Art der Anwendung
Zur intramuskulären Anwendung.
Nur zur tiefen intramuskulären Injektion in den Gesäßmuskel (oberer äußerer Quadrant) oder seitlich in den Oberschenkel. Die Dosierung und die Injektionsintervalle sollten in Abhängigkeit von den Symptomen und dem Ansprechen des Patienten auf die Behandlung festgelegt werden.
Hinweis: Wie bei allen öligen Injektionslösungen ist es wichtig, eine versehentliche Injektion in ein Blutgefäß unbedingt zu vermeiden. Dies lässt sich durch ein Ansaugen vor der Injektion erreichen.
Flupentixol-neuraxpharm 100 mg/ml darf nicht mit anderen Arzneimitteln oder Injektionsflüssigkeiten gemischt werden.
PT3.2 Für verschiedene Dosierungen ist Flupentixol-neuraxpharm in den Stärken
20 mg/ml und 100 mg/ml erhältlich.
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:
Erwachsene:
Die übliche Dosis beträgt 20 mg bis 100 mg Flupentixoldecanoat in Abständen von 4 Wochen. Einige Patienten können möglicherweise auch mit Dosierungen von
20-40 mg Flupentixoldecanoat in Abständen von 2-4 Wochen gut eingestellt werden. Bei Patienten, die bisher keine Depotneuroleptika erhalten haben, beginnt die Behandlung in der Regel mit einer niedrigen Dosis (z.B. 20 mg Flupentixoldecanoat), um die Verträglichkeit zu beurteilen. Zwischen der ersten und der zweiten Injektion, mit einer dem Zustand des Patienten entsprechenden Dosis, sollte ein Abstand von mindestens einer Woche liegen.
Eine ausreichende Kontrolle schwerer psychotischer Symptome wird unter Umständen erst nach 4 bis 6 Monaten bei ausreichend hoher Dosierung erreicht.
Sobald der Patient stabilisiert ist, können niedrigere Erhaltungsdosen in Erwägung gezogen werden. Diese müssen jedoch hoch genug sein, um Rückfälle zu verhindern.
Die Wirkstärke von Flupentixol-neuraxpharm sollte so ausgewählt werden, dass das Injektionsvolumen 2 ml nicht übersteigt. Volumina über 2 ml sollten auf zwei verschiedene Injektionsorte verteilt werden.
Bei der Umstellung von Patienten, die auf eine orale Behandlung eingestellt sind, auf Depotneuroleptika, sollte die orale Medikation nicht abrupt, sondern nach Gabe der ersten Injektion ausschleichend über mehrere Tage abgesetzt werden.
Ältere Patienten:
Gemäß gängiger medizinischer Praxis muss die Anfangsdosis bei gebrechlichen oder älteren Patienten unter Umständen auf ein Viertel oder die Hälfte der normalen Anfangsdosis reduziert werden.
Kinder und Jugendliche
Flupentixol-neuraxpharm 100 mg/ml ist nicht für die Behandlung von Kindern und Jugendlichen angezeigt.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Flupentixol-neuraxpharm 100 mg/ml zu stark oder zu schwach ist.
PW 3.3 Wenn zu große Mengen Flupentixol-neuraxpharm 100 mg/ml angewendet wurden:
Eine Überdosierung kann zu Schläfrigkeit oder sogar tiefer Bewusstlosigkeit (Koma), unwillkürlichen Bewegungsstörungen (extrapyramidale Symptome), Krampfanfällen, Blutdruckabfall (Hypotonie), Schockzuständen, Erhöhung oder Senkung der Körpertemperatur (Hyper- oder Hypothermie) führen.
Das Risiko einer QT-Intervallverlängerung, die zu bestimmten Formen von Herzrhythmusstörungen (Torsades de pointes) führen kann, sollte berücksichtigt werden, insbesondere nach Verabreichung von hohen Flupentixol-Dosen. Eine Überwachung der Herzfunktion wird daher empfohlen.
Setzen Sie sich deshalb sofort mit einem Arzt in Verbindung, damit er die entsprechenden Maßnahmen einleiten kann.
Wenn eine Anwendung von Flupentixol-neuraxpharm 100 mg/ml vergessen wurde
Bitte sprechen Sie sofort mit Ihrem Arzt, wenn Sie feststellen, dass zu wenig Flupentixol-neuraxpharm 100 mg/ml angewendet wurde, z.B. weil eine Anwendung vergessen wurde.
Auswirkungen, wenn die Behandlung mit Flupentixol-neuraxpharm 100 mg/ml abgebrochen wird
Da in seltenen Fällen nach abruptem Absetzen hoch dosierter Neuroleptika akute Absetzsymptome, einschließlich Übelkeit, Erbrechen und Schlaflosigkeit möglich sind, wird eine schrittweise Verringerung der Flupentixoldosis
empfohlen. Nach Absetzen der Behandlung kann es - möglicherweise erst nach mehreren Wochen oder Monaten - zum erneuten Auftreten psychotischer Symptome kommen.
Nach abruptem Absetzen der Behandlung kann eine kurzzeitige Störung der Bewegungsabläufe (Dyskinesie) auftreten. (siehe unter 4. 'Welche Nebenwirkungen sind möglich').
PC4 4. WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?
Wie alle Arzneimittel kann Flupentixol-neuraxpharm 100 mg/ml Nebenwirkungen haben.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als
Gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als
Selten: weniger als 1 von 1000, aber mehr als
Sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten |
1 von 100 Behandelten |
1 von 1000 Behandelten |
1 von 10 000 Behandelten |
Sehr selten: weniger als 1 von 10 000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle |
PM 4.1 Nebenwirkungen
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Sehr selten: Blutbildveränderungen. Wenn sich Anzeichen einer anhaltenden Infektion entwickeln, sollte das Blutbild kontrolliert werden.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Sehr selten: Gewichtszunahme (seltener Gewichtsverlust).
Psychiatrische Erkrankungen
Gelegentlich: Verwirrtheitszustände. Bei empfindlichen (insbesondere nicht psychotischen) Patienten und sogar in niedrigen Dosen kann Flupentixol zu Erregung, Unruhe oder zu einem unangenehmen subjektiven Gefühl von geistiger Abgestumpftheit oder Trägheit führen.
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr häufig: Schläfrigkeit und Sedierung. Eine Sedierung tritt häufiger bei hoher Dosierung und zu Beginn der Behandlung, insbesondere bei älteren Patienten, auf. Eingeschränkte Aufmerksamkeit, insbesondere bei gleichzeitigem Alkoholgenuss (siehe 2.3 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln).
Unwillkürliche Bewegungsstörungen (extrapyramidale Reaktionen) in Form von akuten Spannungszuständen von Muskeln und Gefäßen (Dystonie einschließlich Blickkrampf), Störungen wie bei der Parkinson-Krankheit (Steifheit, Zittern, Bewegungslosigkeit (Akinesie) und Unvermögen, ruhig zu sitzen (Akathisie)) wurden berichtet und können bei empfindlichen Patienten auch unter niedriger Dosierung auftreten. Normalerweise werden diese Nebenwirkungen zu Beginn der Behandlung beobachtet, sie können aber auch
verzögert auftreten. Arzneimittel zur Behandlung der Parkinson-Krankheit sollten nicht routinemäßig eingesetzt werden aufgrund des möglichen Risikos, toxisch-bedingte Verwirrtheitszustände auszulösen, die therapeutische Wirksamkeit zu beeinträchtigen oder anticholinerge Nebenwirkungen zu verursachen. Sie sollten daher nur bei Bedarf eingesetzt und die Notwendigkeit regelmäßig neu beurteilt werden (siehe 2.3 ”Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln).
Gelegentlich: Krampfanfälle (Epileptische Anfälle), Schwindel, Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit.
Sehr selten: Unter neuroleptischer Behandlung können Störungen der Bewegungsabläufe im Bereich der Kiefer- und Gesichtsmuskulatur sowie Arme und Beine (Spätdyskinesien) auftreten. Diese treten häufiger unter hoher Dosierung über längere Zeiträume auf, wurden aber auch bei niedrigen Dosierungen über kurze Zeiträume beobachtet. Das Risiko scheint bei älteren Patienten, insbesondere bei weiblichen, erhöht zu sein. Leichte wurmartige Bewegungen der Zunge wurden als erstes Anzeichen für eine Spätdyskinesie berichtet. Bei Patienten unter Behandlung mit Flupentixol wurden Spätdyskinesien gelegentlich beobachtet. Die gleichzeitige Anwendung von bestimmten Arzneimitteln zur Behandlung der Parkinson-Krankheit (anticholinerg wirksamen Antiparkinsonmitteln) kann zu einer Verstärkung dieser Wirkung führen (siehe 2.3 ”Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln"). Aufgrund der möglichen bleibenden Schäden sowie der Schwere und der Unvorhersehbarkeit dieses Syndroms ist eine besonders sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung erforderlich. Eine Behandlung sollte mit der niedrigst möglichen, therapeutisch wirksamen Dosis und Behandlungsdauer erfolgen. Nach abruptem Absetzen der Behandlung kann eine kurzzeitige Störung der Bewegungsabläufe (Dyskinesie) auftreten.
Augenerkrankungen
Häufig: verschwommenes Sehen.
Herzerkrankungen
Sehr häufig: beschleunigte Herzfrequenz (Tachykardie).
Häufig: EKG-Veränderungen (Störungen in der Erregungsausbreitung und -rückbildung). Eine Verlängerung des QT-Intervalls kann insbesondere nach Verabreichung hoher Flupentixol-Dosen auftreten und zu Herzrhythmusstörungen (Torsades de pointes) führen (siehe auch 2.2 “Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Flupentixol-neuraxpharm 100 mg/ml ist erforderlich” und
2.3 “Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln”).
Gefäßerkrankungen
Sehr häufig: dosisabhängiger Blutdruckabfall bei Lagewechsel (orthostatische Hypotonie), insbesondere bei älteren Patienten
Magen-Darmerkrankungen
Häufig: Übelkeit.
Leber und Gallenerkrankungen
Gelegentlich: Gelbsucht und andere Lebererkrankungen.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Gelegentlich: Hautausschläge, lokale Hautrötung (Erythem), Gewebeschwellungen (Ödeme). Obwohl die Wahrscheinlichkeit geringer ist als
unter Behandlung mit anderen Neuroleptika (Phenothiazinen), kann Flupentixol zu einer erhöhten Anfälligkeit für Sonnenbrände führen.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Häufig: Harninkontinenz und vermehrtes Wasserlassen.
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Sehr selten: eine Erhöhung des Hormons Prolaktin (Hyperprolaktinämie), die mit Absonderung von Milch aus der Brust bei der Frau (Galaktorrhoe), Anschwellen der männlichen Brust (Gynäkomastie), Störungen der Regelblutung (Oligomenorrhoe, Amenorrhoe) einhergehen kann. Die sexuellen Funktionen, einschließlich Erektion und Ejakulation, können beeinträchtigt werden; über eine gesteigerte Libido wurde jedoch ebenfalls berichtet.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Gelegentlich: lokale Reaktionen, wie Schwellungen oder druckempfindliche verhärtete Knötchen an der Einstichstelle.
Flupentixol kann die Regulierung der Körpertemperatur beeinträchtigen; in seltenen Fällen kam es zu einer Erhöhung der Körpertemperatur (Hyperthermie). Vor allem bei älteren Patienten und bei Patienten mit Schilddrüsenunterfunktion sollte die mögliche Entwicklung einer Körpertemperatursenkung (Hypothermie) berücksichtigt werden.
Selten: Selten wurde bei Patienten unter Behandlung mit Neuroleptika, einschließlich Flupentixol ein malignes neuroleptisches Syndrom berichtet. Dieses möglicherweise tödlich verlaufende Syndrom ist gekennzeichnet durch Erhöhung der Körpertemperatur (Hyperthermie), Bewusstseinseintrübung, Muskelstarre und autonome Funktionsstörungen mit Blässe, beschleunigter Herzfrequenz (Tachykardie), labilem Blutdruck, Schweißausbrüchen und Harninkontinenz.
Informieren Sie beim Auftreten dieser Krankheitszeichen umgehend Ihren Arzt.
Die neuroleptische Behandlung muss sofort abgesetzt und eine intensive, symptomatische Behandlung eingeleitet werden.
Da nach abruptem Absetzen hoch dosierter Neuroleptika in seltenen Fällen akute Absetzsymptome, einschließlich Übelkeit, Erbrechen und Schlaflosigkeit auftreten können, wird eine schrittweise Verringerung der Flupentixol-Dosis empfohlen. Nach Absetzen der Behandlung kann es - möglicherweise erst nach mehreren Wochen oder Monaten - zum erneuten Auftreten psychotischer Symptome kommen.
4.3 Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind.
PC5 5. WIE IST Flupentixol-neuraxpharm 100 mg/ml AUFZUBEWAHREN?
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
PZ Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf der Faltschachtel und der Ampulle angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden.
P2 Nicht über 25C lagern.
In der Originalverpackung aufbewahren.
P9 Nur klare Lösungen ohne sichtbare Partikel verwenden!
Nur zur einmaligen Anwendung. Bei Teilentnahme restliche Lösung verwerfen!
P6 Stand der Information:
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