Anwendungsgebiete
- Behandlung von Verengungen der tiefen Venen durch Blutgerinnsel (Therapie tiefer Venenthrombosen)
- Behandlung herzbedingter Schmerzen im Brustkorb (Therapie der instabilen Angina pectoris) und einer bestimmten Form des Herzinfarktes ohne Q-Wellen im EKG (Nicht-Q-Wellen-Myokardinfarkt):
Clexane 100 mg ist angezeigt zur Verhinderung von erneut auftretender schwerer Angina pectoris oder eines drohenden Herzinfarktes bei Patienten mit instabiler Angina oder Nicht-Q-Wellen-Myokardinfarkt.
Von der Behandlung mit Clexane 100 mg profitieren am ehesten Patienten, die innerhalb von 24 Stunden nach der letzten Schmerzsymptomatik behandelt werden und die ischämische EKG-Veränderungen und/oder erhöhte Konzentrationen von bestimmten (kardialen) Enzymen vor Therapiebeginn aufweisen.
Hinweise:
Falls eine operative Wiederherstellung der Blutversorgung (Revaskularisation, z.B. PTCA oder CABG-Operation) während der Clexane-Therapie notwendig wird, ist Clexane 100 mg sofort abzusetzen und auf die übliche antithrombotische Standardtherapie (z.B. unfraktioniertes Heparin) umzustellen (siehe auch ?Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise?).
Clexane 100 mg wird zusätzlich zu 100 bis 325 mg Acetylsalicylsäure (ASS) pro Tag angewendet, falls gegen deren Anwendung keine Gegenanzeigen bestehen.
- Verhinderung eines Verschlusses der Schläuche bei der Blutwäsche (Hämodialyse) mit der künstlichen Niere (Thromboseprophylaxe und Gerinnungshemmung bei extrakorporalem Kreislauf während der Hämodialyse).
Clexane 100 mg darf nicht angewendet werden bei
- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Enoxaparin-Natrium
- kürzlich zurückliegenden (z.B. innerhalb der letzten 6 Wochen vor der Behandlung) Verletzungen oder Operationen am Zentralnervensystem oder am Auge oder Ohr
- kürzlich (z.B. innerhalb der letzten 30 Tage vor der Behandlung) zurückliegender klinisch relevanter Blutung (z.B. Blutung im Magen-Darm-Trakt, mit bloßem Auge sichtbarer Blutung der Geschlechtsorgane oder des Harntraktes oder sonstiger anomaler Blutung)
- weniger als 6 Monate zurückliegendem oder akutem (oder Verdacht auf) blutigen (hämorrhagischen) Schlaganfall oder anderen Blutungen im Schädel (intrakraniale Blutungen)
- akuter oder aus der Vorgeschichte bekannter Erkrankung im Schädel (Neoplasma, arteriovenöse Malformation, Aneurysma)
- klinisch relevanten Gerinnungsstörungen [Blutungsneigung (hämorrhagische Diathese) – auch in der Vorgeschichte, Mangel an Gerinnungsfaktoren, Verringerung der Zahl der Blutplättchen (Thrombozytopenie)]
- Magen- oder Darmgeschwüren
- drohender Fehlgeburt
- schweren Leber- oder Bauchspeicheldrüsenerkrankungen, schwerer Beeinträchtigung der Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min; außer beim Einsatz von Clexane 100 mg in der Hämodialyse)
- unkontrollierbarem schweren Bluthochdruck
- Entzündung der Herzinnenhaut (Endokarditis)
- Überempfindlichkeit gegen Heparin
- aktuellem oder aus der Vorgeschichte bekanntem allergisch bedingtem Abfall der Zahl der Blutplättchen (Thrombozytopenie, Typ II) auf Heparin
- Verdacht auf Erkrankungen der Netzhautgefäße (vaskuläre Retinopathie), Glaskörperblutungen oder anderen Blutungen im Auge.
Clexane 100 mg darf zur Therapie der instabilen Angina pectoris nicht angewendet werden, falls der Patient vor Behandlungsbeginn blutgerinnungshemmende Mittel (orale Antikoagulantien) eingenommen hat mit Erhöhung bestimmter Laborwerte (INR > 1,4 bzw. Thromboplastinzeit > 14 Sekunden).
Bei der Therapie tiefer Venenthrombosen, der instabilen Angina und des Nicht-Q-Wellen-Myokardinfarktes mit Clexane 100 mg dürfen gleichzeitig bestimmte rückenmarksnahe Anästhesieverfahren (Spinal-, Peridural-, Epiduralanästhesie, Lumbalpunktion) nicht durchgeführt werden.
Clexane 100 mg sollte nur unter besonderer Vorsicht angewendet werden bei
- Störungen der Blutplättchenfunktion
- gering bis mäßig eingeschränkter Leber-, Nieren- oder Bauchspeicheldrüsenfunktion
- magensaftbedingten Geschwüren (peptische Ulzera) in der Vorgeschichte
- Verdacht auf bösartige Geschwülste (Malignom) mit Blutungsneigung
- Nieren- und Harnleitersteinen
- gleichzeitiger Behandlung mit oralen blutgerinnungshemmenden Mitteln, Acetylsalicylsäure (ASS), Ticlopidin
- gleichzeitiger Anwendung von Arzneimitteln, die den Serum-Kalium-Spiegel erhöhen. Die Serum-Kalium-Spiegel sollten bei Risikopatienten (z.B. aufgrund von Diabetes mellitus, Einschränkung der Nierenfunktion oder Anwendung von Arzneimitteln, die den Serum-Kalium-Spiegel erhöhen) während der Enoxaparin-Therapie kontrolliert werden.
Es liegen keine ausreichenden Studienergebnisse zur Sicherheit und Wirksamkeit einer Verwendung von Enoxaparin zur Verhinderung von Blutgerinnseln bei Patienten mit künstlichen Herzklappen vor. Eine entsprechende Verwendung kann aus diesem Grunde nicht empfohlen werden (siehe ?Gegenanzeigen/Was müssen Sie in Schwangerschaft und Stillzeit beachten??).