Timolol

ATC CodeC07AA06, S01ED01
CAS-Nummer26839-75-8
PUB-Nummer33624
Drugbank IDDB00373
SummenformelC13H24N4O3S
Molare Masse (g·mol−1)316,42
Dichte (g·cm−3)1,2
Schmelzpunkt (°C)202 - 203
Siedepunkt (°C)487,2
PKS Wert14,08; 9,76

Grundlagen

Timolol gehört zur Wirkstoffgruppe der Betablocker und wird in der Augenheilkunde zur Senkung des Augeninnnendrucks eingesetzt. Die Anwendungsmöglichkeiten umfassen okuläre Hypertension, grünen Star, Aphakieglaukom und das kindliche Glaukom.

Pharmakologie

Pharmakodynamik
Timolol wirkt als unselektiver Betablocker an β1- und β2-Adrenozeptoren und hemmt dadurch die Kammerwasserproduktion im Ziliarkörper, was zu einem reduzierten Augeninnendruck führt. Im Vergleich zu Propanolol ist die Effektivität der Rezeptorblockade fünf- bis zehnmal ausgeprägter.

Pharmakokinetik
Bei oraler Einnahme liegt die Bioverfügbarkeit bei 50 bis 60 %, die Halbwertszeit liegt bei vier bis fünf Stunden. Der Betablocker wird über die Leber metabolisiert und anschließend über die Nieren ausgeschieden. Das Medikament kann außerdem lokal als Augentropfen eingesetzt werden, hier sind Kombinationspräparate mit anderen Medikamenten erhältlich. Die Tropfen werden über die Hornhaut resorbiert und der Wirkstoff ist anschließend für bis zu 12 Stunden im Kammerwasser nachweisbar.

Wechselwirkungen
In Kombination mit Calciumkanalblockern, Diuretika, Herzglykosiden oder Parasympathomimetika kann es zu einer verstärkten Blutdrucksenkung kommen. Bei paralleler Anwendung von CYP2D6-Hemmern, darunter Fluoxetin oder Chinidin, kann es unter Therapie mit Timolol zu verstärkten systemischen Nebenwirkungen wie verlangsamter Herzfrequenz kommen. Außerdem können Betablocker bei gemeinsamer Applikation mit Antidiabetika eine Hypoglykämie verstärken und die klinischen Symptome verschleiern.

Toxizität

Nebenwirkungen
Typischerweise können Sehstörungen, Augenreizung, Bindehautentzündung oder Kopfschmerzen auftreten. Bei systemischer Gabe sind Blutdrucksenkung, Hypoglykämie, Schwindel und schwerwiegende Nebenwirkungen wie Herzrhythmusstörungen und Bronchospasmen möglich. Auch sind psychiatrische Erkrankungen wie Halluzinationen oder Depression beschrieben worden.

Toxikologische Daten
Bei Ratten beträgt die mittlere letale Dosis 1028 mg/kg. Die Gabe von Augentropfen mit Timolol in Kombination mit Tavoprost führte bei Affen zu vermehrten Fissuren der Lider sowie zu verstärkter Irispigmentierung.

Markus Falkenstätter, BSc

Markus Falkenstätter, BSc

Autor

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Lektor


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