Wie alle Arzneimittel kann Selecturon Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Die Häufigkeit von Nebenwirkungen wird entsprechend der folgenden Einteilung angegeben: Sehr häufig: bei mehr als 1 von 10 Behandelten aufgetreten
Häufig: bei weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten aufgetreten Gelegentlich: bei weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1.000 Behandelten aufgetreten Selten: bei weniger als 1 von 1.000, aber mehr als 1 von 10.000 Behandelten aufgetreten Sehr selten: bei weniger als 1 von 10.000 Behandelten bzw. nur in Einzelfällen aufgetreten
Blut und Lymphsystem:
Gelegentlich: Verminderung der Zahl der Blutplättchen oder Hautblutungen.
Immunsystem:
Sehr selten kann es zu Überempfindlichkeitsreaktionen (z.B. juckende Hautausschläge, Überempfindlichkeit gegen Sonnenlicht) kommen, in Einzelfällen auch zu Schädigungen des Blutbildes (Anzeichen: eventuell Hautausschlag, starke Müdigkeit, Halsschmerzen, Geschwüre im Mund, Fieber, Haut- und Schleimhautblutungen).
Stoffwechsel:
Sehr selten kann eine bisher noch nicht erkannte Zuckerkrankheit während einer Behandlung mit Selecturon offenkundig werden, ein bestehender Diabetes kann sich verschlechtern.
Bei Patienten mit Schilddrüsenüberfunktion können damit zusammenhängende Symptome (z.B. Herzrasen, Zittern) durch Anwendung von Selecturon verschleiert werden.
Ähnliche Warnzeichen im Zusammenhang mit einer Unterzuckerung können ebenfalls verschleiert werden, auch nach längerem strengen Fasten oder schwerer körperlicher Belastung. Es kann zu Störungen im Fettstoffwechsel kommen. Bei meist normalem Gesamtcholesterin wurde eine Verminderung des HDL-Cholesterins und eine Erhöhung der Triglyceride im Plasma beobachtet.
Psychische Beschwerden:
Häufig: Besonders zu Beginn der Behandlung kann es zu depressiven Verstimmungen, Albträumen, seelischen Störungen (Psychosen) oder Sinnestäuschungen (Halluzinationen) kommen.
Nervensystem:
Häufig: Insbesondere zu Behandlungsbeginn können Müdigkeit, Schwindelgefühl, Benommenheit, Kopfschmerzen, Verwirrtheit, Nervosität, Schwitzen oder Schlafstörungen auftreten. Auch Empfindungsstörungen wie Kribbeln und Kältegefühl in Armen oder Beinen wurden beobachtet.
Augen:
Gelegentlich: trockene Augen (dies ist beim Tragen von Kontaktlinsen zu beachten), Bindehautentzündung (Konjunktivitis).
Sehr selten: Entzündung der Horn- und Bindehaut des Auges (Keratokonjunktivitis), Sehstörungen.
Herz:
Häufig: Pulsverlangsamung, kurzdauernder Bewusstseinsverlust (Synkopen), Herzklopfen, Überleitungsstörungen, Verstärkung einer Herzschwäche.
Sehr selten: Bei Patienten mit Angina pectoris ist eine Verstärkung der Anfälle nicht auszuschließen.
Gefäße:
Häufig: Verstärkter Blutdruckabfall.
Sehr selten: Eine Verstärkung der Beschwerden bei Patienten mit Durchblutungsstörungen der Gliedmaßen (einschließlich zeitweiligem Hinken bzw. Gefäßkrämpfen im Bereich der Finger oder Zehen) wurde beobachtet.
Atemwege:
Atemnot, besonders bei Patienten mit Atemwegserkrankungen mit Einschränkung der Atemfunktion.
Magen-Darm-Trakt:
Häufig: Vorübergehend kann es zu Magen-Darm-Beschwerden (Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung, Durchfall) kommen.
Gelegentlich: Mundtrockenheit.
In Einzelfällen wurde von einer Schädigung der Bauchspeicheldrüse berichtet (Anzeichen: meist heftige Oberbauchschmerzen).
Haut:
Häufig: Allergische Hautreaktionen (Rötung, Juckreiz, Ausschlag).
Sehr selten: Wie andere Beta-Rezeptorenblocker kann Selecturon eine Schuppenflechte (Psoriasis) auslösen, die Symptome dieser Erkrankung verschlechtern oder zu Schuppenflechte- ähnlichen (psoriasiformen) Hautausschlägen führen. Der Behandlungszeitraum bis zum Auftreten derartiger Hauterscheinungen kann von wenigen Wochen bis zu Jahren betragen.
Muskulatur, Bindegewebe und Knochen:
Gelegentlich: Muskelschwäche, Muskelkrämpfe (Wadenkrämpfe).
Sehr selten: Verstärkung eines bestehenden Muskelleidens (Myasthenia gravis). Bei Langzeitanwendung degenerative Gelenkserkrankung (Mono- und Polyarthritis).
Nieren und Harnwege:
Sehr selten: Bei Patienten mit schweren Störungen der Nierenfunktion wurde über eine weitere Verschlechterung der Nierenfunktion berichtet. Deshalb sollte während der Behandlung mit Selecturon die Nierenfunktion entsprechend überwacht werden.
Geschlechtsorgane:
Sehr selten: Störungen des Sexualtriebs (Libido) und der Potenz.
Untersuchungen:
Sehr selten: Erhöhung bestimmter Laborwerte (GOT, GPT).
Allgemeine Erkrankungen:
Bei längerer Einnahme von Selecturon kann es zur Verringerung der Mineralstoffe im Blut, insbesondere des Kaliums, kommen (Anzeichen: Muskelschwäche, starker Durst).
Durch den Bestandteil Chlortalidon kann der Harnsäurespiegel erhöht werden, wodurch eine bisher noch nicht merkbare Gicht deutlich werden kann. Dies ist allerdings bei der empfohlenen Dosis eher unwahrscheinlich.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.