  • zur Behandlung der chronischen Verstopfung, falls ballaststoffreiche Kost (Gemüse, Salat, Obst, Zusatz von Leinsamen, etc.), reichliche Flüssigkeit und reichliche körperliche Bewegung nicht ausreichen
  • zur Wiederherstellung einer ausgeglichenen Darmflora bei geschädigter Darmflora nach Therapie mit Breitbandantibiotika, Flaschenkindern, Gallenblasenerkrankungen, Darmentzündungen, Divertikulose (Ausstülpungen der Darmwand), chronische Verstopfung
  • zur Senkung des Blutammoniakspiegels bei Lebererkrankungen und Leber-(prä-)koma, Behandlung und Vorbeugung einer Gehirnschädigung bei schwerer Lebererkrankung (portocavaler Enzephalopathie)
  • zum Sanierungsversuch bei Salmonellendauerausscheidern
  • bei Parodontose (Zahnfleischbluten, Entzündungen, Degenerationen)

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Lactulose darf nicht eingenommen werden

  • wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Lactulose oder einen der sonstigen Bestandteile von Lactulose sind
  • bei Galaktose-, Fruktose-, Laktuloseunverträglichkeit
  • bei Herzbeschwerden, die vom Verdauungstrakt ausgehen (gastrokardialer Symptomenkomplex)
  • bei Verdacht auf Darmverschluss

Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Lactulose ist erforderlich,

  • wenn Sie Diabetiker sind. Pro 100 ml Lactulose Hexal Konzentrat sind 6 g Laktose und 10 g Galaktose enthalten. 15 ml Lactulose Hexal Konzentrat entsprechen ca. 0,3 Broteinheiten.
  • bei Laktose-Intoleranz aufgrund des Laktosegehalts

Anwendung bei besonderen Patientengruppen:

Lactulose Hexal Konzentrat – orale Lösung sollte nicht angewendet werden bei Patienten mit vererbter Fructose-Intoleranz, Lactase-Defizienz oder Glucose/Galactose-Malabsorption, da das Arzneimittel synthesebedingt Fructose, Galactose und Lactose enthält.

Insbesondere bei Neugeborenen, Säuglingen und Kleinkindern ist die autosomal-rezessiv erbliche Fructose-Intoleranz auszuschließen.

Bei Einnahme von Lactulose mit anderen Arzneimitteln

Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen bzw. vor kurzem eingenommen haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.

Lactulose kann den Kaliumverlust durch andere, gleichzeitig eingenommene Arzneimittel verstärken. Dazu gehören bestimmte harntreibende Mittel (Diuretika) und Nebennierenrinden-Hormone (Kortikosteroide) sowie das gegen Pilzerkrankungen eingesetzte Amphotericin B.

Bei Kaliummangel oder Überdosierung kann die Empfindlichkeit gegenüber bestimmten Herzmedikamenten (Herzglykosiden) verstärkt werden.

Bei Einnahme von Lactulose zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken

Während der Therapie mit Lactulose Hexal Konzentrat sollten übermäßiger Genuss von kohlensäurehältigen Getränken und blähenden Speisen vermieden werden. Der stuhlregulierende Effekt von Lactulose Hexal Konzentrat kann bei manchen Patienten auch mehrere Tage anhalten, so dass es in diesen Fällen bloß jeden 2. oder 3. Tag eingenommen werden muss.

Schwangerschaft und Stillzeit

Fragen Sie vor der Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

Untersuchungen ergaben kein fruchtschädigendes Potential von Lactulose. Dennoch sollte der Einsatz von Lactulose während der Schwangerschaft und Stillperiode unter Abwägung des Nutzens gegenüber einem eventuellen Risiko erfolgen.

Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen

Lactulose hat keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen.

Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Lactulose

Lactulose Hexal Konzentrat – orale Lösung sollte nicht angewendet werden bei Patienten mit vererbter Fructose-Intoleranz, Lactase-Defizienz oder Glucose/Galactose-Malabsorption, da das Arzneimittel synthesebedingt Fructose, Galactose und Lactose enthält.

Wie wird es angewendet?

Nehmen Sie Lactulose immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.

Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis wie folgt:

a) Bei chronischer Obstipation (Verstopfung):

Da jeder Organismus auf Lactulose Hexal Konzentrat verschieden reagiert, ist es notwendig, dass jeder Patient sich seine eigene optimale Dosis im Laufe der Zeit ermittelt.

 

Anfangsdosis tgl.

Erhaltungsdosis tgl.

Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren

15 – 30 ml

7,5 – 15 ml

Kinder (2 bis 12 Jahren)

15 ml

5 – 10 ml

Säuglinge und Kleinkinder (28 Tage bis 23 Monate)

5 ml

5 ml

Die Anfangsdosis kann nach etwa 3 Tagen auf die Erhaltungsdosis reduziert werden.

  1. bei geschädigter Darmflora (z.B. nach längerer Antibiotikaeinnahme): Erwachsene: 15 – 30 ml täglich Kinder und Jugendliche von 2 bis 18 Jahren: 5 ml täglich
  2. bei Hepatischer Enzephalopathie, zur Senkung des Blutammoniakspiegels:

Anfangsdosis: 3 x täglich 35 - 70 ml Lactulose (im Präcoma bis zu 100 g Lactulose täglich) Zur Dauertherapie ist die Dosis individuell auf 3 x täglich ca. 15 - 45 ml einzustellen, um 2 - 3 Stuhlentleerungen pro Tag zu erreichen.

  1. als Sanierungsversuch bei Salmonellendauerausscheidern: Erwachsene: 45 ml täglich Kinder: 10 – 20 ml täglich Die Behandlungsdauer bei Salmonellendauerausscheidern soll 10 – 12 Tage betragen.
  2. bei Parodontose:

Erwachsene: 15 – 30 ml täglich

Lactulose Hexal Konzentrat soll löffelweise nach den Mahlzeiten - bei Verstopfung vor dem Frühstück - in einem Achtel bis Viertel Liter Wasser, Kaffee, Tee oder Fruchtsaft eingenommen werden.

Bei Verabreichung durch eine Magensonde kann Lactulose Hexal Konzentrat vor oder nach der Gabe einer Sondenkost gegeben werden. Ein Verkleben der Sonde wird durch Nachgießen von Wasser verhindert.

Wenn Sie eine größere Menge von Lactulose eingenommen haben als Sie sollten

Wenn Sie eine größere Menge von Lactulose eingenommen haben, als Sie sollten, kontaktieren Sie bitte einen Arzt. Es können Durchfälle, aber auch Übelkeit und Erbrechen auftreten. In diesem Fall ist das Konzentrat abzusetzen und eventuell für eine geeignete Rehydratation des Patienten (Zufuhr von Flüssigkeit) zu sorgen.

Wenn Sie die Einnahme von Lactulose vergessen haben

Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben, sondern setzen Sie die Behandlung wie empfohlen fort.

Wenn Sie die Einnahme von Lactulose abbrechen

Unterbrechen Sie die Behandlung mit Lactulose oder beenden Sie die Einnahme vorzeitig, so müssen Sie damit rechnen, dass sich die gewünschte Wirkung nicht einstellt bzw. das

Krankheitsbild sich wieder verschlechtert. Informieren Sie daher bitte Ihren Arzt, wenn Sie die Behandlung unterbrechen oder abbrechen möchten.

Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

sehr häufig (kann mehr als 1 Behandelten von 10 betreffen): Leichte Bauchschmerzen, Blähsucht, Blähungen zu Beginn der Behandlung. Dies kann durch Reduzierung der Dosis und/oder Einnahme der Tagesdosis in mehrere kleine, über den Tag verteilte Einzelportionen rasch beseitigt werden.

Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen): Übelkeit, Erbrechen, Durchfall unter höheren Dosierungen

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Selten (kann bis zu 1 von 1000 Behandelten betreffen): Natriumüberschuss bei der Behandlung der portokavalen Enzephalopathie. Bei langfristiger Einnahme in höherer Dosierung, die zu anhaltend dünnen Stühlen führt, muss mit den üblichen durch Abführmittel bedingten Störungen im Bereich des Wasser- und Elektrolythaushaltes mit entsprechenden Folgen gerechnet werden.

Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.

Sie können Nebenwirkungen auch direkt über das nationale Meldesystem anzeigen.

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen Traisengasse 5

1200 WIEN ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207 Website: http://www.basg.gv.at/

Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.

Wie soll es aufbewahrt werden?

Nicht über 25°C lagern. In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen. Nicht im Kühlschrank lagern (Kristallbildung). Flasche sofort nach Gebrauch schließen.

Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.

Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton nach „Verwendbar bis“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr anwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.

Das Arzneimittel darf nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall entsorgt werden. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr benötigen. Diese Maßnahme hilft die Umwelt zu schützen.

Weitere Informationen

Was Lactulose enthält

  • Der Wirkstoff ist: Lactulose. 100 g enthalten 50,0 g Lactulose 5 ml (= 1 Teelöffel) enthalten 3,3 g Lactulose 15 ml (= 1 Esslöffel) enthalten 10 g Lactulose
  • Der sonstige Bestandteil ist gereinigtes Wasser.

Wie Lactulose aussieht und Inhalt der Packung

Klare, farblose bis braun-gelbliche Lösung zum Einnehmen.

Packungsgrößen: 200 ml mit Messbecher, 500 ml mit Messbecher

Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller

Pharmazeutischer Unternehmer:

Hexal Pharma GmbH, 1020 Wien, Österreich

Hersteller:

Salutas Pharma GmbH, 39179 Barleben, Deutschland

Z.Nr.: 1-25228

Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im Juni 2014.

Zuletzt aktualisiert am 26.07.2023

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Medikament
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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden

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