Braunoderm ist ein alkoholisches Hautdesinfektionsmittel zur Desinfektion der Haut vor operativen Eingriffen, Injektionen, Punktionen, Katheterisierungen, Blutentnahmen, Impfungen.
WAS MÜSSEN SIE VOR DER ANWENDUNG VON BRAUNODERM BEACHTEN? Braunoderm darf nicht angewendet werden bei Patienten,
- die an einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) oder einer anderen bestehenden (manifes- ten) Schilddrüsenerkrankung leiden,
- die an Dermatitis herpetiformis Duhring erkrankt sind, einer seltenen chronischen Hautentzün- dung mit Brennen, Juckreiz und verschiedenartigen Hauterscheinungen, vor allem an Armen, Beinen, Schultern und Gesäß.
- bei denen eine Strahlentherapie der Schilddrüse mit Iod (Radioiodtherapie) geplant oder durchge- führt worden ist (bis zum Abschluss der Behandlung),
- die überempfindlich (allergisch)gegen Iod (Iodallergie), 2-Propanol oder einen der anderen Bestandteile von Braunoderm sind.
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Braunoderm ist erforderlich
Nach der Anwendung muss Braunoderm ungehindert von der Haut abtrocknen können, da Okklu- sivbedingungen (Luftabschluss) wegen des Alkoholgehaltes zu Hautreizungen führen können. Bei der präoperativen Hautdesinfektion ist deshalb eine "Pfützenbildung" unter dem Patienten zu vermeiden.
Vor Anwendung elektrischer Geräte Braunoderm auf der Haut abtrocknen lassen!
Braunoderm ist augen- und schleimhautreizend. Nicht in die Augen bringen, nicht auf verletzter Haut oder auf Schleimhäuten anwenden. Bei versehentlichem Augen- oder Schleimhautkontakt sofort mit
viel Wasser spülen (Augen auch unter den Lidern). Bei anhaltender Augenreizung unverzüglich Arzt aufsuchen.
Brand- und Explosionsschutz
Braunoderm ist entzündlich (Flammpunkt 21 - 22°C). Oberhalb von 21°C kann Braunoderm durch Funken, brennende Zigaretten, offene Flammen und andere Zündquellen leicht entzündet werden. Falls größere Mengen verschüttet werden, besteht deshalb Brand- und Explosionsgefahr! In solchen Fällen sofort Vorbeugungsmaßnahmen ergreifen: Aufnehmen der Flüssigkeit, Verdünnen mit viel Wasser, Lüften des Raumes, Beseitigen von Zündquellen.
Warnhinweise nach Gefahrstoffverordnung und Berufsgenossenschaft: siehe Etikett.
Beeinflussung diagnostischer Untersuchungen
Wegen der oxidierenden Wirkung des Wirkstoffes Povidon-Iod können unter der Anwendung von Braunoderm verschiedene Diagnostika falsch-positive Ergebnisse liefern (u. a. Toluidin und Gua- jakharz zur Hämoglobin- oder Glucosebestimmung im Stuhl oder Urin).
Durch Povidon-Iod kann die Iodaufnahme der Schilddrüse beeinflusst werden; dies kann unter der Anwendung von Braunoderm zu Störungen von diagnostischen Untersuchungen der Schilddrüse (Schilddrüsenszintigraphie, PBI-Bestimmung, Radioiod-Diagnostik) führen und eine geplante Radio- iod-Therapie unmöglich machen. Bis zur Aufnahme eines neuen Szintigramms sollte ein Abstand von mindestens 1-2 Wochen nach Anwendung von Braunoderm eingehalten werden.
Bei Anwendung von Braunoderm mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden bzw. vor kurzem angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Povidon-Iod reagiert mit Quecksilberverbindungen zu stark ätzendem Quecksilber(I)-Iodid. Brauno- derm darf deshalb nicht gleichzeitig oder kurzfristig nachfolgend mit quecksilberhaltigen Wundbe- handlungs- oder Desinfektionsmitteln angewendet werden.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Braunoderm und silberhaltigen Desinfektionsmitteln, Wasser- stoffperoxid oder Taurolidin kommt es zu einer gegenseitigen Wirkungsabschwächung.
Sonstige Wechselwirkungen: Der Wirkstoff Povidon-Iod reagiert mit Eiweiß und verschiedenen ande- ren organischen Substanzen, wie z.B. Blut- und Eiterbestandteilen, wobei die Wirksamkeit von Brau- noderm beeinträchtigt werden kann.
Schwangerschaft und Stillzeit
Während der Schwangerschaft und Stillzeit ist Braunoderm nur auf ausdrückliche Anweisung des Arztes und äußerst beschränkt anzuwenden. Die zufällige Aufnahme von Braunoderm durch den Säugling mit dem Mund an der Brust der stillenden Mutter muss unbedingt vermieden werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Bei Neugeborenen (insbesondere Frühgeborenen) und Säuglingen bis zum Alter von 6 Monaten ist Braunoderm nur auf ausdrückliche Anweisung des Arztes und äußerst beschränkt anzuwenden, da 2- Propanol und Iod unreife Haut stark reizen und durchdringen können. In diesem Fall ist die Haut am Anwendungsgebiet auf Reizungen zu überwachen und die Schilddrüsenfunktion zu kontrollieren.. Die zufällige Aufnahme von Braunoderm durch den Säugling mit dem Mund muss vermieden werden.
Was ist bei älteren Menschen zu berücksichtigen?
Bei älteren Menschen ist die Gefahr einer durch Iod ausgelösten Schilddrüsenüberfunktion erhöht. Deshalb sollte Braunoderm nur auf ausdrückliche Anweisung des Arztes angewendet werden.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Es sind keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen erforderlich.