Lomustin (CCNU) "medac" 40 mg - Kapseln

Abbildung Lomustin (CCNU) "medac" 40 mg - Kapseln
Wirkstoff(e) Lomustin
Zulassungsland Ă–sterreich
Hersteller Medac Gesellschaft für klinische Spezialpräparate mbH
Suchtgift Nein
Psychotrop Nein
Zulassungsdatum 29.03.1984
ATC Code L01AD02
Abgabestatus Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Verschreibungsstatus Arzneimittel zur einmaligen Abgabe auf aerztliche Verschreibung
Pharmakologische Gruppe Alkylierende Mittel

Kurzinformationen

Zulassungsinhaber

Medac Gesellschaft für klinische Spezialpräparate mbH

Was ist es und wofĂĽr wird es verwendet?

Lomustin (CCNU) „medac“ ist ein Antitumormittel. Es beeinflusst das Wachstum von bösartigen Zellen. Der enthaltene Wirkstoff ist Lomustin.

Was mĂĽssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Falls einer der hier angefĂĽhrten Punkte auf Sie zutrifft, dĂĽrfen Sie dieses Arzneimittel keinesfalls anwenden.

Wie wird es angewendet?

Die Dosierung darf nur durch den behandelnden Arzt festgelegt werden. Sie müssen seine Anweisungen genau einhalten, da der Erfolg der Behandlung und eventuell dabei auftretende Nebenwirkungen davon abhängig sind. Dabei ist zu beachten, dass Lomustin (CCNU) „medac“ nicht täglich eingenommen werden darf.

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Da es sich um ein Antitumormittel handelt, kann es zu einigen unerwĂĽnschten Nebenwirkungen kommen. Informationen dazu finden Sie in der Langbeschreibung.

Wie soll es aufbewahrt werden?

Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf. Nicht über 25 °C lagern. Nicht im Kühlschrank lagern. In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht und Feuchtigkeit zu schützen.

Die Kurzinformation

Alle fĂĽr die Kurzinformation herangezogenen Informationen stammen von der Gebrauchsinformation des jeweiligen Medikaments. Kurzinformationen sollen Ihnen dabei helfen einen schnellen Ăśberblick ĂĽber ein Medikament zu gewinnen. Diese Informationen sind aus GrĂĽnden der Lesbarkeit bewusst verkĂĽrzt und beinhalten nicht alle Anwendungsgebiete, Gegenanzeigen und Nebenwirkungen. Bitte lesen Sie die gesamte Gebrauchsinformation - speziell bei Fragen zu Gegenanzeigen, Dosierungen und Nebenwirkungen.
Markus Falkenstätter, BSc

Markus Falkenstätter, BSc
Autor

Markus Falkenstätter ist Autor zu pharmazeutischen Themen in der Medizin-Redaktion von Medikamio. Er befindet sich im letzten Semester seines Pharmaziestudiums an der Universität Wien und liebt das wissenschaftliche Arbeiten im Bereich der Naturwissenschaften.

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer
Lektor

Stefanie Lehenauer ist seit 2020 freie Autorin bei Medikamio und studierte Pharmazie an der Universität Wien. Sie arbeitet als Apothekerin in Wien und ihre Leidenschaft sind pflanzliche Arzneimittel und deren Wirkung.

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofĂĽr wird es verwendet?

Lomustin (CCNU) „medac“ ist ein Antitumormittel. Es beeinflusst das Wachstum von bösartigen Zellen.

Lomustin (CCNU) „medac“ ist zur krankheitslindernden (palliativen) oder unterstützenden (adjuvanten) Therapie, meist aber in Kombination mit Strahlentherapie und/oder chirurgischen Eingriffen oder im Rahmen einer Poly-Chemotherapie mit anderen Antitumormitteln bei verschiedenen Tumoren angezeigt. Es kann allein oder in Kombination bei folgenden Tumoren eingesetzt werden: Hirntumoren, Hirnmetastasen, M. Hodgkin (resistent gegen übliche Kombinationsbehandlung), Bronchialkarzinom (kleinzellig), malignes Melanom (streuend (metastasierend)). Ferner eventuell im Rahmen der Kombinationsbehandlung auch bei (metastasierenden oder inoperablen) Nicht-Hodgkin-Lymphomen.

Anzeige

Was mĂĽssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Lomustin (CCNU) „medac“ darf nicht eingenommen werden,

  • wenn Sie allergisch gegen Lomustin, andere Nitrosoharnstoffpräparate, Weizenstärke oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
  • in der Schwangerschaft und Stillzeit.
  • bei Windpocken (auch nicht bei kĂĽrzlich durchgemachter Erkrankung oder Kontakt), GĂĽrtelrose.
  • bei schweren Nierenschäden.
  • bei stark verminderter Knochenmarkfunktion.
  • bei Nichtansprechen auf eine frĂĽhere Therapie mit Nitrosoharnstoffen.
  • bei einer Schwäche des Immunsystems (Immunsuppression) und einer Impfung gegen Gelbfieber (oder Impfung mit einem anderen Lebendimpfstoff).

Warnhinweise und VorsichtsmaĂźnahmen

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bevor Sie Lomustin (CCNU) „medac“ einnehmen.

  • Erste Anzeichen von Nebenwirkungen sind dem Arzt zu melden.
  • Besondere Vorsicht bei leicht eingeschränkter Knochenmarkfunktion (verminderte Thrombozyten, Leukozyten oder Erythrozyten) oder leicht eingeschränkter Nierenfunktion (Dosisverminderung, Verschiebung der Behandlung bzw. Verzicht auf Behandlung), bestehenden Infekten oder bei vorhergegangener Behandlung mit anderen Tumormitteln oder Strahlenbehandlung.
  • Da Lomustin zu Leberfunktionsstörungen fĂĽhren kann, ist eine regelmäßige Kontrolle der Leberfunktion angeraten.
  • Die Nierenfunktion sollte ebenfalls regelmäßig kontrolliert werden.
  • Lomustin kann Lungenschäden verursachen, die in Zusammenhang mit der eingenommenen Wirkstoffmenge zu stehen scheinen. Daher sollten vor Beginn der Therapie und in regelmäßigen Abständen Lungenfunktionstests durchgefĂĽhrt werden.
  • BerĂĽhrung und/oder Einatmen des Kapselinhaltes unbedingt vermeiden (stark giftig!)
  • Kommt etwas auf die Haut oder auf Schleimhaut, ist grĂĽndlich mit viel Wasser und Seife zu spĂĽlen. Tragen Sie gegebenenfalls Handschuhe und waschen Sie sich nach der Einnahme die Hände mit Seife und Wasser.
  • Bei Impfung mit Lebendimpfstoff sollte ein Abstand von mindestens 3 Monaten eingehalten werden.
  • Bei Kombination mit anderen myelosuppressiven (knochenmarkschädigenden) Arzneimitteln oder Strahlenbehandlung ist eine verstärkte Knochenmarkschädigung zu erwarten.
  • Vor und während einer Behandlung wird Ihr Arzt regelmäßige (am besten wöchentliche) Blutkontrollen vornehmen. Diese Blutbildkontrollen sollten auch bis 6 Wochen nach einer Gabe andauern.
  • Lomustin kann zu einer verzögert einsetzenden Einschränkung der Knochenmarksfunktion fĂĽhren. Diese gehört zu den häufigsten und schwersten Nebenwirkungen von Lomustin und äuĂźert sich in einer erniedrigten Anzahl an Blutplättchen (Thrombozyten) und weiĂźen Blutkörperchen (Leukozyten), was zu einer höheren Infektanfälligkeit und verstärkter Blutungsneigung fĂĽhren kann.
  • Nehmen Sie Lomustin immer strikt nach Anweisung Ihres behandelnden Arztes ein. Erhöhen Sie nicht eigenmächtig die Dosis, indem Sie mehr Lomustin einnehmen, als Ihr Arzt Ihnen verordnet hat. Bei der Einnahme ist darauf zu achten, dass ein 6-Wochen-Turnus nicht unterschritten wird.
  • Aufgrund der kumulativen Wirkung auf das Knochenmark kann es sein, dass Ihr Arzt anhand Ihrer Blutwerte entscheidet, während der Therapie die Dosis von Lomustin zu reduzieren.
  • Die Langzeitanwendung von Nitrosoharnstoffderivaten steht evtl. mit der Entwicklung von sekundären Krebserkrankungen in Zusammenhang.
  • Bei gleichzeitiger Behandlung mit anderen Arzneimitteln sind bezĂĽglich der Auswahl und Dosierung die Neben- und Wechselwirkungen von Lomustin zu beachten, z. B. Kreuzresistenz mit Carmustin (einem ähnlichen Tumormittel).

Einnahme von Lomustin (CCNU) „medac“ zusammen mit anderen Arzneimitteln

Es wurden keine speziellen Studien bezĂĽglich Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln durchgefĂĽhrt.

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kĂĽrzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.

Bei einer Impfung gegen Gelbfieber besteht das Risiko von fatalen Impfkomplikationen. Lebendimpfstoffe dürfen nicht bei Patienten mit geschwächtem Immunsystem angewandt werden. Die gleichzeitige Gabe von Antiepileptika (Arzneimittel gegen Epilepsie) und Antitumorarzneimitteln (Lomustin eingeschlossen) kann zu Komplikationen aufgrund von Wechselwirkungen zwischen den Arzneimitteln führen.

Knochenmarkhemmende Substanzen oder Strahlenbehandlung können die Wirkung auf das Knochenmark verstärken.

Phenobarbital (Arzneimittel gegen Epilepsie) kann die Wirkung vermindern. Theophyllin (Arzneimittel zur Behandlung von Atemwegserkrankungen) kann evtl. eine Blutplättchenzahl-Verminderung verstärken.

Cimetidin (Arzneimittel, das die Bildung von Magensäure hemmt) kann die Knochenmarktoxizität verstärken.

Mit Carmustin (BCNU) kann eine Kreuzresistenz auftreten.

Bei einem Abfall der Blutplättchen (Thrombozyten) kann es durch Einnahme von Salicylaten (Schmerzmittel) bzw. Alkohol zu einer verstärkten Blutungsgefahr kommen.

Schwangerschaft, Stillzeit und Fortpflanzungsfähigkeit

Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

Lomustin (CCNU) „medac“ darf in der Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden.

Schwangerschaft

Eine sichere Anwendung von Lomustin in der Schwangerschaft ist nicht bestätigt.

Lomustin kann erbgutschädigend wirken und die Entwicklung eines Embryos beeinträchtigen, daher darf Lomustin nicht während der Schwangerschaft angewendet werden. Bei vitaler Indikation zur Behandlung einer schwangeren Patientin sollte eine medizinische Beratung über das mit der Behandlung verbundene Risiko von schädigenden Wirkungen für das Kind erfolgen. Frauen im gebärfähigen Alter sollten unter der Therapie mit Lomustin nicht schwanger werden. Sollte trotzdem eine Schwangerschaft eintreten, so ist sie unverzüglich dem Arzt zu melden.

Stillzeit

Lomustin geht aufgrund seiner Zusammensetzung wahrscheinlich in die Muttermilch ĂĽber. Da ein potenzielles Risko fĂĽr das Neugeborene besteht, sollte erwogen werden entweder die Therapie mit Lomustin oder das Stillen abzubrechen, immer unter der BerĂĽcksichtigung des Nutzens der Therapie fĂĽr die Mutter und des Nutzens des Stillens fĂĽr das Neugeborene.

Fortpflanzungsfähigkeit

Schwangerschaftsverhütende Maßnahmen für Patienten im geschlechtsreifen Alter sind während der Behandlung mit Lomustin und bis zu 6 Monate danach angezeigt (dies gilt sowohl für männliche als auch für weibliche Patienten). Bei Kinderwunsch nach Abschluss der Behandlung wird eine genetische (erbbiologische) Beratung empfohlen.

Lomustin kann erbgutschädigend wirken. Männern, die mit Lomustin behandelt werden, wird daher empfohlen, während der Behandlung und bis zu 6 Monate danach kein Kind zu zeugen und sich vor Therapiebeginn wegen der Möglichkeit einer bleibenden Unfruchtbarkeit durch die Therapie mit Lomustin über eine Spermakonservierung beraten zu lassen.

Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

  • Achtung: Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und VerkehrstĂĽchtigkeit beeinträchtigen.

Es wurden keine speziellen Studien im Hinblick auf das Bedienen von Maschinen durchgeführt. Lomustin (CCNU) „medac“-Kapseln können jedoch indirekt durch Auslösung von Übelkeit und Erbrechen zu einer Beeinträchtigung der Fahrtüchtigkeit oder der Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen führen. Dies gilt im verstärkten Maße im Zusammenhang mit Alkohol. Sie können dann auf unerwartete und plötzliche Ereignisse nicht mehr schnell und gezielt genug reagieren. Fahren Sie nicht Auto oder andere Fahrzeuge. Bedienen Sie keine elektrischen Werkzeuge und Maschinen. Arbeiten Sie nicht ohne sicheren Halt.

Lomustin (CCNU) „medac“ enthält Lactose (Milchzucker) und Weizenstärke

Bitte nehmen Sie Lomustin (CCNU) „medac“ erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Zuckerunverträglichkeit leiden.

Wenn Sie an einer Unverträglichkeit gegenüber Gluten leiden (Zöliakie/Sprue), sollte die Einnahme des Arzneimittels aufgrund des Gehaltes an Weizenstärke einer besonderen Nutzen-Risiko-Bewertung durch den Arzt unterzogen werden.

Anzeige

Wie wird es angewendet?

Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.

Art der Anwendung

Zum Einnehmen.

Die Kapseln sind unzerkaut mit ausreichend FlĂĽssigkeit zu schlucken, vorzugsweise abends vor dem Schlafengehen oder drei Stunden nach einer Mahlzeit.

Dosierung

Die Dosierung darf nur durch den behandelnden Arzt festgelegt werden.

Sie müssen seine Anweisungen genau einhalten, da der Erfolg der Behandlung und eventuell dabei auftretende Nebenwirkungen davon abhängig sind. Dabei ist zu beachten, dass Lomustin (CCNU) „medac“ nicht täglich eingenommen werden darf.

Es ist unbedingt in jedem Fall die fachliche Beratung und ständige Kontrolle durch den Arzt erforderlich.

Dosierungsrichtlinien fĂĽr den behandelnden Arzt sind in der Fachinformation angegeben.

Die Wirksamkeit und Sicherheit bei Kindern und Jugendlichen ist nicht ausreichend durch klinische Studien dokumentiert. Bis zum Vorhandensein entsprechender Daten sollte Lomustin nur in spezialisierten Zentren und Ausnahmesituationen angewendet werden (in derselben Dosierung wie für Erwachsene, unter Beachtung derselben Einschränkungen).

Wenn Sie eine größere Menge von Lomustin (CCNU) „medac“ eingenommen haben, als Sie sollten

Es wurde von Fällen mit versehentlicher Überdosierung berichtet, von denen einige einen fatalen Ausgang genommen haben.

Bei einer Überdosierung von Lomustin (CCNU) „medac“ ist mit einer Verstärkung der Nebenwirkungen zu rechnen. Im Vordergrund steht hierbei eine ausgeprägte Blutbildungsstörung, insbesondere niedrige Werte an weißen Blutkörperchen und Blutplättchen. Weiterhin können Störungen im Magen-Darm-Trakt (mit Bauchschmerzen, Durchfall, Erbrechen und Appetitlosigkeit), Leberfunktionsstörungen und Störungen des Nervensystems (Lethargie, Schwindel) auftreten. Außerdem kann es zu Husten und Kurzatmigkeit kommen. In sehr schweren Fällen kann es zu einem Versagen mehrerer Organe kommen.

Bei Verdacht auf eine Überdosierung mit Lomustin (CCNU) „medac“ benachrichtigen Sie bitte einen Arzt. Dieser kann entsprechend der Schwere einer Vergiftung über die gegebenenfalls erforderlichen Maßnahmen entscheiden. Ein spezielles Gegenmittel (Antidot) steht nicht zur Verfügung. Es sind deshalb die üblichen Allgemeinmaßnahmen (symptomatische Behandlung) einzuleiten.

Wenn Sie die Einnahme von Lomustin (CCNU) „medac“ vergessen haben

Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben! Setzen Sie die Therapie wie gewohnt mit der nächsten Einnahme fort.

Sprechen Sie jedoch mit Ihrem Arzt, insbesondere fĂĽr den Fall, dass Sie mehrere Einnahmen vergessen haben sollten. Ihr Arzt wird dann entscheiden, wie bei der weiteren Einnahme vorzugehen ist.

Wenn Sie die Einnahme von Lomustin (CCNU) „medac“ abbrechen

Sie dürfen die Behandlung mit Lomustin (CCNU) „medac“ keinesfalls ohne ärztliche Anweisung ändern oder abbrechen.

Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Anzeige

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten mĂĽssen.

Wenn Sie von einer der nachfolgend genannten Nebenwirkungen betroffen sind, suchen Sie einen Arzt möglichst umgehend auf.

Sehr häufig (kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen)

  • Ăśbelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit. Ăśbelkeit und Erbrechen, eventuell auch DarmentzĂĽndung (mit Durchfällen), können 3 – 6 Stunden nach der Einnahme auftreten. Solche Erscheinungen dauern allgemein 24 – 48 Stunden mit folgender Appetitlosigkeit fĂĽr 2 – 3 Tage. Häufigkeit und Dauer solcher Erscheinungen können durch die Verabreichung eines Mittels gegen Brechreiz 0,5 – 1 Stunde vor der Einnahme von Lomustin vermindert werden oder wenn Sie Lomustin auf nĂĽchternen Magen einnehmen.

Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen)

  • Fieber, Infektionen
  • Desorientierung (Verwirrtheit)
  • Störung der Bewegungskoordination (z.B. unsicherer Gang)

Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen)

  • Stottern, Teilnahmslosigkeit (Apathie)

Selten (kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen)

Andere mögliche Nebenwirkungen

Sehr häufig (kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen)

  • Hemmung der Knochenmarkfunktion, Verminderung der Blutplättchen (Thrombozytopenie) oder der weiĂźen Blutkörperchen (Leukopenie, Neutropenie), Blutarmut (Anämie), Mangel an allen Blutzellen (Panzytopenie). Diese tritt normalerweise 3 – 6 Wochen nach der Einnahme auf. Sie ist dosisabhängig und dauert 1 – 2 Wochen an. Die Veränderungen in Ihrem Blutbild (vorwiegend Thrombozytopenie und Leukopenie) können dazu fĂĽhren, dass ihr Arzt die Dosis von Lomustin (CCNU) „medac“ anpasst.

Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen)

  • Halsschmerzen
  • Schwächung der körpereigenen Abwehr (Immunsuppression)
  • SchĂĽttelfrost
  • Geschwollene FĂĽĂźe und Unterschenkel
  • Unverständliche Sprache/Sprachstörungen
  • Koordinationsstörungen
  • Schläfrigkeit, Antriebslosigkeit (Lethargie)

Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen)

  • Erhöhung der Leberenzyme
  • Nierenschäden
  • Nierenversagen

Selten (kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen)

  • Kurzatmigkeit, Husten, LungenentzĂĽndung (interstitielle Pneumonie), Lungenverhärtung (Lungenfibrose)
  • Gelbsucht
  • RĂĽckbildungsfähige Störungen der Lebertätigkeit
  • Schäden des Leberzellgewebes
  • Dunkelfärbung der Haut, Hautausschlag, Juckreiz
  • Erhöhte Harnsäurewerte im Blut (Hyperurikämie)
  • Störungen der Keimzellbildung und Keimzellreifung (Spermatogenese und Ovulation)

Sehr selten (kann bis zu 1 von 10.00 Behandelten betreffen)

  • Sekundäre Malignome (durch die Behandlung bedingte Krebserkrankungen) wie sekundäre Leukämien (Blutkrebs) und myelodysplastische Syndrome (Bluterkrankung mit fehlerhafter Ausreifung von Blutvorläuferzellen)
  • Verminderte Harnproduktion, Schäden der ableitenden Harnwege
  • In Kombination mit einer Strahlentherapie irreversible (bleibende) Schädigung des Sehnervs

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

  • Lungeninfiltration (Verdichtung des Lungengewebes als Folge eines EntzĂĽndungsgeschehens)
  • Azotämie (Erhöhung des Gehaltes an harnpflichtigen Substanzen im Blut)
  • Nierenatrophie (RĂĽckbildung/Verkleinerung der Niere)
  • Erhöhung des Bilirubins (Abbauprodukt des roten Blutfarbstoffes) im Blut

Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch fĂĽr Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.

Sie können Nebenwirkungen auch direkt über das nationale Meldesystem (Details siehe unten) anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.

Bundesamt fĂĽr Sicherheit im Gesundheitswesen Traisengasse 5

1200 WIEN Ă–STERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207 Website: http://www.basg.gv.at/

Anzeige

Wie soll es aufbewahrt werden?

Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.

Nicht über 25 °C lagern. Nicht im Kühlschrank lagern.

In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht und Feuchtigkeit zu schĂĽtzen.

Sie dürfen diesesArzneimittel nach dem auf dem Etikett und dem Umkarton nach „verw./verwendbar bis“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.

Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei.

Anzeige

Weitere Informationen

Was Lomustin (CCNU) „medac“ enthält

  • Der Wirkstoff ist: Lomustin [CCNU=1-(2-Chloräthyl)-3-cyclohexyl-1-nitroso-urea]
    1 Kapsel enthält 40 mg Lomustin [CCNU=1-(2-Chloräthyl)-3-cyclohexyl-1-nitroso-urea]
  • Die sonstigen Bestandteile sind: Lactose, Weizenstärke, Talkum, Magnesiumstearat, Gelatine, Titandioxid, Indigocarmin

Wie Lomustin (CCNU) „medac“ aussieht und Inhalt der Packung

Lomustin (CCNU) „medac“ 40 mg - Kapseln sind blau.

Packungsgröße: 20 Kapseln

Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller

medac

Gesellschaft für klinische Spezialpräparate mbH Theaterstr. 6

22880 Wedel

Deutschland Telefon: Fax:

Z-Nr.: 1-17935

Diese Packungsbeilage wurde zuletzt ĂĽberarbeitet im Januar 2017.

Anzeige

Zuletzt aktualisiert: 26.07.2023

Quelle: Lomustin (CCNU) "medac" 40 mg - Kapseln - Beipackzettel

Wirkstoff(e) Lomustin
Zulassungsland Ă–sterreich
Hersteller Medac Gesellschaft für klinische Spezialpräparate mbH
Suchtgift Nein
Psychotrop Nein
Zulassungsdatum 29.03.1984
ATC Code L01AD02
Abgabestatus Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Verschreibungsstatus Arzneimittel zur einmaligen Abgabe auf aerztliche Verschreibung
Pharmakologische Gruppe Alkylierende Mittel

Teilen

Anzeige

Ihr persönlicher Arzneimittel-Assistent

afgis-Qualitätslogo mit Ablauf Jahr/Monat: Mit einem Klick auf das Logo öffnet sich ein neues Bildschirmfenster mit Informationen über medikamio GmbH & Co KG und sein/ihr Internet-Angebot: medikamio.com/ This website is certified by Health On the Net Foundation. Click to verify.
Medikamente

Durchsuche hier unsere umfangreiche Datenbank zu Medikamenten von A-Z, mit Wirkung und Inhaltsstoffen.

Wirkstoffe

Alle Wirkstoffe mit ihrer Anwendung, chemischen Zusammensetzung und Arzneien, in denen sie enthalten sind.

Krankheiten

Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten für häufige Krankheiten und Verletzungen.

Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden