Sie dürfen Nevirapin Mylan nicht als einziges Arzneimittel einnehmen. Sie müssen es mit mindestens zwei anderen antiretroviralen Arzneimitteln zusammen einnehmen. Ihr Arzt wird Ihnen die für Sie besten Arzneimittel empfehlen.
Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
Dosierung:
Erwachsene:
Die empfohlene Dosis beträgt 1 x täglich 1 Tablette zu 200 mg Nevirapin während der ersten 14 Tage der Behandlung (Einleitungsphase). Für diese Einleitungsphase ist eine Starterpackung mit 200 mg Nevirapin Tabletten verfügbar. Nach 14 Tagen beträgt die übliche Dosis 1 Nevirapin Mylan 400 mg Retardtablette 1 x täglich.
Es ist sehr wichtig, dass Sie während der ersten 14 Tage (Einleitungsphase) nur 1 Tablette Nevirapin mit unverzögerter Freisetzung täglich einnehmen. Wenn Sie einen Hautausschlag innerhalb dieser Zeitspanne entwickeln, beginnen Sie nicht mit Nevirapin Mylan Retardtabletten, sondern suchen Sie Ihren Arzt auf.
Die 14-tägige Einleitungsphase verringert nachweislich das Risiko eines Hautausschlags.
Patienten, die bereits mit Tabletten mit unverzögerter Freisetzung oder einer Suspension zum Einnehmen behandelt werden, können ohne Einleitungsphase auf Retardtabletten umgestellt werden.
Da Nevirapin Mylan Retardtabletten immer zusammen mit anderen antiretroviralen HIV-Arzneimitteln eingenommen werden müssen, müssen Sie die Anweisungen für Ihre anderen Arzneimittel sorgfältig befolgen. Diese finden Sie in der Packungsbeilage dieser Arzneimittel.
Anwendung bei Kindern und Jugendlichen
Nevirapin ist möglicherweise auch als niedriger dosierte Retardtablette (für Kinder über 3 Jahre nach der Einleitungsphase) oder als Suspension zum Einnehmen für alle Altersgruppen erhältlich (wird nicht vom Inhaber dieser Zulassung vertrieben, ist aber möglicherweise von anderen Unternehmen für alle Altersgruppen verfügbar).
Sie müssen Nevirapin Mylan so lange einnehmen, wie Ihr Arzt es verordnet hat.
Wie weiter oben unter „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“ bereits erläutert wurde, wird Ihr Arzt die Leberfunktion anhand von Blutuntersuchungen überwachen und auf mögliche Nebenwirkungen wie Hautausschläge achten. Je nach Behandlungsverlauf entscheidet Ihr Arzt sich möglicherweise für eine Unterbrechung oder ein Absetzen der Behandlung mit Nevirapin Mylan. Ihr Arzt kann dann eventuell entscheiden, die Behandlung mit einer geringeren Dosis wieder aufzunehmen.
Wenn bei Ihnen eine Beeinträchtigung der Nieren- oder Leberfunktion vorliegt, nehmen Sie bitte unabhängig von deren Schweregrad ausschließlich Nevirapin 200 mg Tabletten oder Nevirapin 50 mg/5 ml Suspension zum Einnehmen.
Nehmen Sie Nevirapin Mylan Retardtabletten mit Flüssigkeit ein. Zerkauen oder zerbrechen Sie die Retardtabletten nicht. Sie können Nevirapin Mylan zu oder unabhängig von den Mahlzeiten einnehmen.
Wenn Sie eine größere Menge von Nevirapin Mylan eingenommen haben, als Sie sollten
Nehmen Sie nicht mehr Nevirapin Mylan als von Ihrem Arzt verordnet und in dieser Packungsbeilage angegeben wird. Derzeit gibt es wenige Erkenntnisse zu den Wirkungen von Überdosierungen mit Nevirapin. Fragen Sie bitte Ihren Arzt um Rat, wenn Sie mehr Nevirapin Mylan eingenommen haben, als Sie sollten.
Wenn Sie die Einnahme von Nevirapin Mylan vergessen haben
Lassen Sie möglichst keine Dosis aus. Wenn Sie innerhalb von 12 Stunden nach der vorgesehenen Einnahmezeit bemerken, dass Sie eine Dosis vergessen haben, nehmen Sie die vergessene Dosis so bald wie möglich ein. Wenn Sie es mehr als 12 Stunden nach der vorgesehenen Einnahmezeit bemerken, nehmen Sie nur die nächste Dosis zur gewohnten Zeit ein.
Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie eine Einnahme vergessen haben.
Wenn Sie die Einnahme von Nevirapin Mylan abbrechen
Die Einnahme aller Dosen zu den richtigen Zeitpunkten:
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verbessert die Wirksamkeit der Kombination mit anderen antiretroviralen Arzneimitteln erheblich,
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verringert das Risiko, dass das HI-Virus gegen das antiretrovirale Arzneimittel resistent wird.
Es ist wichtig, dass Sie Nevirapin Mylan weiterhin vorschriftsmäßig, wie oben beschrieben, einnehmen, es sei denn, Ihr Arzt weist Sie an, die Behandlung abzubrechen.
Wenn Sie Nevirapin Mylan länger als 7 Tage nicht einnehmen, wird Sie Ihr Arzt anweisen, erneut mit der (oben beschriebenen) 14-tägigen Einleitungsphase mit Nevirapin-Tabletten zu beginnen, bevor Sie wieder 1 x täglich eine Dosis Nevirapin Mylan-Retardtabletten einnehmen können.
Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?Während der HIV-Therapie kann es zu einer Zunahme des Gewichts und der Blutfett- und Blutzuckerwerte kommen. Dies hängt teilweise mit dem verbesserten Gesundheitszustand und dem Lebensstil zusammen; bei den Blutfetten manchmal mit den HIV-Medikamenten selbst. Ihr Arzt wird Sie auf diese Veränderungen hin untersuchen.
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Wie bereits oben unter „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“ erwähnt wurde, sind die wichtigsten Nebenwirkungen von Nevirapin starke, lebensgefährliche Hautausschläge und schwerwiegende Leberschädigungen. Diese Nebenwirkungen treten vor allem während der ersten 18 Wochen der Behandlung mit Nevirapin auf. Daher sind diese ein wichtiger Zeitraum, währenddessen eine engmaschige Überwachung durch Ihren Arzt erforderlich ist.
Sollten sich bei Ihnen Hautsymptome zeigen, informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt.
Normalerweise ist der Hautausschlag nur von leichter oder mäßiger Intensität. Bei einigen Patienten kann ein Hautausschlag, der als eine blasenbildende Hautreaktion erscheint, jedoch schwerwiegend oder lebensbedrohlich sein (Stevens-Johnson-Syndrom und toxisch epidermale Nekrolyse), und es sind Todesfälle bekannt geworden. In den meisten Fällen tritt sowohl ein schwerer Hautausschlag als auch leichter bis mäßig ausgeprägter Hautausschlag in den ersten 6 Behandlungswochen auf.
Sollten sich bei Ihnen Hautsymptome zusammen mit dem Gefühl, krank zu sein, zeigen, müssen Sie die Behandlung beenden und unverzüglich Ihren Arzt aufsuchen.
Es können Überempfindlichkeitsreaktionen (allergische Reaktionen) auftreten. Diese Reaktionen können sich als Anaphylaxie (eine schwere Form der allergischen Reaktion) mit den folgenden Symptomen äußern:
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Hautausschläge
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Schwellungen im Gesicht
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Atemnot (Krampfzustand der Bronchialmuskulatur)
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anaphylaktischer Schock
Überempfindlichkeitsreaktionen können auch als Hautausschläge auftreten, begleitet von anderen Nebenwirkungen wie:
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Fieber
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Blasenbildung der Haut
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Entzündungen der Mundschleimhaut
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Augenentzündung
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Schwellung im Gesicht
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Schwellungen am ganzen Körper
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Atemnot
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Muskel- oder Gelenkschmerzen
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Entzündung innerer Organe
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Verminderung der Anzahl der weißen Blutkörperchen (Granulozytopenie)
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allgemeines Krankheitsgefühl
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erhebliche Beeinträchtigungen der Leber-oder Nierenfunktion (Leber-oder Nierenversagen).
Informieren Sie Ihren Arzt sofort, wenn bei Ihnen Hautausschlag und irgendeine der anderen mit einer Überempfindlichkeitsreaktion (allergische Reaktion) verbundenen Nebenwirkungen auftreten. Solche Erscheinungen können lebensbedrohlich sein.
Während der Behandlung mit Nevirapin wurden von der Norm abweichende Leberfunktionen beobachtet. Dazu zählten auch einige Fälle von Leberentzündung (Hepatitis), die plötzlich und heftig sein kann (fulminante Hepatitis), und Leberversagen, beides mit möglicherweise tödlichem Ausgang.
Informieren Sie Ihren Arzt, falls Sie irgendeines der folgenden Symptome einer Leberschädigung bemerken, wie etwa:
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Appetitlosigkeit
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Krankheitsgefühl (Übelkeit)
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Erbrechen
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Gelbfärbung der Haut (Gelbsucht)
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Bauchschmerzen
Die im Folgenden beschriebenen Nebenwirkungen entwickelten Patienten, die 200 mg Tabletten während der 14-tägigen Einleitungsphase erhielten:
Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen):
Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen):
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Allergische Reaktionen (Überempfindlichkeit)
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Allergische Reaktion, die durch Hautausschlag, Schwellungen im Gesicht, Atemnot (Krämpfe der Bronchialmuskulatur) oder anaphylaktischen Schock charakterisiert ist
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Arzneimittelbedingte Reaktionen mit Symptomen, die den gesamten Organismus betreffen (arzneimittelbedingte Reaktionen mit Eosinophilie und generalisierten Symptomen)
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Plötzliche und heftige Entzündung der Leber (fulminante Hepatitis)
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Schwere und lebensbedrohliche Hautausschläge (Stevens-Johnson-Syndrom / toxisch epidermale Nekrolyse)
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Gelbfärbung der Haut (Gelbsucht)
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Nesselsucht (Urtikaria)
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Flüssigkeitsansammlung unter der Haut (Angioödem)
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Muskelschmerzen (Myalgie)
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Erbrechen
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Gelenkschmerzen (Arthralgie)
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Erniedrigter Phosphorwert im Blut
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Erhöhter Blutdruck
Selten (kann bis zu 1 von 1000 Behandelten betreffen):
Bei Anwendung von Nevirapin in Kombination mit anderen antiretroviralen Mitteln sind auch folgende Erscheinungen aufgetreten:
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Verringerung der Anzahl der roten Blutkörperchen oder der Blutplättchen
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Bauchspeicheldrüsenentzündung
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Verminderung oder Abnormitäten der Wahrnehmungsfähigkeit der Haut.
Diese Erscheinungen treten gewöhnlich in Verbindung mit anderen antiretroviralen Mitteln auf, mit ihrem Auftreten ist zu rechnen, wenn Nevirapin Mylan kombiniert mit anderen Arzneimitteln angewendet wird; es ist jedoch unwahrscheinlich, dass sie auf die Behandlung mit Nevirapin Mylan zurückzuführen sind.
Zusätzliche Nebenwirkungen bei Kindern und Jugendlichen
Es kann eine Verringerung der weißen Blutzellen (Granulozytopenie) auftreten, die bei Kindern häufiger ist. Eine Verringerung der roten Blutkörperchen (Anämie), die in Zusammenhang mit der Nevirapin-Behandlung stehen kann, ist ebenfalls häufiger bei Kindern beobachtet worden. Informieren Sie - wie beim Hautausschlag - Ihren Arzt über jede Nebenwirkung.
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
Sie können Nebenwirkungen auch direkt über das nationale Meldesystem anzeigen:
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen Traisengasse 5
1200 WIEN ÖSTERREICH
Fax: + 43 (0) 50 555 36207
Website: http://www.basg.gv.at/
Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.