Alprostadil

Alprostadil

Grundlagen

Alprostadil, auch bekannt als Prostaglandin E1 (PGE1), ist ein im Körper natĂŒrlich vorkommendes Prostaglandin, das auch als Arzneimittel verwendet wird. Bei SĂ€uglingen mit angeborenen Herzfehlern wird es durch langsame Injektion in eine Vene verabreicht, um den Ductus arteriosus zu öffnen, bis eine Operation durchgefĂŒhrt werden kann. Durch Injektion in den Penis oder Einbringen in die Harnröhre wird es zur Behandlung von Erektionsstörungen eingesetzt. 

Prostaglandin E1 wurde 1957 erstmals isoliert und 1981 zur medizinischen Verwendung zugelassen. Es steht auf der Liste der unentbehrlichen Arzneimittel der Weltgesundheitsorganisation.

Wirkung

Pharmakodynamik

Alprostadil (Prostaglandin E1) wird endogen produziert, um die glatte Muskulatur der GefĂ€ĂŸe zu entspannen und eine GefĂ€ĂŸerweiterung zu bewirken. Bei erwachsenen MĂ€nnern fĂŒhren die gefĂ€ĂŸerweiternden Wirkungen von Alprostadil auf die Schwellkörperarterien und die glatte Muskulatur der Schwellkörper zu einem raschen arteriolĂ€ren Zufluss und einer Ausdehnung der Schwellkörper und somit zu einer Erektion.

Bei SĂ€uglingen erhöhen die gefĂ€ĂŸerweiternden Wirkungen von Alprostadil den pulmonalen und systemischen Blutfluss. Bei einer congenitalen Herzerkrankung fĂŒhrt die Wirkung von Alprostadil zu einer erhöhten Sauerstoffversorgung des Gewebes, insbesondere der unteren Körperorgane wie den Nieren. Dadurch kann die Überlebenszeit des SĂ€uglings bis zu einer Operation entscheidend verlĂ€ngert werden.

Pharmakokinetik

Die absolute BioverfĂŒgbarkeit von Alprostadil ist nicht genau bekannt. Es ist im Plasma hauptsĂ€chlich an Albumin (81 %) gebunden. Alprostadil muss kontinuierlich infundiert werden, da es sehr schnell metabolisiert wird. Bis zu 80 % des zirkulierenden Alprostadils können in einem Durchgang durch die Lunge verstoffwechselt werden, hauptsĂ€chlich durch Beta- und Omega-Oxidation. Die Metaboliten werden hauptsĂ€chlich ĂŒber die Nieren ausgeschieden, und die Ausscheidung ist im Wesentlichen innerhalb von 24 Stunden nach der Verabreichung abgeschlossen. Die Eliminationshalbwertszeit betrĂ€gt 5 bis 10 Minuten (nach einer Einzeldosis), bei gesunden Erwachsenen und Neugeborenen.

ToxizitÀt

Nebenwirkungen

HÀufige Nebenwirkungen von Alprostadil können sein:

  • leichte Schmerzen im Penis, in der Harnröhre oder in den Hoden
  • Rötung des Penis
  • WĂ€rme oder Brennen in der Harnröhre

Bei den folgenden Symptomen sollte umgehend ein Arzt informiert werden:

  • ein SchwindelgefĂŒhl, als ob Sie ohnmĂ€chtig werden könnten
  • Blutungen nach der Injektion
  • eine schmerzhafte Erektion, die 4 Stunden oder lĂ€nger andauert
  • neue oder sich verschlimmernde Schmerzen in Ihrem Penis
  • starke Rötungen, Schwellungen, Empfindlichkeit, Knötchen unter der Haut
  • ungewöhnliche Form oder KrĂŒmmung des erigierten Penis

Chemische & physikalische Eigenschaften

ATC Code C01EA01, C04AG01, G04BE01
Summenformel C20H34O5
Molare Masse (g·mol−1) 354.5
Aggregatzustand fest
Schmelzpunkt (°C) 115-116
PKS Wert 4.87
CAS-Nummer 745-65-3
PUB-Nummer 5280723
Drugbank ID DB00770

Redaktionelle GrundsÀtze

Alle fĂŒr den Inhalt herangezogenen Informationen stammen von geprĂŒften Quellen (anerkannte Institutionen, Fachleute, Studien renommierter UniversitĂ€ten). Dabei legen wir großen Wert auf die Qualifikation der Autoren und den wissenschaftlichen Hintergrund der Informationen. Somit stellen wir sicher, dass unsere Recherchen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren.
Markus FalkenstÀtter, BSc

Markus FalkenstÀtter, BSc
Autor

Markus FalkenstÀtter ist Autor zu pharmazeutischen Themen in der Medizin-Redaktion von Medikamio. Er befindet sich im letzten Semester seines Pharmaziestudiums an der UniversitÀt Wien und liebt das wissenschaftliche Arbeiten im Bereich der Naturwissenschaften.

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer
Lektor

Stefanie Lehenauer ist seit 2020 freie Autorin bei Medikamio und studierte Pharmazie an der UniversitÀt Wien. Sie arbeitet als Apothekerin in Wien und ihre Leidenschaft sind pflanzliche Arzneimittel und deren Wirkung.

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