Jod-Wundsalbe Robugen

Jod-Wundsalbe Robugen
Wirkstoff(e)Povidon-Iod
ZulassungslandDE
ZulassungsinhaberRobugen Gesellschaft mit beschränkter Haftung pharmazeutische Fabrik Esslingen a.N.
Zulassungsdatum07.08.2004
ATC CodeD08AG02
AbgabestatusApothekenpflichtig
Verschreibungsstatusnicht verschreibungspflichtig
Pharmakologische GruppeAntiseptika und Desinfektionsmittel

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Jod-Wundsalbe Robugen ist ein Antiseptikum (keimtötendes Mittel) zur Anwendung auf Haut und Wunden.

Jod-Wundsalbe Robugen wird angewendet zur
wiederholten, zeitlich begrenzten Anwendung als Antiseptikum bei oberflächlich geschädigter Haut, z.B. Decubitus (Druckgeschwür), Ulcus cruris (Unterschenkelgeschwür), oberflächlichen Wunden und Verbrennungen, infizierter und superinfizierter Hauterkrankungen.

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Jod-Wundsalbe Robugen darf nicht angewendet werden

  • wenn Sie allergisch gegen Jod oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind,
  • wenn Sie an einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) oder einer anderen bestehenden (manifesten) Schilddrüsenerkrankung leiden,
  • wenn Sie an der sehr seltenen chronischen Hautentzündung Dermatitis herpetiformis Duhring erkrankt sind,
  • wenn bei Ihnen eine Strahlentherapie der Schilddrüse mit Jod (Radiojodtherapie) geplant oder durchgeführt worden ist (bis zum Abschluss der Behandlung).

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bevor Sie Jod-Wundsalbe Robugen anwenden.

  • wenn Sie Jod-Wundsalbe Robugen bei Neugeborenen und Säuglingen bis zum Alter von 6 Monaten anwenden möchten. Dies ist nur auf ausdrückliche Anweisung des Arztes und äußerst beschränkt möglich. In diesem Fall ist eine Kontrolle der Schilddrüsenfunktion notwendig. Die zufällige Aufnahme von Jod-Wundsalbe Robugen durch den Säugling mit dem Mund muss unbedingt vermieden werden.
  • bei der Behandlung mit Jod-Wundsalbe Robugen von älteren Menschen:
    Hier ist die Gefahr einer durch Jod ausgelösten Schilddrüsenüberfunktion erhöht. Sie sollten deshalb Jod-Wundsalbe Robugen nur nach Rücksprache mit ihrem Arzt anwenden. Bei älteren Patienten mit Kropf oder besonderer Veranlagung zu Schilddrüsenfunktionsstörungen sollte eine großflächige und längerfristige Anwendung von Jod-Wundsalbe Robugen nur auf ausdrückliche Anweisung des Arztes erfolgen. Gegebenenfalls ist die Schilddrüsenfunktion zu überwachen.
  • falls Sie an einer Schilddrüsenerkrankung und/oder an einem Kropf leiden und Jod-Wundsalbe Robugen über längere Zeit und großflächig (z. B. über 10 % der Körperoberfläche und länger als 14 Tage) anwenden. In diesem Fall ist Jod-Wundsalbe Robugen nur auf ausdrückliche Anweisung des Arztes anzuwenden. Auch nach Beendigung der Therapie (bis zu 3 Monate) ist auf Frühsymptome einer möglichen Schilddrüsenüberfunktion (siehe unter 4. „Welche Nebenwirkungen sind möglich?“) zu achten und ggf. die Schilddrüsenfunktion zu überwachen.
  • falls bei Ihnen gleichzeitig eine Lithiumtherapie durchgeführt. In diesem Fall ist eine regelmäßige Anwendung von Jod-Wundsalbe Robugen zu vermeiden (siehe unter „Bei Anwendung von Jod- Wundsalbe Robugen mit anderen Arzneimitteln“).

Anwendung von Jod-Wundsalbe Robugen mit anderen Arzneimitteln

Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.

Es ist zu erwarten, dass Povidon-Jod, der Wirkstoff von Jod-Wundsalbe Robugen, mit Eiweiß und verschiedenen anderen organischen Substanzen, wie z.B. Blut- und Eiterbestandteilen, reagiert, wodurch seine Wirksamkeit beeinträchtigt werden kann.

Bei gleichzeitiger Anwendung von Jod-Wundsalbe Robugen und enzymatischen Wundbehandlungsmitteln wird die Enzymkomponente durch das Jod oxidiert und dadurch die Wirkung beider Arzneimittel abgeschwächt. Zu einer gegenseitigen Wirkungsabschwächung kommt es auch bei gleichzeitiger Anwendung von Jod-Wundsalbe Robugen und silberhaltigen Desinfektionsmitteln, Wasserstoffperoxid oder Taurolidin.

Jod-Wundsalbe Robugen darf nicht gleichzeitig oder kurzfristig nachfolgend mit quecksilberhaltigen Wundbehandlungs- oder Desinfektionsmitteln angewendet werden, da sich unter Umständen aus Jod und Quecksilber ein Stoff bilden kann, der die Haut schädigt.

Patienten, die mit Lithium-Präparaten behandelt werden, sollten eine regelmäßige, insbesondere großflächige Anwendung von Jod-Wundsalbe Robugen vermeiden, da aufgenommenes Jod die durch Lithium mögliche Auslösung einer Schilddrüsenunterfunktion fördern kann.

Beeinflussung diagnostischer Untersuchungen

Wegen der oxidierenden Wirkung des Wirkstoffs Povidon-Jod können unter der Behandlung mit Jod- Wundsalbe Robugen verschiedene diagnostische Untersuchungen falsch-positive Ergebnisse liefern (u.a. Toluidin und Guajakharz zur Hämoglobin- oder Glucosebestimmung im Stuhl oder Urin).

Durch Povidon-Jod kann die Jodaufnahme der Schilddrüse beeinflusst werden; dies kann unter der Behandlung mit Jod-Wundsalbe Robugen zu Störungen von diagnostischen Untersuchungen der Schilddrüse (Schilddrüsenszintigraphie, PBI-Bestimmung, Radiojod-Diagnostik) führen und eine geplante Radiojod-Therapie unmöglich machen. Bis zur Aufnahme eines neuen Szintigramms sollte

ein Abstand von mindestens 1-2 Wochen nach Absetzen der Behandlung mit Jod-Wundsalbe Robugen eingehalten werden.

Schwangerschaft und Stillzeit
Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

Während der Schwangerschaft und Stillzeit ist Jod-Wundsalbe Robugen nur auf ausdrückliche Anweisung des Arztes und äußerst beschränkt anzuwenden. In diesem Fall ist eine Kontrolle der Schilddrüsenfunktion beim Kind erforderlich. Die zufällige Aufnahme von Jod-Wundsalbe Robugen durch den Säugling mit dem Mund an der Brust der stillenden Mutter muss unbedingt vermieden werden.

Wie wird es angewendet?

Wenden Sie Jod-Wundsalbe Robugen immer genau nach der Anweisung in dieser Packungsbeilage an. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.

Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis
Tragen Sie Jod-Wundsalbe Robugen ein- bis mehrmals täglich auf die geschädigte Hautstelle gleichmäßig auf.

Falls erforderlich, kann anschließend ein Verband angelegt werden.

Die Braunfärbung von Jod-Wundsalbe Robugen ist eine Eigenschaft des Präparates und zeigt seine Wirksamkeit an. Eine weitgehende Entfärbung weist auf die Erschöpfung der Wirksamkeit des Präparates hin.

Dauer der Anwendung
Die Anwendung von Jod-Wundsalbe Robugen sollte so lange fortgeführt werden, wie noch Anzeichen einer Entzündung bestehen.

Wenden Sie Jod-Wundsalbe Robugen ohne ärztlichen oder zahnärztlichen Rat nicht länger als 2-5 Tage an.

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Jod-Wundsalbe Robugen zu stark oder zu schwach ist.

Wenn Sie die Anwendung von Jod-Wundsalbe Robugen vergessen haben
Wenden Sie nicht die doppelte Dosis an, wenn Sie die vorherige Anwendung vergessen haben.

Wenn Sie die Anwendung von Jod-Wundsalbe Robugen abbrechen
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

Sehr selten (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen):
Bei einer Anwendung von Jod-Wundsalbe Robugen können in sehr seltenen Fällen Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut auftreten, z. B. kontaktallergische Reaktionen vom Spättyp, die sich in Form von Jucken, Rötung, Bläschen o.ä. äußern können. Sehr selten wurde über eine Beteiligung anderer Organe berichtet.

Eine nennenswerte Jodaufnahme kann bei längerfristiger Anwendung von Jod-Wundsalbe Robugen auf ausgedehnten Wund- und Verbrennungsflächen erfolgen. Sehr selten können Patienten mit Schilddrüsenerkrankungen in der Vorgeschichte eine Schilddrüsenüberfunktion (jodinduzierte

Hyperthyreose), zum Teil mit Symptomen wie z. B. Pulsbeschleunigung oder innere Unruhe, entwickeln (siehe unter 2. „Was müssen Sie vor der Anwendung von Jod-Wundsalbe Robugen beachten?“).

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar):
Nach Anwendung größerer Mengen von Povidon-Jod-haltigen Arzneimitteln (z. B. bei der Verbrennungsbehandlung) ist das Auftreten von (zusätzlichen) Elektrolyt- und Serumosmolaritäts- Störungen, einer Beeinträchtigung der Nierenfunktion sowie Übersäuerung des Blutes (metabolische Azidose) beschrieben worden.

Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.

Wie soll es aufbewahrt werden?

Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.

Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und der Tube angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden. Das Verfallsdatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.

Hinweis auf Haltbarkeit nach Anbruch: Nach Anbruch 12 Monate haltbar.

Sie dürfen Jod-Wundsalbe Robugen nicht verwenden, wenn Sie folgendes bemerken: Anzeichen einer Entfärbung der Salbe nach Anbruch der Tube.

Entsorgen Sie Arzneimittel niemals über das Abwasser (z.B. nicht über die Toilette oder das Waschbecken). Fragen Sie in Ihrer Apotheke, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei. Weitere Informationen finden Sie unter www.bfarm.de/arzneimittelentsorgung.

Weitere Informationen

Was Jod-Wundsalbe Robugen enthält
Der Wirkstoff ist Povidon-Jod.

1 g Salbe enthält 100 mg Povidon-Jod mit einem mittleren Molekulargewicht von Povidon von etwa 40000 und einem Gehalt von 10 % verfügbarem Jod.

Die sonstigen Bestandteile sind:

Macrogol 400, Macrogol 4000, Gereinigtes Wasser.

Wie Jod-Wundsalbe Robugen aussieht und Inhalt der Packung
Rötlich-braune, in dünner Schicht transparente Salbe mit sehr schwachem Jodgeruch.

Jod-Wundsalbe Robugen ist in Packungen mit 15 g, 25 g, 50 g, 75 g, 100 g Salbe erhältlich.

Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller

Robugen GmbH Pharmazeutische Fabrik

Alleenstraße 22-26

73730 Esslingen Tel.: 0711 / 1 36 30-0 Fax: 0711 / 36 74 50

Email: info@robugen.de Internet: www.robugen.de

Zuletzt aktualisiert am 04.07.2022

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden

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