Polydona Salbe

Polydona Salbe
Wirkstoff(e)Povidon-Iod
Zulassungslandde
ZulassungsinhaberRiemser Arzneimittel AG
ATC CodeD08AG02
Pharmakologische GruppeAntiseptika und Desinfektionsmittel

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Polydona® Salbe ist ein Antiseptikum (keimtötendes Mittel) zur Anwendung auf Haut und Wunden.
Anwendungsgebiet
Zur wiederholten, zeitlich begrenzten Anwendung als Antiseptikum bei geschädigter Haut, wie z. B. Decubitus (Druckgeschwür), Ulcus cruris (Unterschenkelgeschwür), oberflächlichen Wunden und Verbrennungen, infizierten und superinfizierten Hauterkrankungen.

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Polydona® Salbe darf nicht angewendet werden, wenn
- Sie überempfindlich (allergisch) gegen Povidon-Iod oder einen der sonstigen Bestandteile von Polydona® Salbe sind,
- Sie an einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) oder an einer anderen bestehenden (manifestierten) Schilddrüsenerkrankung leiden,
- Sie an der sehr seltenen chronischen Hautentzündung Dermatitis herpetiformis Duhring erkrankt sind,
- bei Ihnen eine Strahlentherapie der Schilddrüse mit Iod (Radioiodtherapie) geplant oder durchgeführt worden ist (bis zum Abschluss der Behandlung).
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Polydona® Salbe ist erforderlich
Nach Schilddrüsenerkrankungen oder im Falle eines Kropfes sollten Sie Polydona® Salbe über längere Zeit und großflächig (z. B. über 10 % der Körperoberfläche und länger als 14 Tage) nur auf ausdrückliche Anweisung des Arztes anwenden. Auch nach Beendigung der Therapie (bis zu 3 Monate) ist auf Frühsymptome einer möglichen Schilddrüsenüberfunktion (siehe Abschnitt 4: ?Welche Nebenwirkungen sind möglich??) zu achten und gegebenenfalls die Schilddrüsenfunktion zu überwachen.
Bei gleichzeitiger Lithiumtherapie ist eine regelmäßige Anwendung von Polydona® Salbe zu vermeiden (siehe Abschnitt ?Bei Anwendung von Polydona® Salbe mit anderen Arzneimitteln?).
Wegen der oxidierenden Wirkung des Wirkstoffes Povidon-Iod können unter der Behandlung mit Polydona® Salbe verschiedene Diagnostika falsch-positive Ergebnisse liefern (unter anderem Toluidin und Guajakharz zur Hämoglobin- oder Glucosebestimmung im Stuhl oder Urin).
Durch Povidon-Iod kann die Iodaufnahme der Schilddrüse beeinflusst werden. Dies kann unter der Behandlung mit Polydona® Salbe zu Störungen von diagnostischen Untersuchungen der Schilddrüse (Schilddrüsenszintigraphie, PBI-Bestimmung, Radioioddiagnostik) führen und eine geplante Radioiodtherapie unmöglich machen. Bis zur Aufnahme eines neuen Szintigramms sollte ein Abstand von mindestens 1-2 Wochen nach Absetzen der Behandlung mit Polydona® Salbe eingehalten werden.
Kinder
Bei Neugeborenen und Säuglingen bis zum Alter von 6 Monaten ist Polydona® Salbe nur auf ausdrückliche Anweisung des Arztes und äußerst beschränkt anzuwenden. In diesem Fall ist eine Kontrolle der Schilddrüsenfunktion notwendig. Die zufällige Aufnahme von Polydona® Salbe durch den Säugling mit dem Mund muss unbedingt vermieden werden.
Ältere Menschen
Bei älteren Menschen ist die Gefahr einer durch Iod ausgelösten Schilddrüsenüberfunktion erhöht. Sie sollten deshalb Polydona® Salbe nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt anwenden. Bei älteren Patienten mit Kropf oder besonderer Veranlagung zu Schilddrüsenfunktionsstörungen sollte eine großflächige und längerfristige Anwendung von Polydona® Salbe nur auf ausdrückliche Anweisung des Arztes erfolgen. Gegebenenfalls ist die Schilddrüsenfunktion zu überwachen.
Bei Anwendung von Polydona® Salbe mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Es ist zu erwarten, dass Povidon-Iod, der Wirkstoff von Polydona® Salbe, mit Eiweiß und verschiedenen anderen organischen Substanzen, wie z. B. Blut- und Eiterbestandteilen, reagiert, wodurch seine Wirksamkeit beeinträchtigt werden kann.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Polydona® Salbe und enzymatischen Wundbehandlungsmitteln wird die Enzymkomponente durch das Iod oxidiert und dadurch die Wirkung beider Arzneimittel abgeschwächt. Zu einer gegenseitigen Wirkungsabschwächung kommt es auch bei gleichzeitiger Anwendung von Polydona® Salbe und silberhaltigen Desinfektionsmitteln, Wasserstoffperoxid oder Taurolidin.
Polydona® Salbe darf nicht gleichzeitig oder kurzfristig nachfolgend mit quecksilberhaltigen Wundbehandlungs- oder Desinfektionsmitteln angewendet werden, da sich unter Umständen aus Iod und Quecksilber ein Stoff bilden kann, der die Haut schädigt.
Patienten, die mit Lithium-Präparaten behandelt werden, sollten eine regelmäßige, insbesondere großflächige Anwendung von Polydona® Salbe vermeiden, da aufgenommenes Iod die durch Lithium mögliche Auslösung einer Schilddrüsenunterfunktion fördern kann.
Schwangerschaft und Stillzeit
Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Während der Schwangerschaft und Stillzeit ist Polydona® Salbe nur auf ausdrückliche Anweisung des Arztes und äußerst beschränkt anzuwenden. In diesem Fall ist eine Kontrolle der Schilddrüsenfunktion beim Kind erforderlich. Die zufällige Aufnahme von Polydona® Salbe durch den Säugling mit dem Mund an der Brust der stillenden Mutter muss unbedingt vermieden werden.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Es sind keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen erforderlich.

Wie wird es angewendet?

WIE IST POLYDONA® SALBE ANZUWENDEN?
Wenden Sie Polydona® Salbe immer genau nach der Anweisung in dieser Packungsbeilage an. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:
Tragen Sie Polydona® Salbe ein- bis mehrmals täglich auf die geschädigte Stelle gleichmäßig auf. Falls erforderlich, kann anschließend ein Verband angelegt werden.
Art der Anwendung
Zur Anwendung auf der Haut
Dauer der Anwendung
Die Anwendung von Polydona® Salbe sollte so lange fortgeführt werden, wie noch Anzeichen einer Entzündung bestehen. Sollten sich nach einer mehrtägigen (2-5 Tage) regelmäßigen Anwendung von Polydona® Salbe Ihre Beschwerden nicht gebessert haben oder sollten nach Abschluss der Behandlung erneut Beschwerden auftreten, suchen Sie bitte Ihren Arzt auf.
Hinweis
Die Braunfärbung von Polydona® Salbe ist eine Eigenschaft des Präparates und zeigt seine Wirksamkeit an. Eine weitgehende Entfärbung weist auf die Erschöpfung der Wirksamkeit des Präparates hin.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Polydona® Salbe zu stark oder zu schwach ist.
Wenn Sie eine größere Menge Polydona® Salbe angewendet haben, als Sie sollten
Wenn Sie eine größere Menge aufgetragen haben, als Sie benötigen, wischen Sie diese mit einem Papiertuch ab oder bzw. waschen Sie diese mit Wasser ab.
Wenn Sie die Anwendung von Polydona® Salbe vergessen haben
Wenn Sie die Anwendung vergessen haben, wenden Sie nicht die doppelte Dosis an. Setzen Sie die Behandlung, wie unter Punkt 3 (?Wie ist Polydona® Salbe anzuwenden??) beschrieben, fort.
Wenn Sie die Anwendung von Polydona® Salbe abbrechen
Eine Unterbrechung oder vorzeitige Beendigung der Behandlung ist in der Regel unbedenklich.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wie alle Arzneimittel kann Polydona® Salbe Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem Behandelten auftreten müssen.
Bei einer Anwendung von Polydona® Salbe können in sehr seltenen Fällen (weniger als 1 Behandelter von 10.000) Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut auftreten, z. B. kontaktallergische Reaktionen vom Spättyp, die sich in Form von Jucken, Rötung, Bläschen oder ähnlichem äußern können. Nach Anwendung von Povidon-Iod-haltigen Arzneimitteln wurde auch über anaphylaktische Reaktionen berichtet.
Eine nennenswerte Iodaufnahme kann bei längerfristiger Anwendung von Polydona® Salbe auf ausgedehnten Wund- und Verbrennungsflächen erfolgen. In Einzelfällen können Patienten mit Schilddrüsenerkrankungen in der Vorgeschichte eine Schilddrüsenüberfunktion (iodinduzierte Hyperthyreose), zum Teil mit Symptomen wie z. B. Pulsbeschleunigung oder innere Unruhe, entwickeln (siehe Abschnitt 2: ?Was müssen Sie vor der Anwendung von Polydona® Salbe beachten??).
Nach Anwendung größerer Mengen von Povidon-Iod-haltigen Arzneimitteln (z. B. bei der Verbrennungsbehandlung) ist das Auftreten von (zusätzlichen) Elektrolyt- und Serumosmolaritäts-Störungen, einer Beeinträchtigung der Nierenfunktion sowie Übersäuerung des Blutes (metabolische Azidose) beschrieben worden.
Sollte eine der genannten möglichen Nebenwirkungen auftreten, unterbrechen Sie die Behandlung und suchen Sie Ihren Arzt auf.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.

Wie soll es aufbewahrt werden?

WIE IST POLYDONA® SALBE AUFZUBEWAHREN?
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf der Faltschachtel und der Tube angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden.
Aufbewahrungsbedingungen
Nicht über 25 °C lagern.
Hinweis auf Haltbarkeit nach Anbruch
Polydona® Salbe ist nach dem erstmaligen Öffnen der Tube 18 Monate haltbar, jedoch nicht länger als bis zum angegebenen Verfallsdatum.
Bitte verwenden Sie Polydona® Salbe nicht, wenn Sie Folgendes bemerken
Entfärbte Salben sind nicht mehr wirksam. Die Braunfärbung von Polydona® Salbe beruht auf dem Anteil an wirksamem Iod.

Weitere Informationen

Was Polydona® Salbe enthält
Der Wirkstoff ist: Povidon-Iod.
1 g Salbe enthält 100 mg Povidon-Iod, mittleres Molekulargewicht von Povidon etwa 40.000, mit einem Gehalt von 9-12 % verfügbarem Iod.
Die sonstigen Bestandteile sind: Macrogol 400, Macrogol 4000, Natriumhydrogencarbonat, gereinigtes Wasser.
Wie Polydona® Salbe aussieht und Inhalt der Packung
Braune, zähflüssige Salbe
Originalpackungen mit 25 g Salbe
Originalpackungen mit 100 g Salbe
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
RIEMSER Arzneimittel AG
An der Wiek 7
17493 Greifswald - Insel Riems
Telefon: +49 (0) 3 83 51 /7 60
Fax: +49 (0) 3 83 51 /3 08
Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im Februar 2011.

Zuletzt aktualisiert am 24.08.2022

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden

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