Lesen Sie diesen Abschnitt sorgfältig. Diese Angaben sollten von Ihnen und Ihrem Arzt berücksichtigt werden, bevor Sie dieses Arzneimittel anwenden.
Rhophylac 300 darf nicht angewendet werden,
- wenn Sie allergisch (überempfindlich) sind gegen Immunglobuline vom Menschen oder gegen einen der sonstigen Bestandteile von diesem Arzneimittel (aufgelistet in Abschnitt 6).
Informieren Sie Ihren Arzt vor der Behandlung über alle Arzneimittel die Sie nicht vertragen.
Sie dürfen keine Spritzen in einen Muskel bekommen, wenn Sie viel zu wenige Blutplättchen haben (Thrombozytopenie) oder wenn Sie an einer anderen schweren Störung Ihrer Blutgerinnung leiden.
Informieren Sie Ihren Arzt vor der Behandlung, wenn Sie eine solche Krankheit haben. In diesem Fall darf Ihnen dieses Arzneimittel nur in eine Vene gespritzt werden.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder dem medizinischen Fachpersonal, bevor Sie Rhophylac 300 anwenden.
- Dieses Arzneimittel wird bei der Anwendung nach der Geburt eines Rh(D)-positiven
Kindes immer der Mutter gespritzt und nicht dem Neugeborenen.
- Dieses Arzneimittel ist nicht zur Anwendung bei Rh(D)-positiven Personen vorgesehen und nicht für Personen, die bereits gegen Rh(D)-Antigen immunisiert sind.
Wann kann das Stoppen der Verabreichung erforderlich sein
Rhophylac 300 kann Überempfindlichkeitsreaktionen (allergieähnliche Reaktionen) auslösen. In seltenen Fällen können diese zu einem plötzlichen Blutdruckabfall und anaphylaktischen Schock führen (siehe auch Abschnitt 4 „Welche Nebenwirkungen sind möglich?“), auch wenn Sie bei vorhergehenden Applikationen keine Überempfindlichkeit gezeigt haben.
Informieren Sie Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal sofort, wenn solche Reaktionen auftreten. Er oder sie wird die Anwendung des Produktes abbrechen und Sie entsprechend der Art und Schwere der Nebenwirkung behandeln.
Ihr Arzt oder das medizinische Fachpersonal wird besonders darauf achten,
- falls Sie einen niedrigen Spiegel von Immunglobulinen vom Typ IgA haben, da es dann eher möglich ist, dass eine Überempfindlichkeitsreaktion auftritt.
Informieren Sie Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal falls Sie einen niedrigen Spiegel von IgA haben. Er oder sie wird deswegen die Vorteile der Behandlung mit diesem Arzneimittel gegen die möglichen Risiken von Überempfindlichkeitsreaktionen abwägen.
- wenn Sie mit diesem Arzneimittel nach einer Fehltransfusion erhalten, können Sie ziemlich große Mengen des Produktes bekommen (bis zu 3.000 Mikrogramm, also bis zu 20 ml bzw. 10 Spritzen). In diesem Fall besteht ein höheres Risiko für eine spezielle Komplikation, die hämolytische Reaktion genannt wird. Sie entsteht durch die gewollte Zerstörung der fremden Rh(D)-positiven roten Blutkörperchen. Deshalb wird Sie Ihr Arzt besonders sorgfältig überwachen und bei Bedarf spezielle Bluttests durchführen.
- wenn Ihr Body Mass Index (BMI) größer oder gleich 30 ist (Ihr Körpergewicht dividiert durch das Quadrat der Körpergröße), wird die Injektion von Rhophylac 300 in einen Muskel nicht vollkommen wirksam sein. In diesen Fall sollte Ihr Arzt oder das medizinische Fachpersonal dieses Arzneimittel eher in eine Vene injizieren.
Informationen über die Sicherheit in Bezug auf Infektionen
Dieses Arzneimittel wird aus menschlichem Blutplasma (dem flüssigen Anteil des Blutes) hergestellt. Bei der Herstellung von Arzneimitteln aus menschlichem Blut oder Blutplasma werden eine Reihe von Maßnahmen durchgeführt, um einer Übertragung von infektiösen Erregern auf Patienten vorzubeugen.
Dazu gehören
● die sorgfältige Auswahl der Blut- und Plasmaspender, um sicherzustellen, dass Personen mit Infektionsrisiko ausgeschlossen werden sowie
● die Testung jeder einzelnen Spende und der Plasmapools auf Infektionszeichen (Virus- und Infektionsmarker)
● die Aufnahme von Schritten zur Inaktivierung oder Entfernung von Viren.
Trotzdem kann bei der Verabreichung von Arzneimitteln, die aus menschlichem Blut oder Plasma hergestellt werden, das Risiko von Infektionskrankheiten durch Übertragung von infektiösen Erregern nicht völlig ausgeschlossen werden. Das gilt auch für bisher unbekannte oder neu auftretende Viren oder für andere Arten von Krankheitserregern.
Die während der Herstellung durchgeführten Maßnahmen werden für umhüllte Viren als wirksam eingestuft. Dazu gehören das humane Immunschwächevirus (HIV, das AIDS-Virus), das Hepatitis B- und das Hepatitis C-Virus.
Für nicht umhüllte Viren (wie das Hepatitis A-Virus oder das Parvovirus B19) können diese getroffenen Maßnahmen von eingeschränktem Wert sein.
Immunglobuline werden nicht mit Hepatitis A oder Parvovirus B19 Infektionen in Zusammenhang gebracht, möglicherweise weil die Antikörper gegen diese Infektionen, die im Produkt enthalten sind, Schutz bieten.
Jedes Mal, wenn Sie Rhophylac 300 erhalten, sollen der Name und die Chargennummer des Produktes in Ihrer Akte notiert werden, damit festgehalten ist, welche Chargen angewendet wurden. Jede Verabreichung soll mittels beigefügter Selbstklebeetikette in der Krankengeschichte dokumentiert werden.
Bluttests
Informieren Sie Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal wenn Sie mit Rhophylac 300 behandelt wurden, wenn Sie oder Ihr neugeborenes Baby irgendwelche Blutuntersuchungen (serologische Untersuchungen) erhält. Nach der Verabreichung dieses Arzneimittels können die Testergebnisse einiger Blutuntersuchungen für einen bestimmten Zeitraum verändert sein. Falls Sie eine Mutter sind, welche vor der Niederkunft dieses Arzneimittel erhalten hat, können die Ergebnisse einiger Bluttests von Ihrem neugeborenem Baby ebenfalls betroffen sein.
Dopinghinweis
Die Anwendung des Arzneimittels Rhophylac 300 kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
Anwendung von Rhophylac 300 mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker wenn Sie andere Arzneimittel
einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben, oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden. Dies gilt auch, wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Impfungen
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker vor der Behandlung, falls Sie eine Impfung in den letzten 2-4 Wochen bekommen haben. Sprechen Sie nach der Behandlung bitte auch mit Ihrem Impfarzt. Er kann dann eine Überprüfung des Impferfolgs bei Ihnen
planen.
Dieses Arzneimittel kann die Wirksamkeit von Impfungen mit Lebend-Impfstoffen, wie z.B. gegen Masern, Mumps, Röteln oder Feuchtblattern beeinträchtigen.
Solche Impfungen sollten daher nicht früher als 3 Monate nach der letzten Gabe von Rhophylac 300 durchgeführt werden.
Schwangerschaft, Stillzeit und Zeugungs-/Gebärfähigkeit
Dieses Arzneimittel wird in der Schwangerschaft und kurz nach der Niederkunft angewendet. Immunglobuline gehen in die Muttermilch über. In klinischen Prüfungen mit 432 Müttern, die dieses Arzneimittel vor der Niederkunft erhielten, und 256 Müttern, die Rhophylac 300 nach der Niederkunft erhielten, wurden keine Nebenwirkungen bei den Neugeborenen festgestellt.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Es ist nicht zu erwarten, dass Rhophylac 300 die Fähigkeit zum Lenken von Fahrzeugen oder zur Bedienung von Maschinen beeinträchtigt.
Rhophylac 300 enthält Natrium
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Spritze (2 ml), d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.