Was sollten Sie vor der Anwendung von Clariscan beachten?
Clariscan darf nicht angewendet werden,
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wenn Sie allergisch gegen Gadotersäure oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
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wenn Sie allergisch gegen Gadolinium-haltige Arzneimittel oder andere Kontrastmittel, die bei der MRT angewendet werden sind.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Entfernen Sie vor der Untersuchung alle metallischen Gegenstände, die Sie eventuell tragen.
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Radiologen, bevor bei Ihnen Clariscan angewendet wird, wenn:
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Sie bereits früher während einer Untersuchung mit einem Kontrastmittel allergisch reagiert haben
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Sie Asthma haben,
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Sie an Allergien leiden – z.B. Meeresfrüchteallergie, Heuschnupfen, Nesselsucht (starker Juckreiz)
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Sie mit einem Betablocker (Arzneimittel zur Behandlung von Herzerkrankungen und Bluthochdruck, wie z.B. Metoprolol) behandelt werden
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Ihre Nieren nicht richtig arbeiten
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Sie kürzlich ein Lebertransplantat erhalten haben – oder bald erhalten werden,
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Sie Anfälle hatten (Krampfanfälle oder Krämpfe) oder Sie wegen Epilepsie behandelt werden
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Sie ein schweres Herzproblem haben
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Sie eine Krankheit haben, die das Herz- oder Gefäßsystem betrifft
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Sie einen Herzschrittmacher, einen eisenbasierten (ferromagnetischen) Clip, ein Implantat oder eine Insulinpumpe haben oder irgendwelche vermuteten metallischen Fremdkörper, insbesondere im Auge. In diesen Fällen ist eine MRT-Untersuchung nicht geeignet.
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Radiologen, wenn einer der oben aufgelisteten Punkte auf Sie zutrifft, bevor bei Ihnen Clariscan angewendet wird.
Risiko von schwerwiegenden Nebenwirkungen
Wie bei allen MRT-Kontrastmitteln besteht das Risiko von Nebenwirkungen. Diese Nebenwirkungen sind normalerweise leicht und vorrübergehend, können jedoch nicht vorausgesagt werden. Dennoch besteht ein Risiko, dass sie lebensbedrohlich werden:
mögliche schwerwiegende Nebenwirkungen können sofort oder innerhalb einer Stunde nach Gabe des Arzneimittels auftreten
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Nebenwirkungen können bis zu 7 Tage nach der Behandlung auftreten. Die
Wahrscheinlichkeit von Nebenwirkungen ist höher, wenn Sie jemals in der Vergangenheit eine Reaktion auf ein MRT-Kontrastmittel hatten (s. Abschnitt 4 „Welche
Nebenwirkungen sind möglich?“)
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Sagen Sie Ihrem Arzt oder Radiologen, falls Sie früher eine Reaktion hatten, bevor Ihnen Clariscan verabreicht wird. Ihr Arzt oder Radiologe wird Clariscan nur bei Ihnen anwenden, wenn der Nutzen das Risiko überwiegt. Wenn Ihnen Clariscan verabreicht wird, wird Ihr Arzt oder Radiologe Sie sorgfältig überwachen.
Tests und Kontrollen
Bevor Ihr Arzt oder Radiologe entscheidet, ob Clariscan bei Ihnen angewendet wird, wird er möglicherweise einen Bluttest durchführen, insbesondere, wenn Sie älter als 65 Jahre sind. Dies wird gemacht um nachzuprüfen, wie gut Ihre Nieren arbeiten.
Kinder und Jugendliche
Die Anwendung zur Angiographie wird bei Kindern unter 18 Jahren nicht empfohlen.
Neugeborene und Säuglinge
Ihr Arzt oder Radiologe wird sorgfältig abwägen, ob bei Ihrem Baby Clariscan angewendet werden kann. Dies wird gemacht, da die Nieren bei Neugeborenen bis zu einem Alter von 4 Wochen und Säuglingen bis zum Alter von 1 Jahr noch unausgereift sind.
Die Anwendung zur Ganzkörper-MRT wird bei Kindern unter 6 Monaten nicht empfohlen.
Anwendung von Clariscan zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Radiologen, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden. Insbesondere informieren Sie Ihren Arzt oder Radiologen, wenn Sie eines der folgenden Arzneimittel zur Behandlung von Herzerkrankungen und Bluthochdruck einnehmen oder bis vor kurzem eingenommen haben:
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Betablocker – Arzneimittel, die Ihre Herzfrequenz erniedrigen (wie z.B. Metoprolol)
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Arzneimittel, die Ihre Blutgefäße erweitern und den Blutdruck senken: gefäßaktive Substanzen (wie z.B. Doxazosin), Hemmer des Angiotensin-konvertierenden Enzyms (ACE) (wie z.B. Ramipril), Angiotensin-II-Rezeptorenblocker wie z.B. Valsartan.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Radiologen, wenn Sie oben aufgelistete Arzneimittel einnehmen oder kürzlich eingenommen haben.
Anwendung von Clariscan zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Übelkeit und Erbrechen sind bekannte mögliche Nebenwirkungen bei der Anwendung von MRT- Kontrastmitteln. Der Patient sollte daher 2 Stunden vor der Untersuchung kein Essen zu sich nehmen.
Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Sie müssen Ihren Arzt oder Radiologen informieren, wenn Sie schwanger sind oder denken, dass Sie schwanger sein könnten oder schwanger werden könnten. Clariscan sollte in der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn Ihr Arzt entscheidet, dass es notwendig ist.
Stillzeit
Informieren Sie Ihren Arzt oder Radiologen, wenn Sie stillen oder mit dem Stillen beginnen wollen. Ihr Arzt oder Radiologe wird mit Ihnen besprechen, ob Sie das Stillen fortsetzen sollten. Möglicherweise müssen Sie das Stillen für 24 Stunden nach der Anwendung von Clariscan unterbrechen.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Über die Auswirkungen von Clariscan auf die Verkehrstüchtigkeit liegen keine Daten vor. Sie sollten allerdings beim Fahren oder beim Bedienen von Maschinen beachten, dass Schwindelgefühl (Anzeichen von niedrigem Blutdruck) und Übelkeit auftreten können. Wenn Sie sich nach der Untersuchung unwohl fühlen, sollten Sie kein Fahrzeug führen oder Maschinen bedienen.
Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Eingeschränkte Nierenfunktion
Es wird empfohlen, vor der Anwendung von Clariscan bei allen Patienten das Vorliegen einer Nierenfunktionsstörung durch Labortests abzuklären.
In Zusammenhang mit der Anwendung einiger Gadolinium-haltiger Kontrastmittel wurde bei Patienten mit akuter oder chronischer schwerer Niereninsuffizienz (GFR < 30 ml/min/1,73 m2) über eine nephrogene systemische Fibrose (NSF) berichtet. Ein besonderes Risiko besteht bei Patienten, die sich einer Lebertransplantation unterziehen, da die Inzidenz eines akuten Nierenversagens in dieser Gruppe hoch ist. Da die Möglichkeit besteht, dass mit Clariscan eine NSF auftritt, sollte es daher bei Patienten mit schwerer Einschränkung der Nierenfunktion und bei Patienten in der perioperativen Phase einer Lebertransplantation nur nach sorgfältiger Nutzen- Risiko-Abwägung angewendet werden und nur, wenn die diagnostische Information notwendig ist und mit einer MRT ohne Kontrastmittelverstärkung nicht erhoben werden kann.
Da die renale Clearance von Clariscan bei älteren Menschen beeinträchtigt sein kann, ist es besonders wichtig, Patienten ab 65 Jahren bezüglich einer Nierenfunktionsstörung zu überprüfen.
Eine Hämodialyse kurz nach der Anwendung von Clariscan kann nützlich sein, um Clariscan aus dem Körper zu entfernen. Es gibt keine Hinweise dafür, dass die Einleitung einer Hämodialyse zur Prävention oder Behandlung einer NSF bei nicht bereits dialysierten Patienten geeignet ist.
Schwangerschaft und Stillzeit
Clariscan darf während der Schwangerschaft nicht verwendet werden, es sei denn, dass eine Anwendung von Gadotersäure aufgrund des klinischen Zustands der Frau erforderlich ist.
Ob das Stillen fortgesetzt oder nach der Verabreichung von Clariscan für 24 Stunden unterbrochen wird, sollten der Arzt oder Radiologe und die stillende Mutter entscheiden.
Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und sonstige Hinweise zur Handhabung
Zum einmaligen Gebrauch.
Vor Anwendung sollte die Injektionslösung visuell geprüft werden. Nur klare, partikelfreie Lösungen verwenden.
Die für die Untersuchung erforderliche Arzneimittelmenge intravenös injizieren.
Nicht verbrauchtes Kontrastmittel muss nach der Untersuchung verworfen werden.
Abziehetikett zur Rückverfolgung: Das Abziehetikett zur Rückverfolgung auf den Spritzen ist auf die Patientenakte zu kleben, um eine genaue Dokumentation des verwendeten Gadolinium- haltigen Kontrastmittels sicherzustellen. Die verwendete Dosis ist ebenfalls anzugeben. Werden elektronische Patientenakten verwendet, sind der Produktname, die Chargennummer und die Dosis entsprechend zu erfassen.
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.