Furadantin Retard enthält den Wirkstoff Nitrofurantoin (Nitrofuran-Derivat). Nitrofurantoin wirkt gegen bestimmte Harnwegsinfektionen.
Anwendungsgebiete
Nitrofurantoin darf nur verabreicht werden, wenn effektivere und risikoärmere Antibiotika oder Chemotherapeutika nicht einsetzbar sind. Es wird angewendet zur:
- Therapie zur Unterdrückung chronisch-obstruktiver (verengender) Harnwegsinfektionen bei Patienten mit angeborener oder erworbener Abflussbehinderung der Harnwege.
- Reinfektionsprophylaxe (Vorbeugung wiederkehrender Infektionen) chronisch rezidivierender (wiederauftretender) aszendierender (aufsteigender) Harnwegsinfektionen.
- Akute, unkomplizierte Zystitis (der Frau) (ein Infekt, der bei Ihnen trüben, blutigen oder übelriechenden Urin, Fieber, Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen, Bauch- und Rückenschmerzen und starken und häufigen Harndrang verursachen kann).
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Beim Auftreten von folgenden Nebenwirkungen beenden Sie die Einnahme von Furadantin Retard und wenden sich sofort an Ihren Arzt.
- Symptome einer allergischen Reaktion können plötzliche Atemgeräusche, Atemnot, Husten, Rötungen, Schwellung der Augenlider, des Gesichts oder der Lippen, Ausschlag oder Juckreiz (v.a. wenn der gesamte Körper betroffen ist), Fieber, Hautausschlag mit Blasenbildung (Stevens- Johnson-Syndrom und Lyell-Syndrom), anaphylaktischer Schock (angezeigt durch Symptome wie Schwellungen, Ausschläge, niedrigem Blutdruck, Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen) sein.
- Lungenreaktionen (allergisches Lungenödem, interstitielle Pneumonie) (siehe Abschnitt 2: „Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Furadantin Retard ist erforderlich“)
- reversible Cholestase (rückbildbare Gallestauung) [bis zur] chronisch aktiven oder granulomatösen Hepatitis (Leberentzündung). Anzeichen dafür können Gelbsucht, Hautjucken, dunkler Urin oder grau gefärbter Stuhl sein (siehe Abschnitt 2: „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“).
- Narbenbildung in der Lunge, die eine Kurzatmigkeit verursacht (Lungenfibrose)
- Absterben von Leberzellen (Lebernekrose) bis hin zum lebensbedrohlichen Leberausfall (siehe Abschnitt 2: „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“)
- Nervenschädigungen (periphere Polyneuropathie) mit Symptomen wie Schmerzen, Brennen, Kribbeln, Benommenheit oder Schwäche der Gliedmaßen (siehe Abschnitt 2: „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“)